An diesem vierten Tag in der Region um Tarragona und im Restaurant Can Bosch ging es mehr um den Ausklang der Reise, welche mit diversen Highlights gespickt war. Wir setzten unsere Reise von Falset aus wieder mit dem Bus in Richtung Tarragona fort, wo wir in dem 1* Restaurant gegen die Mittagszeit erwartet wurden. Das Lokal ist ein alt eingesessenes Restaurant, welches aber mit durchaus auch modernen Aspekten auf dem Teller und im Interior aufwarten kann. So wurden wir dann im ersten Stock des Lokals von einem fein gedeckten Tisch begrüßt.
Und nicht nur der Tisch war für uns ausgezeichnet gedeckt, sonder die Gruppe stellte auch fest, das die Atmosphäre dort im ersten Stock ausgezeichnet ruhig und angenehm ruhig war. Wir konnten uns also zum Finale der Priorat Reise hier ausgezeichnet unterhalten.
Ich zeige hier nicht alle Gereichte aus dem Menü, welches wir verkosten durften, will aber ein paar spezielle Aspekte aufzeigen die hier sehr souverän auf dem Teller landeten.
Die Vorspeise bestand aus zweierlei Spargel der mit Garnelen zusammen serviert wurde und von eine sehr feinen hellen Sauce begleitet wurde, die super abgeschmeckt war.
Dann folgte eines der Highlights für meinen Gaumen, welches sich auf ein schwarzes Risotto bezog und von einer hellen Sauce mit Schaum begleitet wurde. Hier stoch insbesondere der kräftige Geschmack des Risotto hervor, welches mit diversen weiteren Gewürzen gepaart war.
Nicht nur eine tolle relativ große Portion, sondern auch insbesondere sehr aasgewöhnlich im Geschmack.
Nach diesem üppigen Risotto gab es den Hauptgang mit einem Stück Fleisch (wo ich nicht mehr genau weis, was es war, aber ein Rehstück vermute) welches sehr fein mit den Beigaben auf dem Teller serviert wurde. Wilder Broccoli als Grünzeug durchaus passend.
Final gab es ein Dessert mit diversen Keksen und Waffeln, was auf dem Crème und sonstigen Zutaten sehr fein daherkam.
Das war’s dann mal wieder mit einer sehr intensiven aber sehr gelungenen Weinreise ins Penedés und Priorat. Auf ein Neues dann im Juli 2023 aus Ungarn, wohin meine nächste W<einreise gehen soll.
An diesem zweiten Tag im Priorat sollte die R<eise vom Hotel aus in Falset so beginnen, das wir bei trockenem Wetter zunächst das Weingut Mas Martinet ansteuerten. Weiterhin stamme an diesem Tag auch noch die Besuche bei Mas Doix, das Restaurant Brots mit 1 Michelin * und das Weingut Scala Dei an. So versprach nicht nur unser Programm eine interessante Perspektive, sondern die Besuche waren insbesondere bei Mas Doix von außergewöhnlicher Qualität.
Wir beginnen also bei Mas Martinet, wo es bei Eintreffen zwar eine kleine V<erzögerung gab, da wir erst eine Stunde später erwartet waren, was uns dann aber trotzdem mit einem Pick-up zunächst in die Weinberge führte, wo wir die ersten 2 Flaschen mit ein paar kleinen Tapas verkosten sollten.
Der Blick von den höchsten Lagen auf ca. 550m in die W>Einberge und Terrassenlagen wo die ersten Reben vom Gründer des Weingutes noch mit solchen Metallstangen und jeweils 2 Ringen versehen wurde, um den Rebzweigen im Laufe des Jahres einen Halt zu bieten, so das die Trauben nicht den Boden berühren. Insbesondere hier war deutlich zu sehen, welche kargen Schieferböden vorherrschend waren.
Ein Tischchen war vorhanden, und die mitgebrachten Gläser und Flaschen mit den Tapas wurden so aufgebaut, das wir alle daran teilhaben und verkosten konnten.
Der erste Wein mit Namen Martinet Brüder ist ein Cuvée aus Grenache, Syrah und Cabernet Sauvignon aus dem Jahr 2021, der in großem Holz mit 4 Tsd. Liter für 14 Monate reift. Feine Nase mit dichter Note, am Gaumen noch kräftige Tannine und einer vordergründigen Frucht mit leicht noch scharfen Noten. (16,5/20)
Hier noch ein Eindruck aus dem Keller, der mit sehr unterschiedlichen Gerätschaften und Behältern für die Weinbereitung ausgestattet ist.
Der zweite auf diesem Gipfel sollte ein 100% Grenache sein mit Namen Els Escurcons aus 2018 der sich mit sehr reifen Tannieren und einer super feinen Note am Gaumen präsentierte. Gereift u. A. in Amphoren und die Frucht zeigte sich ganz besonders intensiv.
Dann ging es mit dem Pick-up wieder zurück ins Weingut wo wir drei weitere Weine verkosten durften.
Einer davon der Clos Martinet aus dem Jahr 2020, wie links zu sehen, der sich mit einer sehr feinen Nase mit Brioche zeigte. Dichte Frucht am Gaumen mit Cassis Tönen und sehr reifen Kirschen, vollmundig und sehr feiner Abgang. Für mich einer der Spitzenweine des Priorat. (18/20)
Nach so einer ersten wunderbaren Verkostung im ersten Weingut des Tages geht es in die Ortschaft Gratalopps, wo wir in das *Lokal mit Namen Brots einkehren.
Die Ortschaft Gratallops liegt malerisch auf einem der Hügel im Priorat was immer wieder bei der Fahrt durch diese karge Landschaft zu beobachten ist.
Aus dem Lokal, welches wohl fast alle Teilnehmer der Gruppe begeistert hatte hier nur 2 Beispiele der Speisen, welche uns an diesem Mittag serviert wurden.
Erst einmal eine Suppe mit Garnelen, klein geschnittenem Gemüse und einem wunderbaren Fond in dem die ganzen Zutaten schwammen. Das etwas ungewöhnliche Geschirr (Teller) ist von einer spanischen Firma aus Glas hergestellt. Dito das nächste Gericht.
Porzellan ließe sich ja wohl auch so ähnlich formen und brennen, jedoch wäre da wohl der Aufwand im Verhältnis zu den Scherben, die so in einer Spülküche anfallen etwas unverhältnismäßig. Das war der Hauptgang mit geschichtetem Fleisch, Toast und auf einer sehr intensiven Sauce mit Erbsen, Wasabi etc angerichtet.
Dann ging es weiter zu einem weiteren sehr interessanten Weingut, welches ich schon einmal 2017 besucht hatten, aber inzwischen ist der neue Weinkeller auf dem Hügel mit Verkostungsraum etc. entstanden. Wir waren auch als Gruppe schon bei der Anfahrt ein wenig „gefälscht“ von der Anmut und Erhabenheit des Gebäudes, was sich im Innereien durchaus fortsetzte.
Ein Blick in den Keller durch eine der Scheiben aus dem Erdgeschoss.
Auch. hier wieder so typisch zu sehen, das mit großem Holz, mit Betoneiern, mit großem und kleinem Edelstahl gearbeitet wird, was insbesondere darauf hinweist, das die Winzer nicht nur Parzellenrein ausbauen, sonder dann auch wohl bei der Cuvetierung das eine oder andere Experiment vollziehen. Dann geht es zur Verkostung in einen wunderbar angelegten Raum mit Blick weit über die W<weinberge hinweg.
Jetzt aber zu den Weinen von Mas Doix, welche für mich auf der gesamten Priorat Reise mit Abstand die herausragendsten waren. Wir verkosten gesagt 7 Weine, welche sich für meine Bewertungen alle zwischen 16 und 19,5/20 liegen.
Wir starten mit einem Grenache blanc, der noch einen Zusatz von 5% Macabeo beinhalten. Frische Nase, Sehr feine Frucht mit Ananas und hellen Blüten. (16/20)
Foto leider etwas unscharf, aber der Geschmack dafür umso besser!
Dann folgt ein Wein mit Namen Salix, der ebenso aus Grenache blanc 65% und weiteren Traubensorten wie Pedro Ximenez und Macabeo besteht. Eine wilde Nase mit deftigen Kräutern und am Gaumen sehr komplex. Wunderbare komplexe Noten. (17,5/20)
Wir setzen die Verkostung mit den roten Sorten fort wo der nächste den Namen „Les Crestes“ hat. 80% Grenache und20% Carignan. Sehr volle und fruchtige Noten. Feine Frische. (16,5-17/20)
Und der zweite Wein rechts auf dem Bild mit Namen „Salanques“ ist ebenso ein Cuvée, aber diesmal aus 65%Grenache, 25% Carignan und 15% Syrah. Solch feine Fruchtnoten mit diesen Weinsorten gibts es wohl fast nur hier aus dem Priorat. Der Schieferboden trägt dazu bei, wie natürlich auch die guten Bearbeitung im Weinberg und sicher auch ein wenig wieder diese Experimentierfreudigkeit der Winzer ein den Kellern. (18+/20)
Die zwei nächsten sind die Hausmarke mit dem Namen Doix, einmal aus dem Jahr 2022 und die nächste Flasche aus 2014. Hier kann man wieder einmal diesen wahnsinnigen Vorteil verspüren, den so eine Weinreise mit sich bringt, denn wo sonst kann man so mal von ein und demselben Wein 2 Jahrgänge aus einem recht aktuellen Jahr und dann einen 9 Jahre alten verkosten. Und der Hammer an der Sache ist aber der, das bei dem gealterten 2014er wohl kaum einer aus der Gruppe draufgekommen wäre, anhand der Farbe des Geruchs, noch des Geschmacks, das dieser aus so einem Jahr stammt. 2022-18/20 und 2014-19/20
Zum guten Schluss aber der Spitzenwein des Weingutes, welcher aus Weinreben stammt, die im Wesentlichen aus dem Jahr 1902 stammen. WOW! Dieser Wein ist ein reinsortiger Carignan aus dem jähr 2018. Unbeschreiblich dichte Note nicht nur in der Nase, sonder auch am Gaumen. Eine sehr lange Frucht die anhält. Alles was so diese tiefgründigen Weine, wie sie auch in Südfrankreich wachsen, von Garrigue, steiniger Hochebene und sonstigen Felsformationen hergeben. DER GIPFEL DER REISE FÜR MICH. (19,5/20) Preis 280.-€ Fl.
Zum Abschluss des Tages sollten wir noch ein weiteres Weingut im Priorat besuchen, welches ich bisher nicht kannte. Scala Dei mit Namen, was so viel heißt wie die Treppen zum Himmel. Untergebracht in einem alten Kloster konnten wir einen kleinen Rundgang machen und verschiedene Weine verkosten.
Das Weingut hat heute 42 Einzellagen, welche sich auf insgesamt so ca. 70 ha ausbreiten. Auch hier wieder typisch, das so wie im Priorat allgemein sehr wenig Ertrag zu erzielen ist, was im P<riorat im Durchschnitt ca. 4 Tsd. Kilo je Hektar sind, so wird auf Scala Dei gerade einmal die Hälfte, also nur 2 Tsd. Kilo pro Hektar erzielt. Die Weine waren alle relativ durchschnittlich gut, wobei 2 Flaschen für mich herausstachen.
Hier die Räumlichkeit wo wir die Verkostung mitmachen konnten:
Der erste Wein war ein 100% Grenache mit Namen St. Antonio, aus dem Jahr 2020, der ausschließlich in den Betoneiern vergoren wird. Vielschichtige Note in der Nase und auch am Gaumen. weniger komplex, aber sehr klar und fein mit feingliedriger Frucht am Gaumen. (17,5/20)
Der zweite Wein, der war ebenso ein 100% Grenache, aus dem Jahr 2017 der für 6 Monate im Barrique reifte und mit einer sehr vordergründigen Nase aufwartete. Noch frische Tannine aber trotzdem fein und fruchtig mit frischen Noten am Gaumen. (17/20)
In den letzten Tagen, so zwischen den Jahren, habe ich einmal wieder mit 2 Nachbarn zusmmengesessen und wir haben 4 Flaschen aus Spanien geöffnet. 2 aus dem Weingut Ostatu aus dem Rioja und jeweils eine Flaschen von Mas Alta und eine von Marques de Murrieta.
Wir beginnen also mit den weißen Tropfen, welche aus den Jahren 2016 und 2017 stammen. Wir starten mit dem Lore de Ostatu, welcher aus 90% Viura und 10% Malvasia gekeltert ist. Ich habe mir dazu notiert: Feine Note in der Nase mit leichten Honigtönen, eine kräftig dunkle Farbe die sich mit einer feinen Säure am Gaumen präsentiert und einen vollen runden Abgang beschert, der sich so präsentiert, als wolle man gleich ein weiteres Glas leeren.
Der zweite weiße am Abend stammt von der Bodega Marques de Murrieta aus dem Jahr 2017 mit dem Namen Capellania. Es zeigt sich eine sehr feine Frucht mit frischer Säure. Die Säure ist nicht aufdringlich und bringt dann eine sehr feine Fruchtnote neben sich her zum Ausdruck, welcher nach Limetten und Grapefruit schmeckt.
Dann folgen due 2 roten Varianten, welche bei der Bodega Ostatu wieder aus dem Rioja stammen und bei dem Weingut Mas Alta aus dem Priorat kommt. Wir starten mit dem La Basseta von Mas Alta, der eine Cuvée aus 90% Grenache und 10% Syrah ergibt. Der Jahrgang ist in diesem Fall das Jahr2 017, was für einen spanischen Rotwein schon fast zu jung erscheint. Der Wein zeigt sich mit einer sehr offenen Nase mit kräftigen Noten von sehr reifen Kirschen und dunklen Früchten. Hier ist die junge Note wohl recht deutlich zu erkennen.
Dann verkosten wir nochmals einen roten vom Weingut Ostatu, welches im Rioja in Samaniego liegt, und welches ich in den vergangenen Jahren bestimmt 2-3 mal besucht habe. Der Gloria de Ostatu ist ein 100% Tempranillo, welcher auch einige Zeit im Holzfass reift. Es zeigen sich sehr feine Tannine, welche schon nach den Jahren wunderbar eingebunden sind, denn der Wein stammt aus dem Jahr 2007. Die Frucht ist nicht aufdringlich, aber im Abgang und hinten am Gaumen werden die Noten so reif und kräftig, das man denkt einen Rumtopf zu schlürfen.
Hier also dies 2 Fotos der roten Sorten, welche den Abend wunderbar abgerundet haben.
Eine feine schöne Auswahl an spanischen Weine, welche so im Preissegment zwischen 20 und 60 € lagen. Zum Wohl!
Am vierten und letzten Tag der Weinreise ins Priorat/Penedès besuchten wir eine kleines Weinfest in Falset im Priorat und anschließend das Weingut Pares Balta im Pendès. Die Fira del Vi in Falset begann erst so gegen 11 Uhr und somit hatten wir eine gemütliche Anfahrt von unserem Quartier in Reus bis wir dort eingetroffen waren, unsere Anmeldungen getätigt hatten, ein wenig Informationsmaterial bekommen und ein Verkostungsglas entgegennehmen konnten. Auf einem freien Platz nicht weit weg von der Genossenschaftskellerei waren einige Zelte aufgebaut, welche jeweils ein oder 2 der präsentierenden Weingüter beherbergten. Für ein paar Euro hatten wir also alle in der Gruppe unsere Unterlagen und das Verkostungsglas erhalten und konnten so in der nächsten Stunde an den verschiedenen Ständen einige Weine verkosten, die wir bisher nicht kannten, oder auch zu den Weingütern nochmals pilgern, die wir in den letzten 3 Tagen bereits in der Region besucht hatten
Da war zum Beispiel Mas Martinet an einem Stand und dieses Weingut ist verwandtschaftlich verbunden mit einem Weingut wo wir am ersten Abend in Reus eine Magnum verkostet hatten, vom Wein „Venus“ der uns allen in der Gruppe recht gut mundete. Die rote Silhouette in der Mitte des Bildes stellt die Region Priorat dar, und so starteten wir mit dieser erneuten Verkostung der Weine.
Die Zeltstände waren alle gut beschriftet mit dem Weingut und der Region aus welcher die einzelnen Weingüter im Priorat oder Montsant auch herkamen. Bei schönem Wetter, was in den Tagen nicht so ganz sicher war, konnten wir also eine gute Stunde zwischen den Gängen flanieren und einige der uns auch noch nicht bekannten Tropfen verkosten. Ein weiteres Getränk wäre auch noch zu entdecken gewesen, wozu wir aber in den kurzen vier Tagen nicht wirklich gekommen waren. Das ist der Vermut, der in dieser Region auch eine bereits lange Tradition hat.
Dann ging es wieder zurück zum Kleinbus und auf einer ca. einstündigen Fahrt zum Weingut Pares Balta, welches in der Region Pendés liegt in Richtung Barcelona.
Wir wollten dann eigentlich mit einem Geländewagen in die Weinberge fahren, jedoch stellte sich heraus, das es fast zu einer Schleuderfahrt werden sollte, denn der eine Reifen des Geländewagen hatte schlicht zu wenig Luft, oder war bereits komplett flach. Also ging es wieder zurück und wir erweiterten die Verkostung im Weingut auf ein paar weitere Flaschen, was nicht unangenehm war. Die erweiterte Verkostung brachte uns also 10 Weine und ein Olivenöl zur Verkostung.
Hier auf dem Foto nur eine gewisse Auswahl der Flaschen, welche in diesem Weingut eine komplett andere Vermarktungsstrategie verfolgt. Es werden sehr schlichte und kleine Etiketten verwendet, die gerade einmal die Basics an Informationen zu den beinhaltenden Weinen liefern.
Das Weingut Pares Balta ist seit 2012 als Bio-dynamischer Betrieb zertifiziert und bewirtschaftet derzeit ca. 200 ha Weinberge. Es werden auch Weinberge im Priorat und im Ribera del Duero bewirtschaftet.
In einem schönen Verkostungsraum können wir dann an einem großen Tisch im Stehen die diversen Javas und Weine mit einem abschließenden Olivenöl die Bandbreite ausloten.
Ein sehr schöner weißer Tropfen ist dabei, welcher aus der Traube Charello gekeltert wird.
Recht überzeugend war hier insbesondere ein 100% Syrah aus 2012 der im neuen Holz ausgebaut wird und mit weniger Nase bei frischen Gewürznoten eine feine Schärfe am Gaumen abgeben konnten.
Ein kleiner Rundgang vor der Verkostung im Weingut durch die Keller zeigte auch hier das recht viel Java erzeugt wird, der zwar auch exportiert, bei der Größe des Weingutes, aber auch viel im eigenen Land getrunken wird.
Fazit für mich und sicher einem Teil der Gruppe der Mitfahrer war hier, das es sehr spannende sein kann so eine Region zu entdecken, welche wir allesamt bisher nicht besucht hatten. Vorbereitet war diese Reise durch den Veranstalter AOC-Genusscréateure aus Wien einmal wieder ausgezeichnet, was die Tagesabläufe, aber auch die einzelnen Besuche auf den Weingütern und die diversen Besuche in Lokalen betraf. Dazu kämm allerdings auch das die Menschen in dieser Region ausgewiesen freundlich uns allesamt empfangen hatten und das dann die Sache mit der Sprache und vielen anderen Kleinigkeiten bei so einer Neuerkundung durchaus leichter macht sich zu begegnen.
Also hoffentlich bald wieder uf eine weitere solche spannende Weinreise mit anderer Besetzung.
Auf ein gutes Glas in einer anderen Region.
Am dritten Tage dieser Weinreise sollten wir drei Weingüter anfahren und dort verkosten und am Abend gemeinsam in eines der besten Restaurants in der Ortschaft Reus gehen.
Die Weingüter sollten sein: Mas Martinet Clos Figueras Clos Mogador
Der Start bei Mas Martinet begann damit, das wir alle in der kleinen Gruppe in einen großen grünen händegängigen Wagen verfrachtet wurden und auf eine holprig angelegte Weinbergstrecke gefahren wurden. Da wir nicht alle in die vordere Kabine passten, wurden drei der Herren auf die hintere Pritsche verfrachtet, was zumindest bei dem trockenen Wetter noch einigermaßen erträglich war. Die Aussicht war dafür, je höher wir in die Weinberge gelangten, von hinten auf der Pritsche dann um so besser. Es ging dann fast bis auf über 600 Meter hoch, wo dann ein kleines zweites Frühstück ausgepackt wurde, und auch der Wein dazu nicht fehlen durfte. Aber um so faszinierender war hier zu entdecken, das der Vater des Weingutes, welches 1989 gestartet ist, die Weinreben alle mit einer Metallstange und jeweils 2 Metallringen versehen hat, wo sich jedes Jahr die jungen Rebtriebe neu daran anlehnen können und in dieser Höhe und ach wieder auf Schieferboden, gestützt werden können.
Ganz besonders interessant ist zu hören das in diesem Weingut die Hefen selber erzeugt werden, was so vor sich geht, das ca. 10% der Trauben aus jeder Parzelle kurz vor der Ernte separat gepflückt werden und in offenen Fermentierboxen die Hefen dort erzeugt werden.
Das Weingut Clos Martinet produziert ca. 50 Tsd. Flaschen im Jahr und bewirtschaftet Wein auf 11 ha Rebflächen. Zurück im Weingut können wir einen kleinen Rundgang durch den Keller machen, der mit sehr unterschiedlichen Gefäßen und Behältern gefüllt ist.
Aber es wird auch seit einigen Jahren mit Glasbehältern experimentiert, wo sich ein neuer Süßwein auf den Dächern des Weingutes entwickeln soll.
Schließlich kommen wir dann zu der Verkostung, welche uns 6 verschiedene Weine, bei 2 Faßproben (also noch nicht auf Flaschen gefüllt) präsentiert.
Den Mas Martinet aus 2015 gab es bereits im Weinberg der aus den 4 klassischen Reben der Region cuvetiert ist. Feine frische Fruchtnoten mit noch einer kräftigen Säure. Feine Würznoten und guter Fruchtstruktur bei komplexen Noten (16/20)
Dann folgt der Els Escurcons aus 2014, der aus 100% Grenache gekeltert ist. Mit einer sehr dunkel wirkenden Nase und super feiner Struktur am Gaumen macht die filigrane Säure das übrige zum hohen Genuss eines solchen Tropfens. Sehr schön eingebundene Tannine und eine feine Struktur mit blumigen Noten. (17,5/20)
Dann folgen die 2 Faßproben aus 2015 und 2016, welche sich schon mit recht schöner Säure und Fruchtstruktur präsentieren. Meine Bewertungen um die 16/20
Final noch 2 etwas ältere Jahrgänge, was den gesamten Eindruck sicher auch an diesem Ort ganz gut abrunden kann.
Clos Martinet aus 2014, der mit den klassischen Traubensorten verkostet eine sehr feine und kräftige Fruchtnote an den Tag legt. Feine Tannen, welche sicher noch reifefähig sind und für mich noch ein ordentliches Potential haben. (18,5/20)
Dann noch ein Clos Martinet aus 2005. Sehr rund und fein mit super abgerundeten Frucht und Säurenoten. Tolle Länge und super feine Fruchtaromatik. (19/20)
Dann geht es mit sehr interessanten Eindrücken aus dem ersten Weingut des Tages auf das Weingut Clos Figueras, wo gerade im Garten eine mittelgroße Weinverkostung im Garten stattfindet und wir uns zunächst einmal unter die Leute mischen. Aber recht schnell werden wir vom Eigentümer, einem Engländer, der einmal Negocian in Bordeaux war, und damit wohl sein Geld verdient hatte, um dieses Weingut im Priorat zu kaufen.
Es wird uns rasch von 2 Helfern ein Tisch im Garten aufgebaut, die Stühle darum herum für die 7 Gäste platziert und der Gutsherr kommt mit einem großen Bastkorb voll Flaschen daher, welche eine nach der Anderen entkorkt werden, wobei dann auch ein paar ältere Jahrgänge sein sollten.
Wir starten mit einem Blanc aus 1998, der hier nicht auf dem Foto ist, und aus 55% Viognier, Chenin Blanc und Grenache Blanc vindiziert ist. Sehr feine Säure noch am Gaumen, mit gut geschliffenen Säurenoten und leicht buttrigen Noten, was bei dem Alter kein Wunder ist. (16,5/20)
Dann folgt die Reihe der oben abgebildeten, wenn auch nicht in der Reihenfolge von links nach rechts, zuerst der Serras del Priors, welcher als günstiger roter seit 2008 gekeltert wird. Leicht, frisch mit fruchtigen Noten (15/20)
Dann der erste Font de la Figura, aus 2014 mit 60% Grenache und 20% Syrah, sowie weiteren Sorten. Vordergründige Cassisnoten und super ausgewogen zwischen Frucht und Säure. Allerdings sind die dann doch präsenten Fruchtaromen im Abgang noch weiterhin sehr dominant. (17/20)
Dann ein Clos Figueras aus 2012 der auch aus 60% Grenache aber 40% Syrah zusammengesetzt ist. Sehr präsente Nase mit voller Frucht. Super Fruchtnoten mit sehr langer erdbeerigem Abgang. (17,5-18/20)
Dann folgen drei Font de la Figuera aus 2010, 2005 und 2000, wobei es sich herausstellen sollte, das der 2010er wohl einen Korkfehler oder einen Weinfehler hatte, denn nach der Öffnung einer zweiten Flasche die Duft und Geschmacksnoten sich wesentlich besserten. Die Reihe zeigt sehr deutlich ein wunderbares Reifepotential dieser Weine aus dem Priorat, wo sich dann auch für mich die Bewertungen mit dem Alter der Flasche steigert. (17 – 18,5/20)
Dann folgt ein Los Figueras aus 2009, welcher sich sehr reif in der Nase präsentiert und mit Brombeernoten und viel präsenter Frucht aufwartet. Feines süßliches Notenspiel am Gaumen mit sehr feinen Noten bei ein wenig schwächerem Abgang. (18/20)
Final noch ein Clos Figueras aus 2005. Super Nase mit noch feinen Tannieren am Gaumen, welche schön ausgewogen mit immer noch leichter Frische spielen. Feine Struktur der sich je nach Dauer immer weiter entwickelt. (17,5/20)
Das dritte und letzte Weingut an diesem Tage sollte Clos Mogador sein, welches so ca. 30 Tsd. Flaschen im Jahr produziert und seinen ersten Jahrgang 1989 vermarkten konnte. Clos Mogador hat ca. 40 ha Fläche, wobei derzeit davon auf ca. 20 ha Wein angebaut werden. Wir machen auch hier zunächst einen Ausflug in die Weinberge wo es einige Erklärungen zu den Spezialitäten der hiesigen Anbaumethoden und Eigenheiten gibt, was sich im Keller auch optisch widerspiegelt mit den offenen und blanken Schiferflsen.
Der Boden ist hier wirklich sehr karg, und Regen fällt ja auch nur sehr wenig, so das die Reben wirklich tief wurzeln müssen um noch an feuchtere Erdschichten zu gelangen.
Im Keller stehen aber nicht nur diese Holzfuder und Edelstahlbehälter, sondern es wird auch noch eine alte Vertikalpresse für die langsame und sanfte Pressung der Weine eingesetzt.
Wir verkosten hier 3 Weine welche da sind:
Manyetes aus 2014, ein 100% Carignan der bei mir recht gut abschneidet mit seiner süffigen guten Frucht/Säure. (17/20)
Das der Clos Mogador aus Grenache, Carrignan, Syrah und CS. und final noch ein
Blanc namens Nelin aus 85% Grenache blanc. Sehr eigene Nase mit recht tiefer Noten nach medizinalten Düften. Feine Tran Note, Drops von Eukalyptos und einem langen Abgang mit Kräuternoten der Garrigue. (16,5/20)
Über das gemeinsame Abendmenü ist allerdings leider nicht so besonders viel zu erzählen, da es nach allgemeiner Meinung der Gruppe, trotz guter sonstiger Bewertungen, für uns nicht so wirkliche ausgezeichnet war.
Am zweiten Tag in der Region Priorat, mit Ausgangspunkt in Reus, sollte es mit dem Besuch von 4 Weingütern erst richtig losgehen. Wir besuchen also in der Reihenfolge:
Clos del Portal Ferrer Bobet Mas Doix Terroir al Limit
Abfahrt um 8 Uhr im Hotel und selbst mit einem Mini Bus geht es zunächst einmal für ca. 1 Stunde durch die teils recht hügelige Landschaft des Monsanto und Priorat. Die Weinregion Priorat wird im Prinzip umgeben von der Region Monsant, wo zum großen Teil die unterschiedlichen Böden den Ausschlag geben. Priorat besteht zur Hauptsache aus Schieferböden. Los geht es also bei Clos del Portal wo wir recht pünktlich eintrafen, aber der Gastgeber erst noch mit einer kleinen Verspätung eintreffen mußte. Bei Los del Porte wird auf 40 ha Land derzeit auf 20 ha Wein angebaut. Der relativ neu erbaute Keller und Vinifizierungsgebäude mitten in den Weinbergen hat auch hier einen Wasserspeicher vor dem Gebäude, was wir in den nächsten Tagen immer wieder sehen sollten, denn die Region Priorat ist sehr trocken, und fast alle Weingüter bewässern Ihre Weinreben insbesondere wenn es sich um Neuanpflanzungen in den ersten 5 Jahren handelt.
Nach einem kleinen Rundgang durch die Reben kommt auch der Winzer angefahren und wir erhalten eine recht ausführliche Beschreibung der derzeitigen Situation was die klimatischen und sonstigen Besonderheiten im Weingut anbelangt. Da spielt dann immer wieder das Klima eine große Rolle, denn in den letzten 2 Jahren gab es große Trockenheit und so gut wie keinen Regen. Dann ging es zur Verkostung in den Keller, wo es nicht nur die diversen Edelstahl Behälter und die Barrique Fässer zu sehen gab, sondern auch die immer mehr auftauchenden Betoneier, welche uns auch in den nächsten Tagen noch mehrfach begegnen sollten.
Eine Erklärung der Winzer ist es auch, warum man heutzutage vermehrt die Betonform wählt, das währen der Verklärung und Reifung der Weine die Hefen sich in der Zirkulation von oben nach unten aufgrund der Ei-Form besser mit dem Wein vermischen und so eine wohl auch bessere Aromatik und Reifung des Traubensaftes entsteht.
Wir verkosten dann gemeinsam mit dem Winzer einige seiner Weine aus den aktuellen Jahrgängen 2014 und 2015, wobei hier primär die Traubensorten Garignan, Grenache und Syrah zum Einsatz kommen. Es werden aber auch Klassischerweise hier in der Region, wo sonst auch in weiteren Anbaugebieten auf der iberischen Halbinsel eine ganze Reihe autochthoner Reben angepflanzt die ihren Weg in den einen oder anderen Cuvée finden. Einer dieser Weine die wir verkosten ist ein Nedra de Negras:
60% Grenache und eben viele der kleinen Rebsorten.
Im Geschmack mit sehr feinen Gewürznoten nach Rosmarin. Feine komplexe Fruchtnoten was sicher sehr gut zu dunklem Fleisch passen würde. (17/20)
Ein weiterer ist ein Carrignan mit Syrah Cuvée aus 2014. Sehr weich und dichte typische Note nach Syrah, welche im neuen Barrique ausgebaut werden und eine sehr dichte komplexe Note hervorbringen. (17,5/20)
Mit einem recht positiven Eindruck von diesem ersten Weingut am Tage geht es zu einem gigantischen architektonischen Bau des Weingutes Ferrer Bobet. Mitten in die hügelige Landschaft wurde auf einer Endkuppe eines der Hügel ein neuer Weinkeller gebaut, welches aus dem Verkostungsraum einen super Überblick über die Reben der Umgebung gibt.
Ferrer und Bote sind 2 Partner wo der eine die Finanzierung und der andere die Weintechnische Seite zu diesem Projekt beigetragen hat. Auf 50 ha werden Weinreben bearbeite, wobei davon sich nur 20 ha im eigenen Besitz befinden. Parallel zum Weingut wurde dann auch noch ein Lokal in Barcelona mit dem Namen Man Vinci eröffnet, worüber ich später in einem Bericht zu Barcelona berichten werde. Ein kleiner Durchgang durch die Keller, welche sehr modern eingerichtet sind, denn es werden auch erst seit 2013 hier die Weine abgefüllt. Wir verkosten dann 2 der aktuellen Tropfen wie folgt:
Ferrer Bobet 2014 bestehend aus 50% Carrignan, 25% Grenache, 20% Syrah und 5% CS. Recht kräftige Nase mit viel Fruchtnoten und feinen sehr weichen Noten der Tannen. Ein sehr langer Abgang bei merkbar sehr reifen Fruchtaromen bilden einen komplexen Strauss an vielfältigen Nuancen. (17,5/20)
Der zweite Wein ist ein Ferrer Bote Ville Eignes 2014. Mit ca. 60% neuem Holz ausgebaut. 70% Carrignan und 30% Grenache. Sehr feine Struktur und super würzige Röstaromen. Brombeeren und dunkle Früchte aber feine weiche Noten bei langem Abgang. (16,5/20)
Dann geht es noch vor dem Mittagessen zum Weingut Mas Doix welches mit einer Anbaufläche von etwas mehr als 20 ha auch zu einer der mittelgroßen Betriebe im Priorat gehört. Bei Mas Doix wurde 1999 die erste Ernte eingefahren und hat sich seither aber einen recht guten Namen unter den Betrieben verschafft, welche auf der Produktion mit hohem Qualitätsanspruch setzen. Es werden primär Grenache und Carignan sowie Syrah angebaut. Wir können hier einige der Weine verkosten, wobei auch etwas ältere Jahrgänge an unserem Gaumen gelangen.
Es gibt im Prinzip 3 verschieden Weinlinien, welche unter dem Titel, les Crestes, Salangues und Doix laufen. Les Crestes aus 80% Grenache, und je 10% Carignan und Syrah. Salangues aus 65%Grenache, 25% Carignan und 10% Syrah. Doix aus 55% Carignan und 45% Grenache.
Alle Weine haben einen ausgesprochen kräftigen Würzton in der Nase und werden am Gaumen aber je nach Cuvetierung recht weich und harmonisch, wobei das Alter der jeweils verkosteten Wein auch hier eine außerordentliche Rolle spielt.
Vor der Linie Salangues können wir die Jahrgänge 2014, 2011 und 2007 verkosten, wo für mich hier der 2007er mit 17,5/20 Punkten am besten abschneidet.
Von der Linie Doix dürfen wir die Jahrgänge 2013 und 2009 verkosten wobei für mich hier der Jahrgang 2009 mit seinen sehr kräftigen Noten m Gaumen, viel Kräutern und weichen ausgewogenen Noten als fast bester Wein der ganzen Reise abschneidet. (19/20)
Als Erklärung zu diesem Bild wäre zu sagen, das einer der Rebanlagen aus dem Jahre 1902 stammt und somit Eingang in die Benennung einer weiteren Weinlinie gefunden hat.
Und am Nachmittag geht es dann noch zu einem Weingut mit Namen Terroir al Limit, welches vom Deutschen Dominik Huber und einem Südafrikaner Namen Porter, der inzwischen aus dem Projekt ausgestiegen ist, im Jahre 2001 begonnen wurde. Auf 24 ha werden heute ca. 65 Tsd. Flaschen produziert und vermarktet.
Vor drei Jahren hatte ich bereits einmal das Vergnügen eine Verkostung mit Dominik Huber in München in der Tantris Bar (welche inzwischen wieder geschlossen hat) zu erleben, welches mit einer kleinen Speisenfolge einherging und sicher zur allgemeinen Qualitätssteigerung der ausgeschenkten Weine beigetragen hatte.
Hier im Weingut durften wir 7 verschiedene Weine verkosten welche sich alle aus dem Jahrgang 2014 recht würzig und präsent präsentieren.
Insbesondere sehr überzeugend waren für mich die 2 letzten in dieser Verkostunsgreihe ausgeschenkten Weine.
Rouge Manyes 2014 aus 100% Grenache. Sehr spezielle Note am Gaumen mit sehr unterschiedlichen super präsenten Gewürzen. Leichte Tannine mit einem breiten und eleganten Säurespiel welche opulent wirken. (17,5/20)
Les Tosses, 2014 aus 100% Carrignan, Hier werden Weintrauben aus ca. 102 Jahre alte Reben verarbeitet. Die sehr feine Struktur wirken super ausgewogen und sehr kräftig mit unterschiedlichen Gewürznoten. Hiervon werden c. 2 Tsd. Flaschen produziert. (16,5/20)
Auf einer erneuten Weinreise in zweier der spanischen Weinregionen brachte mir und sicher auch der kleinen Reisegruppe von 7 Personen einen großen Erfahrungsschatz, den wir zum großen Teil bisher nicht bewußt erlebt und gelebt hatten. Organisiert einmal mehr von airtour Austria aus Wien waren wir auf allen Stationen dieser Reise gut betreut und fachlich sicher auch kompetent begleitet in unseren vielen und umfangreichen Verwüstungen auf den Weingütern. Ausgeschrieben war diese Weinreise auch als Expedition mit „Abenteuercharakter“, was sich tatsächlich in einigen Situationen, insbesondere auf einigen Weingütern, auch bestätigen sollte. Die Region Pendès liegt im Süd-Westen von Barcelona, wo unser Flug hinging, und die Weinregion Priorat ist nur wenig entfernt nach Südwesten umgeben von der Region Montsant.
Am ersten Tag dieser Weinreise sollte es also erst einmal in die Region Pendès gehen, wo die Cava Hersteller der Schwerpunkt der Weinproduktion bildet. Java wird im Prinzip genauso hergestellt wie Champagner, darf sich aber seine Eintritt der Spanier in die EU und seit dem Markenschutz für Champagner nicht mehr so nennen und erfand damit den Namen Cava der abgeleitet vom Wort „Cave“ als Begriff für den Keller herzuleiten ist.
Wir starten also vom Flughafen in Barcelona und erreichten nach einer gemütlichen Fahrt nach ca. 1 Std. das Cava Weingut Recaredo, welches mitten in der Ortschaft von Sant Sadurni d’Anoia liegt und seit einigen Jahren auf einen voll Bio-dynamischen Anbau umgestellt hat. Das Weingut wurde 1924 gegründet und produziert heute auf 65 ha Anbaufläche eine jährliche Flaschenzahl von ca. 280 Tsd. Flaschen. Alle Cavas werden als Gran Reserve hergestellt und somit erst recht spät nach der Flaschengärung auf den Markt gebracht. Ein interessantes Projekt wovon wir auf diesem Besuch hörten, ist die Wiederansiedlung von Fledermäusen, um dem Ansteigen der schädlichen Insekten eine Grenze zu setzen.
Dann ging es zur Verkostung von verschiedenen Cavas, welche der kleinen Gruppe allen einen wohligen Einstieg bescherte.
Wir starten im Keller mit einem Reserve Particular 2005. Mit einer fruchtigen Note in der Nase und später am Gaumen fein mit Frucht und gutem Säurespiel. Aprikosenduft und langes feines Säurespiel. Gekeltert aus zwei Trauben welche da sind Macabeu und Claretto. Meine Bewertung (17,5/20).
Dann geht es in den Verkostungsraum wo es noch 2 weitere Cavas zur Probe gibt.
Recaredo Terrers ist ein Vintage aus 2010. Sehr frische feine Nase mit feinen Spitzen. Die feine Frische mischt sich bei einer mittleren Struktur mit fruchtige Noten. (15/20)
Dann folgt noch ein Brut de Brut der in der Zeit von 106 Monaten gealtert wird.
Präsentiert sich mit einer dichten Nase und ein wenig frischer Note mit weniger Struktur und recht vordergründig. Leicht scharfe Note mit einem Hauch von Gemüsenoten. (14,5/20)
Und ab ins nächste Weingut, welches auf den Namen Gramona hört. Dort werden auf ca. 200 ha Weine für die Cavaproduktion angebaut. Diese Weingut baut seinen Dossage Wein selber an und vergärt diesen für die weitere Verarbeitung in den Javas in der Keller als Solana, welchen wir auch aus den Holzfässern im Keller verkosten durften. Für mich eine wirklich erstmalige Erfahrung, was in diesem Fall eine recht säuerliche Wirkung hatte und erstaunlich war, da beispielsweise in der Champagne die Flaschen meist mit wesentlich süßeren Dossage Weinen oder auch Alkoholhaltigen Ingredienzien versetzt werden.
Wir verkosten hier also erst einmal trocken ausgebaute Weine, welche von der Traube her aber auch zum Teil in der Cavaproduktion Verwendung findet.
La Maca, aus der Traubensorte Macabeo. Mit einer sehr hellen gelben Farbe und leicht fruchtiger Nase. Sehr schöne frische Note am Gaumen, Frische und Ananas mit feiner Struktur. (16/20)
Dann folgt der Ovum, welcher aus 100% Charello gekeltert wird. Kräftige Nase mit dichter Säurenoten. Im Beton-Ei vergoren wirkt er mit seiner breiten Säure und feinen Spitzen erfrischend und leicht. (15,5/20)
Dann folgen 3 Cavas welche sich steigernd in der Reihenfolge präsentieren.
Ein Brut Cuvée aus 60% Charello und 40% Macabeo. Sehr gefällig und mit feiner Frucht sowie feiner Säure am Gaumen. (15/20)
Dann kommt ein Cava Imperial aus 2011 welcher aus 3 Reben gekeltert wird. 50% Charello, 40% Macabeo und 10 % Chardonnay. Hier ebenso mit der Lossage des Solar eine feine dichte Note recht fruchtig und ein langer Abgang und guter frischer Note. (16/20)
Final noch ein Grand Reserve mit Namen Illustros. 2009 aus 75% Charello und 25% Macabeo. Sehr dichte feine Säure mit Röstaromen, Caramelnoten und leicht cremiger Note. (16,5/20)
Nach diesen 2 Weingütern ging es direkt ins Hotel in das Städtchen Reus, welches in der Region Priorat liegt und ein guter Ausgangspunkt für unsere weiteren Erkundungen sein sollte. Am Abend hatte unser Reiseleiter dann profilaktisch eine Tapas Bar reserviert, wo dann auch gleich die gesamte Gruppe mit unseren 7 Personen sich auf den Weg in die nicht weit entfernte Stadt aufmachte.
Diese Tapes Bar sollte sich eine eine super Wahl herausstellen, da nicht nur die guten Speisen mit Tapas und diversen Speisen sich als herausragend darstellten, sondern auch die Weinauswahl sich als wirklich herausragend präsentierte. Kaum unseren Tisch tut eingesessen, wurden wir aufmerksam auf eine Magnum-Flasche, welche sich später als eine wahre Entdeckung darstellte, denn an den nächsten 2 Tagen sollten wir diesen Winzern und Weingütern wiederholt begegnen. Das war dann die Flasche, welche wir gemeinsam vertilgen sollten:
Und um die Sache ein wenig abzurunden hier noch eine kleine Köstlichkeit, welche wir an einem der 2 Abenden in diesem Lokal, der Tapas-Bar genießen konnten:
Erkannt, was da auf der langen Platte liegt? Wer’s genau wissen will, kann hier ja einen Kommentar hinterlassen, und ich schreib ihm dann die Auflösung.