Mein Geburtstags-Menü bei Schreiners in Odelzhausen

Zur Vorgeschichte:

Meinen 50ten Geburtstag hatte ich seinerzeit im Poseidon am Viktualienmarkt mit einigen Gästen gefeiert, was in so einem Juni meist auch vom Wetter paßt.

Den nächsten runden Geburtstag gab es in Stuttgart bei einer Weintour angefangen in der Winzergenossenschft Untertürkheim, die beim Weingut Aldinger sich fortsetzte, und im Restaurant in Stgt.-Hohenheim am Abend endete.

Nochmals 10 Jahre später, also im Jahr 2023 hatte ich mir ausgedacht eine Weinverkostung mit autochthonen Rebsorten zu veranstalten, welche am Nachmittag in einen Kaffe mit G<eburtstag-Kringel (so heißt das bei uns Balten) weiterging und am Abend es dann in dem Lokal in Odelzhausen bei der Familie Schreiner ein Menü gab, welches ich mit dem Junior-Chef des Hauses zusammengestellt hatte.

Da das Fest ja bereits um 12 Uhr Mittags beginnen sollte, und dann die Weinverkostung um 13 Uhr sich anschloß, sollte es zu Beginn eine Gazpacho mit Focaccia und kleinen belegten Brötchen geben. Hier das Beispiel der Gazpacho aus der Tasse nebst einem Glas Champagner.

Nach der Weinverkostung, welche ich hier bereits vor einigen Tagen ausführlich beschrieben habe, gab es dann einen Kringel (baltische Bezeichnung für einen Hefekuchen mit Mandeln, Rosinen und Safran) der zum Kaffee gereicht wurde und ausgesprochen gut der Küche des Hauses gelungen war.

Und ab ca. 19 Uhr ging es dann Richtung Abend-Menü, welches ich im Wesentlichen so zusammengestellt hatte, das sich darin so meine zum Teil gemachten Erfahrungen der letzten 20-30 Jahre sollten widerspiegeln in punkto Kulinarik. Als begannen wir mit einer japanischen Suppe, Miso.Suppe mit einem kleinen Garnelen-Spieß, was in Japan so fast vor jedem großen Menü gereicht wird.

Fein abgeschmeckt und es sind zu sehen die Wakame, ein paar kleine Pilze und natürlich dürfen auch nicht die Tofu-Stückchen darin fehlen.

Nach diesem Suppen Entree sollte es mit einem baltischen Rezept weitergehen, welches ich bereits vor 20 Jahren ebenso zu meinem Geburtstag seinerzeit im Poseidon hergestellt hatte. Der Name des Gerichts ist Rosso oder auch Rossolje, welches ein kalter Heringssalat mit Rote Beeten, Kartoffeln, Gurken, Ei und viel Schmant ist und an diesem Tag so serviert wurde:

Nach allgemeinem Bekunden hatte diese kalte Zwischenspeise bei allen Gästen einen großen Anklang gefunden.

Dann folgte ein Gang als Vorschlag des Hauses, welches ein Poschiertes Ei auf einer Toastbrotscheibe und Epoisses Käse war. Insgesamt zwar recht salzig abgeschmeckt konnte dieser Gang aber trotzdem überzeugen.

Damit waren schon mal die 3 Vorspeisengänge absolviert, und die Gäste warteten gespannt auf den Hauptgang, der sich von einem Rezept aus der französischen Küche des Restaurants Auberge de L’ille ableitet. „Feuilleté d’asperges aux morilles fraîches“ Was zu deutsch so viel heißt wie: Blätterteig mit Spargel und frischen Morcheln. In unserem Fall sollten es aber keine frischen Morcheln, sondern getrocknete sein, denn die ergeben bei entsprechend richtiger Behandlung eine ebenso wunderbare Sauce zum Blätterteig und dem Spargel.

Auf meinem Teller vielleicht ein wenig lieblos angerichtet, denn die Spargelspitzen ragen schon über den Tellerrand, wobei derjenige ja eigentlich groß genug gewesen wäre für eine mehr mittige Platzierung. Geschmacklich deftig fein und eine wunderbare Morchelsauße.

Final gab es dann eine Crêpe Suzette, welche der Hausherr selber auf einem fahrbaren Grill mit entsprechender Pfanne zubereiten sollte. In großen Häuser, insbesondere in Frankreich wurden die Crèpe Suzette Klassischerweise immer beim Gast am Tisch zubereitet, was hier für die 22 Gäste zentral im offenen Bereich der Terrasse passieren sollte. Nach dem karamellisieren des Zuckers wird mit Orangensaft abgelöscht und die vorbereiteten dünnen Pfannkuchen werden dann im Karamell flambiert.

Das Flambieren trägt zwar in keinster Weise irgendwie zum Geschmack bei, ist aber natürlich eine show, wenn die Flammen in der Pfanne hochschlagen. So sieht das fertig dann auf dem Teller aus:

Zum Erfrischungsmoment ein Löffel Eis dazu, was die Sache durchaus abrundet.

Wer hier dabei war konnte sich glücklich schätzen einmal wieder einen kulinarisch bunten Abend genossen zu haben, denn die Kommentare, die ich so vernommen hatte, waren durchweg recht positiv bis überschwänglich.

Gerne könnt Ihr mir ja einen Kommentar auch hier in meinem blog nochmals reinschreiben.

Geburtstags Verkostung mit autochthonen Rebsorten im Juni 2023

Weil mein nächster runder Geburtstag anstand, wollte ich mir etwas Besonders in Puncto Wein und Kulinarik ausdenken. So hatte ich bereits im letzten Jahr mir diverse Gedanken gemacht, wo man diesen Geburtstag entsprechend gebührend feiern kann, und nach den runden Festen in 2013 bei Verwüstungen beim Weingut ldinger und in der Weinmanufaktur Untertürkheim es zwar nicht zwingend eine Steigerung sein sollte, aber die Erfahrung der letzten 10 Jahr sollten sich dann doch ein wenig in der Verkostung widerspiegeln.

So kam ich bereits im Herbst 2022 auf die Idee eine Verkostung mit autochthonen Rebsorten zu veranstalten. Hinzu kam, das ich im Januar 2023 ja noch in Argentinien/Chile auf einer größeren Weinreise war, was hier im blog auch entsprechend nachzulesen ist, und dort ich auf ein Winzerehepaar traf, welches aus P<ortugal stammte und somit hier auch wieder eine der interessanten Rebsorten aus Portugal ihren Platz finden sollte. (Touriga National) Und auf der gleichen Reise kam es dann auch noch dazu, das wir im Restaurant vom W<eingut Montes in Chile an einem Abend Essen gingen und dort der mir bereits bekannte Carménère getrunken wurde, was ebenso einer der autochthonen Reben für die Verkostung werden sollte.

Für so eine Verkostung wollte ich jetzt allerdings nicht ganz allein für die Verkostungszeit alle Erklärungen und sonstige Erläuterungen zu den Weinen geben, und so war für mich klar, das es eine Sommelière oder ein Sommelier sein mußte, der für diese Verkostung zu engagieren ist. Die Wahl fiel schließlich auf Conny Ganß, die Ihren Job an diesem sonnigen Nachmittag bravurös, souverän und mit viel Fachkenntnis auf eine lockere Art und Weise präsentierte, so das hinterher alle sagten, das es nie langweilig und immer informativ und unterhaltsam blieb. Das war also für diese Verkostung eine Lösung die zwar Geld kostet, aber so professionell abgehandelt wurde, das ich kaum etwas aus meinen Weingutsbesuchen dazu noch beisteuern konnte.

Da wir an diesem Abend auch feierlich Essen wollten, fiel die Wahl auf ein Restaurant und Hotel in Odelzhausen, wo die Familie Schreiner ein Hotel mit Restaurant betriebt, welches einerseits von den Räumlichkeiten für 222 Personen ideal war, zumal beim schönen Wetter sich die Verkostung sogar auf der Terrasse abhandeln ließ. So waren die einzelnen Plätze als U-form aufgebaut und die Sommelière konnte alle Personen direkt ansprechen und dazu auf einer Leinwand auch noch Bilder zeigen.

Wie zu sehen ist, wer gerne nachzählen möchte, an jedem Platz standen 12 Gläser plus eines für Wasser, doe schwarzen Kelche fürs spucken und somit war dieser Teil schon mal perfekt vom Lokal vorbereitet.

Zwischenruf: Da ich aber 1 Stunde vor der Verkostung zu einem kleinen Imbiss mit Champagner geladen hatte, soll dieser hier nicht dem Leser vorenthalten werden. Ich schenke einen Champagner aus Cramant aus welcher vom Weingut Bonnaire kommt und ein Vintage 2015, Blanc de Blanc ist. Dazu gab es kleine Kanapées und eine Gazpacho, wozu der Champagner ausgezeichnet paßte.

Dann trat die Sommelière in Aktion und öffnete die entsprechenden Flaschen für die dann folgende Verkostung. Die roten und weißen Flaschen waren Tage vorher mit der entsprechenden Temperatur eingelagert und es ging dann langsam Richtung großer Verkostung.

Um 13 Uhr begann dann die Weinverkostung, welche mit 6 roten Sorten beginnen sollte, und dann die 6 weißen Tropfen folgten. Hier zunächst die 2 Weinsorten in der Gesamtansicht.

In beiden Reihen gab es allerdings jeweils einen Ausreißer:

B<ei den roten hatte ich einen speziellen Pinot Cuvée mit in die Reihenfolge integriert, und bei den weißen Sorten einen Silvaner, die Magnumflsche, als Orange-Wein ausgebaut aus dem Jahr 2015.

Hier also dann meine Verkostungsnotizen in gekürzter Form:

Lagrein vom Weingut Franz Gojer, Bozen Südtirol

Feine kräftige Fruchtnote mit festen Noten von Erdbeeren, Himbeeren. Wirkt am Gaumen recht breit mit langer dichter Note und gutem Abgang (15,5/20)

Zweigelt vom Weingut Ellwanger aus dem Remstal

Auch wenn die Traube eigentlich aus dem österreichischen Gebiet stammt hat sich das Weingut Ellwanger mit dieser Traube in einem speziellen Anbaugebiet im Remstal bereits vor vielen Jahren einen Namen gemacht. Sehr vordergründige und fein ausgewogene Note von Südfrüchten, feine Mandarine, super Frucht und dichter Note. (16,5-17/20)

Cuvée Cabernet vom Weingut Clemens Lang mit Namen Smaragdeidechse

Das ist also keine autochthone R<ebe, sondern ein Cuvée aus einem speziellen alten W<einberg, den das Weingut wieder belebt hat. Im Tropfen sind nicht nur Pinot Trauben sonder auch PIWI Sorten wie z. Bsp. die Cabernet Jura. Sehr fein am Gaumen mit fruchtig feiner Note. Recht dicht mit langem Abgang. Sehr würzig und dicht bei vollem runden und feinem Gerüst. (17/20)

Touriga National vom Weingut Cortes de Lima aus dem Alentejo, P<ortugal

Diese sehr typische Traube aus der Süd-West Ecke Europas ist nicht nur sehr eigen für P<ortugal, sonder zeigt auch so die Würze, Sonne und viele weitere Aspekte, welche den W<ein von der iberischen Halbinsel und dort auf der Westseite in Portugal ausmacht. Der Wein im Glas steht regelrecht sehr dicht und kräftig da, wobei die fein ziselierte Säure im Gegenspiel zur vorhandenen Frucht einen super Ausgleich bildet und so einen sehr runden Ausgleich bietet. (16,5/20)

Pinotage vom Weingut Kanonkoop aus Südafrika

Volle runde Note mit sehr langem Abgang. Saftig und vollmundig. /17/20)

Carménère vom Weingut Montes aus Chile

Bei diesem letzten roten Tropfen war ich besonders gespannt was die Gäste so zu den Geschmacksnoten und der gesamten Präsentation sagen sollten. Volle typische Frucht mit sehr vordergründigen und sehr reifen Noten. Gekochte Früchte aber trotzdem eine feine Säure die der Frucht das Gleichgewicht hielt. (17,5/20)

Zum Abschluss der roten Reihe hier noch ein Blick in ein Glas.

Dann folgen die weißen Sorten nach einer kleinen Pause.

Elbling vom Weingut Schloss Proschwitz

Das ist eine fast vergessene Traubensorte aus Deutschland, die nicht nur in der Gegend von Dresden, sondern auch im Rheingau und in der Pfalz heute noch angebaut wird. Im Einzelnen zu diesem Wein, der mit einer feinen Säure aufwartet und sich recht breit am Gaumen präsentiert. Mineral welche sich mit leichten Spitzen am Gaumen zeigt und recht frisch wirkt. (16,5-17/20)

Grüner Veltliner vom Weingut Ott, Lage Rosenberg Österreich

Leicht verhaltene Nase, sehr kräftig mit einer super geschmeidigen Note am Gaumen. Leicht buttrig, wunderbarer runder Gaumen von reifer Note von Bergpfirsich. (17,5/20)

Silvaner – Indigenius vom W<eingut M- Rothe

Farbe ist sehr typisch für einen ca. 8 Jahre alten Orange-Wein. Vordergründig in der Nase Käse mit reifen Noten mit feinen würzigen Aspekten. K<eine fremden Geschmacksmomente und fein trocken mit schöner Säure und feiner Frucht. (17,5/20)

Petit Manseng vom Weingut Franz Haas aus Südtirol

Leichter Honigduft mit hellen Nuancen. Sehr feine leichte Fruchtnote mit spät am Gaumen wirkende Aromatik und salzigen Ansätzen. (16,5/20)

Asyrtiko vom Weingut Hatzidakis aus Griechenland, Insel Santorini

Eine sehr vordergründige Säure springt einem fast schon ins Gesicht. Runde Fruchtnoten mit einer sehr eleganten Note von frischen Noten und leichter Sellerie Note. (17/20)

Savagnin Ouillé vom Weingut Fassenet aus dem frz. Jura

Sehr fein ziselierte Noten vonmineralischem Boden. Am Gaumen leichte Spitzen mit sehr breiten Noten. Feiner Abgang mit eleganten Noten. (17,5/20)

Das waren dann an dem Nachmittag die 12 verkosteten W<eine, welche ich hier nochmals als gesamten im Bild zeigen kann.

Fazit: Es war insgesamt eine sehr ausgezeichnete Verkostung mit wunderbaren Erklärungen von Conny Ganß sowie einer recht aufmerksamen Gästeschaft, welche mit recht positiven Reaktionen auf den Nachmittag reagierten.


Weinreise ins Penedés und Priorat, der 4. Tag in Tarragona bei Can Bosch

An diesem vierten Tag in der Region um Tarragona und im Restaurant Can Bosch ging es mehr um den Ausklang der Reise, welche mit diversen Highlights gespickt war. Wir setzten unsere Reise von Falset aus wieder mit dem Bus in Richtung Tarragona fort, wo wir in dem 1* Restaurant gegen die Mittagszeit erwartet wurden. Das Lokal ist ein alt eingesessenes Restaurant, welches aber mit durchaus auch modernen Aspekten auf dem Teller und im Interior aufwarten kann. So wurden wir dann im ersten Stock des Lokals von einem fein gedeckten Tisch begrüßt.

Und nicht nur der Tisch war für uns ausgezeichnet gedeckt, sonder die Gruppe stellte auch fest, das die Atmosphäre dort im ersten Stock ausgezeichnet ruhig und angenehm ruhig war. Wir konnten uns also zum Finale der Priorat Reise hier ausgezeichnet unterhalten.

Ich zeige hier nicht alle Gereichte aus dem Menü, welches wir verkosten durften, will aber ein paar spezielle Aspekte aufzeigen die hier sehr souverän auf dem Teller landeten.

Die Vorspeise bestand aus zweierlei Spargel der mit Garnelen zusammen serviert wurde und von eine sehr feinen hellen Sauce begleitet wurde, die super abgeschmeckt war.

Dann folgte eines der Highlights für meinen Gaumen, welches sich auf ein schwarzes Risotto bezog und von einer hellen Sauce mit Schaum begleitet wurde. Hier stoch insbesondere der kräftige Geschmack des Risotto hervor, welches mit diversen weiteren Gewürzen gepaart war.

Nicht nur eine tolle relativ große Portion, sondern auch insbesondere sehr aasgewöhnlich im Geschmack.

Nach diesem üppigen Risotto gab es den Hauptgang mit einem Stück Fleisch (wo ich nicht mehr genau weis, was es war, aber ein Rehstück vermute) welches sehr fein mit den Beigaben auf dem Teller serviert wurde. Wilder Broccoli als Grünzeug durchaus passend.

Final gab es ein Dessert mit diversen Keksen und Waffeln, was auf dem Crème und sonstigen Zutaten sehr fein daherkam.

Das war’s dann mal wieder mit einer sehr intensiven aber sehr gelungenen Weinreise ins Penedés und Priorat. Auf ein Neues dann im Juli 2023 aus Ungarn, wohin meine nächste W<einreise gehen soll.

Weinreise ins Penedés und Priorat mit Besuch in Barcelona, der 3. Tag

An diesem dritten Tag im spanischen Weingebiet Penedés sollte wir folgende 3 Weingüter besuchen, und abends ging es dann in dem Ort Falset, wo wir unser Hotel hatten, in ein Lokal Namen Celler d’Aspic.

Beginnen wir also mit dem Weingut Clos del Portal, welches ich ebenso auch schon auf meiner ersten Reise hierher in Pendels besucht hatte. Wir werden einmal wieder herzlichen empfangen und hören zunächst natürlich etwas über die Geschichte des Weinguts und die diversen Anbaulagen. Produziert werden gesamt ca. 65 Tsd. Flaschen, wobei das Weingut inzwischen seit 2017 als organisch produzierendes Weingut zertifiziert ist. Wir können gesamt 4 verschieden Weine verkosten, worunter auch kleine Raritäten sich befinden. Hier ein erster Blick in den Keller.

Das Weingut wurde erst 2001 gegründet, hat aber auch im Bestand einige Weingärten die sehr alte Reben beinhalten.

Wie zu sehen ist, wird also auch hier inzwischen mit ganz unterschiedlichen Behältern der Wein nach der Lese zubereitet. Beton, Edelstahl, Barriques, und große Fudres aus Holz. Das zeigt einmal wieder recht deutlich das nicht nur die einzelnen Parzellen sehr individuell ausgebaut werden, sonder auch hier wird seit einigen Jahren so experimentiert, das für die Winzer das beste Ergebnis aus den einzelnen Trauben und Lagen herausgeholt werden kann.

Für die Verkostung möchte ich 2 der vier Weine besonders herausheben, da diese sehr eindrücklich die Philosophie des Gutes widerspiegeln.

Der Tros Clos mit 100% aus der Traube Carignan zeigt sich mit einer sehr dichten Note und einer wunderbar feinen aber direkten Fruchtnote mit Schoko, Kaffeenoten und würziger Note. Filigran und feine Fruchtaromatik am Gaumen (18/20)

Der zweite Wein den ih hier kurz ansprechen möchte ist der La Solana, ebenfalls aus 2019 und ebenso aus 100% Carignan. Sehr tiefe Nase nach Bitterschokolade, mit einer feinen Eleganz. Am Gaumen eine wunderbare Frucht, welche mit Frische und sehr eleganten Noten von feinen Kirschen und leichten Mandelaromen sich zeigt. (18,5/20)

Dieser Wein wird von Weinreben geerntet die zum Teil bereits 1911 gepflanzt wurden und ergeben am Jahresende meist nur ein Faß mit ca. 600 Litern Wein.

Dann geht es zum nächsten Weingut mit Namen Clos Figueras.

Auch hier können wir mit einer sehr netten Führung so einige Aspekte der Weine im Keller und die sonstigen Aspekte der Weinbereitung an diesem Ort kennenlernen. Auf diesem Weingut hatten wir dann auch die Möglichkeit unser Mittagessen einzunehmen, was recht gut, üppig und immer sehr kommunikativ am Tisch mit unseren 7 Personen ausfallen sollte. Ein besonderer Aspekt der mir hier in der Weinbereitung auffiel war die alte Olivenpresse in der Kette der Weinbereitung, welche in diesem Fall dafür herhalten mußte, das die Moste und Trester final nochmals mit dieser speziellen Presse einen Presswein hergestellt wurde, der dann weiter auch für die Weine des Weinguts verwendet wurden.

Aus der Reihe der verkosteten Weine möchte ich hier einen speziell hervorheben der sich recht typisch für dieses Weingut darstellte.

Dieser Font de la Figuera aus 50% Grenache, 30% Carignan und ca. 20% Syrah ist ein typischer Wein für das Weingut, wobei alle weiteren Verkosteten in ähnlicher Weise sich zeigten und einen guten Durchschnitt für das Priorat darstellten.

Zum dritten Weingut mit dem Namen Clos Mogador ging es dann anschließen, wo wir ebenso einen sehr interessanten Besuch in den Weinbergen machen sollten. Im Weingut eigetroffen sollten wir auch hier einen kleinen Gang durch die Keller machen dürfen, wonach es dann zur Verkostung in den ersten Stock des Hauses mit einer schönen Aussicht auf Weinberge und den Blick nochmals in den Keller geben sollte.

Wie hier zu sehen sind manche Keller direkt in den Fels der Schiefergebirge gehauen, was für eine sehr gleichmäßige Temperatur in den Kellern sorgen kann. Nächster Schritt, wie schon beschrieben, war der Verkostungsraum mit heute insgesamt 5 Weinen aus dem Weingut.

So zeigte sich uns der einzelne Verkostungsplatz der zunächst einmal 4 Weine auch mit einem Flyer auf dem Platz vor dem Glas zeigte und wir von links nach rechts die Weine durchprobieren durften.

Es beginnt mit einem Wein namens Manyette, 100% Carignan aus 2020. Feine fruchtige helle Nase mit einer ausgewogenen Note am Gaumen. Cassis, reife Kirschen kräftige Tannen und ein langer Abgang. (16,5/20)

Der nächste mit Namen Mogador aus 2020 ein Cuvée, wo ich mir leider die Traubensorten nicht notiert habe, aber hier dürften Carignan Syrah und Grenache drin sein.

Die weiteren Weine sind zunächst ein weißer Tropfen, der sich mittelmäßig präsentiert und im Prinzip ähnlich wie ein Orange Wein gemacht ist, also für mehrere Wochen bzw. Monate auf dem Tresterhut blieb, und dann erst abgezogen wird. (16/20)

Dann folgt ein 100% Grenache mit Namen Cum Tu, der mir ebenso sehr zusagte, wie auch der zweite Rote als Cuvée. Sehr feine, leicht fruchtige Nase mit angenehmen Düften. Super Frucht am Gaumen mit fein eingebundenen Tannieren, etwas breit, Brioche, dichte Frucht mit langem Abgang. (17/20)

Und final dürfen wir noch einen Rosé verkosten der aus 100& Grenache gefiltert ist. (ohne Foto) (15,5/20)

Am Abend in Falset ging es dann in ein Lokal am Hauptplatz mit dem Namen Celler de l’Aspic, wo wir aber alle in der Gruppe der Meinung waren, das dieser Besuch nicht zu den Spitzen-E<rlebnissen des Priorats gehörte. Deswegen hier auch keine weitere Besprechung dazu.

Weinreise ins Penedés und Priorat mit Besuch in Barcelona, der 2. Tag

An diesem zweiten Tag im Priorat sollte die R<eise vom Hotel aus in Falset so beginnen, das wir bei trockenem Wetter zunächst das Weingut Mas Martinet ansteuerten. Weiterhin stamme an diesem Tag auch noch die Besuche bei Mas Doix, das Restaurant Brots mit 1 Michelin * und das Weingut Scala Dei an. So versprach nicht nur unser Programm eine interessante Perspektive, sondern die Besuche waren insbesondere bei Mas Doix von außergewöhnlicher Qualität.

Wir beginnen also bei Mas Martinet, wo es bei Eintreffen zwar eine kleine V<erzögerung gab, da wir erst eine Stunde später erwartet waren, was uns dann aber trotzdem mit einem Pick-up zunächst in die Weinberge führte, wo wir die ersten 2 Flaschen mit ein paar kleinen Tapas verkosten sollten.

Der Blick von den höchsten Lagen auf ca. 550m in die W>Einberge und Terrassenlagen wo die ersten Reben vom Gründer des Weingutes noch mit solchen Metallstangen und jeweils 2 Ringen versehen wurde, um den Rebzweigen im Laufe des Jahres einen Halt zu bieten, so das die Trauben nicht den Boden berühren. Insbesondere hier war deutlich zu sehen, welche kargen Schieferböden vorherrschend waren.

Ein Tischchen war vorhanden, und die mitgebrachten Gläser und Flaschen mit den Tapas wurden so aufgebaut, das wir alle daran teilhaben und verkosten konnten.

Der erste Wein mit Namen Martinet Brüder ist ein Cuvée aus Grenache, Syrah und Cabernet Sauvignon aus dem Jahr 2021, der in großem Holz mit 4 Tsd. Liter für 14 Monate reift. Feine Nase mit dichter Note, am Gaumen noch kräftige Tannine und einer vordergründigen Frucht mit leicht noch scharfen Noten. (16,5/20)

Hier noch ein Eindruck aus dem Keller, der mit sehr unterschiedlichen Gerätschaften und Behältern für die Weinbereitung ausgestattet ist.

Der zweite auf diesem Gipfel sollte ein 100% Grenache sein mit Namen Els Escurcons aus 2018 der sich mit sehr reifen Tannieren und einer super feinen Note am Gaumen präsentierte. Gereift u. A. in Amphoren und die Frucht zeigte sich ganz besonders intensiv.

Dann ging es mit dem Pick-up wieder zurück ins Weingut wo wir drei weitere Weine verkosten durften.

Einer davon der Clos Martinet aus dem Jahr 2020, wie links zu sehen, der sich mit einer sehr feinen Nase mit Brioche zeigte. Dichte Frucht am Gaumen mit Cassis Tönen und sehr reifen Kirschen, vollmundig und sehr feiner Abgang. Für mich einer der Spitzenweine des Priorat. (18/20)

Nach so einer ersten wunderbaren Verkostung im ersten Weingut des Tages geht es in die Ortschaft Gratalopps, wo wir in das *Lokal mit Namen Brots einkehren.

Die Ortschaft Gratallops liegt malerisch auf einem der Hügel im Priorat was immer wieder bei der Fahrt durch diese karge Landschaft zu beobachten ist.

Aus dem Lokal, welches wohl fast alle Teilnehmer der Gruppe begeistert hatte hier nur 2 Beispiele der Speisen, welche uns an diesem Mittag serviert wurden.

Erst einmal eine Suppe mit Garnelen, klein geschnittenem Gemüse und einem wunderbaren Fond in dem die ganzen Zutaten schwammen. Das etwas ungewöhnliche Geschirr (Teller) ist von einer spanischen Firma aus Glas hergestellt. Dito das nächste Gericht.

Porzellan ließe sich ja wohl auch so ähnlich formen und brennen, jedoch wäre da wohl der Aufwand im Verhältnis zu den Scherben, die so in einer Spülküche anfallen etwas unverhältnismäßig. Das war der Hauptgang mit geschichtetem Fleisch, Toast und auf einer sehr intensiven Sauce mit Erbsen, Wasabi etc angerichtet.

Dann ging es weiter zu einem weiteren sehr interessanten Weingut, welches ich schon einmal 2017 besucht hatten, aber inzwischen ist der neue Weinkeller auf dem Hügel mit Verkostungsraum etc. entstanden. Wir waren auch als Gruppe schon bei der Anfahrt ein wenig „gefälscht“ von der Anmut und Erhabenheit des Gebäudes, was sich im Innereien durchaus fortsetzte.

Ein Blick in den Keller durch eine der Scheiben aus dem Erdgeschoss.

Auch. hier wieder so typisch zu sehen, das mit großem Holz, mit Betoneiern, mit großem und kleinem Edelstahl gearbeitet wird, was insbesondere darauf hinweist, das die Winzer nicht nur Parzellenrein ausbauen, sonder dann auch wohl bei der Cuvetierung das eine oder andere Experiment vollziehen. Dann geht es zur Verkostung in einen wunderbar angelegten Raum mit Blick weit über die W<weinberge hinweg.

Jetzt aber zu den Weinen von Mas Doix, welche für mich auf der gesamten Priorat Reise mit Abstand die herausragendsten waren. Wir verkosten gesagt 7 Weine, welche sich für meine Bewertungen alle zwischen 16 und 19,5/20 liegen.

Wir starten mit einem Grenache blanc, der noch einen Zusatz von 5% Macabeo beinhalten. Frische Nase, Sehr feine Frucht mit Ananas und hellen Blüten. (16/20)

Foto leider etwas unscharf, aber der Geschmack dafür umso besser!

Dann folgt ein Wein mit Namen Salix, der ebenso aus Grenache blanc 65% und weiteren Traubensorten wie Pedro Ximenez und Macabeo besteht. Eine wilde Nase mit deftigen Kräutern und am Gaumen sehr komplex. Wunderbare komplexe Noten. (17,5/20)

Wir setzen die Verkostung mit den roten Sorten fort wo der nächste den Namen „Les Crestes“ hat. 80% Grenache und20% Carignan. Sehr volle und fruchtige Noten. Feine Frische. (16,5-17/20)

Und der zweite Wein rechts auf dem Bild mit Namen „Salanques“ ist ebenso ein Cuvée, aber diesmal aus 65%Grenache, 25% Carignan und 15% Syrah. Solch feine Fruchtnoten mit diesen Weinsorten gibts es wohl fast nur hier aus dem Priorat. Der Schieferboden trägt dazu bei, wie natürlich auch die guten Bearbeitung im Weinberg und sicher auch ein wenig wieder diese Experimentierfreudigkeit der Winzer ein den Kellern. (18+/20)

Die zwei nächsten sind die Hausmarke mit dem Namen Doix, einmal aus dem Jahr 2022 und die nächste Flasche aus 2014. Hier kann man wieder einmal diesen wahnsinnigen Vorteil verspüren, den so eine Weinreise mit sich bringt, denn wo sonst kann man so mal von ein und demselben Wein 2 Jahrgänge aus einem recht aktuellen Jahr und dann einen 9 Jahre alten verkosten. Und der Hammer an der Sache ist aber der, das bei dem gealterten 2014er wohl kaum einer aus der Gruppe draufgekommen wäre, anhand der Farbe des Geruchs, noch des Geschmacks, das dieser aus so einem Jahr stammt. 2022-18/20 und 2014-19/20

Zum guten Schluss aber der Spitzenwein des Weingutes, welcher aus Weinreben stammt, die im Wesentlichen aus dem Jahr 1902 stammen. WOW! Dieser Wein ist ein reinsortiger Carignan aus dem jähr 2018. Unbeschreiblich dichte Note nicht nur in der Nase, sonder auch am Gaumen. Eine sehr lange Frucht die anhält. Alles was so diese tiefgründigen Weine, wie sie auch in Südfrankreich wachsen, von Garrigue, steiniger Hochebene und sonstigen Felsformationen hergeben. DER GIPFEL DER REISE FÜR MICH. (19,5/20) Preis 280.-€ Fl.

Zum Abschluss des Tages sollten wir noch ein weiteres Weingut im Priorat besuchen, welches ich bisher nicht kannte. Scala Dei mit Namen, was so viel heißt wie die Treppen zum Himmel. Untergebracht in einem alten Kloster konnten wir einen kleinen Rundgang machen und verschiedene Weine verkosten.

Das Weingut hat heute 42 Einzellagen, welche sich auf insgesamt so ca. 70 ha ausbreiten. Auch hier wieder typisch, das so wie im Priorat allgemein sehr wenig Ertrag zu erzielen ist, was im P<riorat im Durchschnitt ca. 4 Tsd. Kilo je Hektar sind, so wird auf Scala Dei gerade einmal die Hälfte, also nur 2 Tsd. Kilo pro Hektar erzielt. Die Weine waren alle relativ durchschnittlich gut, wobei 2 Flaschen für mich herausstachen.

Hier die Räumlichkeit wo wir die Verkostung mitmachen konnten:

Der erste Wein war ein 100% Grenache mit Namen St. Antonio, aus dem Jahr 2020, der ausschließlich in den Betoneiern vergoren wird. Vielschichtige Note in der Nase und auch am Gaumen. weniger komplex, aber sehr klar und fein mit feingliedriger Frucht am Gaumen. (17,5/20)

Der zweite Wein, der war ebenso ein 100% Grenache, aus dem Jahr 2017 der für 6 Monate im Barrique reifte und mit einer sehr vordergründigen Nase aufwartete. Noch frische Tannine aber trotzdem fein und fruchtig mit frischen Noten am Gaumen. (17/20)

Weinreise ins Penedés und Priorat mit Besuch in Barcelona

Im April stand bei mir einmal wieder eine nächste Weinreise an, welche die kleine Gruppe von 7 Personen ins Penedés und in die Region Priorat führen sollte. Losgehen sollte es am Flughafen in Barcelona, wo wir uns mit dem Mietbus in die Richtung Pendés auf den Weg machten. Das Pendés ist klassischerweise eine Region, wo sehr viel Cava produziert wird. So war es für uns auch schlüssig, das wir am ersten Tag der Reise zwei Cava Weingüter besuchen sollten.

  • • Recaredo und
  • • Gramona

Wie auf dem Bild zu sehen, und auf dem Schild vor O<rt ausgewiesen ist das Weingut 1924 gegründet worden, weil her heute Bio-zertifiert ist und Biodynamisch arbeitet. Im Weingut werden heute so ca. 300 Tsd. Flaschen Cava und ca. 150 Tsd. Flaschen Stillwein produziert. Die wesentliche Rebsorte welche hier im Pendels wächst und verarbeitet wird heißt Xarello und wird weltweit auf ca. 10 Tsd. ha angebaut. Davon stehen ca. 98% im Pendés. Das Weingut Recaredo baut seine Trauben auf ca. 89 ha an und kauft keine Trauben zu. Nach einem Kellerdurchgang, der in fremden Ländern immer interessant ist, da sich auch dort gerade sehr viel ändert, schreiten wir zur Verkostung von 2 Stillweinen und 2 Cavas aus unterschiedlichen Trauben und Macharten.

Hier also nur ein kleiner Eindruck aus dem Gärkeller, der ja im Laufe des Jahres meist nur für wenige Wochen nach der Ernte genutzt wird.

Der erste Stillwein mit Namen Miranius ist aus 100% Xarello gepreßt und hat auch nur 11% vol. Alkohol. Am Gaumen mit einer hellen breiteren Note mit Frucht und angenehm zu trinken.

Der nächste stammt dann von der Traube Macabeo, welche auch international etwas verbreiteter ist. Auch hier nur 11,5% vol. Alkohol. Der Cava zeigt eine feine Säure am Gaumen mit einer guten kräftigen Frucht, feiner Abgang mit einer insgesamt kräftigen Nase. (16/20)

Jetzt folgt dann der erste Cava, welcher welcher aus dem Jahr 2019 stammt und mit 2 Traubensorten daherkommt. 65% Xarello und 35% Parellada. 33 Monate Reife auf der Hefe, und auch hier einrelativ niedriger Alkoholgehalt von nur 12% vol. Feine Struktur, weniger Frische mit leicht komplexen Noten am Gaumen. Mit einigen Nuancen von Nüssen und insgesamt recht rund und ausgewogen (16,5/20)

Noch kurz ein Wort zu dem Begriff „Corpinnat“ auf dem Etikett der Flasche. Im Februar 2019 haben sich einige Winzer aus der Cava Region in Spanien zusammengeschlossen um die Qualität, Vermarktung und das Renommée des Cava besser vermarkten zu können.

Schließlich verkosten wir noch einen Cava aus 2017 und einer Einzellage mit einem Anteil von 87% Xarello und 13% Macabeo. In der Nase eine sehr dichte Frucht. Ich rieche Gemüse, Früchte lang anhaltend am Gaumen und mit einer feinen komplexen Note mit feinen Nuancen. (17/20)


Dann geht es zum nächsten Cava W>eingut mit Namen Gramona. Hier werden ca. 1 Mio. Flaschen im Jahr produziert, welche auf ca. 240 ha Weingärten wachsen, wovon 60 ha im Eigenbesitz ist. Seit 2017 ist auch dieses Weingut Demeter zertifiziert. 1921 gegründet und arbeitet heute Biodynamisch.

Was die Jahreszahl 1881 besagt konnte ich nicht herausbekommen. Auch hier ein Blick in den Keller:

Mitarbeiter des Weingutes waren gerade im Keller dabei die frisch gefüllten Flaschen von einer Stelle des Kellers mit einem Art Förderband zum hinten stehenden Mitarbeiter zu transportieren, damit dieser die Flaschen an der Wand säuberlichst so aufstapelt, das die Hefe in den Flaschen ihre Arbeit in den nächsten Jahren tun kann. Auf diesem W>eingut können wir 4 Cavas verkosten wie folgt:

Gramona Imperial aus dem Jahr 2017, welcher 5 Jahre auf der Hefe liegt. Schmalzige Frucht mit einer feinen Struktur, welche sich sehr lange am Gaumen halten kann. !15,5/20)

Der zweite ist mal wieder ein brut nature mit einer sehr interessanten Nase, fein und ausgewogen mit eleganter Frucht/Säure Balance und nachhaltig am Gaumen. (16,5/20) – ohne Foto –

Dann folgt ein Cava namens Lustros, aus dem Jahr 2014 mit einer sehr intensiven und vordergründigen Nase. Diese Flasche wurde gerade einmal vor einer 1/2 Std. degorgiert.

Und final folgt ein Cava aus dem Jahr 2013, der für 108 Monate (9 Jahre) auf der Hefe lag. Sehr fruchtige Nase, mineralische Hefe. Frucht am Gaumen mit zitronigen Noten und ein recht langer Abgang am Gaumen. (17/20)

Damit war der erste Tag mit den Verkostungen abgeschlossen und wir fuhren gemeinsam ins Hotel in Falset, welches als kleines Städtchen mitten im Priorat liegt.Die weiteren 2 Tage mit Verlosungen im Priorat sollten sehr spannend und interessant werden.

Spargel mit Morchelsauße und ein paar Shiitake

Zu Anfang April gab es endlich einmal wieder diese weiße festen Gemüsestangen, welche ja in vielen Teilen Deutschlands angebaut werden, aber am Besten sind, wenn sie frisch auf dem Markt, oder auch direkt am Feld mitgenommen werden können. Das Grundrezept basiert auf einer Rezeptur von den Haeberlins aus dem Elsaß, wo es dieses ähnliche Gericht zu einem Jubiläum eine französischen Präsidenten gab. Ich habe es in der Vergangenheit schon mehrfach gekocht und ausprobiert, so gab es diesmal eine Variante ohne den Blätterteil, aber dafür in der Sauce eine kleine Stange Staudensellerie mit kleingeschnitten und ein paar Shiitake Pilze dazu im Spargelwasser gedünstet. Hier also schon mal grob die Zutaten, welche ich für so ca. 1 Person brauche:

  • 6 Stangen weißer Spargel
  • 6 – 8 getrocknete Spitzmorcheln
  • 1 Stange Staudensellerie
  • 1 Schalotte, 1/2 Knoblauchzehe
  • ca. 5 frische Shiitake Pilze
  • 1 Becher Crème Fraîche, ca. 2 El Butter
  • Sahne je nach Bedarf, wie dick und Menge Sauce man erzeugen will
  • 1/2 Tasse trockenen Weißwein

Die Zubereitung ist dann im Prinzip nicht weiter schwierig, aber dauert eben so insbesondere für das Einkochen der Sauce so seine Zeit.

Die Spargel gut schälen und im kochenden Wasser für ca. 8 Minuten vorsichtig abkochen.

Die trockenen Morcheln im warmen Wasser für ca. 1/2 – 1 Std. einweichen und dann mit einem Handtuch die Pilze absehen und das Wasser so auffangen, das keine restlicher Sand oder Dreckteile der Pilze aufgefangen werden. Die Pilze, wenn sie zu groß sind halbieren. Die Butter in einer Kasserolle erhitzen und die fein geschnittene Schalotte mit dem Staudensellerie glasig anschwitzen. Dann mit einem T<eil oder auch ganz mit dem Weißwein ablöschen und anschließend mit Crème Fraîche in mehreren Phasen immer wieder andicken und herunterkommen. das kann dann auch mit Sahne Passören, wenn gerade keine Crème zur Hand. nach dem ersten Einkochen die Morcheln hinzugeben und immer wieder nach dem Einkochen mit dem Einweichwasser der Morcheln aufgießen. Jetzt kommt es darauf an, wie man sein Timing vorbereitet hat, denn die Spargel brauchen gerade einmal 8-10 Minuten, was aber für die Sauce so ca. 20-30 Minuten dauern kann. Die Shiitake in den letzten 2 Minuten der Spargel dort ins Wasser geben, da diese selber entsprechend genug Geschmack haben. Beim richtigen Timing kann also angerichtet werden, Spargel etwas zwischen Küchentücher leicht trocknen, auf dem Teller anrichten, Sauce darüber und die Shiitake beilegen. So sieht’s aus:

Risotto mit Carchiofi, Oliven und Streifen von Lammherz

Jetzt wird sich so mancher Leser fragen, was das denn jetzt für eine Kombination sein soll? Nicht gemeint ist das Risotto, welches ich schon viele Male mit den kleinen Artischocken zubereitet habe, welche aber diesmal auch noch mit schwarzen Oliven ergänzt wurden. Zustande kam diese Kombination, weil ich am Samstag-Vormittag auf dem Markt, bei meinem Wild-Händler auf der Schiefer-Tafel Lammherz lesen konnte. Und was lag da näher diese wunderbare Innereien mit dem sowieso schon vorgesehenen Risotto mit Carchiofi zu kombinieren. Beim Einkauf war das Lammherz noch vakuumiert und zur Hälfte aufgeschnitten, was es auf jeden Fall erleichterte die restlichen Fettstücke zu entfernen. Die Verkäuferin im Wildladen empfahl mir das Herz in Streifen zu schneiden und diese kurz anzubraten. Gesagt getan! Ich beginne aber natürlich mit dem Risotto, weil dieses sicher so ca. 45 Minuten für die Zubereitung benötigt. Und das Anbraten der Herzstreifen so ca. nur 5-7 Minuten.

Das Risotto soweit klassisch vorbereiten, wobei die kleinen Artischocken direkt zum Anschwitzen der Zwiebeln bzw. der Schalotte hinzugegeben werden. Alle weitere Komponenten je nach Geschmack im Laufe der Garzeit hinzufügen, und so ca. 5 Minuten vor Schluss die schwarzen Oliven hinzugeben.

Im Prinzip so zur gleichen Zeit, wenn ich den geriebenen Parmesan in das Risotto einfüge kann ich die Streifen des Lammherzens scharf anbraten und Beides dann anschließend auf dem Teller servieren..

Ceviche von Jakobsmuscheln und Skrei

Auch wenn die Reise und meine Berichte von der Südamerika Weinreise schon wieder einige Wochen her sind, wollte ich einmal wieder ein Ceviche mit verfügbaren Meeresfrüchten zubereiten. Dazu bekam ich einen frischen Skrei im Fischgeschäft, der durchaus ausgezeichnet für die Zubereitung passte.

Die Zutaten pro Person:

  • 3 Jakobsmuscheln und 100 gr. Skrei
  • Saft von 2 Limetten und die Schale von einer
  • Mirin und Sake
  • Salz, Pfeffer, eine kleine Frühlingszwiebel oder Schalotte
  • 1/2 Mango
  • 1/4 Pepperoni, Koriander

Die Jakobsmuscheln gut säubern und in sehr dünnen Scheiben schneiden. Ebenso den Skrei abtupfen und in kleine Würfelchen schneiden. Ein Schale vorbereiten worin die Fischchen eingelegt werden und dann mit allen weiteren Zutaten, bis auf den Koriander so eingelegt werden, das die Meeresfrüchte möglichst fast komplett von der Flüssigkeit bedeckt werden. Die Zesten der Limette möglichst dünn schneiden und ebenso dazugeben. Das sollte dann so ca. 1 – 2 Std. mariniert werden und unter Folie im Kühlschrank kaltgestellt sein.

Zum Servieren können dann noch einige Korianderblättchen dekorativ um die Anrichtung drappiert werden, wo je nach Geschmack auch noch ein wenig Pfeffer oder Salz dzukommen kann. So sieht der „Hering“ Teller bei mir dann aus.

Weinreise Südamerika, der letzte Tag mit Fahrt nach Santiago und ein Barbesuch

Manchmal ist es schon verrückt, denn nach diesen 2 Wochen in den Weingütern und Weinbergen Südamerikas hatte eine kleine Gruppe Teilnehmer immer noch nicht genug, und wir gingen in Santiago de Chile am Abend noch in eine Weinbar, um noch ein paar gute Tropfen zu genießen.Die Bar heißt Bocanariz und wir mußten über unseren chilenischen Reiseleiter tatsächlich einen Tisch für eine ganz bestimmte Zeit reservieren, sonst hätten wir dort keinen Platz bekommen. Dafür war die Location aber um so interessanter, den wir durften im „Winemakers room“ Platz nehmen, die uns von der Wand aus betrachteten.

Zunächst bestellten wir einmal einen prickelnden Winzersekt, der ein Blanc de Noir war und auf den Namen Caballo Loco hörte. Ein feiner Tropfen für einen solchen chilenischen Sekt.

Dann folgten so diverse Getränke – glasweise, wo auch ein Naturwein dabei war, der recht süffig und dunkel in der Farbe durchaus überzeugen konnte. Also hat auch hier in den südlichen Hemisphären der Trend zu mehr Naturwein tatsächlich seinen Einzug gehalten.

Hier ein kleiner Blick auf die Wassergläser, die etwas speziell waren, mit Logo des Hauses versehen, aber im Prinzip eine abgeschnittene Flasche Wein die entsprechend zugeschliffen war.

Wie hier auf dem Logo zu lesen existiert die Bar seit 2011 und scheint in den letzten 12 Jahren wohl recht erfolgreich gewesen zu sein, denn der Andrang vor der Tür war enorm, was aber auch daran lag, das die Bar in einem absolut hipen In-Virtel in Santiago lag. Ein Blick ein wenig außerhalb unseres Raumes zeigt wilde Wandbemalungen, und was hier nicht darstellbar ist, es prallte uns eine kräftig laute Musikbeschallung entgegen.

Gegen Ende des Abend bestellte einer unserer kleinen Gruppe noch einen „Late harvest“ Wein aus Chile mit Namen Artemisia, der aus der Traube Moscatel de Alexandria stammte. Ein sehr feiner Tropfen, wenn auch noch recht jung, aber die feinen Geschmacksnoten, selbst nach so einigen anderen Weinen konnte gut überzeugen.

Das wars dann mit der Weinreise durch Südamerika und den 2 Ländern wie Argentinien und Chile.Am nächsten Morgen ging es für mich recht früh heraus und mit dem Taxi zum Flughafen, wo ich erst einen Flug mit der Chilenischen Gesellschaft Lantam nach Sao Paulo hatte, und dann mit Iberia über Madrid nach München zurück. Hier ein kleiner Eindruck vom Überflug der Anden.

Damit beschließe ich die Berichte von der Weinreise nach Südamerika mit den Ländern Argentinien und Chile.