Veritkalverkostung mit Heymann-Löwenstein in München

Hans Bachmann von Vin-Wein-Vino hatte eingeladen zu einer Verkostung der Weine vom Weingut Heymann-Löwenstein. Zugegen waren Cornelia und Reinhard Löwenstein, welche auch die Verkostung durchführen sollten. Es gab insgesamt 15 Weine inclusive des Sekts und ganz neu für das Weingut Heymann-Löwenstein einen Pinot Noir vom Schiefer, welcher im Jahr 2013 ein erstes Mal vinifiziert wurde, von der Tochter in dem Weingut wo sie ein Praktikum absolviert hatte. Es gab gesamt 4 flights und 2 Weine zum Abschluß. Die Verkostung war von gut 20 Personen besucht und entwickelte sich im Laufe der Erzählungen von Reinhard Löwenstein zu einer teils lebhaften und anregenden sowie informativen Diskussion während der gut 2 stündigen VerkostungLöwenstein_Verk_HL_20_11_15
Zu den einzelnen Weinen:

Es beginnt mit einem Winzersekt „Fantasie der Schieferterrassen“, welcher recht fruchtig daherkommt, mit mittlerer Perlage, schöner frischer Note und wirkt recht traubig (Aus den Trauben der Schieferterrassen von 2008). (16)
Dann ein Blanc de Noir vom Spätburgunder mit goldgelber intensiver Farbe, sehr direkte Frucht und vordergründig, Pfirsichnoten und sehr erfrischen. (16-17)
Dann die Neuigkeit von Heymann-Löwenstein:
Pinot Noir vom Schiefer, 2013
Sehr schöne frische und typische Pinot Noir Nase. Hell, leicht aber mit kräftigem Nachdruck am Gaumen. Der Gaumen kann noch lange nachschmecken und es bleibt ein wohliges Gefühl eines großen Weines. (17+)

Im zweiten flight kommen die 2014er
Schieferterrassen, Kirchberg und Röttgen, große Lage.
Schieferterrassen: mittlere Nase, feine Säure, ein wenig Frucht mit frischen zitronigen Noten im Abgang. (15+)
Kirchberg: Schieferboden in der Nase, kein Wunder, lange frische Säure, recht vordergründig. (16)
Röttgen, große Lage: sehr verhalten Nase, etwas leicht, wirkt noch verschlossen, rauchige Aromen, bei wohl großem Potential. (16)

der dritte flight Uhlen L „große Lage“ 2014 – 2011
2014: dichte und kräftige Nase, frisch und fruchtig, frische Note im Abgang und lange frische Note, Dicht mit breiter Note am Gaumen. (16+)
2013: wesentlich kräftigere Nase als der 2014er, und auch leicht dunklere Farbe. Langer frischer prickelnde säurebetonte Nase. Sehr feines Frucht-Säurespiel mit breiter Fruchtstruktur. (16-17)
2012: Sehr feine komplexe Nase mit dichter Note bei etwas mehr Luft. Super Frucht mit Fruchtstruktur und Komplexität, Caramellnoten. (17-18)
2011: Nase sehr ähnlich dem 2012er. Sehr feine Struktur mit voller dichter Frucht. (17)

nächster fligt mit 3 2011er
Kirchberg, große Lage: mittlere Nase bei dichter Struktur, mittel weiche Reife. (16)
Uhlen B große Lage: sehr direkte Nase, erdig, bei sehr feiner Säurestruktur, elegant und ausgewogen. (17+)
Uhlen R große Lage: warme Nase, sehr kräftige Frucht mit dichter Struktur (17-18)

und zum guten Schluss:
vom blauen Schiefer 2013:
Leichte frische Note, ein wenig spitze Säure mit leicht astringierenden Noten. (16)
Röttgen Auslese, große Lage 2007: 0,375 liter Fl. sehr elegante feine süßliche Nase, trocken und sehr filigrane Note mit Anklang von Pfefferminze. Recht kräftige ziselierte Struktur mit langem Abgang. (17+)
Löwenstein_Verk_Flasche_20_11_15
Fazit: Das war zum wiederholten Male eine nicht nur sehr gut organisierte Verkostung, bei moderatem Preis (25€) sondern auch eine sehr unterhaltsam und informativ begleitete Verkostung von Reinhard Löwenstein. Die Weine entwickeln sich in den letzten Jahren, wie auch verbal verkündeten, mehr zu einer weniger botrytislastigen Machart, da sich das Klima, der Boden, so in den letzten Jahren entwickelt hat. Und da besonders dieser Winzer das aus der Natur erzielen will, was sie von der Natur herzugeben hat, haben sich auch hier die Weine so entwickelt wie sie heute schmecken. Es werden alle Weine spontan vergoren und keine Reinzuchthefen eingesetzt. Also wird es sicher spannend sein die weitere Entwicklung auch hier weiterzuverfolgen.
It’s Riesling, nothing else.