Archiv der Kategorie: Specials

Restaurant Besuch im Marais Soir im Westend München

Einer Einladung bin ich gerne Folge geleistet, als mich Freunde in der letzten Woche ins Marais Soir im Westend in München eingeladen haben. Ich war bereits einmal im Lokal vor ca. eineinhalb Jahren mit einer Freundin,  wo wir bereits gut gespeist hatten. An diesem Abend hatten die Freunde einen Tisch für 3 Personen bestellt und wir hatten einen Tisch fast direkt vor der Theke/Bar, wo der Blick in Richtung Ausgang der Küche mich immer wieder gebannt hinblicken ließ. Wir waren einer der ersten Gäste um 19 Uhr an einem wunderbar sonnigen Abend der dann aber mit einem fast komplett gefüllten Lokal zu Ende des Abend enden sollte.
Marais_Soir_Theke
So ging es los in einer angenehmen Atmosphäre wo wir uns gut unterhalten konnte, auch wenn sich das Lokal mehr und mehr füllen sollte.
Marais_Soir_Nebenraum
Der Name Marais Soir leitet sich ab von einem Stadtteil aus Paris, der ursprünglich ein Vorort war und heute mittendrin in der Innenstadt von Paris liegt und u.A. das Judenviertel mit quirligen Strassen und interessanten Cafés im Zentrum von Paris beherbergt. Im 13. Jahrhundert lag dieses Viertel noch am Ostrand der Innesntadt und wurde seither von den Templerorden Mitgliedern aus einem sumpfigen Gebiet trockengelegt. Im Süden begrenzt von der Seine und der Rue Beaubourd sowie der Rue du Renard im Westen begrenzt. Das Viertel hat sich seinen ursprünglichen Flair ein wenig erhalten, denn die großen Umbauten des Architekten Hausmann ging hier im 19. Jahrhundert ein wenig vorbei.
Nun zu unserem Abend in diesem „Pariser Viertel“ in München.

Klassisch wie bei vielen Menüangeboten hatte ich mir ein Menü bestellt, welche in 4 Gängen und einem Preis von 50.-€ recht günstig angeboten wurde. Da wir drei so einen speziellen Weingeschmack haben wollten wir uns die Weine dazu aus der Weinkarte dazu selber aussuchen und orderten dann auch 2 weiße und später noch einen roten aus der Flaschenauswahl.
Marais_Soir_AG_Detail_Quiche
Es ging also los mit einem Amuse Geule, kleiner Gruß aus der Küche, mit einer kleinen Succini Quiche am Spieß mit einer konfierten Tomate. Schmackhaft und leicht und passend sicher auch zum folgenden Menü.

Dann folgte das 4 Gänge Menü in dichter Folge beginnend mit einem
Yellow Fin Thuna mit Wakame und Tataki
Marais_Soir_Thunfisch_Wakame
Sehr schön auf dem Teller präsentiert und auch ausgezeichnet frisch und kühl serviert mit den kleinen Saucendips und einem abgerundeten Geschmack zum sehr fein und nur ganz kurz angebratenen Thunfisch.

Die zweite Vorspeise brachte einen Scampi-Jakobsmuschel-Spieß auf einem Oliven Zitronen Risotto.
Marais_Soir_Jakobsmuscheln_Risotto
Der Teller spielt hier natürlich bei der Präsentation eine große Rolle, wobei der Spieß nicht so wirklich zur Geltung kommt. Das Risotto ordentlich, aber nicht wirklich hervorragend, was aber insgesamt rund und ausgewogen wirkte.

Dann ging es zum Hauptgang mit einem Weide Kalb Medaillon mit Pfifferling Persillade.
Marais_Soir_Weide_Kalbsmedaillon
Das Medaillon etwas versteckt unter den Pfifferlingen und dem dünn gehobelten roten Beeten Streifen. Die Persillade war somit etwas untergegangen, wobei die kleinen Kartofdfelhäubchen recht passend die Pfifferlinge mit der Sauce ergänzten. Somit bisher ein recht ausgewogenes und rundes Menü, was sich mit den entsprechenden Weinen ganz gut zum Abend gesellte und ein wohliges Gefühl im Laufe des Abends abrundete.

Dann gab es ja noch den Nachtisch/Dessert, welcher sich mit einem Aprikosen-Rosmarin Crumble und einem Vanille Eis präsentierte.
Marais_Soir_Dessert
Na-ja! Das Vanille Eis paßt zwar dazu, aber der Crumble, der wunderbar sich zu den Aprikosen gesellte, wollte sich nicht wirklich so gut zu dem Eis gesellen. Eigentlich ein wenig zu süß in manchen Teilen, aber sonst auch wieder fast zu viel nach den 3 Gängen mit dem Amuse Geule vorneweg.

Insgesamt ein sehr gelungenes Menü mit feinen Abstimmungen und kleinen Schwächen in den Details. Sehr entspannt konnten wir den Abend genießen, was eigentliche sehr für den Gesamteindruck spricht. Meine Bewertung gesamt: 17/20 Punkten.


 

Auenfischer – ein Mittagsbesuch

Da mir die Auenstrasse wohl bekannt ist durch die Lage meines ersten Büros in den 90er Jahren, welche fast direkt an der Isar liegt, hat sich das von mir heute mittag besuchte Lokal wohl den Namen „Auenfischer“ gegeben. Die Isar in Sichtweite, auch wenn die servierten Fische wohl nur noch sehr selten aus dem Fluss kommen. Im Erdgeschoss eines Neubaus gelegen zeigt sich im ca. 40 Personen fassenden Innenraum ein mit warmen Tönen eingerichtetes Lokal mit vielen Gin Flaschen auf dem Tresen und hohen wie auf normal hohen Tischen im Gastraum.
Auerfischer
So bestellte ich mir also eine Vorspeise und einen Hauptgang, wozu es jeweils ein 01, l Gläschen Wein sein sollte.

Als Vorspeise gab es dann zunächst einmal ein überbackener, wohl aber frittierter Ziegenkäse als Kugel in zweifacher Ausführung auf Pflücksalat mit Granatapfel und Kernen.
Auerfischer_Ziegenkäse_auf_Salat
Insgesamt mit dem Joghurt Dressing und ein paar kleinen Klecksen Erbsenpürree war das gesamte recht schmackhaft und frisch mit dem Salat und den Granatapfelkernen.
Dazu gab es von Robert Weil einen Riesling, 0,1 l zu 7.-€

Hauptgang sollte dann, trotz Fischlokal, heute einmal ein Stück vom Fleisch sein. Duroc Schweinerücken im Pancetta Mantel mit Salbei-Risotto.
Auerfischer_Duroc_auf_Salbeirisotto
Der Pancetta Schinken sehr schön als Verpackung für das nicht total magere Schweinerückenstück, welches sehr gleichmäßig und gut durchgegart war. Wohl eine ausreichend gute Ruhezeit erfahren. Das Risotto insgesamt einfach gemacht aber durchaus schlotzig und fein abgeschmeckt mit dem Salbei.
Hier sollte es ein Glas Rotwein dazu sein vom Weingut Hensel als Cuvée aus CS und Merlot. das 0,1 l Glas zu 8.- €.

Insgesamt recht ordentlich große Portionen, welche preislich im unteren bis mittleren Bereich liegen. Der Wein liegt allerdings preislich ebenso hoch wie die Essensgänge, was ein wenig ein Mißverhältnis insgesamt ist. Der nächste Besuch an einem Abend kann das vielleicht ja mal revidieren.


 

Restaurant Matsuhisa im Mandarin Oriental Hotel in München

Mit drei Freunden bin ich mal wieder in ein traditionelles Hotel in München eingekehrt, wo das Restaurant komplett umgebaut wurde und unter dem Namen Matsuhisa, einem sehr bekannten Koch aus Japan der einige Restaurants auf der ganzen Welt betreut, hier sein Konzept auch verwirklichen wollte.
Das Lokal im Hotel selber ist sehr stark umgebaut worden und wirkt heute zwar recht dunkel von der Beleuchtung her, hat aber mit den erleuchteten Ecken der Sushi Bar und einem etwas abgegrenztem Raum zwei Lichtpunkte in der Weite des flachen Saals gesetzt, welche dem Ganzen eine gewisse Weite und Offenheit gibt.
Matsuhisa_Interior_1
Matsuhisa_Interior_2
Wir hatten bereits zu 19 Uhr reserviert, so das wir fast die allerersten Gäste im Raum waren, wo an den Tischen sicher bis zu 100 Personen Platz finden. Eine umfangreiche Karte wird uns gereicht, wo es 2 Menüs im Angebot gibt, eines mit 7 Gängen als Überraschungsmenü, und eines mit 4 Gängen und Weinbegleitung. Ansonsten ist die Karte natürlich sehr auf die japanische Küche ausgerichtet, wobei es nicht nur Sushi und Sashimi gibt, sondern auch vegetarische Angebote, Specials und diverse andere Spezialitäten. Wir entscheiden uns nach längerer Diskussion alle für das Überraschungsmenü.

Wir beginnen mit einem Sancerre von der Loire, wonach später noch ein Sauvignon Blanc aus Südtirol von der Cantina Terlan folgt.

Zur Speisenfolge:

Sicher sind wir hier nicht in einem Sternelokal, aber ich habe auch schon in anderen Lokalen in Japan vor einer Menüfolge immer wieder einige Amuse Geule erhalten, was hier allerdings nicht der Fall war.

Also los gehts mit dem ersten Gang.
Matsuhisa_Gelbschwanzmakr_Kaviar_A
Gelbschwanzmakrele mit Kaviar und 2 verschieden marinierten kleines Früchten. Die Sauce in der das feine Makrelenmousse gesetzt war hatte etwas von Soja mit kräftigem Salzgehalt und sollte laut Service etwas vermischt werden. Der Fisch gut, wobei der Rest dazu nur Beiwerk war.

Matsuhisa_Sushi_B
Dann kam die obligatorische Sushiplatte. Auf einer Schieferplatte, etwas ungewöhnlich für japanische Küche, auf einem grünen Blatt etwas lieblos angerichtet, und bei meiner hatte sich auch noch eines der Sushihappen auf den Kopf gestellt. (Im Foto schon wieder zurückgedreht). Obligatorisch natürlich der eingelegte Ingwer und die Wasabipaste, aber insgesamt habe ich das schon wesentlich besser präsentiert und serviert bekommen. Hier fehlte wirklich die Liebe zum Detail.

Matsuhisa_Salat_ThunfischSashimi_C
Dann folgte ein kräftig abgeschmeckter Salat mit 3 Scheiben Sashimi vom Thunfisch, der insgesamt recht gut paßte und harmonierte. Bis hierher also 3 kalte Vorspeisen welche nun von einer warmen gefolgt werden sollte.

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Schwarzer Kabeljau sehr lange mariniert mit einem Krautstengel von Ingwer und ein paar Saucentropfen an den Ecken der Platte die auch hätten ein wenig üppiger ausfallen können. Die Zitronenscheibe war zu dem sehr gut gedünsteten Kabeljau eine schöne säuerliche Abrundung der Geschmacksnoten. Bisher einer der besten Gänge.

Matsuhisa_Wagyu_Hiziki_Daikon_Detail_E
Dann gab es den Hauptgang mit einem Stück Wagyu Rind gegrillt, und schon vorgeschnitten, so das wir auch diese Platte mit den Stäbchen essen konnten. Recht passend zu dem kräftig gewürzten Fleisch ein wenig Hiziki Algen und etwas geriebener Daikon mit gedämpften Tomaten. Das Fleisch konnte nicht wirklich überzeugen, da es für meine Begriffe nicht ausreichend entspannen konnte nach dem Garen. Die Kombination mit den Algen und dem Rettich war sehr erfrischend und passend.

Matsuhisa_Fischsuppe_F
Zur Abrundung der Menüfolge gab es jetzt eine sehr – sehr kräftige, wenn nicht gar übersalzene Fischsuppe mit ein paar kleinen Einlage. Der klassische Asiatische Suppenlöffel wurde gleich vorher schon gereicht und hatte sogar ein Label von Matsuhisa als Stempel auf der Unterseite. Sofort mußte ich natürlich den Vergleich zu den Hering Löffeln ziehen, welche mir geläufig sind, die aber nicht als Suppenlöffel taugen.

Matsuhisa_weißeCremeQuinoaEis_Gelee_Himb_G
Als Abschluss der Dessert mit einer weißen Crème, ein paar grünlich transparente Gelee Häufchen, und einem Quinoa Eis on top. Das war für mich definitiv der schwächste Gang, nicht nur das diese Nachspeise ganz anders hätte präsentiert gehört, sonder auch die Crème mit dem Eis nicht harmonierte.

Aber gut soweit meine kritischen Anmerkungen zu dieser 7 Gänge Folge welche mir doch erlaubt sei zu vergleichen mit den wenigen Essen die ich in Japan vor Ort bisher genießen konnte. Hotelküche ok, war in Deutschland nie wirklich auf dem Höhepunkt wie bei den Nachbarn in Frankreich. Ein international bekannter Japaner gibt seinen Namen für etwas her, was nicht im annäherndsten dem nahekommt, was international mit so einem Namen zu verbinden wäre. Die Weinkarte recht umfangreich und ganz ordentlich sortiert, aber mit wenig wirklich großen Namen. Allerdings recht enttäuschend war der Service, der sich zwar vorstellte, aber nicht das vermitteln konnte, was auf den Platten serviert wurde, da mindestens 3 verschiedene Personen aus dem Service sich um die Erklärungen der Speisen bemühten. Sprachich dann auch noch in zum Teil gebrochenem Deutsch, was bei gefülltem Lokal und Hintergrundsmusik kaum noch zu verstehen war an einem 4er Tisch.

Insgesamt für mich 16/20 Punkten


 

Sonntags-Brunch bei Freunden

An einem der letzten Sonntage, wo es mal wieder einen sonnigen Sonntag gab, konnten wir bei Freunden zu einem vereinbarten Sonntags Brunch uns treffen. Meist begann es so um 11 Uhr und in den Nachmittag hinein war mit open end zu rechnen, falls nicht jemand noch einen Termin mit den Kindern oder anderen Verpflichtungen hatten.
Wir waren meist 7 Erwachsene und 6 Kinder der drei Paare, wobei wir in den Anfangsjahren meist jeder etwas mitbrachten, was dann gemeinsam verspeist wurde. Später gingen wir dann dazu über, das meist derjehnige der eingeladen hatte am Sonntag Vormittag die Vorbereitungen für die Gäste zu treffen hatte, was unter den allgemeinen Arbeitsbelastungen wohl auch nicht das Patentrezept seien sollte.
An diesem Wochenende also viele frische Früchte, mit einem wunderbar frischen Brioche, welches fast noch warm direkt aus dem Backofen kommen sollte und ich es dann mit einigen Früchten auf dem Teller garnierte. So ein Brioche schmeckt so frisch wirklich am besten, denn der Hefeteig frisch gebacken mit einigen Rosinen gespickt, versetzt einen fast schon direkt in eine französische Patisserie Küche. Das sollte dann so aussehen:
Brunchteller_Brioche
Später gab es dann noch einen dunklen Johannisbeerkuchen, klassischerweise natürlich auch frische Brötchen mit Käse und Marmelade, und nicht zu vergessen zu so einem Brunch die neuesten Klatsch und Tratsch Geschichten aus der Nachbarschaft.


 

5. Bayerisches Genussfestival

5. Bayerisches Genussfestival vom 5. bis 7. August auf dem Odeonsplatz in München

In den vergangenen Jahren war das vom Culinarium Bavaricum veranstaltete Genussfestival auf dem Odeonsplatz in München, immer wieder ein vielseitiges und unterhaltsames Genussfestival, wenn das Wetter mitspielte.
An einigen Ständen gibt es kleine Spezialitäten aus bayerischen Landen zu genießen und viele Weingüter aus Franken präsentieren Ihre neuesten Weine aus dem vergangenen Jahr mit den wesentlichen Rebsorten von Silvaner, Scheurebe bis hin zum Riesling.
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Wir sehen uns!


 

Geburtstagsfeier in Berlin mit Wohlfühleffekt und australischem Catering

An einem der letzten Wochenenden war ich auf einen 60 ten Geburtstag in Berlin bei einem Kollegen eingeladen, der in einer tollen Location mit ca. 30 Personen seinen 60 ten Geburtstag feiern konnte.

Die weitgereisten Gäste kamen nicht nur aus Deutschland, sondern auch weit gereist aus den USA.

Der Hit an der ganzen Feier war aber sicher auch das Catering einer australischen Köchin, welche derzeit in Berlin in einem Lokal mitarbeitet und für diese Feier engagiert wurde.
Geb_Frank_Polly_Rose_Kennedy
Polly Rose hatte mit dem Gastgeber ein 5-gängiges Menü vorbereitet, und am nächsten Tag gab es dann ab 10.30 Uhr ein reichhaltiges Brunch mit Quiche und feinen Köstlichkeiten bis zum Erdbeer-Geburtstagskuchen, welcher dann zum Schluß der Feierlichkeit vom Geburtstagskind angeschnitten und verteilt wurde. An einer sehr langen rustikalen Tafel konnte Platz genommen werden und wir stocherten zunächst einmal in Olivenschälchen herum, wozu die ersten Gläser geleert wurden. Nach dem Begrüßungsgetränk setzten wir uns an die große Tafel und es ging nach den ersten Gesprächen los mit den Vorspeisen aus der Küche ein Stock höher.
Geb_Frank_große_Tafel   Geb_Frank_Tafel_4Plätze
Wir starten mit einem Caponata aus Aubergine, Sellerie, Pinienkernen, Tomaten, Kapern, Zitrone und Rucola.
Geb_Frank_Caponata_Detail
Die zweite Vorspeise zeigt sich gekonnt platziert auf dem Teller als Aubergine und Tomaten Tortino. Hier begleitet mit Büffelmozarella und Basilikumpesto.
Geb_Frank_E_7_Aubergine_Tomaten_Mozarella
Der nächste Gang wirkt schon richtig edel auf dem Teller und könnte auch mit jeder Sterneküche konkurrieren. Marinierter Thunfisch auf Mohrrübencrème mit Kurkuma und  schwarzem Kaviar.
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Der Hauptgang ging dann in die Fleischfraktion und zeitigte mit dem Namen: Entenkonfit mit karamelisiertem Orangen und gebratenem Radicchio. Sehr schön zart konfiertes Fleisch und ausgezeichnete Beigeschmäcker der Orange und ein wenig deftig bitteren Radichio.
Geb_Frank_E_10_Ente_Detail
Der Dessert zu fortgeschrittener Stunde konnte das Abendmenü recht gut abrunden. Pistazien-, Orangen-, Kardamom Tarte. Dieser Dessert ergänzte dann ein kleines Schokoladen Mousse und ein Ingwer Mascarpone.
Geb_Frank_E_11_Dessert
So sah dann die Menü Karte aus, wenn es auch kleine Abweichungen bei der Umsetzung gab, welche sich in keiner Weise auf die Stimmung der Gesellschaft niederschlug.
Geb_Frank_SpeiseKarte
Am nächsten Morgen gab es dann noch den obligatorischen Geburtstagskuchen, der vom Geburtstagskind dann noch eigenhändig anzuschneiden war.
Geb_Frank_Sonntagstorte_anschnitt


 

Bar + Bistro Kleines Kameel

Bar+Bistro Kleines Kameel im Zentrum von München

An einem Samstag Mittag war ich zum zweiten Mal in dem Lokal Bar+Bistro Kleines Kameel im Hofgraben 3 im Zentrum von München, gleich hinter dem Rathaus. Zur Straße ein Fenster und die Glastür, welche man nur erreicht, wenn man die gewundene kleine Treppe vom Trottoir hochsteigt. Aber auch dort stehen ein paar kleine Terrassentische mit Stühlen für die Gäste, direkt an der Straße des Hofgraben, welche zum Glück nicht so besonders stark befahren ist. Der Name kam mir schon bei meinem ersten Besuch bekannt vor und auf Nachfrage stellte sich auch heraus, das dieser Name dem schwarzen Kameel in Wien, ein sehr traditionelles und ganz besonderer Anziehungspunkt für alle Personen die gesehen und gesehen werden wollen, entlehnt wurde. Jetzt also hier in München auch ein Kameel, wenn auch nur ein namentlich Kleines. Die beiden Betreiberinnen, welche das Lokal vor einigen Monaten übernommen haben, sind dem grundsätzlichen Konzept einer italienischen Küche treu geblieben und bieten auf einer kleinen Karte einige Gerichte an, welche sich mit den Weinen auf der Getränkekarte gut ergänzen.

Kleines_Kameel_Karte   Kleines_Kameel_Besteck

An diesem Samstag bestellte ich mir ein Scaloppine mit Pfifferlingen und Gemüse, welche mit einer ordentlich gewürzten Sauce serviert wurde. Beim Service kam dann gleich noch die Frage, ob noch ein wenig frischer Pfeffer aus der großen Pfeffermühle gewünscht ist, was ich dezent bejahen konnte. Insgesamt ein sehr gut gewürztes Gericht mit den kleinen Pfifferlingen und einem auch gut knackigem Gemüse, welches ebenso ausgezeichnet zum Fleisch und dem Gericht paßte. Trotz kräftiger Note wirkte das gesamte Gericht nicht schwer. Vielleicht weil gerade Pfingstferien waren, und auch noch schönes Wetter, konnte sich das Lokal kaum füllen, was für die Lage sicher auch erstaunlich ist. Insbesondere für einen Mittagsimbiß nach einem Stadteinkauf oder Bummel sehr zu empfehlen. Zumal die Weinpreise sich deutlich von einigen umliegenden Lokale positiv abheben und bei unter 5.-€ für das 0,1 l Glas liegen. Das wird wiederbesucht.

Kleines_Kameel_Scallopine_Pfifferl_Gemüse

Restaurantbesuch im Werneckhof in München Schwabing

Werneckhof_Logo An einem der vergangenen Samstag Abende besuchte ich mit meinem Bruder, zu seinem Geburtstag das 1* Lokal Werneckhof in München Schwabing. Dort koch seit ein paar Jahren der Japaner Tohru Nakamura und die Restaurantleitung hat vor einiger Zeit Julia Pleintinger übernommen. Reservierung übers Telefon eine Woche zuvor war unkompliziert und wir erreichten das Lokal pünktlich zu 19.30 Uhr am Abend als wir reserviert hatten.

Nach einer herzliche Begrüßung und der Platzierung am Tisch gab es gleich die erste kleine hochformatige Karte mit der Überschrift „Kulinarisch begrüßen wir Sie mit: Aji-Norirolle, Fritto Misto (Romanesco Dip) und Entenleber (Nashibirne).
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Dann wurde uns die große Karte mit den Menüs gebracht, das bestellte Wasser serviert und auf Nachfrage auch die Weinkarte gereicht. Während wir noch die Speisen auf der Karte studierten wurden schon diese ersten drei Anuse Geule serviert, welche ausgezeichnet mundeten und richtig Appetit auf mehr machten. Wir nahmen jeder ein 5-Gänge Menü von verschiedener Zusammensetzung.

Dann folgte die zweite „Lage“ an Amuse Geule auf dem Tisch welche sich aus drei Schälchen zusammensetzte mit folgendem Inhalt:
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Iberico Kinn (Feige und Sellerie), Chawanmushi und Dashi. Geschmacklich wieder eine Entdeckung und sehr ausgewogen, eben recht japanisch, aber mit geschmacklichen internationalen Einflüssen, da in Japan sicher noch weniger kräftig von der Gewürzseite her gearbeitet wird.

Wir hatten inzwischen unsere Menüs bestellt und dann hielten wir unsere Nasen in die Weinkarte, welche in einem ca. A4 Querformat daherkam und sich als recht umfangreich herausstellte. Kein Wunder denn der Werneckhof gehört zur Familie Geisel, welche im Königshiof auch den Weinhandel in der gleichnamigen Weinhandlung betreiben. Wir orderten eine Flasche aus Österreich vom Weingut Gross, welche uns zum angekündigten Menü als durchaus passend erschien. Und zum Hauptgang sollte es dann eine kleine Flasche aus dem Burgund sein vom Weingut Rossignol-Trapet, welche ebenso sehr gut als Abrundung zu den Speisen und dem Hauptgang passen sollte.

Mein Menü bestand also aus folgender Reihenfolge:

Provence Spargel I Gillardeau Auster, Leindotter und würzige Dashi
Werneckhof_Spargel

Steinköhler I Petersilienwurzel, Kapuzinerkresse und Herzmuschel-Sakejus
Werneckhof_Steinköhler

Rochen I Artischocke, Koriander und Pinienkerne
Werneckhof_Rochenflügel

Lozère Kalb I Morcheln, Räucheraal und Kalbsschwanzkrokette
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Erdbeere I Waldmeister und Dulce de Leche
Werneckhof_Dessert2

Nach Abschluß mit dem Dessert gab es bei mir dann einen Espresso, wozu ein sogenanntes süßes Ende gereicht wurde, welches aus folgenden kleinen petit four bestand:

Madeleine, Macaron, Praline, Douglasien Joghurt und ein Honig-Haferchips

Das Lokal hat 2 Räume und ist von der Einrichtung her nicht wirklich modernisiert worden, sondern wirkt mit seinen vielen Holvertäfelungen wie aus der Mitte des letzten Jahrhunderts entsprungen, was aber der Atmosphäre eine wirklich komfortable Akustik und Geborgenheit vermittelt. Auch die Beleuchtung, welche sehr gezielt für die einzelnen Tische gewählt ist kann man sich ganz auf das was da aus der Küche präsentiert wird sich voll und ganz hingeben. Ein kleiner Beleg dafür ist dieses Foto eines knapp eingeschenkten Rotweinglases mit seinen Reflexionen auf der weißen Tischdecke.
Werneckhof_Glasreflektionen
Insgesamt eine sehr gelungener Abend mit einer ausgezeichneten Küchenleistung, welche ich noch höher bewerte als einen Michelin Stern, und ein Service, der weder aufdringlich noch irgendwie zu sehr zurückhaltend wirkte. Mit dem Sommelier kamen wir schnell ins Gespräch, da ein Stichwort zu dem Geschirr von meinem Bruder gleich der Auslöser war für eine weiterführende Unterhaltung auch in französischer Sprache.

Die Speisenfolge dieses 5 Gänge Menüs waren für mich sehr stimmig aufeinander abgestimmt und konnten mit seinen feinen Nuancen an Geschmäckern immer wieder neue Entdeckungen auf dem Teller hervorrufen. Nur war leider der Hauptgang bei mir mit dem Lozère Kalb ein wenig fest vom Fleisch und nicht wirklich zart wie Kalbfleisch.

Meine Bewertung: 18,5/20 Punkten


 

Frühlingsmarkt von Slow Food in München

Slowfood_Markt_Schild
Unter dem Motto „der Frühlingsmarkt“ hatte Slow Food in München zu einem Markt mit diversen Anbietern aus der Kulinarik Branche in die Mixed Munich Art Location in der Katharina-von-Bora-Str. 8a, eingeladen. Ich war fast überpünktlich am Samstag dort und etwas erstaunt, das noch kräftig im Innenhof aufgebaut wurde. Nach nur leicht verspätetem Einlass für 3.- € steuerte ich erst die Kellergewölbe dieser Event Location an, wo sich einige Anbieter mit Slow Food Hintergrund präsentierten. Da waren 2-3 Weingüter, eine Brennerei, ein Kaffeeröster und diverse Anbieter von Marmelade in Gläsern, aber auch klassische Anbieter von Markenprodukten, die sich den Mantel von Slow Food umhängen trotz Ihrer Größe. Geschmacklich und inhaltlich sollte jeder selber urteilen ob das auch noch dazupaßt. Generell war das Angebot an Anbietern und Ständen recht übersichtlich, da der Platz in der unterirdischen Halle doch beschränkt ist. Konkret gesagt nicht zu vergleichen mit einem richtigen Markt, der Woche für Woche mit unterschiedlichen Angeboten die Kunden betreut. Allerdings kann man hier kompakt an 2 Tagen ein tatsächlich alternatives Angebot zu den Wochenmärkten in der Stadt entdecken, da hier auch z.B. die Winzer und Anbieter von Produkten auftreten, welche die Köstlichkeiten herstellen, und auch direkt befragt werden können.
Somit steuerte ich zunächst einen Weinstand an, welcher mit einem omnipräsenten Winzer hinter dem Tisch aufwarten konnte, der mir dann auch drei seiner Riesliche und einen Weißburgunder verkosten ließ.
Slowfood_Markt_Jakob_Christ  Slowfood_Markt_Christ_R93
Jakob Christ aus dem gleichnamigen Weingut wartete mit den Rieslingen aus 2013 und 2014  zwischen 8,50 € und 10,50 € auf, welche recht Säurebetont aber mit feiner Struktur und langem Nachhall aufwarten konnten. WB aus 2014 ebenso mit 8,50 € konnte mich nicht so wirklich überzeugen. Dann zu einem Garagenwinzer Namens Betz aus Frickenhausen am Main, der mich mit seinen Silvanern und dem Riesling nicht wirklich überzeugen konnte.
Einen Gang an die Oberfläche um etwas frische Luft zu schnappen konnte nach mehr als einer Stunde Öffnungszeit kaum mehr Aktivitäten im Innenhof zeigen als zu dem Zeitpunkt da ich kurz nach 13 Uhr Einlass gewährt bekam. Also nochmals in den Keller und zum Abschluß eine Brennerei ausprobiert, wo ich feststellen mußte, daß diese aus dem Weinort Castell stammte, aber von einem Architekten seit ein paar Jahren betrieben wird. Angeboten werden verschiedene Obstbrände von Mirabelle, Birne, Apfel und Kirschen, wobei ich mir einen Riesling Trester genehmigte. In der Nase bereits ein sehr feiner Duft nach diversen Tönen mit frischen Noten nach Frucht, kernigem Obst, fasz schon etwas Holzig und im Geschmack am Gaumen dann sehr elegant und strukturiert, was auf einen mehrfachen Brand Durchgang schließen läßt. Recht elegant und auch komplex im Abgang und zart, sowie wenig alkoholisch wirkend. Fein.
Slowfood_Markt_innen


 

Bier, Macht, München – eine Ausstellung

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Seit 8. April 2016 läuft im Stadtmuseum München eine Ausstellung im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebotes, welches vor 500 Jahren den zunächst Münchener Brauern zugrunde gelegt wurde. Es ist also streng genommen in Münchener Reinheitsgebot, welches jedoch später auf alle bayerischen Brauereien angewandt wurde.

Die Ausstellung ist im 1. Stock in einigen Räumen untergebracht, so das man sich ohne Probleme 2 oder auch 3 Stunden darin informieren kann, wenn auch in diesem Fall leider nur trocken.

Es wird ausführlich über die Beginne der vielen kleinen Brauereien in München informiert, und wie deren Geschichte in den letzten Jahrhunderten sich dann fortsetzte. Es gab insbesondere in den Zeiten de Ersten und Zweiten Weltkrieges einen starken Rückgang des Bierkonsums, der dann ab dem Jahr ca. 1950 zu einer starken Konzentration und Veränderung der Brauereistruktur in München geführt hat. Aber interessanterweise geht es mit einigen kleinen neuen Brauereien in Bayern und inzwischen auch weltweit mit der Braukunst und deren Produkten im Bereich Craftbeer, wieder bergauf mit Neuen Wegen.

Die Ausstellung zeigt eine Menge historische Dokumente von Gebäuden, Brauereigaststätten, Biergärten und technischen Möglichkeiten wie die Entwicklung der Kühlung von Bier, was sonst zu schnell verdirbt. Die heutigen Entwicklungen werden allerdings für meine Begriffe ein wenig zu knapp beschrieben und dargestellt.

Parallel zu dieser Ausstellung gibt es seit dem 13. April 2016 eine Ausstellung im jüdischen Museum, gleich gegenüber auf dem Jakobsplatz, zum Thema Jüdischer Braugeschichte, mit dem Slogan, „Bier ist der Wein dieses Landes“.
Die werde ich dann in den nächsten Wochen mal besuchen.
Also dann frei nach dem Motto: O’zapft is!