Archiv der Kategorie: Reisen

3 Tage Champagne mit Besuch von 7 Champagner-Häusern

Der zweite Tag in Avize, Epernay und Prouilly

Der nächste Tag mit den Besuchen bei den Champagner-Häusern sollte uns zu folgenden Weingütern führen:

  • Frerejean Frères
  • Leclerc Briant
  • Champagne JM Goulard

Wie auch am ersten Verkostungstag ging es vom Hotel in Reims aus los mit der Limousine und einer gemütlichen Fahrt bei angenehmem Wetter durch die Hügellandschaft der Champagne. Angekommen beim ersten Weingut mußten wir uns erst ein wenig ortskundig machen, denn bei diesem Champagner Haus wird noch kräftig umgebaut, erweitert und alles für die gerade anstehende Lese der Trauben in den nächsten Tagen vorbereitet. Das Haus erzeugt ca. 100 Tsd. Flaschen im Jahr, welche auf ca. 5 ha eigener Rebfläche erzeugt werden und der Rest dazu bei Winzern der Region zugekauft wird.

Auch hier sollten wir erst einmal eine kleine Keller und Weinguts Führung bekommen, was uns dann zunächst auch zur Flaschenabfüllung und deren Verpackung führte.

Hier ist zu sehen, das dieses Champagner-Haus einige seiner Flaschen nicht nur mit Naturkork verschließt, sondern diesen Auch noch mit einer etwas älteren Methode des Metallbügels, welcher am Hals eingeklemmt ist, so verschließt, das es kein Metallgeflecht außen um den Flaschenhals geben muß. Sind die Flaschen verkorkt und mit der Metallklammer verschlossen, wird die finale dünne Kapsel noch damübergestülpt und fest an den Hals gepreßt, was die Dame im Bild gerade mit den Flaschen von der Palette fertigstellt. Dann geht es zur Verkostung in einen Raum mit beleuchtetem Regal, wo diverse Flaschen präsentiert werden.

Zu verkosten bekamen wir drei der aus dem Weingut stammenden Sorten, welche da waren ein Blanc de Blanc, ein Premier Cru Brut aus 50/50% PN und Ch. und Cuvée des Hussard aus 2012 der aus 60% Ch. und 40% PN cuvetiert wurde.

Insbesondere dieser Jahrgangs-Champagner hatte für mich eine ganz besonders imponierende Note.

Sehr frisch in der Nase. Schöne feine und frisch Frucht, wobei der Pinot sich ein wenig in der Vordergrund drängt, mit kräftiger Note und etwas komplexen Noten und leicht erdigen Noten von langem Nachgang am Gaumen. (17,5/20)

Dann ging es zu einem besonders feinen Lunch in ein Weingut in Avize, welches dort auch ein Hotel betreibt mit einem ausgezeichneten Restaurant. Wir speisten also im Restaurant les Avisés des Weingutes Selosse. Dort eingetroffen parkte unser Fahrer auf dem Hof des Weingutes, welches direkt neben dem Hotel liegt, wo wir dort dann das Restaurant ansteuerten.

Ein Ambiente wie bei wohlsituierten Nachbarn mit schloßartigen Räumlichkeiten. Nur gewisse Elemente erinnerten dann daran, das man sich wohl in einer Lokalität befindet, welche mehr mit Wein und Genuss zu tun hat, als nur in einem Wohnzimmer so zu vermuten ist.

Im Hintergrund mittig unter dem Kronleuchter eine Speisekarte auf einer Schiefertafel, und ein spärlich fein gedeckter Tisch. Aber ganz besonders neugierig wurde ich bei diesen Porzellankegeln:

Sehr schön dekorativ auf einem Büffet angeordnet, war mir zunächst nicht klar, was sich dahinter verbarg. Ein wenig später sollte dann die Auflösung folgen. Es handelt sich um einen Champagnerkühler, wobei auch die Basis aus Porzellan besteht, die im Eisfach runtergeführt werden kann und dann auf dem Tisch dort die Flasche Champagner direkt auf die diese Porzellanscheibe gestellt wird und mit der weißen Haube verkleidet werden kann.

So sieht das dann auf dem Tisch, wo wir dann speisen sollten, mit der entsprechenden Flasche aus. Wirksam, schlicht, innovativ und sehr dekorativ im Vergleich zu den hochglanzpolierten Edelstahkühlern seiner sonstigen Provinienz. Dann folgte die Speisenfolge, welche mit der Vorspeise für das Dreigänge-Menü beginnen sollte.

Ein bunter Sommerssalat mit einem weich gekochten Ei in der Mitte und etwas gehobeltem schwarzem Trüffel, der recht fein abgeschmeckt war und hier also der Start für ein vorher nicht bekanntes Menü war. Dann folgte der Hauptgang mit einem Fisch aus der Region, der als „Sea Brass“ uns vorgestellt wurde.

Konsistenz im Prinzip wie ein Adlerfisch oder auch ein fester Zander, welcher mit etwas Zwiebeln, Bohnen und ein wenig Sauce verfeinert war. Zum Dessert dann ein Potpourri von Schokolade und Kakao mit etwas frischer Frucht durch die Erdbeeren und ein wenig Eiscreme in der Richtung Erdbeere.

Ein richtig gut gelungenes Mittagsmenü mit nicht zu schweren Zutaten, was sich auch mit dem Champagner des Hauses gut ergänzen ließ. Dann machten wir uns auf den Weg zum nächsten Champagner Haus mit dem Namen Leclerc Briant in Epernay.

Hier bei Leclerc Briant werden im Jahr so ca. 460 Tsd. Flaschen produziert, wobei 70% auf die Produktion von Pinot Noir fällt. Das Haus arbeitet auch als einer der wenigen in der Champagne als bio-dynamischer Betrieb. Wir erleben bei ausführlichen Erklärungen während des Besuches eine ganze Reihe von unterschiedlichen Elementen die wie folgt ausfallen:

Anhand dieser drei Beispiele ist eigentlich sehr schön zu sehen, das trotz einer gewissen Tradition des Hauses hier wohl nicht wirklich an einer durchgängige Vermarktung des Hauses und der Marke gedacht wurde. Seis drum. Auch hier gab es für uns einen Gang durch die Verarbeitungsräume und Keller und wir konnten einige sehr interessante neue, bzw. neuartige Vergärungsbehäter betrachten.

Die Ton-Eier, welche wohl sicher niedrig gebrannt sind (was die Farbe des Tons verrät) und das Edelstahl-Faß im Vordergrund waren mir bisher in den Kellern der Weinhäuser nicht begegnet. Die Ton-Eier sind Neuanschaffungen und werden zu Versuchszwecken hergenommen. Was aber noch mehr verwunderte sind die Glasbehälter gleich nebenan.

Der linke Behälter bereits gefüllt mit Most und im Begriff zu vergären war der rechte noch ungewollt und wartete wohl noch auf seine Bestimmung. Also werden auch hier im Sinne einer bio-dynamischen Verarbeitung weiter Experimente gefahren, welche über das Material Edelstahl und getoastetem Holz weit hinaus gehen. Dann geht es in den zweiten Stock des Hauptgebäudes und zur Verkostung einiger feiner Tropfen.

Hier also die 4 Flaschen welche wir verkosten durften. Nebenbemerkung: Auch hier in der Gestaltung der Etiketten auf den Flaschen ist die uneinheitliche Linie des Hauses leider sehr deutlich zu erkennen. Insbesondere konnte mich vom Inhalt her der Blanc de Meuniers aus 2015 überzeugen. Brut Zero. Sehr fein am Gaumen mit exotischen Früchten und einer sehr feinen Struktur. Für mich der beste Tropfen dieser Verkostung bei Leclerc Briant. (17/20)

Und am späten Nachmittag ging es dann noch zum Weingut JM Goulard, wo gerade die Ernte und Traubenverarbeitung voll im Gange war. Wir konnten also live beobachten wie die Stempelpresse in diesem Weingut mit ca. 4 Tonnen Pinot Noir Trauben gefüllt wird, und wie dann nach Schließen des Deckels der Stempel ganz langsam auf den Traubendeckel drückt und so dann auch sehr sanft den Saft aus den Trauben herausdrückt.

Die Presse ist noch nicht ganz gefüllt.

Aus den kleinen Kisten, welche in den Weinbergen gefüllt wurden mit ca. 20 kg Traubenmaterial wird die Presse weiter gefüllt.

Die Trauben werden in die Mitte verschoben und möglichst gleichmäßig verteilt.

Komplett gefüllt wurde der Deckel der Stempelpresse geschlossen und die Mechanik mit dem elektrischen Antrieb sehr langsam in Gang gesetzt, so das der Saft in die Bodenrinne fließt und dieser dann wiederum einen Stock tiefer in die vorbereiteten Edelstahlbehälter. Wir erhalten plötzlich ein kleines Glas gereicht, worin uns der Winzer einen guten Schluck des frisch gepreßten Traubensaftes reichte.

Deutlich zu sehen die trübe Farbe, aber auch die leichte rote Färbung der Pinot Noir Trauben, welche im Laufe der Mazeration meist noch heller wird. Geschmacklich war das schon eine Entdeckung, denn selbst wenn man Trauben direkt im Weinberg schmeckt sind diese Wieder ganz anders in Ihrer Konsistenz und hier ist in der Flüssigkeit ja auch ein kleiner Anteil der Stengel und durch die Wärme des Pressens etc. was den Geschmack ausmacht. Recht süßlich am Gaumen was gemessen am Alkoholgehalt so ca. 11% ausmachte. Nach dieser Demonstration der Pressung und des Verkosten ging es mit dem Winzer noch auf einen Blick in den Keller, wo auch hier einmal mehr ein paar merkwürdig anmutende Behälter standen, kugelförmig und bereit für die nächsten Experimente im Keller.

Dann gab es noch aus einer Flasche einen guten Schluck des eigenen Produktes, welches ich mir nicht mehr genau aufgeschrieben hatte, aber zumindest ein Foto des Glases gemacht hatte.

Damit war der Tag abgeschlossen und mit vielen neuen und interessanten Eindrücken ging es zurück in Hotel nach Reims. Ein großartiger Tag in der Champagne.

3 Tage Champagne mit Besuch von 7 Champagner-Häusern

Der erste Tag in Vrigny und Ay

An diesem ersten Tag in der Champagne, nachdem ich am Tage zuvor mit dem Zug aus München bis Reims angereist war, sollten wir zunächst folgende Champagner-Häuser besuchen.

  • Lelarge Pugeot in Vrigny
  • Lunch im Restaurant Grains d’Argent in Dizy und
  • Champagne Ayala in Ay

Da wir mit einer sehr kleinen Reisegruppe von gesamt 3 Personen unterwegs waren, konnte der Busveranstalter kurzerhand einen luxuriösen Wagen der Oberklasse für uns organisieren, der uns in der Champagne dann herumkutschieren sollte. Dieser erste Besuch bei Belagre Pugeot war schonmal ein richtig imposanter Auftakt. Die beiden Winzer Dominique Pugeot und Dominique Lelarge betreiben das Haus seit 2000 als Bio Betrieb. 2010 wurde dann der gesamte Anbau und die Verarbeitung auf organic umgestellt und seit 2017 ist der Betrieb als Bio-dynamischer Betrieb zertifiziert. Auf 8,7 ha werden die Trauben rund um die Ortschaft angebaut woraus im Jahr so ca. 73 Tsd. Flaschen aus ca. 55% Pinot Meunier, 30% Pinot Noir und 15% Chardonnay erzeugt werden können.

Zu Beginn des Besuches konnten wir einen ausführlichen Gang in die Weinberge direkt hinter dem Haus machen, wo bereits der Großvater die Reben Pinot Meunier gepflanzt hatte. Und genau aus dieser Rebe erzeugt das Weingut, für den weiteren Anbau seiner Flächen, die neuen Triebe aus den alten Reben, welche dann als junge Pflanzen wieder ausgepflanzt werden können.

Nach dem Gang durch die Weinberge konnten wir dann auch die Vinifizierung in den Kellern des Weingutes in seiner Reihenfolge der Einbringung der Trauben vom Weinberg in den Keller verfolgen. Hier nur ein paar kleine Belege für die zum Teil Eigenheiten in diesem Weingut. Die Ernte sollte in den nächsten 2 Tagen nach unserem Besuch losgehen und so war alles in den Kellern recht aufgeräumt, sauber geputzt und soweit vorbereitet, das die Trauben eingebracht werden können.

So sieht zum Teil der Boden hier rund um Vigny aus, der vor vielen Millionen Jahren ein Meeresgrund war und heute zu dichten Kalkschichten sich aufgebaut hat.

Und auch in diesem Betrieb wird kräftig experimentiert. Die niedrig gebrannten Tonbehälter waren mit Wasser gefüllt, so das diese von innen nicht komplett austrocknen. In den nächsten Jahren wird also auch hier mit unterschiedlichen Behältnissen experimentiert, wo bereits zum Teil die Maischevergärung nicht mehr in den großen Edelstahlbehältern vollzogen wird, sondern eben auch in solchen fast klassisch anmutenden Tonbehältern. Nach der Maischevergärung geht es dann in kleine Barrique, oder auch in größere Holzfässer, die hier zum Beispiel aus Österreich stammten.

Nach dieser ausführlichen Einführung in die Gegebenheiten in diesem Weingut ging es in den Verkostungsraum, wo wir 6 unterschiedliche Champagner verkosten sollten.

Los geht es mit einem Tradition Extra brut der eine fast klassische Mischung der Trauben aufweist: 55% PM, 20% PN, und 15% Ch. Kräftige Schaumbildung bei einer sehr feinen Frucht und Säurenote am Gaumen. Perlig und anregend mit langem Nachhall, fein und etwas komplexer Geschmacksnote (16/20) Auf dem Foto in der Mitte mit dem braunen Etikett. Dann folgt der Blanc de Blanc Extra brut mit einer sehr feinen Säure in der Nase. Sehr schöne Frische. (15,5/20) Der dritte kommt aus der Flasche ganz links auf dem Foto mit Namen Les Meuniers de Clémence aus 100% Petit Meunier (PM). Feine Note am Gaumen mit einer sehr feinen Perlage. Sehr feine breite Fruchtnote mit feiner Säure. Super Mineralität. Feine Note am Schluß mit dichtem Abgang zum Ende. (17/20) Dann folgt ein Cuvée eines Champagners Namens Nature, welcher ohne Zucker Dossage und ohne Schwefel hergestellt wurde. Jahrgang 2014, Super Nase mit feinen Kräutern und schöner floraler Note. (16,5/20) Dann folgt ein Tropfen namens Les Charmes de Vrigny welcher eine sehr fruchtige Note aufweist. Hier auch eine Cuvée aus den klassischen Sorten: 50% PM, 30% PN und 20% Ch. Eine sehr feine breite Nase mit fruchtiger Note. Volle runde Fruchtnoten am Gaumen mit langem Abgang. (16/20) Zum Abschluss gibt es noch einen Blanc de Noir aus 2013 als Jahrgangs-Champagner mit dem Namen Blanc de Meuniers der aus Pinot Meunier besteht. Feine Nase mit kräftiger Säure, wobei die Säure am Gaumen leicht verliert. (15/20) Foto hier:

Nach diesem sehr anregenden ersten Besuch in diesem Champagner-Haus wo es einmal wieder eine Reihe neue Erkenntnisse gab ging es zum Mittagessen in ein Lokal, welches als eines der besten in der Champagne gilt. Wir fuhren zum Restaurant Les Grins d’Argent in Dizy wo es ein sehr feines kleines Menü gab.

Diese Foto aus der website vom Lokal Grains d’Argent zeigt den sogenannten Terrassenteil der Lokalität. Wir sagen zu dritt genau an diesem runden Tisch im Vordergrund und konnten ein ausgezeichnetes Mittagsmenü genießen. Hier die Reihenfolge der Gerichte.

Als Amuse Bouche eine Madeleine mit Trüffelgeschmack, der allerdings nur wenig zum Vorschein kam. Im Glas ein Schaum mit Pilznoten und feiner Würze.

Die Vorspeise bestand aus einer Variation von Pilzen mit Feigen und ein wenig darauf abgestimmter leichter Sauce. Die Pilze waren insgesamt der gelungenste Teil an diesem Teller.

Der Hauptgang als Onglet vom Rind mit Kartoffel und sehr fein geschnittenen Nori Algen, die nach Speisekarte in einer Austernsauce mariniert wurden.

Und zum Dessert gab es eine Mirabellen confit und ein Eis mit Lebkuchengeschmack.

Danach starteten wir zum zweiten Champagner Haus des Tages nach Ay wo sich das Haus Ayala befindet. Das Haus wurde 2005 von Bollinger übernommen und produziert heute wieder 1 Mio. Flaschen pro Jahr. Das Material dafür kommt nicht nur aus den eigenen Weingärten, sonder es sind weitere 100 Lieferanten von Trauben, die in den Haus verarbeitet werden. Ayala sollte für diese Reise das größte Champagner Haus sein, wenn man die Gesamtproduktion zugrunde legt. Gemessen allerdings an anderen großen Häuser sind diese 1 Mio. Flaschen immer noch ein nur durchschnittlicher Wert im Vergleich zu den Genossenschaften oder auch zu den ganz großen Häusern in der Champagne.

Da dieses Champagner Haus von mir bereits einmal auf meiner ersten Reise in 2010 besucht wurde waren mir die Lokalitäten ein wenig bekannt. Was allerdings sich seit meinem letzten Besuch geändert hatte, war die Ausgestaltung des Daches, wo eine Möglichkeit bestand Verkostungen oder auch Festlichkeiten abzuhalten. Wir stiegen also die schmale Treppe hinauf und hatten von oben einen wunderbaren Ausblick auf die Landschaft um die Ortschaft Ay.

Vom Dach aus ging es dann in die Kellergewölbe, wo auch hier eine kilometerlange unterirdische Möglichkeit besteht die Flaschen jahrelang bei gleichbleibender Temperatur von ca. 12°C zu lagern und zu rütteln.

Dann ging es zur Verkostung von 5 Champagner des Hauses Ayala was sich auf den Fotos zeigt. Es beginnt mit einem Brut majeur, (links mit schwarzem Etikett) gefolgt von einem Rosé Blend aus 50% Ch, 40% PN und 10% stillem Wein. Dann folgt ein Brut Nature welcher für 4 Jahre gelagert wurde. Die Cuvée besteht aus 40% PN, 40% PM und 20% Ch. Recht kantig im Geschmack mit Mineralität und einer kräftigen Note. (16/20) Gefolgt von einem Blanc de Blanc aus 2013 Dieser Tropfen reifte für 5 Jahre auf der Hefe und zeigt immer noch schöne reife frische Spitzen am Gaumen. (16,5/20) Final noch ein Vintage 2006 mit einer Cuvée aus 80% Ch und 20% PN. Sehr feine Nase mit hellen fruchtigen Noten. Recht komplexer Geschmack am Gaumen mit feiner ausgewogener Säure. (17,5/20)

5 Tage Champagne mit BK Wines und herrlichem Wetter

Im September stand bei mir also dann nach dem Loire Trip mal wieder eine Weinreise an, welche diesmal in die Champagne gehen sollte. Der Veranstalter BK Wines mit Britt und Per Karlsson aus Paris waren mal wieder sehr gut vorbereitet und dadurch das 2 der angemeldeten Teilnehmer kurzfristig abgesagt hatten, reisten wir in den Tagen nur zu zweit mit Per Karlsson durch die Hügellandschaft der Champagne. Am Anreisetag gab es kein Programm, und deshalb hatte ich mir am Abend einen Platz in einer Brasserie reserviert, welche ich bereits aus meiner ersten Champagnerreise in Reims kannte. Meine Wahl fiel auf die Brasserie Le Jardin der Domaine les Crayères, welche am Rande der Stadt Reims liegt, wo auch einige der anderen Champagnerhäuser beheimatet sind. Hier also zunächst einmal die Beschreibung des Abends in der Brasserie Le Jardin.

Im Garten einer großen Parkanlage gelegen gehört diese Brasserie wie schon gesagt zum Haus Domaine les Crayères, welches ein Luxushotel und ein 2 Sterne Lokal beheimatet. Mir war bereits beim ersten Besuch vor einigen Jahren die Vielfalt der Weinkarte aufgefallen, welche zu einer sehr feinen Brasserieküche paßt. An dem Abend war das Lokal nicht gerade sehr stark besucht, somit hatte ich viel Zeit mich ein wenig umzusehen und auf der Karte zu orientieren. Es sollte an diesem Abend für mich das Menü „Autour des Produits de la région“ sein, welches aus 4 Gängen bestand und für 49 € für meine Begriffe sehr angemessen war.

Dazu hatte ich mir ein paar Gläser Wein ausgesucht, die ich aber hier nicht weiter beschreiben will, da es ja um den Champagner in den nächsten Tagen gehen sollte. An diesem Abend startete ich also in dieser Brasserie mit einer Vorspeise welche mit Kräuter aus dem Garten und einem Stück Lachs auf dem Teller sich präsentierte.

Dazu gab es dann noch zwei dünn geschnittene Scheiben Speck die scharf angebraten oder frittiert waren. Als Vorspeise, welche dann folgte gab es ein Stück Barschfilet aus dem Ofen mit einer sehr schmackhaften aufgeschäumten Champagnersauce.

In der Sauce waren noch Geschmäcker von Nüssen und diversen weiteren Kräutern zu vermerken. Zum Hauptgang sollte es dann ein Wachtelfilet auf einem stark eingekochten Auberginen Gemüse geben, welches mit Trauben, wohl aber auch Rosinen abgeschmeckt war. Die sehr kräftige Gemüsebasis paßte aber durchaus recht gut zum sehr fein gegarten Wachtelfilet ohne Knochen.

Und final sollte es dann noch einen Dessert aus der Küche geben, der mich allerdings nicht so ganz überzeugen konnte. Der auf einer Joghurtbasis angerichtete war und obenauf einige Früchte hatte, welche allerdings fast noch zu kalt auf dem Tisch landeten.

Insgesamt aber ein feines 4-Gänge Menü als Auftakt für diese Champagnertour durch 7 Champagnerhäuser in den nächsten 3 Tagen, welche jeweils zur Lunchzeit von einem gemeinsamen Essen mit der kleinen Gruppe begleitet wurden.

Besuch in Weimar und die Weinbar Weimar

An einem der August Wochenenden hatte ich mir einen größeren Ausflug nach Weimar vorgenommen um einerseits das neue Bauhaus-Museum mir anzusehen, aber auch hier die kulinarischen Highlights der Stadt zu genießen und auszuprobieren. Das Bauhaus-Museum war mir natürlich von der fachlichen Seite zum großen Teil geschichtlich bekannt, doch waren hier auch in der Ausstellung Sachverhalte dargestellt, die durchaus lohnenswert waren sich nochmals genauer anzusehen. So sieht das neue Bauhaus-Museum von außen aus, welches mitten in der Stadt von Weimar gebaut wurde.

Da ich bereits einmal vor ca. 32 Jahren, also vor der Wende, in Weimar mit dem VDID Präsidium war, hatte ich mir das Restaurant des Hotels Elephant vorgenommen, aber auch die seit ca. 2,5 Jahren eröffnete Weinbar Weimar, die zufälligerweise fast um die Ecke meines Hotels liegen sollte. Im Prinzip zwischen der Altstadt und der Hochschule für Gestaltung, welche im Süden der Stadt gleich neben dem großen Park an der Ilm gelegen ist. Dieser Park, angelegt im englischen Stil, ist eine traditionelle Parklandschaft, wo bereits Goethe wirkte und später auch das Bauhaus sich am Rande mit dem Haus am Horn auf einem Gelände betätigte. Hier jetzt aber meine Eindrücke von der Weinbar Weimar. Die Weinbar wurde von Philipp Heine und Anna Koller gegründet, wobei später dann der Koch Marcello Fabbri zum Team dazukam, der sich bereits vorher im Restaurant des Hotel Elephant einen Stern erkocht hatte. Von außen sieht die Weinbar bei Nacht vielleicht etwas unspäktakulär aus, jedoch wenn man dort einmal war, also die Lokalität sich von innen einmal reingezogen hat, will man fast nicht mehr weg.

Hinter dem linken Fenster ist schon eine große Tafel zu erkennen, wo alle die offenen, aber auch Flaschenweine aufgelistet werden. Insgesamt wohl so etwas mehr als 100 Positionen, welche auch preislich, insbesondere als Flaschen, ein Hammer sind.

Am ersten Abend hatte ich einen kleinen Tisch in einem der Hinterzimmer, was aber trotzdem ausreichend Platz bot um einige der vielen Kleinigkeiten die so auf der Karte standen zu verköstigen. Ich startete als erst einmal mit 2 Vorspeisen die da waren. Frittierte Sardinen mit einer Salsa, welche in einem kleinen Holzkästchen mit Zitronen präsentiert wurden. Frisch, sehr gut frittiert und einer schmackhaften tomatisierten Salsa dazu.

Zu dieser Vorspeise gab es erst einmal ein Glas Weißburgunder vom Weingut U. Lützkendorfer, Hohe Gräte, aus der Region Saale-Unstrut. Super passend und ein recht kräftiger WB von einem Weingut, welches ich im Winter bereits einmal in München ankosten durfte. Sehr fein und passend.

Dann ein zweiter kleiner Vorspeisengang mit Oktopus und ein Glas Silvaner auch von einem Weingut aus der Region Saale-Unstrut, und zwar vom WeingutBöhme + Töchter.

Auch hier wieder eine sehr schöne und gelungene Kombination, denn der Oktopus kam in Kombination mit Linsen auf dem Teller daher, ws sich mit dem Silvaner ausgezeichnet kombinierte. Und zum Hauptgang gab es dann ein Kalbstatar vom Brandenburger Bio-Kalb kombiniert mit roten Zwiebeln, Anchovis und Wachtelei.

Die Inszenierung auf dem Teller spricht für sich, was aber dem Geschmack keinerlei Abbruch tat. Das Tatar war selber recht puristisch angemacht und konnte so seine ursprüngliche Qualität seines Geschmackes voll entfalten. Für mich einer der Höhepunkte der Speisen. Dazu sollte es einen Überraschungswein aus dem Burgund geben, welcher mich ebenso überraschte wie überzeugte. Ein Glas eines Bourgogne mit Namen Renommée aus dem Hause Remoissenet Père et Fils. Wenig Holz, kaum die typischen PN Nebentöne der Burgunder und so kräftig, das dieser rote Tropfen dem Tatar das entsprechende Gegengewicht geben konnte.

Zum Abschluss hier noch ein kleines Foto der ersten Seite der Weinkarte so wie sie sich einem Gast präsentiert, wenn man sich hier einen Platz ergattert hat.

Das Schärfste aber an dieser Weinbar in Weimar ist die Tafel der Weine im ersten Gastraum, wo auch die Bar steht, und alle Aktivitäten zu den Weinen und Getränken ausgehen. Alle Weine auf dieser Karte werden also per Glas 0,1 l angeboten und in der Spalte rechts steht der Preis für die Flasche. Nur einmal auf der Seite der roten Tropfen gesehen, liegt der teuerste im Glas bei 9 € und der teuerste hier bei den roten als ganze Flasche 54 €. WOW! Hier als Beweis das Foto dazu.

Mein Fazit: Eine Super Adresse in Weimar, welche man durchaus auf einen Besuch aufsuchen sollte. Ich wünschte mir nur so eine Weinbar auch mal in München, was aber wohl ein Wunschtraum bleiben wird. – PROST –

Sorry die große Weintafel hatte es mir einfach angetan, deswegen auch zweimal hier abgebildet.

ROSE – Biogasthof in Ehestetten auf der Schwäbischen Alb

Mit einem Freund war ich vor einigen Tagen auf dem Weg in den Schwarzwald auf einer Zwischenstation auf der Schwäbischen Alb in Ehestetten beim Biogasthof ROSE abgestiegen. Obwohl es bereits schon 14 Uhr durch war, es noch 5 weitere Gäste im Lokal zugegen waren, gab es noch ein komplettes Mittagessen für uns Beide. Die Familie Tress hat dieses Unternehmen bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhundert als Bio-Betrieb gegründet und ist heute nicht nur mit dem Restaurant, sonder auch mit einem Hotel, der Kochschule, dem Catering und dann auch mit einer Manufaktur am Markt, wo heute eine Art Fertigprodukte für Bio-Läden produziert werden, wie Erbseneintopf, Kartoffel-Ingwer Suppe und andere Gerichte, die in attraktiven und bunten Verpackungen in ganz Deutschland in Bio-Läden zu finden sind. Da wir mitten in der Woche im Lokal einfielen, hatten wir zu Ende unseres Mahls auch noch kurz das Vergnügen mit dem Küchenchef Herrn Simon Tress zu sprechen und lobten seinen Mittagstisch. Dort gab es dann wie folgt. Vorneweg ein Gruß aus der Küche mit 2 verschiedenen Cremes und einer frischen Haube Joghurt und einem Thai-Basilikum. Anschließend hatte ich mir eines der Gerichte aus der Richtung vegetarisch ausgesucht, welches als Basis das Getreide Emmer hatte. Daneben gab es in einer weiteren Schüssel eine kleine Frühlingsrolle auf asiatisch angemachtem Blumenkohl, und eine weitere Schüssel mit einem Krautsalat der mit Nüssen und Zwiebeln sehr fein angemacht war. So stellte sich das dann visuell dar:

Links die Schale mit dem Emmer, rechts daneben der Krautsalat und oben der asiatische Blumenkohl, der ausgezeichnet zum Getreide Emmer paßte.

Wir hatten uns einen Ecktisch ausgesucht, von wo aus ich einen guten Blick ins Lokal hatte:

Mein Fazit: Hier lohnt es sich immer einen Stopp einzulegen, welcher im Lokal, oder auch im Shop einen Besuch sehr lohnenswert macht.


An der Loire, der letzte Tag mit Rückreise

An diesem letzten Tag an der Loire sollte es zu einem Chateau gehen, welches 1885 gegründet wurde, und seit einigen Jahren zum Champagnerhaus Bollinger gehört. Dieses Weingut hat eine Sonderheit im Namen, der folgendermaßen lautet: Langlois Chateau. Also nicht verwechseln mit einem Namen, welches immer sonst seinen Chateau Namen zu Beginn führt, denn hier setzt sich der Name des Weingutes aus zwei Eigennamen zusammen, die das Weingut gegründet bzw. später dazukommen sind. An weißen Trauben werden hauptsächlich Chenin Bland und Chardonnay angebaut, und bei den roten sind es die Sorten Cabernet Franc und Pinot Noir. Diese Weinhaus füllt im Jahr so ca. 1 Mio. Flaschen ab. Das teilt sich so auf, das 50/50 Stillwein und Sperling Wein produziert werden. Am Anteil der Cremend Trauben werden ca. 50% von umliegenden Winzern zugekauft.

Der Besuch beginnt mit einer kleinen Schul-Unterrichts-Einheit, die in wohl einer ehemaligen Kapelle stattfindet.

Diese Ecole du Von liegt noch auf der Straßenebene, wo wir mit dem Bus auch in den Innenhof fahre konnten, wobei es dann nach der kleinen Schulung zu den Sonderheit der Region und Langlois Chateau einige Stufen hoch einmal wieder das Loirehochufer mit seinen Kalk/Tufffelsen erklimmen mußten. Dort stehen dann die großen Hallen für die Verarbeitung der Trauben, die Edelstahltank, Barriques und das Lager mit den abgefüllten Flaschen.

Den Rundgang dort absolviert auf der Uferhochebene ging es wieder runter auf die Loireebene und in die Keller die auch hier in den Fels gehauen sind.

Nicht nur die Flaschen lagern hier, sonder es werden auch die noch nicht fertig vergorenen Flaschen in den Rüttlern weiter verarbeitet.

Nachdem der Rundgang durch einige der Kellerräume absolviert war, konnten wir zu Verkostung schreiten, wobei mir ein Schild an einer der Wände aufgefallen war:

Oben am Schild steht ja noch „Saumure Trail, was auf die Weinroute hinweist, und der Begriff unten heißt sowie wie „Abfüllstation in 100 m“, wobei das Symbol für sich spricht. Dann geht es direkt zur Verkostung, wovon ich leider keine Flaschenfotos diesmal habe, denn während der Verkostung verschwanden die Flaschen gleich wieder hinter dem Tresen, wo wir verkosten konnten.

Insgesamt gab es 10 verschiedene Weine und Crèmants aus dem Hause, was für den Vormittag doch recht umfangreich war. Besonders gut konnten mir auch hier wieder einmal die älteren Jahrgänge der Weine aus 2013 und 2012 gefallen. Durchgefallen war für mich allerdings ein Crèmant aus roten Trauben der sich recht schlecht präsentierte.

Das war es dann mit der Tour auch die Regionen der Loire, welche so einige Überraschungen mit sich brachte und auch Entdeckungen, die durchaus es Wert sind wiederzubesuchen. Auf ein Neues dann im September in der Champagne und in Bulgarien.


An der Loire, in der Region Muscadet

Auch an diesem Tage an der Loire sollten wir wieder zwei Weingüter besuchen die sich durchaus von den bisher besuchten unterscheiden sollten. Wir sind an diesem Tage Richtung Westen in die Region Muscadet gefahren, welche bis an die Stadt Nantes reicht und auch zum Teil andere Trauben erzeugt, als in der bisher besuchten an der Loire. Die weißen Weine werden primäre aus der Traube Melon de Bourgogne gekeltert und bei den roten Sorten wird zum Beispiel die Sorte Grolleau als regional wichtigste Traube angebaut. Daneben natürlich auch Cabernet Sauvignon und Pinot Noir. An diesem Tage ging es also zu folgenden Weingütern. Zunächst ging es zu Chateau de Chasseloir Chéreau Carré und anschließend nach dem Mittag zum Weingut Domaine de la Chauvinière – Jérémie Huchet. Auf dem ersten Weingut führte und in langen ausschweifenden Erklärungen der Gutsbesitzer selber durch seine Weinberge und durch die Schlosskeller, welches er 1953 gekauft hatte, als Agrarbetrieb, und diesen dann zu einem Weingut umbaute.

Heute werden auf 60 ha die Weine angebaut und wir erhielten durch die ausführlichen Erklärungen des Winzers doch einen gewissen Einblick in die Vielfalt der Region und des eigenen Weingutes. Das sollte sich dann auch in der Verkostung fortsetzen.

Das Weingut hat einen recht großen Garten mit alten Türmchen und Gebäuden darauf, wozu dann auch die Lager und der Verkostungsraum gehören sollte.

Hier ein Bild der Rebanlage wie sie mit der Melon de Bourgogne bestückt sind. Nach Aussage des Winzers standen die Reben gerade kurz vor der Blüte so Mitte Juni des Jahres. Dann ging es zur Verkostung, wo wir an diesem Vormittag 5 verschiedene Weine verkosten konnten.

Hier die ersten drei Weine aus der Verkostung, welche alle ein Muscadet sind und für meinen Geschmack sich durchaus sehr ordentlich präsentierten. Die beiden nächsten Weine waren einmal ein Ch. Chasseloire aus 2014, welcher für 12 Monate im Barrique ausgebaut war, und dieses noch deutlich in der Nase zu verspüren war. Der weitere ein Muscadet, der ungeschwefelt auf die Flasche kam und für seinen Preis von 9 € eine sehr interessante Nase nach Apfelsaft und frischen, reifen Fruchtaromen aufweisen konnte. Diesen Muscadet hatte ich in der gesamten Reihe tatsächlich am höchsten bewertet. (17/20)

Das war dann schon mal das erste Weingut an diesem Tage und damit ging es weiter zu einem Mittagsimbiß in eine mitten am Land liegende Lokalität, die sich als sehr stark besucht erweisen sollte, an diesem Freitag Mittag. Das brachte dann manche Komplikationen, welche ich hier nicht weiter ausführen möchte. Dann ging es zum zweiten Weingut des Tages mit dem langen Namen Domaine de la Chauvinière – Jérémie Huchet. Ein Betrieb der seit 3 Generation dort bereits arbeitet und die Familie hat 4 verschiedene Domaines mit insgesamt ca. 70 ha Anbaufläche. Wobei die regionalen Unterschiede insbesondere auf der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit beruhen.

An einer seiner neueren Gebäude, wo auch der Verkostungsraum später von uns besucht wurde, prangte dieses Firmenschild mit dem Chapeau als Wahrzeichen, welches dann auch auf manchen Etiketten wiederzufinden war. Hier gab es wieder einmal eine ganze Reihe verschiedene Wein aus den unterschiedlichen Lagen zu verkosten, die so insgesamt wohl 8-9 an der Anzahl zusammen waren. beginnen sollte es mit einem Chapeau Melon der aus 50% SB und 50% Melon de B. cuvetiert war. Mittlere Note mit frischer Zitronensäure. Hier ein Foto, welche alle Weine dieser Reihe zeigt.

Der Verkostungsraum, wie vorhin schon erwähnt sah von innen dann so aus:

Dann ging es weiter mit diversen Muscadets aus den verschiedenen Lagen, die von den Jahrgängen zum Teil bis ins Jahr 2013 zurückreichten. Insbesondere die älteren Jahrgänge konnten mich sehr überzeugen und hatten feine kräftige mineralische Noten, welche ausgezeichnet mit der Frucht und Säurestruktur harmonierten.

Hier also fast die gesamte Reihe der Muscadets, welche wir verkosten konnten. So zeigt sich beispielsweise eines der klassischen Etiketten des Weingutes.

Ein insgesamt für die Auswahl der Weingüter gelungener Abschluss des Tages, wobei auch an diesem Abend wir in dem Städtchen Saumur, wo wir unser Hotel hatten nochmals zu einer der Weinbar pilgerten und dort so verschiedene Gewächse verkosten sollte.

Am Abend ging es dann noch mit ein paar Mitstreiter über die Brücke der Loire in eine Weinbar namens La Tonnelle, was vermutlich so viel heißt wie das Faß, bzw auch die Laube. Dort bediente uns ein sehr kompetenter Wirt mit einer sehr ausführlichen Weinkarte und es gab auch einige kleine verschiedene Platten in Richtung Fisch, Käse oder Charcutierie. Hier schon mal eine Teil der Außenansicht:

Insbesondere an diesem letzten Abend bestellten wir einen Champagner, da dieser der nicht genügend gekühlt war, öffnete der Wirt einen Cremèmant aus der Region.

Wie schon erwähnt dazu so eine kalte Fischplatte:

Und weil es der letzte Abend für uns in Saumur war, bestellten ir noch einen roten aus der Region, der uns mit seinem Etikett bereits am Tage zuvor irgendwo aufgefallen war.

Hier habe ich extra einmal das Rückenetikett auch aufgenommen, weil es eben auch einige Informationen zum Weingut und zum Wein selber bereit hält. Ganz angesehen einmal von der grünen kleinen „Fahne“ welches einem Kunden beim Einkauf sehr schnell zeigen kann, was hier eben aus einem Bio-Betrieb kommt, und was nicht. Das war dann der Abschluss diesen Tages an diesem Ort Saumur.


An der Loire, die nächsten zwei Weingüter und Chinion

An diesem zweiten Tag an der Loire sollte es zu zwei weiteren Weingütern gehen die da lauten Domaine Filliatreau und Chateau Joguet. Beginnen wir also mit dem Weingut Domaine Fillatreau welches direkt in die Kalkfelsen der Loire auf einer der Uferseiten in den Tel geschlagen ist. Die Weinfelder liegen aber im Wesentlichen dann nicht im Loiretal unten auf Flughöhe, sonder ca. 30 – 40 Meter höher auf der oberen Ebnen der Kalkschichten, welche durch die Loire im Laufe der Jahrtausende abgewaschen wurde und so die Menschen in diese Steilhänge ihre Höhlen gehauen haben, was zunächst einfach der Abbau von Felssteinen war und später die Höhlen zum Wohnen aber insbesondere zum lagern von Waren diente. Hier ein Beispiel dieser Kalhöhlen.

Und so sieht das Ganze dann von außen aus:

Kommen wir also zum Weingut Filliatreau, welches auf ca. 48 ha Ihren Wein anbaut und daraus im Schnitt so im Jahr 200 – 300 Tsd. Flasche erzeugt. Das Weingut ist seit 2017 Bio-zertifiziert und hat sich mit dem Ch. Fouquet noch ein zweites Standbein aufgebaut. Nach einem kleinen Rundgang durch die alten Höhlen, welche heute nicht mehr als Lager oder Arbeitsstätte dienen, geht es in einen der Räume zur Verkostung. Wir verkosten insgesamt 6 Weine von Filliatreau und Ch. Fouquet.

Im Verkostungsraum hängt dieses großformatige Plakat, welche die Gebäude und die Seite des Hochufers mit den Kalkhöhlen bei Nacht zeigt. Dann geht es an die Verkostung, welche durchaus einen recht interessanten Bogen spannen kann mit den typischen Reben der Region. Los geht es mit einem 100% Chenin Blanc mit dem Namen Lena.

Feine Pfirsichnote in der Nase mit recht kräftiger Säure am Gaumen. Frisch ausgewogen und rund. (16,5/20)

Dann ein Rouge, Dom. Filliatreau, Saumur Champigny aus 2018. Cabernet Franc mit einer recht typischen Nase, frisch fruchtig. Sehr feiner Gaumen mit recht leichter Frucht und ebenso leichter Säure. (16/20)

Dann folgt ein Ch. Fouquet aus 2017 aus 100% Cabernet Franc. Sehr dichte Nase mit leicht dumpfer Nebennote. Recht kräftig aber mit feiner Struktur. Am Gaumen beerig und mit langem Abgang. (16,5-17/20)

Der nächste rote mit Namen La Grund Vignole aus 2017 hat eine etas leichte Nase mit leichter Frische. Noch leicht scharfe Tannen mit heller frischer Note von reifen roten Beeren. (16,5/20)

Dann folgt wieder ein Domaine Filliatreau aus 2016, Saumur Champigny von alten Rebstöcken, die 60 bis 100 Jahre bereits in der Erde wachsen. Mittler feine Nase mit wenig direkter Frucht. Am Gaumen noch recht tanninhaltig im Vordergrund und auch noch leicht scharf im Abgang. (16/20)

Zum Abschluss ein Le Close de Fouquet aus 2016 der noch eine leicht holzige Note in der Nase aufweist. Recht scharf am Gaumen und auch in der Länge (–/20)

Das war ein recht schöner Querschnitt durch diverse Aspekte der Loire, mit seinen typischen Rebsorten, Blanc und Rouge, sowie auch einen im Barrique ausgebauten roten zum Schluss. Hier wurde erzählt, das die gebrauchten Barriques zum Teil vom Bordelaiser Weingut Angelus stammen. Nach dem Abschluss dieser Verkostung ging es wieder in den Bus und wir fuhren eine kleine Strecke zu der Ortschaft Chinion, wo wir in einem kleinen Lokal am Hauptplatz unser Mittagsmenü verzehren sollten.

Das Lokal Au château Rouge ist im Guide Michelin mit einem Bin Gourmet erwähnt, und ich kann nur bestätigen, das dieses Mittagsmenüs durchaus vorzüglich gut uns allen wohl geschmeckt hat. Hier die Speisenfolge in bildlicher Darstellung:

Der Gruß aus der Küche, noch auf dem Platzteller serviert bestand aus einer Erbsencrème mit einem Stückchen Blätterteigstange. Dann die Vorspeise:

Auf unserer Menükarte wie folgt tituliert: „Terrine de Poisson sauvage de Loire au Safran de Tourraine“. Zu deutsch: Terrine von Loire Fischen mit Safran aus der Tourraine.

Der Hauptgang: „Filet mignon de Roi Rose rôti au Miel de Tourraine“. Nicht zu vergessen die Pilze und die grünen Bohnen die ausgezeichnet zu dem Fleisch paßten.

Der Dessert dann eine Variation aus Erdbeeren mit Namen: „Autour de la Fraise“. Mit einem eingesteckten Käsetaler im Eis, welches insgesamt das Menü gut abrundete.

Nach dem Mittagessen hatten wir noch ein wenig Zeit um in der Ortschaft herumzulaufen, und obwohl es in der Regel in den französischen Städten zur Mittagszeit eigentlich ausgestorben ruhig ist, waren doch einige Leute auf der Straße und so einige Weinbars waren auch geöffnet. So kam mir ein Plakat vor die Linse, welches im Fenster eines der Weinbars hing:

Heißt zu deutsch ungefähr so: „Trink ein Glas, das rettet einen Winzer“. Zeigt sich also auch hier, das der Weinkonsum wohl auf dem Rückschritt ist, zumal im Vergleich wohl zu einige Jahren oder Jahrzehnten zuvor. Dieses kleine Städtchen Chinion hat schmale Gassen, und ist auch an einem der Hochufer der Loire erbaut, wo sich ein Teil der Stadt auf die Hochebene erstreckt.

Dann ging es nach kurzer Fahrt zum zweiten Weingut des Tages, welches auf den Namen Chateau Joguet hörte. Zunächst hielten wir an der ursprünglichen Adresse des Weingutes an, wo die Weine wohl verarbeitet werden, dort aber nicht verkosten sollten, sondern es ging noch 2 Strassen weiter, wo ein neu errichteter Bau für die Verkostungen und den Weinverkauf errichtet worden war. Das Weingut existiert seit 1957 und baut hauptsächlich Chenin Blanc und Cabernet Franc an. Das Weingut ist als Bio-dynamischer Betrieb seit 2017 zertifiziert.

Auf diesem Weingut konnten wir einmal wieder 5 verschiedene Weine verkosten, wobei es hier zunächst 4 rote Tropfen, und dann den weißen Chenin Blanc zur Verkostung gab, wovon das Weingut auf 3 ha die Reben anbaut.

Die roten Sorten waren alle ein wenig scharf in der Nase oder am Gaumen. konnten aber grundsätzlich mit frischen Noten und guter Struktur überzeugen.

Der weiße Chenin Blanc zum Abschluss mit dem Namen Clos de la Plante Martin aus 2016 startete mit einer sehr feinen Säure in der Nase. Frische Noten von Staudensellerie am Gaumen und einer feinen Struktur mit spitzen Noten der Frucht und Säure. Spargelnoten begleiteten seinen Abgang. (17/20) Das war die Flasche:

Und hier konnten wir mit dem Blick auf die Weinanlagen die Verkostung mit der Gruppe abhalten.


An der Loire, die ersten zwei Weingüter

Dieser erste Tag an der Loire mit unserer Gruppe sollte uns zu zwei Weingüter bringen, welche in der Nähe der Stadt Angers liegen – Chateau de Fesles und die Domaine des Forges. Am Vormittag geht es also zunächst einmal zum Ch. de Fesles, wo wir erst eine kleine Führung durch die Kellereien bekamen und so die ersten Eindrücke, was an der Loire so anders ist im Vergleich zu anderen Anbaugebieten in Frankreich. Hier wird also als Hauptrebe der weißen Sorten Chenin Blanc angebaut und bei den roten Sorten ist es Cabernet Franc. Daneben gibt es aber auch eine ganze Reihe weiterer Trauben an der Loire, denn das Gebiet ist ja nicht gerade klein, so wird zum Beispiel weiter im Westen Richtung Nantes die Traube Melone de Bourgogne umgrößeren Stil angebaut, und ganz Richtung Osten, wo es ins Sancerre Gebiet geht ist zum Beispiel di Sauvignon Blanc stark vertreten. Los geht es also auf dem Weingut Fesles, welches auf 48 ha Wein anbaut, wobei dort auf Cabernet Franc 50% und auf die regionale Traube Grolleau ebenso ca. 50% entfallen und natürlich auch Chenin Blanc.

Das Weingut liegt oberhalb der Loire auf einem kleinen Plateau, welche sich auf ca. 200 m Höhe befindet. Auch hier werden in den Kellern neben den Edelstahl-Behältern größere Holzgebinde aber auch Barriques eingesetzt.

Auf einem weiteren Kellerschild an einem der großenEdelstahl-Behälter konnte man sehen, wie die regionale Bezeichnung der Provinz Anjou sich hier in der Weinbezeichnung niederschlägt. Von den Weinen aus der Region Anjou kann also rot oder Weißer, bzw. auch rosé kommen.

Im Weinberg selber konnten wir dann sehen wie weit der Rebaustrieb in der Mitte Juni bereits vorangeschritten war. Die Winzer sagte, das in der folgenden Woche dann wohl die Blüte beginnen würde.

Nach diesem Rundgang ging es zur ersten Verkostung an diesem Tage, wobei ich hier nicht alle einzelnen Weine aufzählen will, die uns zur Verkostung anstanden, sondern exemplarisch ein paar herausgreifen. Es beginnt mit einem Rosé. Dieser ist recht fruchtig im Vordergrund mit weniger Säure, ansonsten für mich gut zu einem frischen Gemüsegericht. Dannn folgen ei weißer Cabernet d’Anjou aus 100% Chenin Blanc der recht fruchtig wirkt und wohl recht schnell getrunken werden sollte. Dann folgt ein Coteaux du Lyon mit einer verhaltenen Nase, welcher sich am Gaumen als recht süßlich mit weniger Struktur zeigt.

Die weiteren trockenen Weine sollte wir dann zum Mittagessen am Tisch erhalten, welches im Nachbarraum bereits für uns angerichtet war. In der Verkostung ging es dann weiter mit 2 Süßweinen, die hier in der Region vornehmlich aus dem Chenin Blanc gekeltert werden. Da es hier von der Loire her in den Herbstmonaten auch immer wieder Nebelschwaden und feuchtes Klima gibt sind das hier auch Süßweine mit echter Botrytis wie in den Regionen um Sauternes im Bordeaux.

Von dieses Bonnezeaux genannten Weinen hatten wir zur Verkostung 2 Jahrgänge aus 2013 und 2014, wobei sich die Jahrgänge doch recht deutlich unterschieden, was dann eben wieder einmal bestätigt, wie unterschiedlich so ein Wein aus der selben Traube in 2 aufeinanderfolgenden Jahren ausfallen kann. Zum Abschluss gb es aber dann noch einen weiteren dritten Jahrgang dieser Bonnezeaux Machart aus 2011, der für mich bei dieser Verkostung am besten abschnitt.

Nach dem Mittagessen, welches sich etwas sehr hinzog ging es dann etwas südlich zum Weingut Domaine des Forges, welches ein Familienweingut in 5. Generation ist, und 1890 gegründet wurde, und heute von einem jungen Paar geleitet wird. Im Verkostungraum war schön großformatig an der Wand zu sehen, das hier die Generationen eine Rolle spielen.

Das Weingut baut seine Reben auf heute insgesamt 50 ha an, und die meisten Lagen sind Bio-zertifiziert. Auch hier gut es zunächst einmal in die Keller w wir einige Barriques und andere Behälter für die Maischervergärung und die weitere Weinverarbeitung sehen können.

Nach dieser kleinen Tour durch die Keller geht es dann auch wieder gleich zur Verkostung in den Raum mit dem Generationenfoto an der Wand.Wir verkosten zunächst einen Crèmant de Loire der in der Traubenzusammensetzung wie folgt beschrieben wird: 20% Chardonnay, 60% Chenin Blanc und 20% Cabernet Franc. Mit leichter Hefe in der Nase kommt dieser Crèmant recht fruchtig daher hat aber eine sehr schöne frische Note mit ausgewogener Säurestruktur (16/20)

Dann gibt es einen Savennières, Le Moulin du Gué, der 100% aus Chenin Blanc gekeltert wird und am Gaumen eine feine Würze zeigt. Die kräftige Frucht trägt zum Ausgleich bei, wobei die mittlere Säure diesen weißen Tropfen recht ausgewogen wirken läßt. (16,5/20)

Ein weiterer Savennières mit dem Untertitel, Clou du Papillon aus 2018 hat eine feine Säurestruktur mit langer etwas spitzer und spritziger Note. Am Gaumen wirkt der Wein schon fast schwer, fast wohl dem recht hohen Alkoholgehalt geschuldet ist. (16,5/20)

Der dritte Savennières auf dem Foto ganz recht, mit dem Untertitel, Roche aux Moines hat eine recht frische Note nach Südfrüchten mit auch hier leicht spitzen Noten. Am Gaumen dann ebenso recht frisch und würzig. Sehr fein und fast schon elegant. (17,5/20)

Weitergeht es in der Reihe der Verwüstungen mit, wie im Foto auch zu sehen, 3 Flaschen welche sehr typisch für die Region der Loire sind. Der erste ganz links hört auf den Namen Tendresse, welcher halbtrocken ausgebaut ist und mit seiner mittleren feinen Nase und einem typischen Duft aufwarten kann. Langer Nachhall am Gaumen mit einer feinen Frucht und weniger Säure im Abgang. (17/20)

Dann ein Coteaux du Lyon, Les Omis, 1er Cru, Charme aus 2016. Sehr dichte Süße mit kräftiger Honignote am Gaumen. (17,5/20)

Vom letzten Wein auf dem Foto recht konnten wir wieder einmal 2 Jahrgänge verkosten, welche aus 2016 und 2017 stammten. Der 2016er wirkte noch recht süß am Gaumen, konnte sich aber so präsentieren, das ich sagen würde, hier kann eine Flasche mal getrost 15 bis 20 Jahr vergessen werden und dann gibt es die richtige Geschmacksexplosion. (17,5/20) Der 2017er war wirklich noch so jung, das hier die gesamten Fruchtaromen noch sehr stark im Vordergrund standen so das sich diese Flaschen wohl erst einmal ruhig schlafen legen kann, bevor sie geköpft wird.

Zum Abschluss diesen Tages würde ich sagen ein insgesamt guter Auftakt mit zwei sehr unterschiedlichen Weingütern aus der Region Anjou und der Stadt Angers. Es zeigt sich immer wieder im Vergleich, das es nicht auf die Größe eines Weingutes ankommt, oft auch nicht auf das entsprechende Marketing, was sich ja in den letzten Jahren ganz besonders gewandelt hat, sondern die tatsächlich intensive und langanhaltende Beschäftigung mit dem was vom Weinberg us an Traubenmaterial in den Keller auf die Presse oder in den Maischebottich kommt, und wie die Trauben in schonender Weise weiterverarbeitet werden zeigt sich dann in den späteren Jahren auf der Flasche und im Glas der Genießer.


4 Tage an der Loire und Anreise

Die 4 Tage in London waren also herum und es ging am nächsten Morgen per Kleinbus mit einer Gruppe von 13 Personen fast direkt von Victoria Station aus Richtung Dover und dem Kanaltunnel. Der Verkehr auf der Straße war recht lau, so das wir recht früh an den entsprechenden Zoll- und Kontrollstationen eintrafen. Als wir dann im Zeitfenster der Abfahrt aufgerufen wurden ging es mit dem Bus direkt in einer der Kanaltunnel-Züge, wo wohl auch große LKW Platz finden. Selbst unser Kleinbus mit 29 Sitzplätzen hatte noch viel Platz im Waggon vorne und hinten, was man dann während der Fahr sehen konnte, denn da durfte man den Buss verlassen und konnte sich im Waggon, bzw. auch weitergehen im ganzen Zug bewegen. So sieht das dann von innen aus:

Zwischen den Einzelnen Waggons gibt es dann solche Schott-Türen, die links und rechts eingeklappt werden, und in der Mitte fährt in Rollgitter herunter. Die Personen können aber links und recht durch die Türen passieren, u.A. auch um auf z.Bsp. die Toiletten zu gehen. Die Fahrt unter dem Kanal dauert gerade einmal ca. 35 Minuten und einer der Offiziellen sagte mir, das der Zug mit einer Geschwindigkeit von ca. 120 km/h durch den Tunnel fährt. Hier noch der Anblick der Waggons von außen, die ich ganz knapp bei der Ausfahrt in Calais erwischen konnte.

Von dort ging es dann ziemlich direkt Richtung Normandie wo wir an diesem Tage noch einen Besuch auf einem Cidre und Calvados Gut unternehmen sollten. Nach also noch weiteren einigen Stunden Fahrt kamen wir in die Ortschaft Cambremer wo das Gut von Pierre Huet liegt, welches 1865 gegründet wurde und heute n der 5. Generation weitergeführt wird. Es werden auf 30 ha Äpfel ganz unterschiedlicher Sorten angebaut und noch weitere Mengen von umliegenden Bauern zugekauft, die dann auch zu Cidre, Pommeau oder Calvados verarbeitet werden.

Wir machten also eine kleine Besuchtigungsrunde durch das Gut, wobei es in den Keller bzw. Gebäuden fast nicht anders aussieht als wie in einem Weingut. Denn auch hier gibt es große Edelstahltanks, wo die gepreßte Grundmasse der Äpfel vergoren wird, und dann ebenso die kleinen Eichenholzfässer und große 5000 und 10000 Liter Fässer, welche wesentlich älter sind als die kleinen Barrique Fässer.

Nach dem Rundgang ging es zur Verkostung in den Verkaufsraum, wo auch ein großer Tresen stand und wir die ersten Gläser der Tour eingeschenkt bekamen. Zunächst ein Cidre der mit einer sehr frischen Nase aufwarten konnte. Mit gerade einmal 2,5 % vol. Alkohol eine leichte Sache, wobei der Geschmack am Gaumen recht rund war, wenn auch noch sehr Apfellastig. Dann gab es einen Pommeaud der auch recht rund wirkte und mit einer feinen Alkoholnote und ein wenig fehlender Frucht daherkam.

Dann folgten 2 Calvados, welche einmal mit 5 Jahren als Viele Reserve deklariert war. Am Gaumen noch recht kräftig und leicht schaffe Note, wobei die spitze Note der Säure das Seinige dazu beitrug. Dieser wurde als 0,7 Liter Flasche für 38.-€ angeboten. Dann folgte der zweite Calvados der unter dem Titel „Tradition“ angepriesen wurde. Am Gaumen immer noch eine leichte Schärfe aber schon recht fein im Frucht Säure Spiel mit dem Alkohol. Insgesamt hier ein feineres Geschmacksbild. Geht für 58.-€ über die Theke. So sehen dann die Destilierkessel im Gebäude gleich neben dem Verkostung Raum aus:

Ein gelungner Auftakt hier im Norden von Frankreich, auch wenn es in den nächsten 4 Tagen an der Loire dann fast nur noch Wein geben sollte.