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Essen in Japan, eine Ausstellung im Lindenmuseum in Stuttgart


Da ich selber mehrfach in Japan war, interessierte mich diese Ausstellung im Völkerkundemuseum in Stuttgart ganz besonders. Noch bis zum 23. April 2017 kann diese Ausstellung im Lindenmuseum in Stuttgart besucht und genossen werden. Es werden zwar nur optische, visuelle und akustische Impressionen geboten, was sich aber an verschiedenen Stationen der Ausstellung auch noch in kleinen Aktionen erweitert. Zum Beispiel wie der Japanar, oder auch sonst die Asiaten mit Stäbchen essen.

Nun aber ein kleiner Abriß über die wesentlichen Themen, die in der Ausstellung behandelt werden.
Da geht es um
Reis
Sake
Nudeln
Fisch
Und diese Themen werden mit antiken Objekten aus dem Museumsbestand beleuchtet, aber auch mit vielen Fotos, Filmen und aktuellen Szenen aus dem aktuellen Leben in Japan was in der Küche passiert, bei dem Picknicken im Frühjahr zur Kirschblüte oder auch beim Fischfang, weil ja das japanische Land eine große Insel mit der vielen Gewässern rundherum ist. Beim Essen in Japan geht es fast immer um den feinen Geschmack der frischen Zutaten, was dann bei Genießen solcher Speise in dem Kommentar „Oishii“ endet, was soviel wie den Wohlgeschmack ausdrückt.

Natürlich wird auch das Thema Sushi und Sake recht ausführlich behandelt, welche wohl die bekanntesten Lebensmittel sind die in europäischen Küchen und Gerichten, sowie ganzen Lokalen Ihren Niederschlag gefunden haben. Für Sake, welcher aus poliertem Reis hergestellt wird, gibt es in Deutschland noch recht wenig Lokale wo es eine gute Auswahl gibt, was aber sicher auch mit dem breiten Angebot an Alternativen bei uns zu tun hat. In Japan ist es allerdings so, das zu manchen Gerichten und Speisen, wie bei uns Wein, dort fast ausschließlich Sake getrunken wird.
Eines der traditionellen Getränke in Japan ist aber dann auch der Tee, welcher dort im Land zu einem regelrechten Kult mit der Teezeremonie geworden ist. Bereits im 8. Jahrhundert wurden die ersten Teesamen aus China importiert, so wie es im Text im Katalog heißt. Der Katalog, gut bebildert und mit 223 Seiten Umfang, muß sicher in einigen ruhigen Stunden noch genauer studiert werden, denn das dürfte auch wieder eine gute Vorbereitung für eine nächste Reise dorthin sein.


Zum guten Schluss noch ein Thema, welches bei uns fast gänzlich unbekannt ist. Vor fast jedem japanischen Restaurant gibt es ein Fenster oder eine Vitrine, wo die angebotenen Speisen aus dem Lokal in sehr aufwändiger Form in echter Größe nachgebildet aufgebaut sind. Das wird meist in einem Dorf in nördlichen Japan aus Silikon hergestellt, welches auch in seinen Farben dann dem entspricht, wie der Koch das in der Küche herstellt. Egal, ob das kurz überbrühte Edamame sind oder eine Nudelsuppe oder auch die Sushi Platte.

Also insgesamt eine mittelgroße Ausstellung, welche sehr kenntnisreich und kompetent, mit einige japanischen Wörtern, in die Welt des Essens in Japan einführt und weiterführenden Interesse wecken kann.
Oishii, kampai.



 

Backen, mit Rezepten der Wildbakers

Auch wenn schon ein paar Wochen vorbei hab ich mir zu Weihnachten ein neues Buch, „Wildbakers“, von Zweien, die auszogen, das perfekte Brot zu backen zugelegt, und an den letzten 2 Wochenenden einmal kräftig in die Mehltüte und die Zutatenliste gegriffen. Meine ersten Backversuche liegen schon ein paar Jahr und viele Monate zurück, die aber fast zur Gänze in knüppelharte oder sonst auch fast ungenießbare Backwerken endeten. Aber mit diesem Buch von 2 Bäckermeistern, welche auch schon die deutschen Bäckermeisterschaften gewonnen haben, sollten meine ersten Backversuche auch nach Beurteilung meiner Bürokollegen, richtig gut gelingen.

Perpektivisch wollte ich schon mal ein paar Möglichkeiten ausloten, was ich so an Backwerk für eine Rieslingverkostung im Mai so beisteuern könnte. Das erste Rezept findet Ihr auf Seite 94/95 und hört auf den Namen Winzerring. Eine Sauerteigmischung, welche von der Geschmacksseite mit geräuchertem Speck und gerösteten Zwiebeln getragen wird. Das Sauerkraut, welches im Rezept stand hatte ich aus Versehen weggelassen, was dem gesamten Geschmacksbild aber wenig abträglich war. Insgesamt für meine Vorstellungen also erst einmal ein gelungener ertser Versuch.

Am Wochenende darauf nahm ich mir dann ein ganz anderes Rezept vor, welches mehr in eine „fruchtig“ würzige Note zielte und unter dem Namen „Tomaten-Parmesan-Sticks“ auf Seite 104/105 in dem Buch zu finden ist. Der Vorteig am Abend vorher schnell angerichtet und kaltgestellt und auch der Hauptteig, welcher mit den ganzen Zutaten ebenso zusammengerührt auf seine Ruhezeit warten darf. Am Tag danach kann dann fast schon just in time für eine Veranstaltung ganz frisch die mit Emmentaler bestreuten Sticks frisch und warm unter die Gäste gebracht werden. Sosieht das dann frisch aus dem Backofen auf dem Auskühlgitter aus:

Insgesamt vielleicht noch ein wenig unförmig, aber geschmacklich war das eine sehr feine Sache.



 

the spice bazaar, ein Samstag Mittags Besuch


Der Name dieses relativ neu eingerichteten Lokals schreibt sich tatsächlich nur mit Kleinbuchstabe, und so ist auch die gesamte Speisen und Getränkekarte gehalten. Im Untertitel dann folgt der claim von mediterran • oriental, und der Begriff Brunch taugt eigentlich nur für die Mittagszeit.
Die Einrichtung ist in warmen Tönen gehalten, mit einigen tatsächlich orientalischen Ornamenten, welche sich meanderartig auf Metalltafeln an den Wänden verändern, und die Tische aus massivem dunklen Holz geben eine optisch angenehme Atmosphäre wider, was sich wohl erst niederschlägt, wenn das Lokal am Abend wohl besser besucht ist. An dem Samstag als ich dort das erste Mal einkehrte, waren gerade einmal 2 Tische besetzt und ich konnte mir meinen Platz, am Fenster, aussuchen. Hier zwei kleine Eindrücke dessen:


2 großformatige Karten, die eine für Speisen, die andere für Getränke, wurden mir gereicht, und ich machte mich erst einmal über die recht ausführliche Umschreibungen der Gerichte her. Ich wählte mir aus dem Bereich Grill & Ofen, spicy beef & nutty salad. Was mir gleich bei der Durchsicht der Karte aufgefallen ist, das die deutsche und englische Sprache ständig vermischt werden, was etwas befremdlich ist, denn selbst im Namen des Lokals mit dem Untertitel weis man nicht so recht wo man gelandet ist. Spicy ist ja schon klar, das hier mit wohl eine ganzen Reihe Gewürzen gearbeitet wird, aber was verkörpert dann der Bazaar? An diesem Samstag Mittag war der eher etwas ausgestorben. Aber das werde ich dann wohl mal in den nächsten Wochen an einem Abendbesuch mal nachholen.

Auf dem Tisch liegt eine Papierserviette mit einem eleganten, optisch etwas kantigen Besteck, welches bei näherer Betrachtung wohl aus Portugal stammt. Dann bestelle ich mir den Hauptgang mit dem spicy beef & nutty salad, ein kleines Wasser und einen Rotwein aus Spanien, der mit seinen 0,2 l und 8.-€ nicht gerade günstig daherkommt. Das ist bei der Weinauswahl hier wohl auch nicht angesagt, denn die Weißweine liegen mit der Auswahl pro Glas 0,2 l zwischen 7.-€ und 11,50 €, und die Rotweine von 7,30 € bis 12,60 €.
Der Service ist nett und zuvorkommend fragt er nach weiteren Wünschen und nach wirklich nicht langer Wartezeit kommt mein Gericht angerichtet auf einer länglichen Schale, wo der Salat links angerichtet mit karamelisierten Nüssen dekoriert liegt, und das Beef mit seiner Kruste aufgeschnitten in der Mitte, und rechts außen steht noch ein Schälchen mit der angekündigten Tomatillo-Ingwer-Dressing Sauße.

Das Fleisch ist ausgezeichnet zart, und die Kruste, nach dem Frittieren wohl gut gebräunt hat sich auch nach dem Aufschneiden noch gut zusammengehalten. Der Dip war insgesamt recht harmlos von der würzigen Seite her, denn Ingwer kann, wenn er wirklich frisch gerieben wird, recht scharf sein, was hier nicht der Fall sein sollte. Der Salat recht kräftig gewürzt dagegen, mit seinen karamelisierten verschiedenen Nüssen und einer leichten youghurtartigen Vinaigrette.
Zum Hauptgang habe ich mit ein Glas spanischen Rotwein bestellt, vom Weingut Habla aus der Extremadura, wo ich nach einer kleinen Recherche feststellte, das dieser Habla de la Tierra aus 2014, hier mit Tempranillo, CS, Syrah und Malbec verarbeitet wurden. Geschmacklich etwas sehr allgemein gehalten, und keine wirkliche Entdeckung.
Und nach Abschluss des Essen folgte noch ein Glas 0,1 l vom deutschen Weingut Weinreich aus Rheinhessen, welches ein Cuvée aus Chardonnay und Weißburgunder von 2015 war. Sehr schöne würzige Noten mit typischen Chardonnay Noten und einer feinen aber nicht zu kräftigen Süßnote.
Ein Lichtblick sind die Weingläser, welche von Stölzle stammen und sich recht gut für einige Weine eignen dürften.

Insgesamt halte ich die Weinauswahl, welche per Glas angeboten wird, aber sicher für überarbeitungswürdig. Nicht nur die Preisrange, sonder auch die Auswahl könnte sich zu den sicher immer wieder recht kräftig gewürzten Speisen ändern.
Das werde ich dann wohl beim nächsten Abendbesuch einmal weiter austesten.



 

Neue Weinbar in München – Grapes im Hotel Cortiina

Nomen est Omen. Wein wird aus Trauben gemacht, und aus nichts anderem. Somit hat vor ein paar Wochen eine neue Weinbar mit dem Namen Grapes in München eröffnet, welche es bereits als Weinbar gab, aber nach einem gründlichen Umbau, im Hotel Cortiina, in der Lederergasse, in einem ganz neuen look und neuem Flair, sich hier eine ganze Reihe sehr guter Weine genießen läßt. Vor einigen Tage habe ich an einem Samstag Nachmittag micht mit einem befreundeten Koch dort getroffen und wir begannen unsere kleine Nachmittagstour mit einem „prickelnden Wasser“ wozu es dann auch an jenem, und vielleicht auch in den kommenden Wochen, einen kleinen Flammkuchen gab, der vorzüglich mundete und gut zum Winzersekt paßte.

Wir waren an jenem Samstag die ersten Gäste, denn unter der Woche wird die Weinbar um 17 Uhr und an den Samstagen um 15 Uhr geöffnet. Es sollten sich aber recht bald diverse weitere Gäste einfinden, was den winkeligen Raum mit einer kleinen Bar schnell belebte, und der Service der 3-4 herumschwirrenden Sommeliers und Serviceleute machte aus der anfangs ruhigen Atmosphäre einen quirligen Raum, der aber erstaunlicherweise nie wirklich hektisch oder laut zu werden schien. Der Service recht aufmerksam, denn kaum das wir unsere Gläser schon fast geleert hatten,  kam die Frage nach einem weiteren Schluck oder Glas, was wir dann mit dem Studium der Karte nochmals hinauszögerten. Es gibt auch einige kleine Gerichte zu essen, was ich aber dann eher in den nächsten Wochen bei einem Abendbesuch mal auskosten werde, und darüber sicher auch nochmals schreiben werde, wie diese gemundet haben. Also auf ein Neues in der Grapes Weinbar, einem neuen lohnenden Ziel in der Münchener Innenstadt.



 

Marais Soir im Westend wiederbesucht

An diesem Wochenende war ich mal wieder mit 5 Freunden, (aber nicht die von Enit Blyton) sonder fünf aus München, welche ich schon lange kenne und schätze, wenn man gemeinsam zu einem Lokal geht, welches noch nicht alle Teilnehmer kennen, ist das um so spannender zu erfahren, wie die Auswahl so allgemein ankommt. „Tief im Westen“ liegt es zwar nicht, denn das Westend in München grenzt fast direkt an die Theresienwiese und ist aufgrund der gewachsenen Größe Münchens noch recht zentral inmitten der Stadt gelegen.  Mit der U-Bahn also gut zu erreichen und in einem wohl ehemaligen Verkaufsladen hat sich hier das Marais Soir angesiedelt. Gekocht wir recht typisch französisch mit internationalem Einschlag, denn der Küchenchef soll aus Italien kommen.  2 Personen bestellten ein 4-Gänge Menü und die anderen Personen aßen à la carte. Bei mir gab es also Menü und das sah folgendermaßen aus:

Zur Vorspeise  ein gebratener Oktopus mit mittlerer Konsistenz und Quinoa, welches sich alles unter einem schönen Salat und einem Schäumchen versteckte, aber ausgezeichnet kräftig schmeckt und gut abgeschmeckt war.
marais_soir_vorspeise_oktopus_quinoa

Dann ging es zum Zwischengang, der erst anders auf der Karte verzeichnet war, aber da in der Küche die Vorräte wohl angesichts des Andrangs langsam zur Neige gingen wurde uns angekündigt, das es Jakobsmuscheln als Zwischengang geben sollte. Ich blieb also dabei und es wurde ein recht fein abgeschmecktes Gericht mit braunen Linsen, die ausgezeichnet gewürzt waren, und mit einer sehr kräftigen und schmackhaften Sauße versehen, serviert, worauf die Jakobsmuscheln in feiner Konsistenz, auf den Tisch kamen.
marais_soir_jakobsmuscheln_linsen

Der Hauptgang sollte uns dann ein zweierlei vom Rind präsentieren, welches in der einen Variante eine Art ganz dünn geschnittenes Rinderfilet à la Carpaccio sich darstellte und die andere Variante ein Teil der Rinderschulter in Langzeitdünstung mit einer wunderbaren Konsistenz über unseren Gaumen gleiten sollte. Eine sehr kräftige Sauße, bis zum fast trockenen Zustand eingekocht, ergänzte dieses Gericht wunderbar und ließ uns in der Struktur der Fleischeslust fast schon alle Nebensächlichkeiten solcher Schmorgerichte vergessen. Die drei Häufchen aus Kartoffelpü mit einem Chip versehen und obenauf ein paar „Schlangen“ von roter Beete ergänzten die gesamte Komposition ganz vortrefflich.
marais_soir_zweierlei_rind

Den Dessert hab ich dann irgendwie verschlafen auf die Platte zu bannen, aber er war eine schöne Abrundung der 4 Gänge, kann bei mir aber nicht wirklich so dick in Erinnerung geblieben sein, so das ich hier nicht weiter darüber erzählen kann.

Diese Lokal sollte man immer wieder besuchen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, denn das war ein sehr gelungener Abend mit feinem Gaumenkino.  Meine Bewertung  17/20 Punkten.



 

Bistrobesuch im l’Atelier Art et Vin

Seit einigen Monaten habe ich immer wieder an einem Samstag Mittag das Bistro l’Atelier Art et Vin im Zentrum von München besucht. Diese Lokal, welches sehr zentral fast am Viktualienmarkt liegt, ist wirklich ein Bistro klassischer Art wie man es aus den guten Zeiten in Paris kennt. Eine lange Bar, kleine Bistrotische wo man sich auch manchesmal zu viert daran setzen kann, Die Speise- und Weinkarte auf großen Schiefertafeln, welche im Lokal herumgestellt werden, so das die neu eintreffenden Gäste sich die Speisen aussuchen und die Weine dazu erkunden kann. Ansonsten gibt es immer wieder unterschiedliche Kunst zu betrachten, die hier welchselnd ausgestellt wird. Das auch seit der letzten Renovierung ein großer Flachbildschirm an der Wand hängt, wo so etwas wie Nachrichtensender durchlaufen stört zwar nicht wirklich, da der Ton abgedreht wurde. Dafür plätschert eine leise Musik im Hintergrund, welche durchaus in die Atmosphäre der Lokalität paßt, was aber nicht stört, denn die Akustik ist hier erstaunlich gut, auch wenn mittags das Lokal bereits mehr hals halb gefüllt ist. Die Tische und Sitzmöglichkeiten vor der Tür sind bei schönem Wetter natürlich auch gleich gefüllt, was auch dem Ambiente wohltuend einen Flair verabreicht. So genug der Lamentiererei, denn ich habe auch etwas im Bistro gegessen und getrunken.

Ich setzte mich gleich an die Bar, denn von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf alle Tätigkeiten die so in der Vorbereitung der Servicecrew anlaufen. Angefangen vom Pass, direkt hinter der Küchentür, bis hin zum Getränkeausschank, der großen Espressomaschine und den wuseligen sonstigen Aktivitäten des Patron.

Ich bestellte mir also an diesem Mittag:
6 Schnecken überbacken,
Ziegenkäsegratin auf Gemüse,
und dazu gab es einen Sauvignon Blanc aus der Gascogne und
einen Pinot Noir aus der Bourgogne.
Zum Abschluß natürlich einen Espresso

Diese Bistro hat sich inzwischen in München einen festen Platz unter den Frankreichkennern erobert, denn einen authentischeren Platz kann man in München kaum finden, sucht man etwas in dieser Kategorie. Der Service ist meist kompetent, zurückhaltend und recht schnell, wenn das Lokal nicht zu voll ist. Legt man allerdings den Maßstab primär bei der Küche an, so gibt es auch hier in der Umgebung kaum Konkurrenz zu diesem angenehmen Platz.
Das sieht dann in der Summe und optisch folgendermaßen aus:
schnecken_mit_teigdeckel

latelier_ziegenkaesegratin_gemuese

latelier_espresso

Meine Bewertung hier und zum heutigen Tag: 17/20 Punkten.
Auf einen baldigen erneuten Besuch!


 

Wiederbesucht – Restaurant No. 15 in Schwabing

Auch wenn es noch Wies’n Zeit war, aber wahrscheinlich auch gerade deswegen, führte mich mein Weg einmal wieder ins Restaurant No. 15 in der Neureutherstr. 15 in Schwabing. Michel Dupuis der dort Chef ist mit seiner Frau Aysun, die den Service leitet, entwickelten in den letzten Jahren in Ihrem Lokal eine feine Aromatik und auch Atmosphäre, welche von einer immer recht guten Weinauswahl begleitet wird. Seit 2 Jahre hat Ihr Lokal einen Michelin Stern, der sich im Laufe der Zeit für meine Beurteilung immer besser festigte und gerechtfertigt war. An diesem Abend sollte es mal kein Menü sein, sondern ich wählte eine Vorspeise und einen Hauptgang.

Zur Vorspeise gab es Ravioli gefüllt mit Entenconfit und Foie Gras
Zum Hauptgang zweierlei vom Kalb mit Erbsen und Pilzen

Aber der Reihe nach:
Vorneweg kommen 2 Amuse Geule welche da waren:
Rindernacken mit Kimchi auf einem Wasabi-Joghurt
no15_ageule_rindernacken_wasabijoghurt_kimchi
Eine sehr fein abgeschmeckte Wasabi Joghurt Basis, worauf ein Rindernacken ruhte, der sich mit einem recht milde abgeschmeckten Kimchi on Top präsentierte. Ausgezeichnet!

Dann folgte eine Bio-Karotte mit getrockneten Garnelen Flocken
no15_ageule_biomohrruebe_getrocknetegarnele
Schon die Präsentation auf der Schieferplatte, ohne Besteck serviert, zeigte sich sehr interessant zum Verspeisen. Kaum gedünstet, also noch recht bißfest, krachten die getrockneten Garnelenflocken zwischen den Zähnen. Allerdings konnte sich der Geschmack dieser beiden Komponenten nicht so wirklich zeigen. Vielleicht wäre eine kleine Crème dazu eine gewisse Komponente zur Abrundung gewesen.

Dann die Vorspeise mit dem Entenconfit in der Ravioli und ein Stückchen Foie Gras on top.
no15_ravioli_mitentenconfit_foiegras_dfetail
Die Teigtasche mit recht festem Biss umhüllte das Entenconfit so gut, das sich beide Komponenten nicht wirklich mit der Foie Gras vertragen konnten. Auch wenn das Gericht auf der Speisekarte verlocken klang, hatte ich mir vielleicht etwas anderes vorgestellt.

Und zum Hauptgang das zweierlei vom Kalb mit den 2 unterschiedlichen Erbsen und der Sauße mit den Pilzen.
no15_zweierlei_vom_kalbsfleisch
Zum Hauptgang sollten sich die Geschmäcker jetzt aber wirklich entfalten können. Auf der linken Seite ein Stück in Lardo eingewickelt, und rechts ein größeres Stück mit der Pilzsauße ergänzt. Beide Fleischstücke in ausgezeichnetem Garzustand und noch leicht rosa, was sich in der Sauße mit den Pilzen fortsetzte.
Da ich selten einen Dessert bestelle, gab es dafür zum Kaffee eine schöne japanische Lackschale, gefüllt mit Kichererbsen, worauf sich ein kleines Petit four gefüllt mit einem Crème und eine Praline mit Pistazien und sonst etwas süßen Geschmäckern.
no15_petitfour_zum-cafe
Sehr schön präsentiert auf den trockenen und raschelnden Kichererbsen. Das Petit four war ein wenig zu süß für meinen Geschmack. Die Praline soweit ganz gut, aber nicht wirklich der Hit.

Insgesamt ein schöner Abend, bei maximal nur halb gefülltem Lokal an diesem Donnerstag Abend. Meine Bewertung: 17/20 Punkten.


 

Restaurant Acquarello in München Bogenhausen

Am Wochenende ging es mal wieder in ein 1* Lokal in München, welches in diesem Fall das Acquarello sein sollte. Dieses 1 Sterne Lokal in Bogenhausen, welches von Mario Gamba seit vielen Jahren geführt wird und auch recht lange bereits seinen Michelin Stern hat konnte uns sehr freundlich empfangen und eir nahmen an einem der zentralen Tische mit großer Bank Platz, was für 2 Personen recht komfortabel war, aber vielleicht auch der Situation geschuldet war, das das Lokal an diesem Abend gerade einmal ca. halb gefüllt war. Da es bei der Reservierung des Tisches aber auch nachgefragt wurde, ob ein spezieller Anlass uns den Tisch reservieren ließ, konnten wir an unserem Tisch einen sehr schönen Abend verbringen, was hier zunächst einmal sich auf den Service beziehen sollte. Zum Essen jetzt gleich hier noch weitere Kommentare und Einschätzungen, sowie wie sonst auch die passenden Fotos dazu.

Wir bestellten also beide das Markmenü mit 5 Gängen und einmal dazu die Weinbegleitung.

Gestartet wurde das Menü mit einem Gruß aus der Küche, welches sich auf einem Löffel präsentierte, und ein Thunfisch Tatar mit Papaya und ein wenig kleines Grün beinhaltete. Das Tatar recht frisch und ein sehr gutes Produkt mit einer süßlichen Abrundung der Papaya.
acquarello_ag_thunfisch

Dann ging es weiter mit der ersten Vorspeise, welche mit den Zutaten Oktopus und einer Garnele mit ein paar kleinen Zutaten dazu. Das interessante dabei, das der Oktopus in einem Gelle eingepackt war und dieser sehr dünn als Carpaccio auf dem Teller als Grundlage für die Optik und die zentrale Garnele diente. Feine Aromatik, wobei die Garnele ein wenig mehr hätte gewürzt sein können. Dafür war der Oktopus sehr fein und elegant von der Konsistenz.
acquarello_oktopus_garnele

Die zweite Vorspeise sollte in die Richtung Pasta gehen, welche als Panzerotti mit Ratatouille gefüllt auf den Teller kamen. Hier mit einer aufgeschäumten Minzsauße welche sich sehr gut zu den Teigtaschen ergänzte. Feine Konsistenz recht weiche Teigtaschen, aber mit mittlerer Dichte der Gemüse Einlage. Auf den Teigtaschen einige klein geschnittene Paprika, wobei uns ein wenig die Tomaten bei diesem Gericht fehlten. War von der Küche wohl einfach nicht vorgesehen.
acquarello_panzerotti_ratatouille_minzsausse

Dann gab es vor dem Hauptgang ein kleines frisches Sorbet in einer tiefen Schale daher, mit einem kleinen Minzblatt.
acquarello_sorbet

Nun ging es mit bereits vielfältigen Geschmäckern im Mund zu der Hauptspeise, welches ein Schwarzfederhuhn sein sollte und mit einer recht gute Würze darauf sich auf dem Teller zeigte. Insgesamt war das Geflügel sehr fein von der Konsistenz her, weich und wirklich nicht trocken, und schmeckte ausgezeichnet mit den weiteren Zutaten auf dem Teller. Ein paar Stücke weicher gedünstetes Gemüse wie Radieschen, umrandet wieder mal von einer aufgeschäumten Sauße.
hauptgang_

Und zum -fast schon – Abschluss der Dessertgang. Hier gab es heute ein Kokosnuss-Espuma (Schaum) mit einem Litchi Eis, oder war es ein Sorbet? Das Ganze mit einer kleinen Goldauflage, welche wie immer geschmacklos daherkommt. Na-ja, macht was her von der Optik, denn was kann so goldig glänzen? Fast nur das Original.
kokosnussespuma_litschi

Und da es einen Geburtstag zu feiern gab, kam dann noch eine Glückwunsch-Torte aus der Küche für den Geburtstagsgast. Sehr sahnig, viel Butter mit weißer Schokolade als dünne Blätter auf dem Top, und einem kleinen Schokogitter außen herum.
alles_gute_dessert

Und zum guten Abschluß eine kleine Etagere mit dreierlei Pralinen und kleinen Köstlichkeiten, welche zum Café gereicht wurden.
pralinees_acquarello
Meine gesamte Bewertung zum Acquarello: 18/20 Punkten.


 

Heringe – Ein Portrait von Holger Teschke

Als ich vor einer Woche in Berlin am Sonntag ein paar Museen durchstreifte, stieß ich im Museumsladen des Gropiusbau auf eine kleine Publikation die mich interessierte, und die ich dann auch gleich mitnahm. Ein kleines Büchlein üner Heringe, im Matthes & Seitz Verlag Berlin erschienen, Reihe Naturkunden Band 9.
Es geht schlicht und einfach nur um die Heringe dieser Welt. Wobei ich in meinem Foto noch eine, bzw. eine weitere Hering dazugenommen habe. Den Teller von Hering Berlin, die ja auch in Berlin residiert. Das Büchlein hat 8 Kapitel, wobei im Kapitel kulinarische Hering 8 Rezepte zum Thema Hering niedergeschrieben sind. Und dann gibt es auch noch 8 Portraits von Heringen aus aller Welt, denn die Familie der Heringsfische ist größer als man so denkt.
Hier also das Foto dazu:
Heringbuch_Teller_H_Teschke



 

Brasserie Lamazère in Berlin

Da ich zu einer Messe über das Wochenende in Berlin weilte, hatte ich mal wieder die Gelegenheit in der Stadt einige Lokale am Abend zu besuchen. Da es leider auch hier in Berlin auf dem Messegelände oft nur gruselige Mittagsangebote gibt, freute ich mich umso mehr, das am zweiten Abend wir zu zweit ein Lokal ausgesucht hatten, welchen mitten in Charlottenburg am Stuttgarter Platz gelegen, mit einigen kleinen Tischen auf dem Trottoir schon mal sehr einladend wirkt. Da wir nicht reserviert hatten, bekamen wir innen einen Zweiertisch, der sich aber vom Platz sehr angenehm erwies, da wir gut Luft durch das weit geöffnete Fenster hatten, aber auch das Bistroleben im Innern verfolgen konnten.
Lamazère_Gedeck
Das Lamazère hat hier erst seit 2013 geöffnet, aber schon eine Reihe guter Kritiken erfahren, welcher ich mich ohne Einschränkungen anschließen kann. Aber nicht nur die Speisen, welche auf einer großen Schiefertafel präsentiert werden, sondern auch die Weinauswahl, zu einigermaßen normalen Preisen, kann einen fast schon direkt ins Innere der Pariser Bistros versetzen. Wir waren erst der zweite Tisch im Lokal der besetzt wurde, denn bei dem schönen Wetter wollten natürlich alle draußen sitzen. Aber gegen später füllte sich das Lokal noch fast bis auf den letzten Tisch. Der Service war insgesamt sehr freundlich und zurückhaltend, so das wir ungestört unsere Unterhaltung in einem nicht wirklich lauten, weil angenehmer Atmosphäre, fortsetzen konnten. Wir bestellten Vorspeise und Hauptgang, wobei ich mir jeweils einen Wein dazu orderte.
Lamazère_Oefs_aux_pot
Meine Vorspeise  waren in einer Cocotte gedämpfte Eier mit Speck, Kräutern und einem gerösteten Knoblauchbrot. Auf den Punkt gegart, was mit so einer Cocotte auch meist ganz gut gelingt.
Lamazère_Schweinebäckchen
Zum Hauptgang gab es dann ein Schweinebäckchen mit angedünstetem Blumenkohl und grünem Spargel. Ganz zart und perfekt gegartes Schweinebäckchen, wobei der Blumenkohl noch schön bißfest war, und der aufgeschnittene grüne Spargel sich als sehr frisch erweisen sollte.
Meine Bewertung hier an einem sehr gelungenen Abend:
18/20 Punkten