An diesem Samstag ging es zunächst zu dem Weingut Poliziano im Montepulciano. Wir wurden im Verkostungsraum empfangen, der direkt neben dem großen Kellergebäude steht und einen hell schimmernden Kiesboden als Auffahrt einen interessanten Tag verspricht. Der neu eingerichtete Verkostungsraum wurde gerade erst vor einem guten halben Jahr neu eingerichtet und strahlte mit seinen unterschiedlichen Materialien, Marmor, Eichenholz, Glas und unterschiedliche Fußböden eine sehr elegante und gediegene Atmosphäre aus.
Zunächst bat uns die Mitarbeiterin auf die Terrassem da es gerade aufgehört hatte zu regnen, wo es einen guten Ausblick auf einige der Weinberge und in die Landschaft der Toskana gab. Nach einigen Erklärungen zum Weingut, welches auf 220 m Höhe liegt, und die Weinberge auf 350-450 m Höhe, wurden wir in den Verkostungsraum zu den Weinen gebeten. Das Weingut baut derzeit auf 140 ha Ihre Weine an, und wurde angelegt, so das es 1961 den ersten Wein vinifizieren konnte.
Vorneweg gesagt war das einer der spannendsten Weinverkostungen an den 4 Tagen Toskana, denn auf so einem hohen Niveau konnte kaum eines der anderen besuchten Weingüter mithalten.
Zu den verkosteten Weinen:
Rosso di Montepulciano DOC 2013
80 % Sangiovese, 20 % Merlot.
6 Monate im großen Holz.
Sehr feine Fruchtnase mit einer Struktur, homogen, ausgewogen und elegant. (16).
Vino Nobile di Montepulciano DOCG 2012
80% Sangiovese, je 10% andere rote Sorten.
14-16 Mon. im Barrique
Sehr kräftige Nase, sehr ausgereifter Holunder und andere ausgereifte Noten.
Leichte Tannine am Gaumen mit frischen Säurenoten. Super Struktur. (17).
Vino Nobile di Montepulciano „Asinone“ 2011
100% Samgiovese
16-20 Mon. im Barrique
Kräftige Tannine in der Nase, sehr reife Kirschen, super reife Fruchtsorten am Gaumen, tolle Struktur und Reife. Das war für mich eines der absoluten Highlights der gesamten Reise. Wir sollte das Vergnügen haben diesen Wein nochmals am Abend aus einer mitgenommenen Magnum im Restaurant zu genießen. (18-19).
Vino Nobile die Montepulciano „Le Stanze“ 2011
90% CS, 10% Merlot.
24 Mon. im Barrique.
Recht typische Nase der Trauben, komplexe Struktur mit begletender exponierter Süße. (17).
Mandrone di Lohsa 2011
80% CS, 20% von PV, Carignan und Alicante.
Etwas würzige Note, zurückhalten, bei sehr weichem Gaumen, ausgewogen und voll fruchtig und sehr rund. (17-18).
Vin Santo, (nicht im Verkauf) ca. 8 Jahre alt.
100% Merlot, 5 Monate Trocknung. Gesamt 600 Flaschen.
Honig, Röstnoten, sehr feine Nase mit langer Note und langen Abgang und Karamellnoten. (17-18).
Dann ging es am späten Vormittag bei wieder kräftigem Regenschauer zu dem Weingut Podero Boscarelli.
Welch ein Kontrast! Aber das macht auch seit vielen Jahren das Programm dieser Weinreisen bei airtour austria mit Peter Gallhofer und René Ebner aus. Die Abfolge der Weingüter ist insbesondere so ausgesucht, das nicht nur ein Spannungsbogen im Laufe des Tages aufgebaut wird, sondern das sich auch Höhen und Tiefen nicht nur abwechseln, sonder die Zufälle sich im Reigen mit den Höhepunkten abwechseln und das zu einer unwahrscheinlichen Anspannung sich steigern kann die sich dann in wunderbaren, oder auch katastrophalen Weinverkostungen münden. So genug der philosophiererei.
Hier wird noch sehr handwerklich gearbeitet. Das konnten wir live beobachten, da es am letzten Tag der Lese, bzw der Weinbereitung der neuen Trauben im „Keller“ der eigentlich eine halboffene Halle war richtig zur Sache ging. Die frischen Weine wurden von unten nach oben über den Tretserhut gepumpt, der Maischehut wurde mit Hand und einem Holzstempel heruntergedrückt und mehrere Menschen „tanzten“ zwischen den Vergärungstanks herum. Es glich schon einem mittelcaotischem Balett, wobei es hier um primär roten Weintraubensaft ging. Und dann ging es zur Verkostung der 8 bereitstehenden Weine:
Rosso di Montalcino 2014
90% Sangiovese, 10% weitere rote Sorten
Etwas Würze in der Nase nach wilden Kräutern, sehr helle Farbe, angenehme frische Note. Zu trinken in 3-4 Jahren. (15).
Cortone, Rosso di Montalcino 2014
Ganz junge 4-jährige Weinpflanzen. 100% Merlot.
Sehr verhaltene Nase, kräftig dunkel in der Farbe, noch gute Tannine am Gaumen. (16).
Vino Nobile di Montepulciano 2012
85% Sangiovese, 15% Carignan und Colorino.
Mittlere Farbe, weicher Gaumen mit frischen Früchten, rund und ausgewogen. (16+).
Ebenso V. N. di M. 2006
Sehr dunkles Rot. Feine Nase mit Rauchnoten, sehr präsent am Gaumen mit weichen Tanninen und runden gut strukturierten Geschmacksnoten. (16-17).
Vino N. di. M. Reserva 2010
85% Sangiovese, 15% Carignan und Colorino.
3 Jahre im Barrique.
Sehr dunkle Farbe, feine Fruchtaromen, mit sehr beerigen Noten bei mittlerem Abgang. (16+).
Vino N. di M. Reserva 2009, black label
85% Sangiovese, 15% Merlot und CS
Kräftige Röstaromen, sehr unkle, starke Pilznoten mit ausgewogener Frucht, gute Tannine und Säurenoten. (17).
Boscarelli 2006
Cuvée aus 85% Merlot, und 15% aus PV, Carignan, Syrah und CS.
Wirkt sehr präsent in der Nase. Noch jung wirkende Tannine. Sehr schöne Fruchtsüße mit dunkler Brombeere, Schokonoten. (17+).
Vin Santo 2003
Die Trauben werden 2 Monate getrocknet
Trauben: Grosetto, Malvasia, Trebbiano.
Sehr schöne Farbe, heller Sherry, starke Honignote, mit recht viel Zucker, fein aber recht süßliche Noten. (17).
Bei Boscarelli gab es dann nach der Verkostung einige prall gefüllte Platten mit Schinken, Salami und Pekorino als Mittagsimbiß.
Am Nachmittag dann:
Mastro Janni
Das Weingut Mastro Janni bereitet seine Weine im Gebiet Montalcino seit 1975. Nach einer Fahrt über eine Schotterpiste quer durch die Gestrüppe der Toskana kamen wir am Weingutsgebäude an. Ein Fluch durchbrach den Empfang, denn wir waren ca. 20 Minuten zu spät. Un der Gastgeber hatte nach unserer Verkostung eine Geburtstagsgesellschaft zu Gast. Aber es sollte sich alles entspannen, denn auch andere Gäste sind in dieser Gegend Italiens nicht immer pünktlich. Wir waren recht bald herzlich willkommen und das Eis brach recht schnell.
Mastro Janni prouduziert ca. 100 Tsd. Flaschen. Die Weine werden auf einer Höhe von 180-430 m angebaut.
Zu den verkosteten Weinen:
Rosso 2013
100% Sangiovese
Sehr würzige Nase, kräftig mit Nachhall, feine Würze, mittlere Tannine. (15,5).
Brunello 2011
100% Sangiovese
Sehr vegetabile Noten in der Nase, sehr feine Fruchtnoten, mit Erdbeeren, dunkle Johannisbeeren. (17+).
Brunello di Montalcino 2010
100% Sangiovese
Sehr dichte Nase, super ausgewogen und sehr komplex. Feine würzige lange anhaltende Note. Sehr weich und geschmeidig mit feinen spitzen süßen Noten. (17-18).
Brunello di Montalcino Vigna Loreto
100% Sangiovese
Mittlere braune Farbe, sehr feine Frucht mit langer Schokonote, super Frucht, ausgewogen. (18)
Brunello di Montalcino 2004.
100% Sangiovese
Ein wenig verhaltene Nase, etwas braune Ränder bei eigenständig stehender Kraft. Gute Tannine, mit ein wenig frischer Note. (17+).
Zum Abschluss des Tages das eher traditionelle Weingut Col d’Orcia mit der Verkostung von 5 Weinen in deren Verkaufs.- und Verkostungsraum. Es gab leider etwas wenig Infos zum Weingut, denn auch die Faltbroschüre dort vor Ort gab nicht viel her.Das Weingut besteht schon seit Ende des 19. Jahrhunderts und ist wohl auch von der Präsentation und der Einrichtung ein wenig im letzten Jahrhundert stehengeblieben. Der Verkostungstisch leider etwas zu klein und eng, aber das spielte jetzt zu Ende des Tages keine so große Rolle, wir kamen untereinander gut zurecht in der kleinen Gruppe.
Das Weingut hat 550 ha Gesamtfläche, wobei 140 ha mit Wein bestockt sind. Seit 2013 Bio zertifiziert.
Zu den verkosteten Weinen:
Rosso 2012
Frische feine Nase, etwas Schärfe. Gut zu trinken, leicht. (15).
Banditella 2012
Ledernoten in der Nase, leicht flüchtig. Scharfe Tannine mit recht kräftiger Aromatik. (15-16).
Brunello di Montalcino 2010
Weiche Nase, weniger Frische, gute Tannine, aber schon weich im gesamten Abgang. (17).
Poggoi al Vento 2007
Feine Nase, gut abgerundet. Ausgewogen und mit längerem Abgang. (16+).
Nearco 2011
Internationale Trauben: Merlot, CS, Syrah und PV.
Grüne Nase mit unreifen Noten. Am Gaumen geschmeidig, aber recht agressiv am späteren Gaumen. (15-16).
Zum Abschluss des Tages ging es weiter zum traditionellen Weingut Col d’Orcia. Das Weingut hat gesamt 550 ha, wobei 140 ha mit Weinreben bepflanzt sind. Biozertifizierung gibt es seit 2013 auf dem Weingut. Wir wurden freundlich empfangen und konnten nach kurzer Weingutsbesichtigung im Kellergebäude und großen Holzfässern ging es zur Verkostung der Weine in den Verkaufsraum.
Die Weine, welche wir verkosten durften waren wie folgt:
Rosso 2012
frische feine Nase, etwas Schärfe, gut zu trinken, leicht. (15).
Banditella 2012
Ledernoten in der Nase, leicht flüchtig, scharfe Tannine und recht kräftige Nase (15-16).
Brunello di Montalcino 2010
Weine Nase, wenig Frische, gute Tannine, aber schon weicher im gesamten Abgang. (17).
Poggi al Vento 2007
Feine Nase, gut abgerundet, ausgewogen, und mit etwas längerem Abgang. (16+).
Nearco 2011
Aus internationalen Trauben (Reben) wie 50% Merlot, 30% CS, 15% Syrah und ca. 5% PV.
Grüne Nase mit unreifen Noten, am Gaumen geschmeidig, aber recht agressiv am hinteren Rachen mit spitzen Noten. (15-16).