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Champagner Verkostung mit den Weinakademikern bei Champagne-characters

Gleich vorweggenommen, es war wieder einmal eine sehr gelungene Verwüstungen im Kreise der Weinakademiker, welche diesmal bei Nicola Neumann in Ihrem Laden und Ihrem Geschäft und den Verkostungsräumen der Champagner-characters stattgefunden hat.

Nicola Neumann hatte die Auswahl getroffen und die Flaschen so zusammengestellt, das es am Schluß 15 verschiedene Flaschen waren die sch noch durch 1-2 Zugaben ergänzten. Beginnen sollte es mit einem dreier-Flight, der zunächst einmal die drei typischen Rebsorten gegeneinanderstellte. Ein 100% Chardonnay von Pascal Docquet, ein 100% Pinot Noir von Roland Poillot und ein 100% Pinot Meunier von André Heucq. Auch sehr hervorheben möchte ich, das Nicola Neumann eine recht ausführliche Beschreibung der einzelnen Weingüter schriftlich mitlieferte, wobei Sie betonte, das eben nicht alle Güter durchaus sehr informationsfreudig sind. Aber generell waren Ihre Erklärungen und die schriftlichen Unterlagen durchaus sehr aufschlußreich. Der erste Betrieb von Pascal Docket arbeitet so zum Beispiel seit 2004 komplett organisch. Diese drei ersten Betriebe glichen sich auch in der Größe recht gut, denn sie lagen alle so zwischen 6 und 9 ha Anbaufläche. Auch der zweite Betrieb ist seit 2009 biologisch zertifiziert und dieser Pinot Noir hatte in der Flasche keine Dossage erfahren.

Beim dritten Betrieb von André Heucq, welches im Marnetal liegt, ist es ebenso, das dieser Betrieb organischen Weinbaubetreibt und zertifiziert ist. Diese Auswahl der ersten drei Flaschen war schön zu schmecken, das sich die reine Traube, so wie sie hier verarbeitet waren recht deutlich die Unterschiede zeigten. Ganz besonders konnte mich der Pinot Meunier von André Heucq mit seiner Frucht und einem langen Abgang überzeugen.

Dann folgt ein Vergleich zweier Flaschen, wo sich ein Chardonnay einmal im Holz und einmal im Stahltank ausgebaut gegeneinander verkosten lassen. Ein Cuvée Extra Brut von Pierre Peters im Stahltank ausgebaut, welcher mit einer sehr feinen Nase aufwarten konnte. Am Gaumen Marzipannoten mit einer feinen Frucht. Recht spitze und feine Säure aus Gaumen und einem langen Abgang. (18/20) Der im Holz ausgebaute Cuvée Vendémiaire von Doyard ist dann im Holz ausgebaut und man hat dieses bereits leicht in der Nase. Weiche und warme Natoen am Gaumen von recht reifen Früchten. (16/20)

Dann folgen 2 Rosé Champagner wo der erste von René Geoffroy stammt, als Rosé der Saignée Brut, der als Weingut so ca. 14 ha bewirtschaftet und ca. 120 000 Flaschen im Jahr produziert. Und der zweite Rosé stammt vom Weingut Pierre Moncuit als Rosé Brut. Hier werden auf 20 ha so ca. 180 000 Flaschen im Jahr produziert. Beide Rosés durchaus etwas vergleichbar, da beide auch Pinot Noir enthalten, wobei bei Moncuit noch Chardonnay dabei ist. Für mich liegen beide Flaschen so im Mittelfeld der Bewertung und würden zu einem Essen durchaus gut harmonieren.

Dann folgen die so titulierten 3 Top Champagner, welches sich zum Teil nicht nur im Preis niederschlägt, sonder zum Teil auch in meiner Bewertung. Wir starten mit Pierre Gimmonet Cramant Spécial Club 2012 – also hier einmal ein erster Jahrgangschampagner. Hat eine sehr feine frische Nase, aber etwas verhalten am Gaumen. Mit runden Noten und feiner prickelnder Note und einer feinen Struktur. (16,5/20)

Dann folgt ein Cuvée Alliae von Davy Dosnon, der seine Weine komplett im Holz ausbaut. So wie Nicola Neumann beschreibt, werden die Champagner für die erste Gärung im kleinen gebrauchten Barriquefass ausgebaut, und anschließen dann für 20-45 Monate ebenfalls im gebrauchten Barrique ausgereift. Die Holznote war recht kräftig noch zu schmecken was der Flasche eine recht breite Note verlieh.

Als dritten Kandidaten hatten wir eine Flasche von David Léclapart, l’Apôtre 2010 im Glas. Einen 100% Chardonnay der mit einer sehr frischen leichten Nase aufwarten konnte. Recht vielschichtig am Gaumen mit unterschiedlichen Nuancen von Säure, Frucht und Komplexität welcher wirklich überzeugen konnte. (17/20)

Dann folgt ein sogenannter Terroirvergleich, der sich allerdings in solch unterschiedlichen Flaschen zum Teil recht schwer nachvollziehen läßt. Wir beginnen mit einem 100% Chardonnay von Marie Courtin – Eloquente aus 2014. Diese Reben stehen alle in Les Mesnil-sur-Oger, Aube. Die Böden sind hier primär Lehmhaltig und halten somit auch in trockenen Jahren eher die Feuchtigkeit als in steinig felsigen Böden. Der andere Ch. von Pierre Paillard aus der Region Bouzy steht dann eher als kalkhaltigen Böden wo sich im Glas bereits eine recht feine Struktur in der Nase zeigt. Dicht und mit spitzen Nuancen welche sehr typisch für die Traube Chardonnay hier stehen kann. Ein dritter Kandidat mit Chardonnay aus der Region Côte des Blancs ist die Flasche von Robert Moncuit aus dem Jahr 2012. Sehr feine Frucht am Gaumen mit einer frischen Säure. Brioche Noten und feiner leichter Marzipan-Note im Abgang.(17,5/20)

Zum Abschluss gab es dann noch 2 Flaschen von Eric Rodez. Einmal einen Berufs et les Secs aus 2008 und dann einen Cuvée des Grands Vintages als Single Vineyard ebenso aus 2008. Für mich waren beide Flaschen ausgezeichnet und ein krönender Abscluß dieser Abendverkostung.

Das war dann wohl wirklich nicht der letzte Besuch in den Verkostungsräumen von Nicola Neumann, die sich zum Teil im Keller befinden, was aber der Verkostung und den guten Gesprächen dazu absolut keinen Abbruch antaten. So sieht’s dort etwa aus:

Die leergetrunkenen Flaschen stehen auf dem Tisch. Bis zum Nächsten – Prost!


Sake Verkostung mit den Weinakademikern

An einem der letzten Montag Abende gab es mal wieder eine Verkostung mit dem Club der Weinakademiker. Thema: Sake! Auch wenn Sake nicht wirklich ein Wein ist, denn Sake wird fast ausschließlich aus Reis unterschiedlicher Sorten hergestellt. Und an diesem Abend sollte uns Julia Pleintinger mit großem Fachwissen als Weinakademikerin durch den Abend und die vielen fremdlich wirkenden Benennungen der japanischen Begriffe führen. Zunächst auch hier ein paar einführende Sätze zu der grundsätzlichen Machart von Sake. Sake wird aus speziell für diesen Zweck angebauten Reissorten hergestellt. Ein wesentlicher Punkt bei der Herstellung ist der Grad der Polsterung des trockenen Reiskorns. Aus dieser unterschiedlichen Behandlung erwachsen zum Teil die diversen Geschmacksnoten. Wobei natürlich auch die Qualität des Wassers und sicher natürlich auch die unterschiedliche handwerkliche Bearbeitung der Reiskuchen, welche gedämpft werden, gelagert, mit den Koji Pilzen wären des Brauvorgangs versetzt werden und dann auch noch mit Alkohol versetzt werden und noch einigen weiteren Komponenten, die hier nicht alle aufgeführt werden können. Hier nur schon mal die Aufzählung der Qualitätsstufen von Same, wie wir sie auch hier in Europe zu kaufen bekommen.

Es werden im Prinzip 7 Qualitätsstufen unterschieden die wie folgt benannt werden:

Die im Prinzip höchste Stufe heißt: Junmai Daiginjo. Diese Qualität wird ausschließlich aus Reis, Wasser und dem Koji Pilz hergestellt. Die weiteren Stufen heißen wie folgt:

Daiginjo

Junmai Ginjo

Ginjo

Junmai

Honjozo und die niedrigste 7. Stufe bezeichnet man als Tafelsake.

Die Verkostung der diversen Same an diesem Abend beginnt allerdings mit einer Überraschung, die fast keiner der Runde bisher auf den Gaumenpapillen hatte. Es gab als Einstieg zu Beginn einen Sparkling Sake mit Namen Shichiken Sparkling Dry der Qualitätsstufe Junmai. Der Alkoholgehalt lag bei gerade einmal 11 vol. %, hatte eine mittlere Frische, würzigen Abgang und recht typisch bereits in der Nase nach diesen etwas heftigen Noten die wohl sicher auch von der vergorenen Stärke kommt.

Dann geht es auch zügig weiter mit den noch anstehenden 13 zum Teil sehr unterschiedlichen Sake, welche jeweils in 2er Flight ausgeschenkt werden. Ganz besonders interessant eine Variante mit einem roten Reis, der dann auch im Resultat des Sake im Glas als recht himbeerrotes klares Getränk auf den Tisch kam.

Links im Glas also der Sake mit Namen Kameman Red Rice in der Qualitätsstufe Junmai aus den Reissorten Shikokumai und Reihou.

Weiter hier auf die diversen Geschmacksnuancen hier einzugehen halte ich ein wenig wie Eulen nach Athen tragen, denn diese speziellen Noten muß man einfach selber einmal auf der Zunge gehabt haben. Da es sich hier fast ausschließlich um Premium Sake handelt, werden diese meist kalt serviert, und nicht angewärmt, wie sonst auch oft in japanischen Restaurants zu erhalten, was für Sake Sorten geht, die generell etwas mehr Säure beinhalten. So sah die Reihe der Flaschen unserer weiteren 13 Flaschen aus:

Einen großen Dank galt von allen Seiten an Julia Pleintinger, die durch die gesamte Verkostung führte, und auch noch 4 kleine Imbiss-Happen zu unterschiedlichen Sake für die weitere Verkostung ausgesucht hatte.

Das war mal wieder eine super neue Erfahrung in Bezug auf fremdländische Getränke, die sich aber auch durch die Öffnung Japans seit dem Mitte des letzten Jahrhundert recht stark gewandelt hat. Super Erfahrung, und auf ein Neues und DANKE.

Verkostung bei Alpina Weine mit den Weinakademikern

In der letzten Woche hatte ich mal wieder die Gelegenheit mit dem Club der Weinakademiker eine sehr interessante Verkostung mitzuerleben welche in Buchloe bei Alpina Weine stattfinden sollte. Mit 15 Teilnehmern hatte wir zunächst die Gelegenheit im Showroom-Keller von Alpina, wo die gealterten Flaschen der großen Weingüter aus Bordeaux, der Toskana und anderen Top Weinbaugebiete lagerten.



Bei dieser Gelegenheit gab es erst einmal einen Begrüßungsschluck, wobei der Champagner aus dem Ch. Docket in Oder ins Glas kam. Alpina Weine ist im Jahr 1979 gegründet worden und hat sich von Beginn an einem Konzept verschrieben. Die Weine welche aus den besten Anbaugebieten aus Europa, und auch ein wenig aus anderen Anbaugebieten der Welt eingekauft werden, für einige Jahre oder auch fast schon Jahrzehnte auf Lager gelegt, und dann erst verkauft, wenn die Weine ihren optimalen Reifezeitpunkt erreicht haben. Das ist insbesondere für solche Käufer interessant, die aus der Gastronomie im gehobenen Bereich stammen, und ihren Gästen zu den Gerichten einen sehr guten Wein in ausgezeichneter Reife präsentieren und verkaufen wollen. Nochmals kurz zu dem ersten Getränk was wir im Glas hatten. Der Champagner von Docket war sehr fein, ein Extra Brut der nicht ausgesprochen ein Jahrgangs-Champagner war, aber aus den Jahren 2009/2010 stammte. Nach der Besichtigung der Lagerhallen und einer lebhaften Diskussion um das vorgestellte Konzept ging es zu der Verkostung des Abends, welche in 4 Flights jeweils 3 Weine präsentierte. Zum Abschluss gab es noch eine Magnum aus Kalifornien vom Weingut Ch. Montelena aus Nappa und dem Jahr 1997.

Wir verkosten alle Weine blind.

Der 1. Flight:

3 weiße Weine aus Italien, Frankreich und Österreich. Alle aus dem Jahr 2012.










Der Monteverro als Chardonnany hatte eine feine Note und stammt aus der Maremma wo diese internationale Traube wohl auch ganz gut gedeihen kann.

Der zweite weiße mit Namen Blanche von der Rhône stammt vom Weingut J.J. Chave und zeigt sich sehr Präsent und fein am Gaumen.

Der dritte in der Reihe aus der Südsteiermark vom Sattlerhof stammt vom Grassnitzberg und dieser wird für den ehemaligen Automanager Dr. Pischetsrieder vindiziert. Das war in dieser Reihe mein absoluter Favorit mit seiner typischen Note des Sauvignon Blanc.

2. Flight:


Bei diesem Flight der drei Pinot Noirs aus 2012 kommen bereits viele der so typischen Noten der auch international angebauten Rebsorte Pinot Noir zur Geltung. So einen internationalen Vergleich hat man selten parallel zugleich im Glas, und wir konnten die unterschiedlichen Noten aus Argentinien, Deutschland und Frankreich ganz direkt verspüren. Insbesondere der Pinot aus Deutschland vom Winzer August Kesseler war für mich eine Wucht und konnte ohne Probleme dem fast gleichpreisigen Franzosen aus dem Burgund standhalten. Preislich liegen alle drei im Bereich von 75.-€ die Flasche, was aber durchaus berechtigt ist. Und nach dem Konzept von Alpina, mit den gereifteren Weinen aufzuwarten kommt man hier zu einem Ergebnis, welches sehr überzeugen kann.

3. Flight:

Zu diesem Flight wurde uns von einem Weingut etwas präsentiert, was nicht weniger interessant war im Hinblick auf Reife, Haltbarkeit und große Weingüter. Das Weingut Maculan aus dem Veneto war mir bisher nicht bekannt, und präsentierte sich aber in allen Jahrgangsvarianten ausgezeichnet gut. Für mich war der absolute Höhepunkt der 2006er dieses Weingutes. Habe ich mit 18/20 Punkten während der Blindverkostung bewertet.

4. Flight:

Für diesen vierten Flight sollte es eine ganz besondere Verkostung eines und des gleichen Weines vom gleichen Weinberg und dem gleichen Jahr geben. Warum also dann drei Flaschen, welche ja erst nach der Blindverkostung aufgedeckt wurden. Wir hatten die drei eingeschenkten Gläser vor uns stehen und konnten langsam herausfinden, das der Wein aus dem Jahrgang 2001 stammen sollte. Warum war dann wohl die erste Probe bereits schon leicht oxidiert, nicht wirklich unangenehm, aber hätte nicht mehr zu jedem Essen gepaßt, geschweige denn, so eine Flasche hätte man nicht einfach so am Abend geöffnet. Dieser Clou des Lunes aus dem Cote de Castillo, Bordeaux war also für einige am Tisch so ein kleiner Lackmus-Test. Alle drei Weine, wie bereits gesagt aus 2001, aber der große Unterschied wr derjenige, das die erste Probe aus der 1/2 Flasche, die 2. Probe aus der 0,7 Liter Flasche und die dritte Probe aus der Magnumflaschen stammte. WOW – hier zeigt sich also wieder einmal ein Beleg dafür, was Flaschengrößen einen Einfluß auf die Reifung eines solchen Weines hatte. Die normale Flasche war also wirklich auf seinem Höhepunkt angelangt, und dieser rote Tropfen aus dem Côtes de Castillon aus der Magnumflasche hätte sicher noch locker 5 bis 10 Jahre im Keller ruhen können, bis er auf seinem absoluten Höhepunkt angelangt ist.

Finalement gab es dann noch einen roten aus Kalifornien aus dem Jahr 1997 und dem Weingut Montelena.

Ein sehr schön gereifter Cabernet Sauvignon mit weichen Tönen, nicht wirklich gealtert und immer noch frische Noten am Gaumen, welche zum wiederholten Maße für so eine Flaschengröße spricht.

Herzlichen Dank nochmals an Alpina für so einen ausgezeichneten Abend!