„Einem geschenken Gaul, guckt man nicht ins Maul“ sagt ein Sprichwort, welches ich schon aus meiner Kindheit kenne, und immer dann von den Eltern oder den Beteiligten angebracht wurde, wenn man ein Geschenk auf den zweiten Blick etwas skeptisch betrachtet hatte, und der Motivation näher auf den Grund gehen wollte. Beim Wein allerdings ist das ganz anders, Vor einigen Tagen bekam ich eine Flasche geschenkt, welche aus 1997 stammte, und mit gänzlich unbekannt war.
Treana, vom Weingut Charles L. Hope aus Kalifornien, Central Coast von 1997. Ein weißer Cuvée aus 40% Marianne und 60% Viognier. Die Zusammensetzung machte mich allerdings ziemlich neugierig, denn wenn auch selten getrunken ist diese Cuvetierung auch n der Rhone durchaus möglich.
Zu Beginn leicht muffig in der Nase, was aber nach einigen Minuten sich abschwächte und ganz verflog, da dieses immer wieder bei älteren Flaschen auftaucht also kein wirklicher Mangel. Der Wein muß sich nach 20 Jahren erst einmal an den Sauerstoff der Luft gewöhnen. Mit dichter aber recht klarer Farbe zeigt er ein mittleres Gelb welches in einen leichten bräunlichen Ton übergeht. Ein klein wenig oxidativ was aber angesichts des Altern nicht wundert, aber auch wenig stört. Am Gaumen dann fast noch frische Noten was dann nach ein wenig mehr Temperatur in einen Geschmack nach Eisdrops übergeht, was umso erstaunlicher ist angesichts des Alters. Komplexe Noten bei immer noch frischer Note, was sogar am zweiten Tag der Verkostung bleiben sollte.Später am Gaumen dann leicht süßliche Noten, da sich wohl die Säure in der Zwischenzeit leicht gebaut hat. Insgesamt immer noch ein wunderbar gealterter weißer Cuvée den ich jederzeit gerne wieder verkosten würde. (16,5/20)