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Weinreise ins Penedés und Priorat mit Besuch in Barcelona

Im April stand bei mir einmal wieder eine nächste Weinreise an, welche die kleine Gruppe von 7 Personen ins Penedés und in die Region Priorat führen sollte. Losgehen sollte es am Flughafen in Barcelona, wo wir uns mit dem Mietbus in die Richtung Pendés auf den Weg machten. Das Pendés ist klassischerweise eine Region, wo sehr viel Cava produziert wird. So war es für uns auch schlüssig, das wir am ersten Tag der Reise zwei Cava Weingüter besuchen sollten.

  • • Recaredo und
  • • Gramona

Wie auf dem Bild zu sehen, und auf dem Schild vor O<rt ausgewiesen ist das Weingut 1924 gegründet worden, weil her heute Bio-zertifiert ist und Biodynamisch arbeitet. Im Weingut werden heute so ca. 300 Tsd. Flaschen Cava und ca. 150 Tsd. Flaschen Stillwein produziert. Die wesentliche Rebsorte welche hier im Pendels wächst und verarbeitet wird heißt Xarello und wird weltweit auf ca. 10 Tsd. ha angebaut. Davon stehen ca. 98% im Pendés. Das Weingut Recaredo baut seine Trauben auf ca. 89 ha an und kauft keine Trauben zu. Nach einem Kellerdurchgang, der in fremden Ländern immer interessant ist, da sich auch dort gerade sehr viel ändert, schreiten wir zur Verkostung von 2 Stillweinen und 2 Cavas aus unterschiedlichen Trauben und Macharten.

Hier also nur ein kleiner Eindruck aus dem Gärkeller, der ja im Laufe des Jahres meist nur für wenige Wochen nach der Ernte genutzt wird.

Der erste Stillwein mit Namen Miranius ist aus 100% Xarello gepreßt und hat auch nur 11% vol. Alkohol. Am Gaumen mit einer hellen breiteren Note mit Frucht und angenehm zu trinken.

Der nächste stammt dann von der Traube Macabeo, welche auch international etwas verbreiteter ist. Auch hier nur 11,5% vol. Alkohol. Der Cava zeigt eine feine Säure am Gaumen mit einer guten kräftigen Frucht, feiner Abgang mit einer insgesamt kräftigen Nase. (16/20)

Jetzt folgt dann der erste Cava, welcher welcher aus dem Jahr 2019 stammt und mit 2 Traubensorten daherkommt. 65% Xarello und 35% Parellada. 33 Monate Reife auf der Hefe, und auch hier einrelativ niedriger Alkoholgehalt von nur 12% vol. Feine Struktur, weniger Frische mit leicht komplexen Noten am Gaumen. Mit einigen Nuancen von Nüssen und insgesamt recht rund und ausgewogen (16,5/20)

Noch kurz ein Wort zu dem Begriff „Corpinnat“ auf dem Etikett der Flasche. Im Februar 2019 haben sich einige Winzer aus der Cava Region in Spanien zusammengeschlossen um die Qualität, Vermarktung und das Renommée des Cava besser vermarkten zu können.

Schließlich verkosten wir noch einen Cava aus 2017 und einer Einzellage mit einem Anteil von 87% Xarello und 13% Macabeo. In der Nase eine sehr dichte Frucht. Ich rieche Gemüse, Früchte lang anhaltend am Gaumen und mit einer feinen komplexen Note mit feinen Nuancen. (17/20)


Dann geht es zum nächsten Cava W>eingut mit Namen Gramona. Hier werden ca. 1 Mio. Flaschen im Jahr produziert, welche auf ca. 240 ha Weingärten wachsen, wovon 60 ha im Eigenbesitz ist. Seit 2017 ist auch dieses Weingut Demeter zertifiziert. 1921 gegründet und arbeitet heute Biodynamisch.

Was die Jahreszahl 1881 besagt konnte ich nicht herausbekommen. Auch hier ein Blick in den Keller:

Mitarbeiter des Weingutes waren gerade im Keller dabei die frisch gefüllten Flaschen von einer Stelle des Kellers mit einem Art Förderband zum hinten stehenden Mitarbeiter zu transportieren, damit dieser die Flaschen an der Wand säuberlichst so aufstapelt, das die Hefe in den Flaschen ihre Arbeit in den nächsten Jahren tun kann. Auf diesem W>eingut können wir 4 Cavas verkosten wie folgt:

Gramona Imperial aus dem Jahr 2017, welcher 5 Jahre auf der Hefe liegt. Schmalzige Frucht mit einer feinen Struktur, welche sich sehr lange am Gaumen halten kann. !15,5/20)

Der zweite ist mal wieder ein brut nature mit einer sehr interessanten Nase, fein und ausgewogen mit eleganter Frucht/Säure Balance und nachhaltig am Gaumen. (16,5/20) – ohne Foto –

Dann folgt ein Cava namens Lustros, aus dem Jahr 2014 mit einer sehr intensiven und vordergründigen Nase. Diese Flasche wurde gerade einmal vor einer 1/2 Std. degorgiert.

Und final folgt ein Cava aus dem Jahr 2013, der für 108 Monate (9 Jahre) auf der Hefe lag. Sehr fruchtige Nase, mineralische Hefe. Frucht am Gaumen mit zitronigen Noten und ein recht langer Abgang am Gaumen. (17/20)

Damit war der erste Tag mit den Verkostungen abgeschlossen und wir fuhren gemeinsam ins Hotel in Falset, welches als kleines Städtchen mitten im Priorat liegt.Die weiteren 2 Tage mit Verlosungen im Priorat sollten sehr spannend und interessant werden.

Weinreise ins Penedès und Priorat, der erste Tag

Auf einer erneuten Weinreise in zweier der spanischen Weinregionen brachte mir und sicher auch der kleinen Reisegruppe von 7 Personen einen großen Erfahrungsschatz, den wir zum großen Teil bisher nicht bewußt erlebt und gelebt hatten. Organisiert einmal mehr von airtour Austria aus Wien waren wir auf allen Stationen dieser Reise gut betreut und fachlich sicher auch kompetent begleitet in unseren vielen und umfangreichen Verwüstungen auf den Weingütern. Ausgeschrieben war diese Weinreise auch als Expedition mit „Abenteuercharakter“, was sich tatsächlich in einigen Situationen, insbesondere auf einigen Weingütern, auch bestätigen sollte. Die Region Pendès liegt im Süd-Westen von Barcelona, wo unser Flug hinging, und die Weinregion Priorat ist nur wenig entfernt nach Südwesten umgeben von der Region Montsant.

Am ersten Tag dieser Weinreise sollte es also erst einmal in die Region Pendès gehen, wo die Cava Hersteller der Schwerpunkt der Weinproduktion bildet. Java wird im Prinzip genauso hergestellt wie Champagner, darf sich aber seine Eintritt der Spanier in die EU und seit dem Markenschutz für Champagner nicht mehr so nennen und erfand damit den Namen Cava der abgeleitet vom Wort „Cave“ als Begriff für den Keller herzuleiten ist.

Wir starten also vom Flughafen in Barcelona und erreichten nach einer gemütlichen Fahrt nach ca. 1 Std. das Cava Weingut Recaredo, welches mitten in der Ortschaft von Sant Sadurni d’Anoia liegt und seit einigen Jahren auf einen voll Bio-dynamischen Anbau umgestellt hat. Das Weingut wurde 1924 gegründet und produziert heute auf 65 ha Anbaufläche eine jährliche Flaschenzahl von ca. 280 Tsd. Flaschen. Alle Cavas werden als Gran Reserve hergestellt und somit erst recht spät nach der Flaschengärung auf den Markt gebracht. Ein interessantes Projekt wovon wir auf diesem Besuch hörten, ist die Wiederansiedlung von Fledermäusen, um dem Ansteigen der schädlichen Insekten eine Grenze zu setzen.

Dann ging es zur Verkostung von verschiedenen Cavas, welche der kleinen Gruppe allen einen wohligen Einstieg bescherte.
Wir starten im Keller mit einem Reserve Particular 2005. Mit einer fruchtigen Note in der Nase und später am Gaumen fein mit Frucht und gutem Säurespiel. Aprikosenduft und langes feines Säurespiel. Gekeltert aus zwei Trauben welche da sind Macabeu und Claretto. Meine Bewertung (17,5/20).

Dann geht es in den Verkostungsraum wo es noch 2 weitere Cavas zur Probe gibt.

Recaredo Terrers ist ein Vintage aus 2010. Sehr frische feine Nase mit feinen Spitzen. Die feine Frische mischt sich bei einer mittleren Struktur mit fruchtige Noten. (15/20)
Dann folgt noch ein Brut de Brut der in der Zeit von 106 Monaten gealtert wird.
Präsentiert sich mit einer dichten Nase und ein wenig frischer Note mit weniger Struktur und recht vordergründig. Leicht scharfe Note mit einem Hauch von Gemüsenoten. (14,5/20)


Und ab ins nächste Weingut, welches auf den Namen Gramona hört. Dort werden auf ca. 200 ha Weine für die Cavaproduktion angebaut. Diese Weingut baut seinen Dossage Wein selber an und vergärt diesen für die weitere Verarbeitung in den Javas in der Keller als Solana, welchen wir auch aus den Holzfässern im Keller verkosten durften. Für mich eine wirklich erstmalige Erfahrung, was in diesem Fall eine recht säuerliche Wirkung hatte und erstaunlich war, da beispielsweise in der Champagne die Flaschen meist mit wesentlich süßeren Dossage Weinen oder auch Alkoholhaltigen Ingredienzien versetzt werden.

Wir verkosten hier also erst einmal trocken ausgebaute Weine, welche von der Traube her aber auch zum Teil in der Cavaproduktion Verwendung findet.
La Maca, aus der Traubensorte Macabeo. Mit einer sehr hellen gelben Farbe und leicht fruchtiger Nase. Sehr schöne frische Note am Gaumen, Frische und Ananas mit feiner Struktur. (16/20)
Dann folgt der Ovum, welcher aus 100% Charello gekeltert wird. Kräftige Nase mit dichter Säurenoten. Im Beton-Ei vergoren wirkt er mit seiner breiten Säure und feinen Spitzen erfrischend und leicht. (15,5/20)
Dann folgen 3 Cavas welche sich steigernd in der Reihenfolge präsentieren.
Ein Brut Cuvée aus 60% Charello und 40% Macabeo. Sehr gefällig und mit feiner Frucht sowie feiner Säure am Gaumen. (15/20)

Dann kommt ein Cava Imperial aus 2011 welcher aus 3 Reben gekeltert wird. 50% Charello, 40% Macabeo und 10 % Chardonnay. Hier ebenso mit der Lossage des Solar eine feine dichte Note recht fruchtig und ein langer Abgang und guter frischer Note. (16/20)

Final noch ein Grand Reserve mit Namen Illustros. 2009 aus 75% Charello und 25% Macabeo. Sehr dichte feine Säure mit Röstaromen, Caramelnoten und leicht cremiger Note. (16,5/20)


Nach diesen 2 Weingütern ging es direkt ins Hotel in das Städtchen Reus, welches in der Region Priorat liegt und ein guter Ausgangspunkt für unsere weiteren Erkundungen sein sollte. Am Abend hatte unser Reiseleiter dann profilaktisch eine Tapas Bar reserviert, wo dann auch gleich die gesamte Gruppe mit unseren 7 Personen sich auf den Weg in die nicht weit entfernte Stadt aufmachte.

Diese Tapes Bar sollte sich eine eine super Wahl herausstellen, da nicht nur die guten Speisen mit Tapas und diversen Speisen sich als herausragend darstellten, sondern auch die Weinauswahl sich als wirklich herausragend präsentierte. Kaum unseren Tisch tut eingesessen, wurden wir aufmerksam auf eine Magnum-Flasche, welche sich später als eine wahre Entdeckung darstellte, denn an den nächsten 2 Tagen sollten wir diesen Winzern und Weingütern wiederholt begegnen. Das war dann die Flasche, welche wir gemeinsam vertilgen sollten:

Und um die Sache ein wenig abzurunden hier noch eine kleine Köstlichkeit, welche wir an einem der 2 Abenden in diesem Lokal, der Tapas-Bar genießen konnten:

Erkannt, was da auf der langen Platte liegt?  Wer’s genau wissen will, kann hier ja einen Kommentar hinterlassen, und ich schreib ihm dann die Auflösung.