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Masterclass bei Bergwein und Verkostung mit 10 Winzern aus Südtirol

Der zweite „Summit“, bei Bergwein in München fand Ende Oktober ganz in der Nähe der Vinothek in der Corneliusstr. statt. Von der Cantina Kurtatsch war einer der kompetenten Herren gekommen um einer Runde von gut 20 Gästen in einem sehr fein ausgestatteten Raum über gut eine Stunde die Neuigkeiten aus Südtirol zu berichten, welche wir dann anhand von 6 W<einen die zu dieser Masterclass anstanden verkosten konnten. H<ier schon einmal vorneweg die Reihe der Flaschen, worauf ich noch ein wenig im Detail darauf eingehen werde.

Südtirol insgesamt hat ca. 5600 ha, wovon 98% DOC klassifiziert sind. Seit einige Jahren wird nun aber in Südtirol an einer Lagenklassifizierung gearbeitet, die eigentlich hätte schon in diesem Jahr zur Wirkung hätte kommen sollen, was aber an gewissen rechtlichen Abstimmungen mit dem italienischen Weingesetzt noch kurzfristig scheiterte, was aber dann für den Jahrgang 2024 sicher relevant werden wird. Es werden dann 86 Einzellagen in Südtirol klassifiziert sein, die eben auch auf den Etiketten der Winzer auftauchen dürfen. Die Weine, wenn sie so bezeichnet werden müssen dann aber auch ausschließlich aus der Lage stammen. Um diese Lage in der Masterclass ein wenig den Besuchern klar zu machen, hatte Harald Croust aus Kutatsch 2 weiße SB und 4 rote, je 2 PN und 2 Merlot mitgebracht, welche aber auf ganz unterschiedlichen Lagen gewachsen waren.

Es beginnt mit dem SB von Kurtatsch neben dem SB von Niedrist. Der Kohl von Kurtatsch mit einer sehr feinen und typischen Note, die sich mit einer ausgewogenen Säure am Gaumen fortsetzt. Leichte Frucht mit Zitrus und leichter Astringenz sowie ausgewogen.

Dagegen der SB von Niedrist mit einer feinen Mineralität bereits in der Nase, recht volle Note und einem mittleren Abgang mit teils exotischen Säuren.

Dann folgen 2 PN aus der Cantina Kurtatsch mit der Bezeichnung Glen und Mazon. Der Glen zeigt sich sehr typisch mit einer sehr feinen Frucht und leichter verkochten Früchten, sowie einer guten Säure mit bestem Fruchtausgleich.

Der Mazon will sich in der Nase noch nicht so richtig zeigen, was aber mit einer feinen Frucht am Gaumen und einer dichten Note sich fortsetzt. Pilznoten und dunkle Früchte treten hervor.

Die Nummer 5 und 6 in der Reihen sind 2 Merlot. Der Brenntal aus Kurtatsch und der Staffes aus Kornell. Bei beiden Weinen sind die Unterschiede wunderbar herauszuschmecken das sicher nicht nur die unterschiedlichen Böden, sonder auch das Mikroklima und die Sonnenlage der Hänge entsprechend zu dem Resultat beitragen. Alle diese Aspekte wurden in der Masterclass ausführlich erklärt und angesprochen, was dann eben auch in den Weinen zum großen Teil wiederzufinden war.

Das neue Weingesetzt in Südtirol wird sich dann aber auch ein entsprechendes Logo geben, wonach die Lagenweine sicher ebenso auf den Etiketten zu finden sind.

Nicht nur diese Masterclass, sondern auch immer wieder spannend zu besuchen ist der Laden von Bergwein, wo sich eine große Menge hochqualifizierter Südtiroler Weine finden läßt. Wie gesagt, Corneliusstr., gleich beim Gärtnerplatz.

So sah die location noch kurz bevor die Gäste alle anwesend waren aus, und welche ich oben so kurz beschrieben hatte.

Verkostung mit dem Weingut Franz Haas aus Südtirol bei Bergwein

Bei Bergwein in München, in der Corneliusstraße gibt es immer wieder Verkostungen mit Winzern, welche bei Bergwein im Programm vertreten sind. Vor einige Tagen war das Weingut Franz Haas aus Südtirol vertreten, wobei der Sohn das Weingut bei der Verkostung repräsentierte. Ich selber kenne das Weingut aus 2 Besuchen die allerdings schon einige Jahre zurückliegen und mir aber trotzdem in sehr guter Erinnerung geblieben sind. Bei einem der letzten Besuche hatte ich die Gelegenheit eine Führung durch das Weingut zu begleiten, und die Keller und Lokalitäten zu besichtigen. Das Programm des Weingutes beinhaltet die klassischen Traubensorten aus Südtirol mit Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder, Sauvignon, Gewürztraminer, Merlot und Lagrein, sowie einige Cuvées, aber auch so exotische Sorten für Südtirol wie einen Petit Manseng, der eigentlich aus Frankreich stammt.

Für mich waren die Pinot Noirs aus dem Weingut immer einer der Highlights, wobei der in diesem Jahr verkostete Petit Manseng aus 2016 neben den Pinot Noir Schweizer für mich die absoluten Höhepunkte waren.

Aber auch die Ausstattung mit den Etiketten und hier auch zu sehen die Korken sind ausgesprochenes Aushängeschild für die Präsentation des Weingutes.



 

Weinverkostung mit dem Weingut Abraham bei Bergwein

Ich war einmal wieder bei einer Freitag-Nachmittags Verkostung in der Weinhandlung Bergwein, wo sich das Weingut Abraham aus Epen in Südtirol präsentierte. Es standen zur Verkostung an, Weißburgunder, ein gemischter Satz, Gewürztraminer, Blauburgunder und Vernatsch.
Ein paar Worte zur Weinhandlung Bergwein, welche ich schon seit in paar Jahren kenne und dort immer wieder ein paar Kisten oder Flaschen mir besorge, die den Weg in meinen Keller finden. In der Zwischenzeit gibt es nicht nur Weine aus Südtirol, sonder auch ausgesuchte Winzer aus der Schweiz und Italien werden angeboten. Ebenso sind einige Spezialitäten aus den Ländern zu erhalten und Sekte der besagten Länder.
Nun zum Weingut Abraham. Das Winzerpaar war zur Verkostung anwesend und so kamen wir auch ein wenig ins Gespräch über Anbaumethoden, Böden und Klima des kleinen Weingutes, welches von den Eltern übernommen wurde. Auf gerade einmal 5-6 ha werden die Reben wie oben beschrieben angebaut und nach der Verkostung zu urteilen und auch den Gesprächen zu entnehmen ganz gut verkauft und vermarktet. Hier die Reihenfolge der Verkostung:

Es beginnt mit 3 Weißburgundern aus den Jahren 2015 und 2014 und 2016 (imPrinzip noch eine Faßprobe, da gerade seit einer Woche auf die Flasche abgefüllt). Diese Weißburgunder haben eine kräftige Nase und zeigen eine kräftige Säurestruktur am Gaumen, welche sich ausgesprochen positiv auf den Gesamteindruck niederschlägt. Der 2016er wirkt noch ein wenig hefelsatig, was der jungen Abfüllung wohl geschuldet ist. 16,5 bis 17/20 Punkten.
Dann folgen 2 Jahrgänge von gemischtem Satz aus 2015 und 2016. Es befinden sich darin primär der SB und WB  mit ein wenig Riesling. Dichte Frucht in der Nase mit einem langen kräftigen Abgang. 16 bis 16,5/20 Punkten.
Dann ein Gewürztraminer aus 2015 der sich mit einer sehr schönen dunkelgelbe Farbe präsentiert und bereits in der Nase nach Honig und fruchtig süßen Noten riecht. Am Gaumen rund und fein strukturiert mit wenig leichter Säure welche den guten Abgang entsprechend fein unterstützt. (16/20)
Dann kommen 2 Blauburgunder aus 2014 und 2015. Diese Wein werden für 2 Jahre im Barrique gereift, was dem fertigen Wein kaum anzuschmecken ist, da sich die Fässer zur Hälfte aus gebrauchten Fässern befindet. Ausgerechnet im 2014 er war in der Nase noch ein wenig ein Hefegeruch zu merken, was aber eventuell dem erst kurz zuvor geöffneten Flasche geschuldet war. Der Winzer fragte auch gleich bei der Weinladenbesitzerin nach, wann die Flaschen geöffnet wurden. Also auch hier einmal wieder der Beleg dafür, das ein guter roter Tropfen, der lange im Holz war frühzeitig vor einer Verkostung geöffnet werden sollten. Auch der 2015er hatte eine kleine Petrolnote, die aber mit mehr Wärme und Luft im Glas verschwand. (16 -17,5/20)
Zu guter Schluß noch 2 Vernasch, die typische Rebsorte für Südtirol, aus den Jahren 2015 und 2014. Der Winzer berichtete, das sie wohl die Reben schon herausreißen wollten, aber dann in den Jahren feststellen konnten, das sich bei entsprechender Vinifizierung aus der Traube und mit dem Klima sich wohl doch noch einiges machen läßt. Mir waren die beiden Jahrgänge recht angenehm am Gaumen und die Nuancen von Marzipan und feiner Frucht machten sein Übriges. (15,5 – 16,5 / 20)
Ein Weingut welches mit seiner Größe nicht die Mengen auf den Markt bringen kann, dafür aber um so feiner mit seinen Flaschenmengen und den bereits heute erzielten Preisen für die Tropfen sich wohl gut behaupten kann.



 

Kleine Weinverkostung Tenuta Lageder bei Bergwein in München

Bergwein_Logo
Heute am Spätnachmittag ging es mal wieder zu Bergwein und dort zu einer Verkostung von Weinen der Tenuta Lageder aus Südtirol. Auch dieses Weingut hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und ist enorm groß und vielseitig geworden. Das Weingut Lageder ist heute als biodynamisches Weingut zertifiziert und vermarktet inzwischen 1,5 Mio. Flaschen jedes Jahr. 80% davon sind aus weißen Trauben, und 20% aus roten Trauben gekeltert. Lageder kenne ich bereits seit vielen Jahrzehnten, denn im Poseidon gab es bereits vor über 30 Jahren einen der Weißweine, ich glaube es war der Sauvignon Blanc, der im Bistro zu den Fischgerichten recht passend ausgeschenkt wurde. Ich war mal wieder recht früh zugegen, so das noch nicht so viele Personen anwesend waren. Angeboten wurden heute 2 weiße und drei rote Weine. Schade, denn das spiegelt nicht wirklich wider, was die Tenuta so insgesamt im Angebot hat. Ein ausliegender Prospekt reiht insgesamt 34 verschiedene Wein auf.
Also dann, ran an die Flaschen und die Reihe beginnt mit
Weine_Bergwein_Lageder_2
Chardonnay Gaun 2014
Schön frische Nase bei mittlerer Note, etwas Mineralität (15).
weiter geht es mit

Pinot Grigio, Porer 2014
Gute kräftige Nase bei feiner Struktur und recht guter Mineralität (15+).

und als weißer zuletzt ein
Chardonnay, Löwengang 2012
Noch recht kräftiges Holz in der Nase, welches sich wohl abbauen wird. Gute Struktur und längerer feiner Abgang mit guten Geschmacksknospen von frischen Blüten, und Früchten. (16).

Dann zu den roten Sorten:
Merlot, MCM 2011 10 Mon. im Barrique.
Etwas weniger Nase, aber nachhaltiger Geschmack nach typischem Merlot, was recht untypisch ist für einen Südtiroler Merlot. Leicht bittere Säure im späten Nachklang, etwas breit und noch leichte Tannine bei würzigen Noten (15-16).

weiter mit einem
Lagrein, Lindenburg 2011, wächst auf Sandböden
Kräftige Nase, leichte Tannine am Gaumen und ein wenig Schärfe (16+)

und zum Schluß ein Cuvée von
COR Römigberg 2010
95% Cabernet Sauvignon und 5% Petit Verdot
wächst auf sehr steilen Lagen
Gute feine Nase, am Gaumen mit längerem Abgang und leicht scharfer Note.
Für einen Cabernet Sauvignon der aus einer zwar warmen Weinregion stammt, also gut durchreifen kann im Spätsommer ist auch dieser im Reigen der Rotweine nicht wirklich typisch (16+).

Insgesamt ist zu den Rotweinen zu bemerken, das diese von der Tenuta Lageder auf jeden Fall recht speziell sind und da muß man sich ein wenig eintrinken, bevor man diese mit anderen Weinen der gleichen Traube vergleichen kann.
Die Weißwein können insgesamt etwas besser gefallen und sind auch von Ihrer Machart und dem Zugang zu den Rebsorten zugänglicher und einfacher zu lesen.
Somit also eine spannende Verkostung mit 3x 2014 und bis zu einem 2010er Cuvée aus der roten Reihe.
Leuchtkörper_Bergwein
Auf ein Neues-der Berg ruft!


 

Weininseln München

Im Herbst ist in München nicht der Bär, sonder der Wein los.

In diesem Jahr zum vierten Mal veranstaltet, fanden am 23. + 24. Oktober die Weininseln mit insgesamt 51 Stationen (Inseln) statt. Angefangen hatte es vor vier Jahren gerade mal mit 6 Weinläden, nur im Zentrum, und in diesem Jahr bereits auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet, wo es viel zu entdecken gab. Ich selber hatte mir am Freitag mit einem Freund, und am Samstag auf eigene Faust gesamt 8 Stationen vorgenommen, welche auch für mich noch einige unbekannte Adressen beinhalteten. Hatte man bereits den newsletter von Nicola Neumann abbonniert, konnte man sich vorab in der pdf informieren, was geplant war, allerdings paßten dann die Nummern der Stationen nicht mehr mit dem Programmheft, welches bei den Inseln auslag und die einzelnen Läden bezeichnete, zusammen. Somit war es besser nur eines der Medien zu verwenden, sonst landete man bei anderen Adressen, die ich nicht besuchen wollte. Bei jeder Weininsel gab es für 5€ mindestens drei Weine zu verkosten, welche vor Insel zu Insel aber sehr unterschiedlich ausfielen. Zu den von uns angesteuerten Inseln:

Freitag, 16:30 Uhr:
Garibaldi am Marienplatz, Burgstr. 2
Angboten wurden 2 Sekte, drei Weiß, und 3 Rotweine.
5€ für drei grüne Chips und zur Ausschanktheke.
Wir entschieden uns für je 1 Glas Sekt, Weiß.- und Rotwein.
Qualität und Auswahl der Weine mittel bis ok.

Weininseln_2015_Kork
Kork Weinbar, Angertorstr. 4
Eine Weinbar die ausschließlich deutschen Wein im Angebot hat.
Hier wurden 2 Kategorien angeboten. 3 Rotweine als Horizontalverkostung und 3 Weißweine als Vertikalverkostung. Wir entschieden uns für die weiße Vertikale.
Weingut St. Antony, Hessische Berstraße – VDP Weingut
Riesling GG 2013
Riesling 2012, erste Lage
Riesling 2011
Hier stach insbesondere der 2011er hervor mit wunderbarer Fruchtnote, sehr ausgewogen und elegant das Frucht und Säurespiel. Hier konnte man bereits merken, das auch einige andere Gäste auf den Weininseln unterwegs waren. Es saßen schon einige Gäste an den hohen Tischen bei Verkostungen, aber es strömten im Laufe der Zeit auch noch einige kleine Gruppen, meist junger Menschen in den Laden herein, was die Stimmung sichtlich anhob. Ein passendes Ambiente für eine solche Weinbar mit guten Erklärungen der Betreiber.

Weiter ging es zu Champagner Characters in der Holzstr. 1
Da der Laden recht klein ist, aber schon einige Gäste anwesend, fanden  wir trotzdem noch gut Platz unter den Champagner Trinkern. Es gab drei unterschiedliche Tropfen, welche etwas wenig gekühlt aber sonst ganz angenehm daherkamen.

Weininseln_weinreich_2

Un dann noch zu Weinreich in der Klenzestr. 54
Dieser recht modern und zweckmäßig eingerichtete Weinladen hat sich auf Frankreich, und da insbesondere auf den Süden spezialisiert. Es gibt aber auch ein paar andere Tropfen aus Deutschland.
Hier hatte ich leider nicht notiert, was wir verkosten konnten, aber in der Erinnerung waren es alles recht gute Weine, welche aus der Gegend Bandol und Südfrankreich stammten. Hier lohnt es sich deswegen schon hinzugehen, da in den Weingebieten Languedoc-Roussillon inzwischen recht gute Weine erzeugt werden, die noch ein recht gutes Preis-Leistungs Verhältnis haben. Und entdecken kann man hier dann bei sehr guter Fachberatung immer wieder etwas Neues.

Samstag, ab ca. 12 Uhr
Ich starte im
Camino del Vino, Baaderstr. 32
Ein kleiner und recht schön eigerichteter Weinladen, welcher von einer Spanierin betrieben wird, und sie hat auch nur spanische Weine im Angebot. Das Angebot ist recht vielseitig und einige Namen auf den Flaschen waren mir recht vertraut, durch die letzten Weinreisen nach Spanien.
Hier konnte man von einem Winzer aus der Gegend von Valencia einige Weine verkosten, Weiß und rot war im Angebot, und nach dem zweiten Wein traf auch der Winzer noch persönlich im Laden ein und unterhielt sich mit anderen Gästen zum Teil auf spanisch oder auch englisch.

Dann ging es 2 Straßen weiter zu
Weininseln_Bergwein_2
Bergwein in die Corneliusstr. 18
Hier war ich zu der Uhrzeit erst einmal allein. Es wurden 3 weiße und 3 rote Tropfen angeboten, und ich wollte mich angefangen mit 2 mal rot und einmal weiß durch das Sortiment schleichen. Bergwein bietet ausschließlich Weine aus Südtirol an, was die Sache vielleicht etwas übersichtlicher macht, aber auch dort hat sich die Qualität bei vielen Winzern, insbesondere nach der „Kalterer See Schwemme“ in den 60er/70er Jahren, erheblich verbessert, so das die Wahl manchesmal nicht leicht fällt. Aber bei Bergwein sind die Weingüter sehr gut ausgesucht und  somit kann man sich eher an Trauben, an Machart der Weine und anderen schönen Kriterien probieren, als nur an modischen Erscheinungen. Zu den obligatorischen 5€ gab es noch ein kleines Programmheft, wo zu lesen ist, was es so in den nächsten Monaten im Laden an Verkostungen gibt.

Dann einen Abstecher nach Schwabing zu
Wein 16 in der Tengstr. 16
Hier war ich besonders neugierig, denn auch diesen Laden kannte ich bisher noch nicht. Überraschung, ich war mal wieder der einzigste Besucher im Laden, und sollte das auch den Rest der Probe bleiben, aber dafür bei sehr guter Unterhaltung mit dem Betreiber. Hier wurde ebenso wie im Camino del Vino ein einziger Winzer aus Deutschland mit seinem Weingut uas Spanien präsentiert. Das Weingut Heiner Sauer hat in den 80er Jahren im Gebiet von Valencia einen Betrieb übernommen und dort mit vielen alten Beständen an Rebstöcken inzwischen ein beachtliches Ergebnis erzielt, welches zu verkosten war. Das Weingut heißt Bodegas Palmera und liegt in der Unterregion Utiel-Requena, wo die Weine auf einer Höhe von ca. 780 m angebaut werden. Es gab eine schöne Auswahl an 4 Weinen von dieser Bodega, welche interessanterweise 2 Stationen (Inseln) vorher ja auch bereits ein Weingut aus der Gegend Valencia war. Der Vergleich gesamt gesehen, auch wenn das mit der Auswahl von 3-4 Weinen nicht abschließend zu beurteilen war, konnte hier aber doch etwas besser überzeugen. Da Wein ja immer eine sehr subjektive Sache ist und bleiben wird fließen solche Überlegungen dann auch in die Diskussionen während einer solchen Verkostung mit ein. Das Angebot hier bei Wein 16 ist schwerpunktmäßig bei Bio Weinen und etwas ausgefalleneren Tropfen, wo ich auch gleich 2 weitere mit bekannte Namen im Regal entdecken konnte, wie z.B. Ch. Brau aus dem Corbière.

Und dann der Schlußakkord, auf dem nach Hause Weg:
Broeding in der Schulstr. 9
Nicht nur Restaurant, sondern schon immer auch Weinhandlung für österreichische Tropfen.
Wie auch schon im Jahr zuvor hatten die Betreiber das Lokal halb ausgeräumt, die Tische zur Seite geschoben, und es war recht gut besucht. Hier zückte ich jetzt meinen Notizblock und wollte fast nicht aufhören zu schreiben. Es gab hier 5 Weine zu verkosten, die wunderbar unterschiedlich waren, somit aber auch die Bandbreite aufzeigten, was heute so an gut gemachten Weinen alles zu verkosten ist.
1. Weingut Heinrich, Neuburger Freyheit 2013
Ein weißer aus der Rebsorte Neuburger, fast ungeschwefelt, ungefiltert, nur mit Naturhefen vergoren und nicht geschönt.
Mittlere dichte Nase, leicht oxidative Note, relativ frisch mit wenig langer Note. (15)
2. Weingut Tement, Muskateller Steinbach 2013
Sehr typische Nase, feine Säure, super Frucht bei ausgewogener Struktur (17+)
3. Weingut Szepsy, Furmint aus Ungern – Tokaj
Schöne typische Nase, etwas süßlich, feine Frucht mit langem Abgang. Sehr schöne Säure und Fruchtstruktur. (16)
4. Frühburgunder aus Rheinhessen
Sehr feine Nase, frisch, fruchtig. Leichte Schärfe am Gaumen feine Struktur und rund. (16)
5. Weingut Kollwentz, 2011 Cuvée aus 70% Blaufränkisch und 30% Zweigelt.
Schöne Nase, mit noch recht kräftiger Note, etwas Schärfe der Tannine. (15+)
Abschließen wäre zu berichten, das die diesjährige Veranstaltung der Weininseln eine wunderbare Möglichkeit ist, den Münchener Dschungel zum Thema Wein kennenzulernen. Bei gesamt 51 Stationen (Inseln) sind natürlich nicht alle möglich zu besuchen, jedoch auf 8-10 Inseln an 2 Tagen kann man gut kommen. Sehr schön auch zu beobachten ist inzwischen die hohe Qualität der Services in Bezug auf zum Beispiel die Weingläser. Allein an drei Stationen meiner Auswahl von den 8 gab es Gabriel Glaser zur Verkostung. An den meisten Stationen auch ein Happen Weißbrot oder auch ein kleines Schälchen passende Imbisse wie bei Bergwein.
Auf ein Neues hoffentlich im nächsten Jahr.
Weininseln_Gabriel_Glas_2