Nach einer etwas längeren Autofahrt von Avignon nach Bordeaux erreichen wir unser Hotel für die nächsten Weinverkostungstage in Bordeaux. Das Hotel Majestic, ganz in der Nähe der Oper und einem der Hauptplätze in Bordeaux, treffen wir uns als Gruppe in der Lobby und trippeln in freudiger Erwartung Richtung Interconti Hotel, wo wir ein feines welcome dinner verspeisen sollten. Aber auch der Wein sollte natürlich nicht zu kurz kommen, denn das war ja der wirkliche Grund warum wir hier in der „Hauptstadt des Weines“ unsere Reise durch die diversen Weinregionen des bordelaise mit BKWine starten. Der Weg vom Hotel zu dem vor einigen Jahren komplett neu renovierten Hotel, welches direkt gegenüber der Oper liegt, gerade einmal knappe 5-6 Minuten zu Fuß. Hier ein Blick ins Interior.
Unsere Gruppe besteht gerade einmal aus 9 Personen, wo sich erst 3 Tage später 2 der Teilnehmer zur Gruppe dazugesellen. Das Bistro Le Bordeaux hat einen Tisch vorbereitet, wo wir gemeinsam Platz nehmen. Auch hier starten wir einmal wieder mit einem Crèmant de Bordeaux, was recht ausgefallen ist, denn so einen Crèmant de Bordeaux findet man nicht so oft auf den Karten der Restaurants.
Mit dem Menü starten wir mit einer Gazpacho, welche kräftig und rund abgeschmeckt ist.
Dann folgt als Hauptgang ein Lachs der von vielen Sprossen auf einer Crème begleitet wird.
Und zum Dessert folgt dann ein französischer Klassiker – Crème brulée – die mit einer schön karamelisierten Zuckerschicht oben auf versehen war. Ist aber heute auch keine große Kunst, denn die wird auch in den großen Restaurants heute mit dem Bunsenbrenner hergestellt.
Jetzt ein paar Worte zu den Weinen die im Laufe des Menüs zur Verkostung stehen. Zur Vorspeise und dem Hauptgang gibt es 2 Weine der weißen Sorte welche einmal aus dem Weingut Marjosse stammt und Pierre Lurton gehört. Die Cuvée besteht aus:
44% Sauvignon blanc
20 % Sauvignon gris
32% Semillon
4% Muscadelle
Der zweite weiße zum Lachs ein weißer Cuvée von Domaine de la Solitude aus der Region Pessac Leognan. Beide Weine recht passend zu den Gerichten und für sich auch recht gut.
Dann folgt als vierter Wein des Abends noch ein roter Tropfen von Frank Phélan, welches der Zweitwein von Ch. Phélan Segur ist. War eher als Abrundung zu den Weinen an diesem Abend gedacht, als als Begleitung zum Crème brulée.
Der Veranstalter dieser Weinreise durchs Bordeaux ist BKWine
Für diese Tage zwischen den Weinreisen in der Gegend Burgund und dem Rhônetal sowie der nächsten Reise ins Bordeaux gab es drei Tage in Avignon zu bestreiten, die wir aber mit diversen Restaurant Besuchen und einem sehr interessanten Besuch eines Weingutes in der Provence bestritten haben. Chateau Romanin hatte ich mit meinem Bruder bereits vor ca. 30 Jahren einmal besucht und ich konnte diverse Entwicklungen beobachten und fotografieren, sowie auch eine feine Entwicklung der Weine beobachten und verkosten. Seit meinem letzten Besuch auf Chateau Romanin ist ein weiterer Keller mit einer ganzen Reihe Edelstahlfässern entstanden, der wohl auch ein Resultat der hinzugekommenen Rebflächen ist.
Der Eingangsbereich empfängt uns mit einer interessanten Skulptur, die 2 flüchtende Personen zeigt, welche allerdings direkt in den Keller laufen. Also folgen wir denen hinterher. Hier also ein Blick in den neuen Keller, der wohl in den letzten Jahren erst dazugebaut worden ist.
Aber mit solch großen Edelstahlfässern hat es sich hier noch nicht ausgediehnt, denn auch hier wird inzwischen mit Betoneiern und sicher auch mit anderen Methoden experimentiert.
Gleich nebenan betreten wir den großen Gewölbekeller, der direkt in den Fels gehauen wurde, und den wir bereits vor ca. 30 Jahren so sehen konnten.
Nach dem ausführlichen Rundgang gab es auch hier natürlich eine feine Verkostung der erzeugten Weine die auf einer Rebfläche von ca. 50 ha erzeugt werden, welche dann so ca. 150 Tsd. Flaschen erzeugt.
Meine Bewertungen liegen für die 6 Weine die wir verkosten können so zwischen 15 und 16,5 Punkten von 20 und der Grand Vin aus 2020 mit einer Cuvée von Syrah, Grenache und Mourvèdre war für mich der Top Wein auf diesem Weingut und in dieser Folge der Verkostung.
Hier auch auf den Flaschen deutlich zu sehen die Philosophie des Weingutes, welches nach den Prinzipien von Steiner, also nach Mond, Sonne und den Sternen arbeitet. Das wird in der Weinwelt auch als bio-dynamisches Weingut bezeichnet und wurde in der Vergangenheit etwas belächelt. Heutzutage kann aber gesagt werden, das diese Methoden durchaus zu erheblichen Erfolgen geführt habe, die den Weingütern in der Aufzucht der Weinreben durchaus auch über schwierige Situationen der Wetterbedingungen geholfen haben. Hier nochmals ein kleiner ebenso deutlicher Hinweis auf einer der Türen im Keller des Weingutes.
Anschließend zu diesem Bericht vom Ch. Romanin ein paar Eindrücke aus Avignon, wo wir auch verschiedene Lokale besucht haben.
In den drei Tagen in Avignon sollten wir zu dritt aber auch noch einige weitere schöne Lokalitäten besuchen, wo wir uns primär in den Abendstunden hinbewegten um unseren Hunger des Tages zu stillen. Beginnen möchte ich mit einem kleinen Restaurant Namens La Cuisine des Copins, welches im Innenstadtbereich liegt und ein sehr typisch französisches Flair ausstrahlte. Insbesondere die Einrichtung, der Eingang und diverse typische Dinge die sich an den Wänden des Lokals befanden.
Wir waren recht früh vor Ort und der Chef saß noch draußen vor der Tür und rauchte, bevor das Lokal dann so gegen 19 Uhr aufmachte. Hier noch ein Blick in das Lokal von unserem Tisch aus, wo wir auch etwas von der Küche mitbekamen und es alsbald recht gut besetzt war.
Hier nur ein Beispiel aus diesem Lokal, was wir so auf den Teller bekamen. Die Vorspeise mit einem Ziegenkäse in Blätterteig gebacken auf einem grünen Salat und mit etwas Herbes de Provence on top.
Zwischendrin waren wir natürlich auch einmal beim alten Papstpalast, der recht gut renoviert scheint von außen und es auch noch Ende September eine ganze Reihe diverser Touristen hierher geschafft hatten.
Bei einem kleinen Trip noch mit der Gruppe waren wir dann auch einmal auf der anderen Seite des Flusses, wo wir die Gelegenheit hatten den Papstpalast und die restliche Brücke, welche heute als Teilstück noch dasteht, zu fotografieren.
An einem der weiteren Abenden ging es nicht weit weg vom Hotel in ein Lokal, welches einen enorm großen Innenhof hatte, wo auch wohl mehr im Sommer die Restaurantgäste Platz nehmen konnten. Aber auch eine Art Musikbeschallung lief während wir in einem der Seitengänge zu Abend speisten. Hier 2 Fotos; von außen und auch der Innenhof.
Ein Hotel muß wohl auch irgendwie in dem Gebäude noch gewesen sein, aber das Essen war ordentlich und eine gute Weinauswahl hatten sie auch.
Zwischendrin ging es auch einfach mal in die Gassen der Altstadt, wo wir eine ganze Reihe kleiner Geschäfte entdeckten und ich bei einem der Beschriftungen Inne hielt, denn das versprach doch ein etwas interessanterer Laden zu sein.
BELLA CIAO geht ja noch, aber sich als „Bäckerei Utopiste“ zu benennen ist schon eine gewagte, aber vielleicht auch interessante Seite der Backkunst. Nicht weit entfernt gab es eine recht schmale Gasse, wo sich viele bunte Sonnenschirme auf einer bestimmten Höhe befanden, was ich so fast identisch bereits vor einem Jahr in Tallinn/Estland gesehen hatte. Wer da wohl von wem abgeschaut hat?
Dann noch eine Kurzbeschreibung eines Lokals, welches auch sehr nah am Hotel lag und wir um 19 Uhr fast die ersten Gäste im Inneren der Lokalität waren.
Das La cour d’Honneur (könnte man übersetzen mit „der Ehrenhof“) befand sich auch in einem älteren Gebäude, wo der Innenhof ebenso fast voll bestuhlt war, wo sich dann auch später einige Gäste einfanden. Das Essen an diesem Abend ganz ok und auch die Weinkarte wo man etwas finden konnte.
So der Blick von unserem Tisch aus dem Inneren auf die große Terrasse, wo sich später dann noch die Gäste einfinden sollten.
Zum Abschluss dieser ersten Weinreise von Beaune über Tain l’Hermitage bis nach Avignon waren auch angesichts der relativ großen Gruppe von 19 Personen, inklusive der Reiseleitung, alle Tage auf den Weingütern und den sonstigen Restaurantbesuchen recht entspannt und kulinarisch sowieso ausgezeichnet. Hier noch ein Wolkenbild, welches in der Region Châteauneuf du Pape entstanden ist.
An diesem letzten Reisetag mit der gesamten Gruppe sollte es zu 2 Weingütern gehen die relativ gegensätzlich sind, aber doch auch wieder für sich diesen Tag sehr gut einfügen und das Programm wunderbar abrunden. Zuerst geht es zur Domaine de Mourchon und dann zum Weingut Domaine Serre-Besson.
Domaine de Mourchon hat seine erste Ernte im Jahr 1999 gelesen, ist heute organisch zertifiziert und die meisten Weinberge sind nicht nach Süden, sondern nach Nord/West ausgerichtet, was für das heiße Klima her im Süden sicher ein Vorteil ist.
Auch hier beginnen wir wie meist einmal wieder mit einem Gang durch den Keller und diversen Erklärungen der Gutsbesitzerin, die dann später auch bei der Verkostung dabei ist.
Die Keller unter dem Hauptgebäude sind zwar nicht ausschließlich aus diesen Beton Behältern, aber auch noch in den späten 90er Jahren wurden diese also hier eingebaut. Die Trauben dieser Region reifen durchaus sehr gut in solchen doch relativ großen Gebinden, wo sich Syrah, Grenache, Mourvèdre und weitere typische Trauben für den Süden Frankreichs ausbauen lassen. Nach dem Keller geht es dann in den Verkaufs.-und Verkostungsraum, wo wir ausgiebig versorgt werden. Wir verkosten 2 weiße und 5 rote Sorten die folgendermaßen aufgereiht sind:
Ausnahmsweise mal die Reihenfolge von rechts nach links. Tolle weiße Sorten mit Grenache blanc, Viognier und Roussanne. Bei den Rotweinen dominieren dann Syrah und Grenache. Insgesamt eine sehr stimmige und runde Verkostung, die mit einem Chateauneuf-du-Pape endet, der für mich die beste Note von 17,5/20 erhielt.
Hier nochmals die fast gesamte Auswahl des Weingutes, welches insgesamt sehr feine und abgerundete Weine präsentierte. Eine tolle Alternative zu diversen weiteren Weingütern.
Nach dem Mittagessen ging es dann zum Weingut Domaine Serre-Besson, welches ein wenig nördlicher auf der anderen Talseite liegt und ich vor ein paar Jahren auf einer der Weinmessen in München entdeckt hatte. Das war dann natürlich die Gelegenheit dieses Weingut den Organisatoren von BKWine als Ziel vorzuschlagen und so landeten wir dort an diesem Nachmittag wo uns einer der Partner mit viel Enthusiasmus begrüßte und auch die gesamte Zeit mit uns verbrachte.
Da wir nicht nur an diesem Tage, sonder auch fast alle anderen Tage ein fast supertolles Wetter hatten, konnten wir die Verkostung im Freien vor den Toren der „Hütte“ unsere Verkostung auf diversen Holzfässern vollziehen. Wie hier zu sehen bereits mit diversen Rotweinspritzern versehen. Im Eingangsbereich tronthen auf einer Art Kommode diverse Flaschen die wie für den Verkauf präsentiert wurden.
Jetzt muß man natürlich wissen, das Serre Besson gerade einmal auf einer Fläche von 5 ha seine Weine anbaut. Begonnen haben die beiden Partner, einer aus den USA, der andere aus Frankreich im Jahr 2012 die Weinberge um Ihr Haus herum neu zu bepflanzen und so zu vitalisieren, das heute wirklich zum Teil sehr großartige Weine entstehen. Wir verkosten insgesamt 7 Weine, welche mit einem Rosé beginnt, was für die Region grundsätzlich sehr typisch ist. Die weiteren Weine alle von der roten Sorte, was aber auch für diese Region, nahe dem Chateauneuf-du-Pape sehr typisch ist.
Hier auf dem Foto sind nur die ersten 6 Weine zu sehen, wo ich den letzten dann nicht mehr vor die Linse bekam. Aber alle diese, bis auf den Rosé lagen bei mir in der Bewertung zwischen 16 und 17 Punkten. Alles Cuvées was auch hier relativ typisch ist. Ein letzter Blick vom Weingut in Richtung Osten, wo sich bei klarem Wetter sicher auch die schneebedeckten Alpen sehen lassen.
Final geht es am Abend noch zu einem fairwell dinner wo wir in einem großen Saal, fast wie eine Bahnhofshalle sitzen mit einem knallroten Kronleuchter der über weiteren Tischen am anderen Ende des Raumes hängt.
Wir bekommen einmal wieder ein 3-Gänge Menü serviert, was aber doch in den verschiedenen Lokalitäten recht unterschiedlich ausfallen kann. Im Raum war es sehr laut, was die Unterhaltung untereinander erschwerte. Dann wurde auch ein wenig über die Qualität der Küche gemeckert, was aber wirklich eine große Ausnahme war, denn auf dieser Reise gab es so gut wie keine wirklich negativen Aspekte was die Gastronomie anbelangte. Allerdings hatten wir in den nächsten 2-3 Tage auch noch diverse gute Vergleichsmöglichkeiten, was die Lokalitäten so in Avignon zu bieten hatten. Kommt dann in der Besprechung später noch! Im Restaurant No. 75 gab es eine Suppe als Entrée.
Man sieht den roten Kronleuchter sich immer noch im Teller spiegeln. Dann eine Entenbrust als Hauptgang.
Leider ziemlich zäh und mit belanglosen Beilagen. Der Dessert sehr süß und mächtig.
Crème in der Mitte und von Blätterteil Plättchen umrandet sowie einem frischen Eis, welches dringend notwendig war zum pappsüßen Nougat-Crème.
An diesem Verkostungstag geht es zu einer Ortschaft nördlich von Avignon mit Namen Courthézon, welche nur durch eine Strasse vom Weinbaugebiet Châteauneuf-du-Pape getrennt liegt. In dieser Region werden aber eben auch neben den Châteauneuf-du-Pape Weinen die Côte du Rhône Weine angebaut, welche auf fast identischen Böden, oder auch leicht unterschiedlichem Terrain angebaut werden. Der Name des Weingutes welches wir zuerst besuchen deutet bereits darauf hin, das hier mit vielen Steinen – also die Galets – zu rechnen ist, und der zweite Teil des Namen des Weingutes deutet darauf hin, das hier immer wieder kräftige Winde herrschen – vent – im französischen der Wind. So erreichen wir das Weingut Galevan pünktlich zu einer ersten Verkostung und einem kleinen Gang durch den Keller der hier oberirdisch angelegt ist. Coralie, die heutige Weingutsbesitzerin bearbeitet mit Ihren 2 Söhnen ca. 50 ha Weinrebflächen in der 9. Generation. Da ich bereits in den 90er Jahren hier mit meinem Bruder Holger mehrfach vorbeigekommen war, hatte ich also einen sehr guten Vergleich, was so in ca. 30 Jahren sich getan hatte. Sehr spannend, denn die damalige Tochter Coralie hat eine enorme Qualitätsteigerung in Ihren Weinen vollzogen.
Wir starten unsere Tour mit einer kleinen Kellerbesichtigung die einmal wieder eine ganze Reihe von Beton Cuves aufweist.
Im Hintergrund auch hier einmal wieder ein Betonei, welches auf eine gewisse Experimetierfreudigkeit schließen läßt.
Von einem der Söhne wird leidenschaftlich erklärt, wie die Weine auf Galevan so entstehen, und was wir an Fragen haben kann meist auch fachgerecht beantwortet werden.
Dann geht es natürlich auch hier zu einer Verkostung, die uns diverse feine Weine beschert, was ich so nicht erwartet, aber gehofft hatte. Wir verkosten insgesamt 2 weiße Sorten und 4 rote Sorten. Kleine Info am Rande: die maximalen Erntemengen im Côte du Rhône sind 45 hl/ha und im Châteauneuf du Pape sind es 35 hl/ha.
Beide weißen Sorten sind Cuvées und bestehen einmal aus 80% Clairette (Côte du Rhône) und der zweite zu 95% aus Grenache blanc (Châteauneufe du Pape) Noten von 16,5 – 17,5 / 20.
Dann folgen die roten Sorten welche in dieser Region im Wesentlichen aus Grenache, Mourvèdre, Carignan und Cinsault bestehen. Aber sicher wird hier auch noch viel Syrah angebaut der ja ein heißes Klima durchaus verträgt. Für mich war der letzte Rotwein namens Georges aus 2022 mit Abstand der höchstbewerteste mit 18 Punkten. Kokosnuß in der Nase, sehr dichte Note am Gaumen mit einer kräftigen Frucht. Dichte Kirsche, volle Frucht mit Leder und Tabaknoten.
Die Chafin Coralie in der Mitte von Ihren Söhnen eingerahmt, undf rechts daneben Britt Karlsson, unsere Reiseleitung und beste Organisatorin.
Das Haus zum Abschluss nochmals von außen mit den alten Olivenbäumen im Vordergrund. Nach diesem interessanten Besuch geht es weiter zum Chateau Maucoil, welches in der Weinbauregion Châteauneuf-du-Pape liegt und wir dort nach einem Gang durch die Weinberge ein formidables Mittagessen bekommen, welches ich dann später mit seinen Gängen beschreiben werde.
Das „C“ auf der Beschriftung hat schon etwas gelitten, was vielleicht auf die Hitzeeinwirkung hier im Süden von Frankreich zurückzuführen ist. Das Châteauneuf-du-Pape ist eine leicht hügelige Landschaft die mit seinen besonderen Bodenbeschaffenheiten einen sehr kräftigen und ordentlichen Wein hervorbringt. Weiterhin sei zu erwähnen, das in dieser Region seinerzeit so ca. im Jahr 1855 die relativ aktuelle Begrenzung der Weinregionen auf seine Reben entstanden ist. Nicht unweit vom Chateau können wir eine der sehr alten Syrah Reben bestaunen, die wohl so ungefähr ein Alter von 120 Jahren hat.
Auch hier in diesem Weingut ist gerade einmal ein paar wenige Tage die Weinernte abgeschlossen worden, und die Arbeiten an dem flüssigen Gut setzt sich in den Kellern in den großen Gärbottichen, Betonbehältern oder auch Eiern fort. Im Gebäude dürfen wir dann wieder an einer größeren Tafel Platz nehmen wo es ein 3-Gänge Menü mit den Weinen von Maucoil zu verkosten gibt. Wir starten mit einer sehr fein abgeschmeckten Blumenkohlsuppe mit Shrimps und kleinen weiteren Einlagen die von einem Côte du Rhône aus 2022 vom Ch. Maucoil begleitet wird.
Zur Vorspeise folgt dann ein Stück Kabeljau der sehr fein von dem Gemüse umgeben ist, welcher auf dem Teller angerichtet ist, und von einer Ingwer Sauce als Basis begleitet wird.
Zum Hauptgang fogt dann ein Stück Lammschulter die so super fein gegart ist, das es eigentlich kein Messer benötigt. Kartoffelpürée und confierte Karotten mit Schalotten als Beilage.
Himmlisch köstlich was da so aus der Küche aufgetischt wurde, was aber auch bei einem Koch des Hauses nicht von Ungefähr kam, denn er hatte in der Vergangenheit bereits in einem Sterne Lokal in Avignon gearbeitet. Der Dessert folgt dann mit einer sehr fein angerichteten Birne in einer Syrahsauce und Feigen.
Nach einer etwas längeren Busfahrt von Tain l’Hermitage erreichen wir die Domaine Fayolle auf einem fast schon abenteuerlichen Weg rechtzeitig zur ersten Verkostung an diesem Vormittag. Das Weingut liegt in der Region St. Peray und wurde 1959 von den Großeltern gegründet. Das Weingut ist seit 2022 als organisch produzierender Betrieb zertifiziert und besitzt gesamt ca. 12,5 ha Weinanbauflächen. Die Rebzeilen werden zum Teil mit Pferden beackert und zum Teil mit Traktoren bearbeitet, was für den Winzer wohl ein ordentlicher Unterschied ist. Gesamt können wir hier an dem Vormittag 8 Weine verkosten die für mich gesamt so zwischen 16 – 18 Punkte von 20 liegen. Wir starten mit 3 weißen. Erst ein Croze Hermitage aus 2024, dann folgt ein St. Peray aus 2023 (Foto) und noch ein Croze Hermitage aus 2023.
Jetzt hab ich mal mit der Verkostung angefangen, obwohl wir natürlich zuerst durch den Keller gegangen sind, der sich direkt an den Verkostungsraum anschließt und zum Teil in den Berg gebaut ist.
Hier die Theke im Verkostungsraum, der in 2 Teile unterteilt, recht hell und mit feinen Details ausgestattet ist. Bei den roten Sorten beginnt es mit einem Marsanne, gefolgt von zwei Syrah sowie dem Clos de Cornirets und einem Hermitage aus ’22 Les Diognières. Hier die roten.
Der Les Diognières aus 2022 wurde von mir wie folgt bewertet: Sehr dichte Frucht am Gaumen, super fein zisellierte Geschmacksnoten, ausgewogen und mit einer feinen Frucht mit Kirsch und sonstigen roten Früchten (18/20). Jetzt aber noch der Blick in den Keller wo es auch für uns als Gruppe ein paar kleine Neuigkeiten gab. In diesem Keller wird auf allen Ebenen so fein experimentiert, das es sich eben auch in den Gärbehältern und speziell geformten Betongefäßen äußert.
Wir haben hier in dieses „Betonei“ zwar nicht reinsehen können, aber ich nehme stark an, das sich die Wände innen ebenso wie außen in dieser „Saphirform“ abbildet. Weiterhin waren uns bisher die Glasballons, welche mit Rotwein gefüllt waren, noch unbekannt und hatten diese bisher auf keinem Weingut im Keller gesehen. Diese sollten uns später aber in Bordeaux nochmals begegnen.
Dann geht es zum Lunch in die Auberge de Crussol welche oberhalb von St. Peray liegt und wir ein deftiges Mittagessen mit feinen Köstlichkeiten erhalten.
Im ersten Stock liegt der Gastraum, wo wir uns über die Holztreppe hinaufbegeben und einen Blick in die offene Küche erhaschen können.
Im Hintergrund unter dem offenen Kamin dreht sich ein Spanferkel, welches wir gleich noch zu sehen bekommen werden. Wir setzen uns also an große rustikale Holztische wo wir zunächst einmal wieder einen Wein kredenzt bekommen. Domaine de Tunnel – aus der Region ist mir deswegen vertraut, weil ich vor ca. 10 Jahren auf dem Weingut zu einer Verkostung war und mir Holger auf der Durchfahrt mehrfach einige Flaschen mitgebracht hatte.
Dieser Roussanne vom Weingut Domaine du Tunnel ist großartig und auch richtig passend zu den folgenden Vorspeisen mit Sardellen, gegrilltem Gemüse und einer Terrine. So serviert:
Aber das Beste war natürlich mit seinem Showeffekt das Spanferkel direkt vom Grill.
Da spielte es wirklich keine so große Rolle, das das Fleisch auf dem offenen Feuer und dem Grill wohl insgesamt ein wenig sehr trocken geraten war. Die Kruste der Haut allerdings ausgezeichnet und so wurden dann die diversen Stücke des Spanferkels bereits tranchiert auf einem großen Holzbrett für uns serviert.
Damit aber nicht genug mit den feinen französischen Klassikern, denn zum Dessert gab es weitere 2 Klassiker auf den Tisch mit den Namen:
• Ile de flotante und
• Baba Rum
Selber hatte ich diese Desserts bisher in Frankreich auch noch nicht verkostet, aber sie waren köstlich und gingen fast komplett weg.
Nach einer etwas längeren Busfahrt kommen wir am späten Vormittag in Condrieu zu unserem Lunch beim Restaurant Le Beau Rivage an, welches direkt an der Rhone liegt und dort an unserem Fenster die Flussschiffe vorbeidümpeln. Bei schönem Sommerwetter könnte man auch draußen auf der Terrasse sitzen, aber das Wetter so Ende September war bereits zu kühl, um auf der Terrasse Platz zu nehmen.
Hier die große Tafel an der wir als 19 köpfige Gruppe Platz nehmen konnten. Das Restaurant selber gab von seinem Interior nicht besonders viel her, dafür war einmal wieder die Speisenfolge ganz ausgezeichnet und und von der Reiseleitung gut ausgewählt. Hier nun die diversen Gänge mit Amuse bouche, Vorspeise, Hauptgang und einem deftigen Dessert. Es beginnt mit den feinen Kleinigkeiten, die es fast immer zu unseren Mittagsspeisen bzw. auch zu den diversen Abend-Dinners gab.
Sehr feine kleine Bäckereien mit Teigtaschen und Pilzfüllung, Töpfchen mit einem Art Kaviar und sonstigen kleinen Happen zum Start des Menüs. Dann folgt die Vorspeise mit einem Lachs Tartar, welches fein dekoriert auf den Tisch kam.
Der Saußenstreifen wohl angemacht aus einer süßen Südfrucht, die ordentlich zum Lachs paßte und ein schwarzes Teiggitter, welches wohl sicher mit Tintenfisch gefärbt war. Dann folgt ein kleiner Zwischengang mit einem fruchtigen Sorbet, welches frisch und fruchtig daherkommt.
Es folgt der Hauptgang mit einem Lammfleisch, welches super gegart ist und noch fast rosa auf den Teller kommt.
Super kräftige Sauce dazu und eine Nocke von dunklem Gemüse auf einem „Kamm“ von Kartoffeln die nicht ins Gewicht fallen. Aber dann folgt der deftige und sehr süße bzw. fast mächtige Dessert, welcher aus diversen Schokoschichten besteht und kaum jemand am Tisch bezwingen wollte.
Rechts auf dem Teller eine Art Nougat-Eis auf dunklen Streuseln und links eine sehr heftige Schokoladenkuchen Schichtung.
Nach diesem vollmundigen Lunch geht es mit dem Bus weiter zum Verkostungs.- und Verkaufsraum von M. Chapoutier, wo es noch eine Überraschung geben sollte und uns eine großartige Verkostung erwartet. Da ich bereits einmal zu einer Verkostung dort war konnte ich mir grob vorstellen, was uns erwartet, aber wir sollten sehr positiv überrascht werden. So sieht der Eingang zum Verkostungs.- und Verkaufsraum von der Strasse aus.
Dort eingetreten haben wir uns erst einmal umgesehen und orientiert da es ein sehr großes Angebot in den Regalen dieses Weingutes gibt.
Das Weingut wurde 1808 bereits gegründet und wird heute bereits in der 7. Generation geführt. Pro Jahr werden hier 12 Mio. Flaschen erzeugt, was für die Region doch recht ungewöhnlich ist. Die Region Hermitage für das Weingut Chapoutier allein hat eine Größe von 136 ha.
Bei den weißen Sorten wird primär Marsanne und Roussane erzeugt, wobei bei den roten Sorten natürlich die Klassiker wie Syrah und manche andere rote Sorten erzeugt werden. Gleich einmal vorneweg hier die Flaschen in der Reihung wie wir sie verkosten können:
Verkostung von links nach rechts beginnt es mit dem Marsanne aus ’21. Eine für die Region so typische Traube, welche sich dann aber im Glas super entwickelt und am Gaumen wunderbar expressiv sich zeigt. (17,5/20)
Es folgt der Meal aus dem Jahr 2014 mit dem gleich Jahrgang ein de l’Orée wo sich die wirklichen Noten einer solchen Traube wie eines Marsanne zeigen. Der Meal für mich (18,5/20) und der l’Orée erhält von mir (18/20)
Dann folgen die roten Sorten mit dem Sizeranne aus 2020 mit Syrah der aus verschiedenen Lagen des Syrah aus der Region stammt. Es folgt der L’Hermite, welcher sich bereits in der Region von 400.-€ bewegt und sich mit seinen Ledernoten und Lakritz wunderbar fast schon schmeichelnd weich an den Gaumen legt. Superfein! (18,5/20)
Final gibt es dann noch den Le Pavillon aus 2012, der für mich in der Reihe der roten Sorten absolut den Vogel abschießt. Eine sehr feine leichte Note mit kräftigen Spitzen am Gaumen. Eingekochte Früchte, sehr vordergründig mit expressiven Noten am Gaumen und fein ziselierter Säure. Ebenso ca. 400.-€ (19/20)
Und dnan gab es während der Verkostung zu einem Besuch den alle in der Gruppe überraschte, denn keiner hatte damit gerechnet das M. Chapoutier persönlich anwesend war und unsere Verkostung besuchen sollte.
Das großartige an diesem Besuch war allerdings, das er für ca. 15 Minuten über die Machart und den Stil des Weingutes berichten konnte, bzw. so überzeugend über Biodynamik erzählte, das uns fast die Sprache wegblieb. Ein ganz großartiger input auf einem Weingut, welches wirklich aus Überzeugung so produziert – trotz seiner Größe. Ein großartiger Abschluß des Verkostungstages.
Wir starten am Vormittag mit einem Besuch bei dem Weingut Joseph Drouhin, welches seine Keller und einen schönen Verkostungs- und Verkaufsraum mitten in der Stadt Beaune zu liegen hat.
Der Eingang zum Verkaufsraum und wo wir als Gruppe am späteren Vormittag dann aus den Kellern wieder auftauchen sollten. Zu den Kellergewölben steigen wir erst eine kleine Strecke an diesem Eingang links vorbei eine Gasse hinauf und es tut sich dann ein Raum auf in dem noch eine sehr alte Holzpresse steht, die nach Auskunft unseres Gruppenleiters an einigen Jahren immer noch Verwendung findet für die Pressung von speziellen Weinen für das Weingut.
Das Weingut Josph Drouhin ist für Burgunder Verhältnisse relativ groß und besitzt eine Rebfläche von ca. 250 ha mit Reben. In einem weiteren Weingut, welches zu Drouhin gehört das in den USA in Oregon liegt sind es weitere ca. 250 ha. Dann geht es mit der Gruppe weiter in die Tiefen des Kellers, welche nach Angaben unseres Gruppenleiters mehrere Kilometer betragen. Hier liegen also nicht nur große Schätze aus vergangenen Jahren, sondern sicher auch große Werte an Flaschen.
So sieht dann nach erfolgter Verkostung die Reihe der Flaschen aus, die uns während des Kellerbesuches angeboten wurden. Gesamt gab es also 7 Weine, links die weißen Sorten mit einem blanc aus Chablis, einem St. Romain Villages und einem Pouiily Montrachet der für mich in der Reihe der weißen am allerbesten abschnitt. In der Mitte stehend. Eine sehr intensive Nase und einem expressiven Gaumen mit einer wunderbaren Frucht und toller eingebundener Säure. Sehr ausgewogen (18,5/20)
Bei den roten Sorten ein Volnay aus ’22, ein Clos de Mouche aus ’22, Premier Cru, ein Vosne Romanée als Premier Cru sowie ein Clos de Vougeot aus ’20, der bei mir dann schließlich auch am besten abschnitt. Flasche ganz rechts auf dem Foto. Sehr feine Nase mit dichter Note, recht komplex am Gaumen super ausgewogen und rund was die diversen Komponenten der diversen Geschmacksrichtungen hergaben. (19/20) Von diesem Wein gibt es gerade einmal 1 ha. Hier nochmals mit einem Foto der Verkaufsraum von innen, wo die Tour durch den Keller endete.
Zum Lunch fahren wir mit dem Bus dann wieder einmal in die Region um Beaune, wo es nach Savigny-les-Beaune geht in das relatv neu renovierte und wiedereröffnete Restaurant 428. Hier fragt sich der geneigte Leser sich einmal wieder wo diese Namengebung herrührt. Das wurde uns natürlich auf Nachfrage entsprechend erklärt. In der Vergangenheit wurden Weingärten ja nicht mit Maschinen beackert, sondern ausschließlich per Hand bearbeitet. So wurden nicht nur die Trauben per Hand geerntet, sonder auch das Unkraut gejähtet, die Zweige nach der Ernte geschnitten und weitere viele dieser Tätigkeiten in den Rebzeilen von Hand vollbracht. In dieser Zeit vor der Mechanisierung auch der Weinreben Arbeit gab es ein Maß, wieviel Reben ein Arbeiter am Tag so im Schnitt, oder auch wenn er gut war zu schaffen hatte. Das waren dann eben 428 Reben woher sich das Restaurant diesen Namen entlehnt hat.
Wir dürfen als Gruppe mit gesamt 19 Personen einmal wieder an einer großen langen Tafel Platz nehmen und es ist fein für uns gedeckt. Es gab hier von unserer Reiseleitung leider kein Menüblatt, welches bei diversen anderen Gelegenheiten sehr hilfreich war, aber dafür war die Stimmung, bzw. natürlich auch das Menu in seiner Gänze wunderbar fein und ausgiebig angerichtet. Vorspeise wie meist mit einem kleinen Teller voller frischer Dinge.
Eine Art Salat mit diversen Meeresfrüchten, Croutons, eingerahmt von einem leicht marinierten Nori-Streifen, der den Salat insgesamt auf dem Teller zusammenhielt. Vorne noch ein Süßwasserkaviar und ein Kreis aus Olivenöl mit eingebauten Kräutern.
Zum Hauptgang gab es dann Geflügel, welches aber von allen am Tisch gelobt wurde, da nicht trocken und fein abgestimmt mit den Zutaten.
Popkorn vielleicht ein bischen befremdlich, aber so eine „kreative“ Küche darf sich auch mal solch eine Zutat entsprechend erlauben. Dann gibt es zweierlei an Süßspeisen worauf ich schließen konnte, das der Küchenchef vielleicht einmal Patissier in einem großen Lokal war?
Mit Burrata und Nüssen, sowie ein fast obligatorisches Grünzeug oben on top.
Der zweite Teller mit süßem Zeugs bestand hauptsächlich aus einer Meringe mit Füllung, die sich dann nach dem Anstich über den Teller verteilte. Zum Kaffee auch hier noch einige kleine Gebäckteile wie den Madelaines und anderen süßen kleinen Fingerfoods. Oben auf der Anrichte sind kleine Würfel aus einer Zuckermasse/Gelees, die nochmals mit feinem Zucker garniert wurden. Gelagert auf Kaffeebohnen – also optisch passend zum Café.
Fährt man einmal mit dem Veranstalter BK-Wines auf eine Weinreise so ist das grundsätzlich ein großes Ereignis. Das kann aber noch dadurch gesteigert werden, indem man sich abends einen Restaurantbesuch reserviert, denn die meisten Abende sind ohne Programm und somit zur freien Verfügung der Gruppenteilnehmer. Das war mir natürlich durch meine vergangenen Reisen bereits bekannt, und so hatte ich beispielsweise in Beaune am 3. Abend einen Tisch für 3 Personen im Le Benaton reserviert, welches ich aus vergangenen Reisen bereits kannte. Der Küchenstil hatte inzwischen allerdings komplett gewechselt. Jetzt gab es sehr stark von asiatischer Küche beeinflusste Gerichte. Wir bestellten ein 5 Gänge Menü mit einer Begleitung eines typisch burgundischen Weißweins. Es beginnt auch hier, wie in vielen weiteren Gourmet Lokalen mit einer breiten Auswahl an Amuse Bouche Kleinigkeiten die fein abgeschmeckt und sehr typisch schmecken.
Die weiße Kugel auf dem Löffel zerspringt im Mund regelrecht wie ein Lufballon. Das Eis in der Tüte entpuppt sich als chremige Frischkäse, würzige Fülle, und auf dem kleinen Keks thront eine Nocke von Foie Gras oder Leberpastete. Dann folgen 2 Vorspeisen die sich wie folgt darstellen.
Ein etwas undefinierbares rotes Sößchen mit 4 Früchten darin und einem Art Sahneklecks der mit einer Blüte dekoriert ist.
Dann folgt eine Schale mit einer frischen Note wo in der Mitte eine Quinoamasse grün angemacht ist und mit diversen frischen Komponenten von Gurke, Schaum und kleinen Pilzen begleitet wird. Dann folgt ein Zwischengang mit einem poschierten Ei in einer Dashi Sauce die noch von einem Stück etwas undefinierbarem Fleisch begleitet wird, welches dann aber mit Salicorne fein dekoriert wurde.
Es folgt der Hauptgang mit Fisch, der sehr gut auf der Hautseite angebraten wurde und auf dem Teller fein auf klein gewürfeltem Gemüse angerichtet wurde. Das spektakuläre an diesem Hauptgang ist aber eher der metallene durchlöcherte Teller, oder wie man das Gebilde auch immer nennen will.
Interessanterweise war der metallene Teller sogar angewärmt, so das hier der Fisch sicher gut zur Geltung kam.
Sehr dekorativ das Dessert, aber ansonsten nicht weiter interessant mit seinen eingelegten Früchten. Zum Abschluß gab es dann zum Kaffee noch diverse Pralinen die wohl im Haus selber hergestellt worden waren.
Nicht zu vergessen der Wein den wir zu diesem Gericht bestellt hatte: Ein St. Aubin vom Weingut Au Pied du Mont Chauve aus 2016 der nicht nur zum Fisch sondern auch zu manchen anderen Gängen ganz gut passte.
Der Tag beginnt also im Côte de Nuits, bei der Domaine Clos Saint Louis. Ein Familienbetrieb mit 20 ha und einer Rebsorten Vielfalt von 20% weiß und 80% roten Trauben. Es gibt einen kleinen Durchgang durch das Weingut, welches auch erst gerade die Ernte abgeschlossen hat, und die Trauben größtenteils noch in den Gärbottichen (Edelstahl+Beton) die erste Stufe Ihrer Fermentierung/ Gärung absolvieren.
Hier also auch noch ein Beispiel das die erste Vergärung in einem Betonbehälter vor sich geht. Vom Mitarbeiter wird der Tresterhut unter den Wein gemischt damit die Flüssigkeit auch die Extrakte der Traubenschalen und deren sonstigen Inhalte mitbekommt. Hier wird nicht mit irgendwelchen Schischi Methoden gearbeitet, sondern mit harter Handarbeit der Wein produziert.
Und fast zu Ende unseres Rundgangs auf dem Weingut entdecke ich eine kleine aber feine optische Remineszens an die vielen Flaschen und verkorkten Weine die sich im Innenhof des Weingutes an einer der Eingangstüren befindet.
In diesem Weingut dürfen wir gesamt 7 Weine verkosten, die alle gesamt recht gut munden. Für mich war eines der Highlights ein Pinot Noir aus 2021. Vom Gaumen her schon leicht gealtert aber recht kräftig und mit feinen Karamellnoten und etwas buttrig. Hier noch ein Foto der verkosteten Weine in dem Raum wo wir uns als Gruppe den Genüssen hingaben.
Nach dieser ersten ausführlichen Verkostung ging es zu einem Lokal, welches zu einem Weingut gehört, das den Namen Domaine Drouhin-Laroze trägt und ich vor einigen Jahren bereits einmal zu einer Verkostung besucht hatte.
Ein Weingut welches mitten in der Ortschaft Gevrey-Chambertin liegt und einen kleinen aber sehr feinen Park innerhalb der Mauern seines Weingutes sein Eigen nennen darf. Wir sind hier für einen Lunch und die Verkostung der Weine des Weingutes gebucht. Das Weingut baut seine Weine auf ca. 12 ha an und besitzt in diesen Flächen gesamt 9 Grand Cru Lagen. Das macht die Vorfreude auf die Verkostung sicher auch spannend, aber auch für den einen oder anderen Geldbeutel etwas stressiger. Während des Mittagessens dürfen wir 6 Weine verkosten die nicht nur zu den Speisen sehr gut harmonieren, sondern insgesamt mir auch sehr in guter Erinnerung geblieben sind. Es gibt im Wesentlichen die Jahrgänge ’19, ’21 und ’22. Hier aber erst einmal ein Blick auf die Speisen der Mittaggenüsse:
Vorneweg als Einstieg ein Käseplätzchen, welches ausgezeichnet kräftig und fein abgeschmeckt war.
Als Vorspeise folgt eine Terrine von Schweinefleisch mit Kräuterkruste auf einem Salat der ausgezeichnet dazu passte.
Zum Hauptgang ein Boeuf Bourginon mit Kartoffelgratin was insgesamt eine tolle Kombination ist aber auch das Boeuf Bourginon war dermaßen soft und super gewürzt, so das es nichts, aber auch garnichts zu meckern gab.
Den Käsegang, bzw. den Dessert hab ich irgendwie beim Foto verpaßt, dafür die Reihe der Weine hier zu sehen:
Fast alle größeren, bzw. bekannteren Weingüter haben inzwischen gelabelte Weingläser wo entweder der Name des Weingutes eingraviert ist, oder wie hier links zu sehen das Logo des Weingutes, welches für das gesamte Weingut stehen soll.
Aus der Reihe der Weine war für mich der letztlich am Ende ausgeschenkte Wein aus 2022, Chapel Clementin Grand Cru das Highlight für diese Reihe der Weine. Reben 1973 gepflanzt auf gerade einmal 1/2 ha. Sehr feine vordergründige Würze am Gaumen und richtig voll im Abgang. (17,5/20).
Nach diesem sehr feinen Mittagstisch ging es zum Weingut Michel Magnien, welches wir mit einer seiner roten Sorten bereits am ersten Abend kennengelernt hatten. Das Weingut liegt in Morey-Saint-Denis und produziert im Jahr so ca. 200 Tsd. Flaschen. Ist also im Vergleich zu manchen vorherigen Gütern doch etwas größer aufgestellt. Auch hier sollte zunächst ein kleiner Kellerdurchgang aufzeigen wie bei Magnien so im Detail gearbeitet wird. Und wir können also diverse Eigenheiten entdecken, wie Betoneier, tönerne Amphoren und auch sonstige Experimente die mit den Weinen hier angestellt werden. Es geht um Geschmack und Qualität – sonst nichts weiter.
Nach diesem Rundgang geht es natürlich auch hier zur Verkostung von diversen feinen Tropfen aus dem Weingut, welches im Jahr so ca. 200 Tsd. Flaschen produziert. Wir starten mit einem weißen Cuvée aus Ch 60%, Sem 20% und 20% Pinot gris. Mit sehr feiner und dichter Nase nach Aprikosen. Am Gaumen dann mit feiner Bergpfirsichnote und frischen Früchten. Super Reife und kräftige Noten. /17,5/20)
Bei den roten Sorten ist für der letzte in der Reihe – ein Grand Cru Charmes Chambertin aus 2018 der Top Wein. Etwas verhalten in der Nase aber sehr fein am Gaumen ausgewogen und extrem lang mit sehr feiner Schoko und Nougat Caramel Noten. (18,5/20)
Von rechts nach links zur Abwechslung aber ebenso fein wie auch spannend in der Reihenfolge. Hier wurde verkostet:
Bei bestem Spätsommerwetter ging es an diesem Tag zu zwei Weingütern im Pommard und der Region Aloxe-Corton. Weiterhin machten wir für den Mittags-lunch Station in der Ortschaft Puligny-Montrachet in dem Restaurant von Olivier Leflaive. Nach dem Frühstück im Hotel in Beaune versammelt sich die Gruppe um 9:30 Uhr für die Abfahrt zu unserer ersaten Station bei dem Wedingut Maison Shaps, welche gerade mitten in der Endphase der Weinernte steckten, was wir dann auch auf dem Hof live miterleben konnten. So sieht das dann aus, wenn die Maischevergährung in den großen Edelstahltanks abgeschlossen ist und die vergorenen Trauben in der Presse weiterverarbeitet werden und soweit ausgepresst werden, das der fast schon klare Wein für die weiteren Verarbeitung ausgepresst wird.
Nach dieser Pressung kommt der Rotwein entweder in die kleineren Barriquefässer – im Burgund mit einem Inhalt von 228 Liter – oder auch in größere Holzfässer, die 500, 1000 oder auch mehr Liter Wein fassen. Die Gruppe verkostet hier auf dem Weingut im Vergärungskeller, der sich wie eine größere Garage anfühlt, aber deswegen nicht minder geeignet ist für eine Verkostung von weißen und roten Burgundersorten. Das Weingut Shaps bewirtschaftet insgesamt ca. 4 ha Weingärten und produziert darauf so ca. 20 Tsd. Flaschen Wein im Jahr. Wir verkosten insgesamt 7 Weine aus bereits abgefüllten Jahrgängen, und zum Abschluß gibt es einen sicher außergewöhnlichen Schluck frisch aus der Presse, wie oben im Bild zu sehen. Hier die Reihe der Weine welche wir ins Glas bekommen.
Insbesondere die Pommards waredn für mich in Ihrer fedinen Note der Pinot Noirs sehr fein und ausgewogen vom Geschmack der Frucht mit Ihrer Säure gut abgestimmt. Hier insbesondere verkosten wir im Wesentlichen die aktuellen Jahrgänge 2023, 20222 und aus der Presse natürlich 2025. Ein Blick auf die Karte verdeutlicht die Lage.
Die Farben verdeutlichen die Klassifikation der einzelnen Lagenbezeichnungen. Dunkelrot: Grand Crus, rot: Premier Crus, gelb: Villages und grün: Appellation Regional. So wird auch hier deutlich, das die beiden rötlich gefärbten Lagen die kleinste Menge ausmacht und damit auch den Gipfel der Preise für eine Flasche repräsentiert.
Nach dieser Verkostung geht es zu einem Mittagessen, welches in einem Restaurant stattfindet, das zum Weingut Olivier Leflaive gehört und an diesem Tage sicher eines der Höhepunkte sein sollte. Diese Weinreise, wie auch viele weitere von BKWine, ist so organisiert, das wir auch immer zum Lunch die entsprechenden Weine der Eigentümer des Restaurants oder auch der Region, bzw. des Weingutes wo wir speisen, zur Verkostung erhalten.
Wie der Zufall es so wollte war Olivier Leflaive selber an diesem Mittag anwesend und begrüßte unsere Reiseleitung mit Britt und Per am Tisch als er ins Restaurant kam. O. Leflaive trägt immer einen Hut, so war auch er auf diesem Foto gleich zu erkennen und machte einen sehr aufgeräumten und freundlichen Eindruck.
Hier nun die Speisenfolge, welche wir in dem Restaurant auf die Teller bekamen. Die Weine waren selbstverständlich aus dem eigenen Weingut von O. Leflaive, die ich aber an diesem Mittag nicht im Foto festgehalten hatte.
Das Amuse Geule mit einer Crème aus Wurzelgemüse und dekoriert mit Olive und Mandel.
Die Vorspeise aus einer Terrine die mit Zuccini und Basilikum auf einer feinen Paprikasauce abgestimmt ruhte.
Zum Hauptgericht dann ein fein geröstetes Stück Perlhuhn mit Karotten und einer gremolata. Sehr ordentlich vom kräftigen Geschmack aber ein wenig sehr zurückhaltend in der B<eilage.
Im Dessert dann ein Pavlova, was im Prinzip eine Meringe ist, mit roten Früchten und einer Sauce von Vin de Bourgogne, also hier offensichtlich aus einem Rotwein eingedünstete rote Sauce als Basis. 3 Weine gab es dazu aus der Domaine Olivier Leflaive: Uncle Vincent, Auxey Duresses und ein Meursault Vireuls; alle aus dem Jahrgang 2020.
Am Nachmittag ging es dann zum Weingut Domaine Compte Senard in Aloxe-Corton, welches mit einer Größe von 10 ha Weinbergen schon bereits zu einer der größeren Anwesen zählen darf. Es werden ca. 40 Tsd. Flaschen im Jahr produziert und das Weingut ist seit 2003 als organisch produzierender Betrieb zertifiziert. Auf dieser Station können wir 8 Weine verkosten, was für den Tag auch ein sehr gelungener Abschluss sein sollte.
Der herausragende Wein aus dieser Reihe war für mich einmal wieder der etwas ältere Jahrgang aus 2001 mit dem Corton-Les Bressandes Grand Cru aus einer Monopollage. Sehr würzig in der Nase mit expressiven Noten der Frucht. Sehr kräftige Struktur in seiner gesamten Länge und Ausbreitung im Gaumen. Ein tolles Beispiel eines ausgereiften und wirklich auf seinem Höhepunkt angelangten Burgunders. (19,5/20) Kosten: 245.-€
Blick in den Keller, der uns in den nächsten Tagen mit ähnlichen Gewölben immer wiederkehren sollte, denn im Burgund sind die meisten Keller unterirdisch angelegt.