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Weinreise Ribera del Duero, der dritte Tag

Am dritten Tag in der Region Ribera del Duero führte uns der Weg zu folgenden 4 Weingütern:
1. Pago de los Capellanes
2. Vina Pedrosa
3. Tinto Pesquera
4. Bodegas Penafalcon

Das Weingut Pago de los Capellanes ist mal wieder ein imposanter Bau als Weingut und die Kelleranlagen sowie alle weiteren Räumlichkeiten die wir besichtigen konnten paßten für meinen Geschmack auch gut zur präsentierten Weinlinie dieses Familienweingutes. Das Weingut wurde in den 80er Jahren des letzten Jahrhundert gegründet und fing auf einer Rebfläche von gerade einmal 6 ha an seine Weine zu kultivieren. Heute sind es 120 ha, wobei auch seit dem Jahr 2014 in Galizien ein Weingut für die weißen Trauben dazu  gekommen ist.

Hier schon mal ein Blick in den Barrique-Keller, der imposant illuminiert werden kann, wenn Besucher empfangen werden.

Dort ist dann auch etwas dekoratives aufgebaut wie ein alter Weinstock, woran fast schon die Flaschen heranwachsen.
Auf den Rundgängen durch die Weingüter hören wir dann meist die grundsätzlichen Eigenheiten des Weingutes was dort in der Weinbereitung anders gemacht wird als bei den anderen Weingütern in der Region, denn über die grundsätzliche Machart, wie Wein erzeugt wird sind wir in dieser kleinen Gruppe von 7 Personen schon bereits recht bewandert. Ein großer Vorteil allerdings ist es zum Beispiel genau in der Erntezeit auf die Weingüter zu fahren, denn da kann man dann mit eigenen Augen verfolgen, wie auf den verschiedenen Gütern mit dem Traubenmaterial, mit dem gepreßten Saft, oder auch mit sonstigen Macharten der Weinbereitung umgegangen wird. Nachteile hat das allerdings auch, denn zur Erntezeit sind manche Kellermeister oder Winzer nicht bereit das Publikum so einfach in die verschiedenen Räumlichkeiten blicken zu lassen, denn da gibt es dann doch manche Handgriffe oder Eigenheiten, die man nicht preisgeben will. Hier unterscheiden sich auch so manche Einstellungen zwischen großen und kleineren Betrieben, wie damit umgegangen wird.

Bei Pago de los Capellanes können wir 2 weiße und 3 rote Tropfen verkosten. Die weißen sind guter Standard, wobei die roten Flaschen sich durchaus in der Oberliga der Weingüter im Ribera del Duero bewegen.

Der El Nogal aus 2015 konnte fast alle in der Gruppe am meisten überzeugen und erhielt bei mir 17,5/20 Punkten.


Dann ging es am späten Vormittag zum Weingut Vina Pedrosa.
Die Weine sind von Robert Parker jun. Fast alle in den Rängen von 90 – 95 Punkte bewertet. Auch dieses Weingut wurde erst 1980 bis 1982 gegründet und arbeitet heute auf 155 ha Weinbergen. Die Weingärten gehörten allerdings bereits seit ca. 100 Jahren zu den Vorbesitzern, so das hier eine gewisse Tradition übernommen wurde. Interessanterweise ist die Region dort so karg, das in den meisten Weingärten von Pedrosa nur 2 bis 2,2 Tsd. Weinstöcke je Hektar angepflanzt sind. Das sind in manchen anderen Regionen der Welt bis zu 6 – 8 Tsd. Stöcke je ha. Das liegt meist am kargen Boden, der eine höhere Pflanzliche nicht zuläßt.

Auf diesem Weingut können wir 4 rote Weine verkosten, wobei der älteste als Gran Reserve aus dem Jahr 2009 stammt, was auf den Weingütern nicht wirklich selbstverständlich ist, das wir so einen älteren Jahrgang verkosten können.
 

Meine Bewertungen liegen hier zwischen 15 und 18,5 Punkten, wobei der Gran Reserve mit seinen 18,5 Punkten am besten abschneidet. Der Gran Reserve besteht aus 90% Tempranillo und 10% Cabernet Sauvignon.


Dann geht es am Nachmittag auf das Weingut Tinto Pesquera

Auch hier noch ein Familienbetrieb, der allerdings in den Jahren zu einem großen Betrieb mit gesamt 4 Weingütern angewachsen ist. Auf Pesquera werden ca. 900 Tsd. Flaschen erzeugt, wobei auf allen 4 Weingütern zusammen heute ca. 2 Mio. Flaschen produziert werden. Pesquera begann im Jahr 1972 und erzeugt seinen ersten Wein im Jahr 1975. Es werden gesamt ca. 40% Reserva und 60% Crianza erzeugt.
 
Wir können hier gesamt 4 rote Weine verkosten, wobei in der Reihe der bestellten Top-Verkostung wunderbare ältere Jahrgänge uns präsentiert wurden. Zum guten Schluß konnten wir dann noch einen Crianza aus 2015 verkosten, der uns aus vor 3 Jahren gut in Erinnerung war.
Die roten waren also

Pesquera Reserve aus 2008 – 18/20
Alena Gran Reserve aus 2006 – 18,5/20
El Viniculo Gran Reserve aus 2004 – 16,5/20
Pesquera Crianza aus 2015 – 16,5/20 (ohne Foto)


 Zum Finale an diesem Tage sollte es in ein Industriegebiet zum Weingut Penafalcon gehen, wo wir alle noch nicht bisher zugegen waren. Dort war dann wohl auch mehr ein großes Lager des Weingutes mit abgefüllten Flaschen und neuen Barriquefäassern. Angekündigt war auch ein Art Weinmuseum, was sich aber als kleiner Fake herausstellte, denn in der Industriehalle waren gerade einmal einige alte Werkzeuge und Geräte an die Wand gehängt, sehr schlecht beleuchtet, nicht erklärt und glich in keiner Weise einem Museum, so wie wir das wohl verstehen unter dem Begriff Museum. Einmal durch die Halle geschleust, kamen wir dann in einer der Ecken der Halle an, wo bereits eine kleine Verkostung mit 4 anderen Gästen lief, und wir ohne große Umstände an den Tisch komplimentiert wurden. Dann wurden uns ein Wein nach dem anderen aus einer Dekantierkaraffe eingeschenkt, wobei immer betont wurde, das die Weine alle 5 Jahre im Barrique verweilen. Es gab also 3 Weine aus 2006, 2007 und 2009, wobei dann bei Nachfrage die Preise alle bei 50 € liegen sollten. Meine Bewertungen rangierten so zwischen 15,5 bis 16 Punkten.

  


Am Abend in Aranda del Duero zurück geht es dann mit der ganzen Gruppe von 7 Personen um 20:30 Uhr in das Lokal El Lager de Isilla, welches von einem Weingut gleichen Namens betrieben wird.

Das Essen ist hier richtig typisch und rustikal für die Region typisch. Was aber bei solchen Weinreisen immer ein großer Vorteil ist, das man abends dann mit der ganze Gruppe nochmals auf einem anderen Niveau die Weinverkostungen fortführen kann. Mit dem anderen Niveau meine ich allerdings keinen Abstieg, sondern eher noch einen Aufstieg in Sachen Vielfalt, auch manchmal Qualität und Ergänzungen zu den Weingütern die wir in den Tagen so verkosten konnten. An diesem Abend sollte es so z. Bsp. Eine Flasche Vega Sicilia zum Essen geben, welche dann im Restaurant kaum teurer ist hier in Spanien als auf dem Weingut, oder im guten Fachhandel zu erstehen. Hier z. Bsp. Ein Vega Sicilia, Tinte Valbuena No. 5 aus 2006.

 



 

Weinreise Ribera del Duero, der zweite Tag

Erkundungstour ins Ribera del Duero im November 2015

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Finca Valdueres
Das Weingut wurde 1984 gegründet von einem Ingenieur aus Madrid. 2000 wurde dann das Weingut so radikal umgebaut, das es das heutige Gesicht erhalten hat. Es wurde ein Teil des Berghangs abgebaut, mit 3 U-Bahn Röhren versehen, und der Berg anschließen wieder daraufgesetzt, und mit Weinreben bepflanzt, so das man heute von außen nichts mehr von den Röhren sieht. Um so imposanter die 3 Kellerröhren innerhalb des Berges.
Valduero_1blick
Heute werden 200 ha Wein im Ribera del Duero bewirtschaftet, und 20 ha mit Albia (weiß) nördlicher außerhalb des Ribera. Die beiden Töchter des Ingenieurs bewirtschaften heute das Weingut. Nach einer kurzen Besichtigung ging es in das oberhalb gelegene Haus, wo im Hauptraum eine wunderbare Panoramasicht über das Tal zu entdecken war. Die Weine konnten wirklich überzeugen und lagen in meiner Bewertung in der oberen Mittlklasse (16 – 17)

Casajus_Logo
Dann ging es in der gleichen Ortschaft am Vormittag zum Weingut Casajus. Ein kleineres Familienweingut, wo wir zum ersten Mal auf nur spanisch sprechende Menschen trafen, es aber trotzdem eine ganz gute Verständigung gab. Das Weingut bewirtschaftet 20 ha, baut nur Tempranillo an und die Spitzenweine werden im Barrique ausgebaut. Wir verkosteten die angebotenen Weine im Keller, welcher ebenerdig neben dem Wirtschaftsgebäude steht, und angesichts des Platzmangels vollgestellt war mit Fässern, Gitterboxen unettiketierter Weinflaschen und neuer Barrique Fässer. Um so überzeugender konnten die Weine uns gut munden und sie lagen fast alle im oberen Mittelbereich der Klassifikationen.

Cillar_de_Silos_Logo
Weiter ging es zum Weingut Cillar de Silos.
Cillar_de_Silos_Kellerkamine
Bei Cillar de Silos werden 5 verschiedene Weine produziert. Abgefüllt in jedem Jahr in 300 Tsd. Flaschen, und auf 68 ha Weinbergen angebaut. Von 20 ha Weinbergen werden noch die Trauben zugekauft. Begonnen hat es im Jahr 1970 wo noch Trauben ausschließlich zugekauft wurden, und 1994 konnte dann in Eigenproduktion weitergearbeitet werden. Da dieses Weingut bereits recht früh in dieser Gegend vom Ribera del Duero begonnen hat, können einige interessante Weinkeller im Untergrund der Ortschaft zum Weingut gezählt werden. Die natürliche Belüftung passiert über gemauerte Kaminschlote, welche mit kleinen Lüftungslöchern versehen sind und somit die zum Teil mehr als 20 Meter tiefen Keller natürlich belüftet werden können.

Pedrosa_Weine
Ein letzter Besuch an diesem Vormittag bei Vina Pedrosa.
Wir waren pünktlich zum ausgemachten Termin im Weingut, aber unser Kontakt ließ auf sich warten. Es wurde nach der Person intensiv gesucht, und dann hieß es die vorhergehenden Besucher hatten sich um eine Stunde verspätet, so das wir da standen wie nicht abgeholt. Dann bemühte sich eine weitere Person aus dem Sekretariat um uns und fand den Kellermeister, der etwas in Absprache mit der anderen Person uns begann ein paar Weine einzuschenken, und gewisse Erklärungen dazu zu geben. Es gab also 3 verschiedenen Weine zu verkosten, welche sich vom Crianza  bis zum Gran Reserva steigerten. ordentliche Qualität der Weine, und das kam die Kontaktperson, aber furios. Ein Redeschwall, mit vielen Entschuldigungen, nicht zu bremsen, und in einer Tonlage als sei man im Klassenzimmer unter 40 Schülern einer Grundschule verlorengegangen. Hier mußte konstatiert werden, das man zwar mit Terminproblemen kämpft, aber der Service dazu konnte nicht überzeugen.

Dagegen wurde es am Nachmittag um so interessanter.
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Der erste Termin konnten wir bei Pago de los Capellanes wahrnehmen, welcher sich bereits von der Architektur des Weingutes als sehr interessant anließ.
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Eine großzügige Anlage begrüßte uns, wo wir keinen Menschen zunächst sehen konnten. Dann öffnete sich aus einem etwas älteren Gebäude eine Tür und einige Personen gingen wohl in Ihren verdienten Feierabend. Eine Person darunter die wir dann als Kontaktperson ausmachten und er uns nach einer kurzen Weine aus dem Inneren des „Palastes“ wieder entgegenkam und die großen Glastüren öffnete. Der erste Teil des Weingutes wurde im Jahr 1996 gebaut, und in 2010 konnte sich das Weingut den weiteren „Palast“ als Anbau zu dem bestehenden Gebäude hinstellen. Heute werden auf 120 ha 800 – 900 Tsd. Flaschen hergestellt.
Pago_de_los_Capellanos_keller
Es gibt einen Filmvorführraum, und sonst ist das gesamte Interior sehr großzügig gehalten und auch beeindruckend. Wir verkosteten 2 Weine, welche sehr gut überzeugen konnten. Ein Highlight an diesem Tage.

aster_Keller
Zum Abschluß des Tages ging es zum Weingut áster.
aster_Flasche
Das Weingut ist eine Gemeinschaftsgründung von drei Weingütern aus dem Rioja die sich im Ribera del Duero ein Art Gästehaus mit Weingärten rund ums das Haus errichtet haben. Im traditionellen Stil erbaut bietet áster in einer wunderschönen Lage einige Gästezimmer zum entspannen und ausruhen. Auf 87 ha werden die Weine angebaut und im Gebiet hier nur aus der Traube Tempranillo vinifiziert.