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Menü für das Design Team zum Jahresende

In der letzten Woche gab es mal wieder eine Einladung an die Designer in meinem Büro zu mir nach Hause, wozu ich ein größeres viergängiges Menü vorbereitet hatte. Also nicht viel Vorgeschichte, sondern gleich zu den einzelnen Gängen:
Amuse Geule als erste kleine Vorspeise:
Joghurt/Kerbel-Rübchen Chips/Radieschen
Vorspeise-Suppe:
Kokos/Curry/Ingwer/Enoki
Hauptgang:
7-Stunden Lammkeule (Rezept von A. Bourdin)
mit 8erlei Gemüsen und Pfeffersorten
Dessert:
Quittensüppchen/Pistazieneis/Laima
Dazu hatte ich dann noch ein Kürbiskernbrot am Abend zuvor gebacken, in doppelter Ausführung, denn am nächsten Tag war ich noch zu einer Benefiz-Versteigerung eingeladen, wo das zweite Kürbiskernbrot mitging.
Zu den einzelnen Gängen:
Amuse Geule
Den Joghurt hatte ich mit Kräutern, Olivenöl, einigen Gewürzen verfeinert. Dann die vorgefertigten Kerbel-Rübchen Chips darübergestreut und die aufgeschnittenen Radieschen drappiert.

Die Kerbelrübchen-Chips waren natürlich weit ausreichend, so das diese auch noch separat auf den Tisch kamen.

Die Suppe hatte ich so ähnlich einmal im Le Stolberg gegessen, und versucht diese entsprechend aus dem Kopf ohne Rezept nachzukochen. Beim ersten Versuch hatte ich den falschen Curry erwischt, aber dann war mir klar, das es auch mit auf den Ingwer ankam und nach dem Aufkochen der Kokosmilch mit den Gewürzen ein kräftiges durchmixen mit dem Stabmixer eine feine Konsistenz zustande brachte.

Der Knaller im ganzen Menü war allerdings der 7 Stunden Lammkeulen im Hauptgang.

Zutaten:
1 oder 2 Lammkeulen mit 2-3 kg
4 Mohrrüben
1 bouquet garni
2 Tassen Weißwein
1 Tasse Rotwein
3 Knoblauchzehen zum spicken
12 weitere Knoblauchzehen
Das genaue Rezept ist nachzulesen im Buch von A. Bourdain, „so koche ich“. Seite 160
Alles im Brüter sieht dann so aus:

Der Kniff an dieser Zubereitung ist allerdings, das der Deckel des Braters mit einer Mehl Wasser Mischung zugeklebt wird, so das kein Feuchtigkeitsaustausch zwischen dem Bratgut und der warmen Backofenluft zustande kommen kann.

Zurückgerechnet startete ich also mit dem Brüter um 13:30 Uhr bei 150°C und die zugeklebte Deckel Bräter Konstruktion schien wirklich gut zu halten. Allerdings mußte ich nach ca. 3 Stunden sehen, das es doch an einer Stelle den Dampf aus dem Brüter herausdrückte, so das ich nach ca. 4 Stunden die Temperatur auf ca. 135°C herunterschaltete und auf Ober/Unterhitze schaltete. Fertig aus dem Ofen dann um 20:30 Uhr sah das dann so aus:

Das Fleisch war super zart und die Knochen konnte man ohne jegliches Werkzeug einfach aus dem Fleisch herausziehen.
Dazu hatte ich 8 verschiedene Gemüse mit 8 verschiedenen Pfeffersorten vorbereitet, wobei 4 bereits kalt, und 4 dieser Beilagen warm auf den Tisch kamen.
Wer also mal viel Zeit hat für eine kleine Runde zu einem großartigen Abend etwas mit diesem Rezept vorzubereiten, der kann mir mal schreiben wie es ihm so ging. Für unsere 6er Runde war es ein super Abend mit Weinen aus Deutschland und Italien. Zum Hauptgang hatte ich 2 Lemberger aus dem Keller geholt, welche nach allgemeiner Einschätzung wohl sehr gut zum Fleisch passend ausgesucht waren.
Lemberger 2013 vom Weingut Aldinger und ein Lemberger vom Weingut Drautz-Able aus 2015, beide aus Baden Württemberg.



 

Kerbelrübchen als wohlschmeckende Beilage

Kerbelrübchen_Markt
Seit ein paar Jahren gibt es auf dem Viktualienmarkt wieder Kerbelrübchen zu kaufen. Diese wohlschmeckende Wurzelknolle ist fast in Vergessenheit geraten, konnte aber seit einigen Jahren wieder auf einzelnen Speisekarten Einzug halten, und ist auf gut bestückten Märkten im Herbst wieder als Gemüse zu erhalten. Die relativ kleinen und spitz zulaufenden Knollen sind hell bis dunkelbraun und können bei sehr gutem putzen, mit der Schale gegessen werden. Ich nehme zum reinigen eine chinesische Gemüsebürste aus Borsten. Man kann die Knollen kochen und zu einem Purée verarbeiten, was ich aber noch spannender finde ist es die kleinen Knollen in relativ dünne Scheiben zu schneiden, leicht salzen und pfeffern und in Butter in der Pfanne kurz anbraten.
Zutaten pro Person:
ca. 2-3 kleine Knollen Kerbelrübchen
Salz, Pfeffer
Mirin oder weißer Balsamico
1 Frühlingszwiebel
Butter
Kerbelrübchen_roh_ungewaschen_Hering
Zubereitung:
Ich bürste die Rübchen sehr kräftig unter fließend kaltem Wasser ab, und schneide das dicke Ende wo das Grün dran war gerade ab. Dann werden die Rübchen in mitteldünne Scheiben von ca. 3 mm geschnitten, flach ausgelegt und mit Salz und Pfeffer vorsichtig gewürzt. Erst kurz vor dem Anbraten salzen, sonst geht zu viel Flüssigkeit aus der Knolle verloren. Butter in die Pfanne und auf mittlerer Hitze die dünnen Scheiben darin leicht bräunlich werdend anbraten. Nach Bedarf nachsalzen und pfeffern und nebeneinander auf einer flachen Schale anrichten. Dünn geschnittene Frühlingszwiebeln dazu und mit Mirin oder weißem Balsamico beträufeln.
Das sieht dann so aus.
Kerbelrübchen_weiß_Aceto_Keramik_Holger_H