Weinreise nach Südafrika – der zweite Tag

Am zweiten Tag sollte es also richtig losgehen mit den Besuchen auf den Weingütern, wobei es zunächst in eine cool climate Zone rund um Elgin gelegen, gehen sollte.

Die Region um Elgin ist ein Obstanbaugebiet, und Weine werden dort erst seit ein paar Jahrzehnten angebaut, was aber nicht heißt das die Weine dort weniger gut sind. Im Gegenteil, denn manche Trauben lieben solche Regionen der sogenannten cool climate Zonen. In Europa bezeichnet man beispielsweise alle Weinbauregionen nördlich der Alpen als cool climate Zonen, wobei selbst auch die Region Burgund noch ein wenig dazu zählt.
Die angekündigten Weingüter waren:

Spioenkop und

Gabrielskloef

Ich werden in den einzelnen Tagesberichten jetzt nicht auf jeden einzelnen Wein eingehen, wenn ich auch trotzdem von fast allen Flaschen die wir verkostet haben ein Foto machen konnte, und diese dann hier zeigen kann, so das bei Interesse auch unter den links der Weingüter entsprechend nachgesehen werden kann, was dort sonst so angeboten wird. Meisten war es so, das wir mit der Gruppe dann auf dem zweiten Weingut des Tages einen Lunch angeboten bekamen der in fast allen Fällen sehr gut ausgefallen ist. Wenn es etwas Besonderes gab, werde ich das in den einzelnen Tagesberichten gesondert erwähnen oder auch entsprechend mit Fotos belegen.

Nun zum ersten Weingut Spieonkop, welches vom heutigen Besitzer, einem Sommelier und aus dem Elsaß und Belgien stammend,  2005 gekauft wurde, 48 ha Land gesamt, wobei davon heute 12 ha mit Weinreben bepflanzte sind. Das Tal bei Elgin, wo Spieonkop liegt ist auf einer Höhe von 200 m über NN, Es werden auf diesem Weingut folgende Rebsorten angebaut: Pinotage, Pinot Noir, Sauvignon Blanc, Riesling und Chardonnay. Wir konnten an diesem Tage folgende Weine verkosten:

SB aus 2015, Riesling aus 2016, Chenin Blanc aus 2016, Pinot Noir aus 2014 und einen Pinotage „1900“ aus 2016. Ich habe die Weine durchweg als recht gut und eigenständig bewertet. Insbesondere der Chenin Blanc war für mich herausragend mit seiner Komplexität und Eigenständigkeit. (Sollte ich später in Kapstadt auch nochmals zu einem Essen in einem Restaurant trinken können).

        

Da das Weingut immer noch im Aufbau und Umbau ist, konnten wir noch nicht im neuen Verkostungsraum verkosten, dafür gab es aber im Freien eine Art Hütte, wo es entsprechend auch Platz für die große Gruppe gab.
  
Sehr eigenständige Anbauweise der Rebstöcke, welche in einer „V“ Anordnung auf einer leichten Hanghöhe so bei Spioenkop zu sehen war.

Wir wurden vom Winzer Koen Rose selbst empfangen und er hatte viel zu seinen recht eigenwilligen Weinen zu erzählen. Der geschichtliche Hintergrund auf dem seine Weine wachsen spiegeln sich dann in seinen Etiketten wider, welche in den letzten Jahrhunderten Schlachtfelder waren und so eine Geschichte weitergeschrieben wird. Insgesamt waren für mich die Weine nicht nur eigenwillig, sondern auch recht typisch und eigenen sich wohl ausgezeichnet als entsprechende Speisenbegleiter.


Dann zum nächsten Weingut in der Region Elgin, wo es wie angesprochen auch einen Mittagstisch für die Gruppe geben sollte. Gabrielskloef hat vor einigen Jahren des Sohn des Weingutes Bouchard Finlayson als Weinmacher engagiert, so das auf Gabrielskloef nicht nur die Qualität sich verbessert hat, sonder der neue Kellermeister Peter-Alan Finlayson hat eine eigene Weinserie unter dem Namen „Crystallum“ aufgelegt, die wir ebenso zum lunch genießen sollten.

  

Gabrielskloef produziert im Jahr ca. 230 Tsd. Flaschen, was für einen Südafrikanischen Betrieb so eine mittlere Größe darstellt. Wir verkosten zum Mittag also 5 Weine, 4 weiße und einen roten.

          

Hier sind nicht alle der 11 von uns verkosteten Weine abgebildet, was in manchen Fällen so während dem Mittagessen auch etwas schwierig war. Hervorgestochen haben für mich auf diesem Weingut 2 Flaschen. Der Pinot Noir „Peter Max“ aus der Crystallum Serie (Bild links unten) und recht daneben abgebildet ein Süßwein aus Semillon Trauben, der den Namen „Broken Stem“ auf dem Etikett trägt, was auch die Machart dieses Weines widerspiegelt. Die Trauben am Rebstock werden am Stilansatz einige Zeit vor der Ernte so geknickt, bzw. gebrochen, das sich die Traube nicht weiter mit Saft versorgen kann. Somit steigt durch weitere Sonneneinstrahlung der Zuckergehalt in der Traube und bei einer entsprechend späten Lese können hier solche Süßweine geerntet und gekeltert werden. Eine spannende Sache, denn in der cool Climate Region treten keine Nebel im Herbst auf und somit kann hier auch keine Botrytis entstehen.



 

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