Vor einigen Monaten hatte ich bereits mit meinem Bruder vereinbart, einmal wieder gemeinsam nach Frankreich zu fahren. Da Holger als Keramiker ca. 17 Jahre in Frankreich gearbeitet hat, sind dort auch einige Freundschaften entstanden, die wir zu dieser Gelegenheit nun auch in Paris, worauf unserer Wahl gefallen war, besuchen und alte Freundschaften wiederbeleben konnten. Es sollten aber auch ein paar Museumsbesuche darunter sein, sowie Lokalbesuche, die ich im Folgenden kurz beschreiben werde.
Los ging es also am ersten Tag in Paris mit einer Ausstellung im Musée des Arts décoratifs, wo eine Ausstellungen über japanische Kultur auf 3 Etagen zu sehen war. Insbesondere die keramischen Objekte waren sehr interessant, aber auch ein Video zu Herstellung von Japan-Papier aus Pflanzenfasern, welches auch in einem großen Ausstellungsobjekt zu sehen war. Hier zwei keramische Beispiele.
Dann suchten wir uns zur Mittagszeit ein Bistro, welches ich mir schon zu Hause aus dem Netz und der Fachliteratur herausgesucht hatte, und prompt hatten wir Pech, da es über Fasching für 4 Tage geschlossen war. Weitersuchen, was in Paris mit den vielen Bistros nicht so schwer ist, und wir fanden prompt auf dem Blvd. Saint Germain ein erst kürzlich eröffnetes Bistro mit ansprechender Karte.
kitchen ter(re) lautete der Name und wir bekamen einen Tisch direkt am Fenster – sozusagen mitten auf dem Boulevard Trottoir. Später stellte sich heraus, das dieses bereits ein drittes Lokal des Kochs William Ledeuil aus Paris ist, der hier ein weiteres Bistro eröffnet hat. Übersichtliche Karte mit quasi Einheitspreisen und so bestellten wir uns eine Vorspeise für 16.-€ und einen Hauptgang für 26.-€. Gläschen Wein dazu mußte natürlich auch sein. Hier mein Tartar von Thunfisch und Rind
Sowie mein Hauptgang als Nudelgericht mit frischen Kräutern, Nüssen, Pilzen und gut abgeschmeckter Sauce. Insbesondere die Kürzung dieses Tellers war außergewöhnlich gut.
Da es bereits mittlerer Nachmittag war, als wir das Bistro verließen, schlenderten wir bei noch einigermaßem trockenem Wetter durch die Straßen des Bezirks und waren an diesem Samstag-Nachmittag nicht wirklich allein unterwegs. Hier ein Graffiti aus derm Viertel.
Und abends ging es dann in das reservierte Bistro Belhara, welches wir von einem Freund in München empfohlen bekommen hatten, der den Koch gut kannte. Dort angekommen waren wir zur reservierten Zeit die ersten Gäste, und wir erlaubten und mit dem Mann aus dem Service ein wenig zu palavern.
Nach ausführlichem Studium der Karte und der Getränkeauswahl fiel unsere Wahl auf ein 5-gängiges Überraschungsmenü welches wir nicht bereuen sollten.
Los geht es mit einer kräftigen Fischsuppe, die mit einigen Stücken Shiitake garniert ist und recht gut zu unserer weißen Weinauswahl paßt.
Weiter geht es mit einer kräftigen Chorizo auf einem Bett von Graupen, welche pikant mit etwas frittiertem Speck dekoriert sind.
Der nächste Zwischengang kommt aus der Sektion Meeresfrüchte und bringt 2 Jakobsmuscheln auf den Teller die mit einigen Trüffelscheiben der schwarzen Art bedeckt sind.
Jetzt folgt der Hauptgang, der vom Service ganz besonders empfohlen wurde, und wir sahen später wohl auch warum. Die meisten Nachbartische, nachdem das Lokal so eine Stunde später fast komplett besetzt war, hatten fast alle auch dieses Rind aus dem Backofen auf dem Teller, was aber durchaus eine gute Empfehlung war. Dazu ein paar feine Muscheln und etwas Wirsinggemüse.
Gesättigt fühlten wir uns bereits, was uns gespannt dem Dessert entgegenfiebern ließ. Da wir in einem klassischen französischen Bistro saßen wurde dann auch hier nicht groß rumexperimentiert. Ein Teller mit hauchdünn gehobeltem Käse aus Nord-Spanien mit 2 sehr feinen Kleksen dunkler Kirsch-Konfitüre mit Stückchen drin die gut mit dem Käse harmonierten.
Damit war zwar unser Menü beendet, jedoch nicht alles was aus der Küche kam. Es gab noch einen weiteren Dessert-Gang, den wir bereits bei anderen Menüzusammenstellungen auf den Nachbartischen gesehen hatten. Ein super leichtes und wunderbar hoch aufgegangenes Soufflée welches noch nicht einmal zusammenfallen wollte, nachdem man den Löffel darin versenkt hatte. Gut das es wirklich aus sehr viel Luft und Eiweiß bestand, sonst hätten wir das vielleicht nicht mehr vertilgt.
Damit war der Abend gut abgerundet und wir verabschiedeten uns vom Koch in der Küche persönlich. Thierry Dufroux kocht hier mit Leidenschaft und Hingabe.
In Abwandlung eines Rezeptes von Claudia Zaltenbach aus dem Buch Miso, welches auf Site 154 zu finden ist, habe ich mir am Wochenende ein Stück Lachs mit Pak Choi, Tofu und Miso zubereitet. Den Lachs habe ich wie im Rezept auf der Hautseite angebraten und anschließend im Backofen fertig gegart, so das aber das Stück noch halb gar ist und mit seiner recht fetten Qualität recht gut zu der weißen Miso-Tofu Paste harmonierte. Den Pak Choi habe ich allerdings für ca. 10 Minuten vor dem Anbraten mit Soja und Mirin leicht mariniert und dann in einer Eisenpfanne auf der aufgeschnittenen Seite angebraten, was in wenigen Minuten recht schnell vonstatten geht. Angerichtet wird dann so das die Tofu-Miso Paste, weil ja kalt, zuerst auf dem Teller drapiert wird, ein wenig süße Sojasauce darüberträufeln, den Pak Choi aus der Pfanne auf dem Teller mittig platzieren und dann den Lachs daraufsetzen und mit ein wenig Fleur de Sel bestreuen. So kommt das dann auf den Tisch:
Im letzten Jahr war ich mit einer kleinen Gruppe von Wein-Enthusiasten in Bulgarien auf einer Weinreise, wo wir auch das Weingut Zagreus besucht haben. Nähere Informationen dazu in meinem Beitrag hier: https://olafs-gourmet-notizen.de/bulgarien-weintour-der-zweite-tag
Von dor habe ich dann auch eine Flasche eines Mavrud mitgenommen, die in der letzten Woche bei mir zu Hause zu einem Essen daran glauben mußte. Janis Robinson schreibt zu dieser Traubensorten aus Bulgarien in ihrem Buch „Reben, Trauben, Weine“ aus dem Hallwag Verlag: Mavrud ist eine recht ertragstarke Lokalsorte deren Weine Faß- und Flaschenreife lohnen. Allerdings oxidiert er ziemlich stark und nimmt dann eine bräunliche Färbung an. Seine Pflaumenaroma ist zwar schön, aber etwas kurz, und der Säure- und Tanningehalt ist ich knapper als beim Melnik.“ Für mich war dieser Bewertung ein wenig überraschen, denn diese Flasche aus 2013 in der Klassifikation von Reserve zeigt noch keinerlei Schwäche bezüglich seiner Fruchtkonstanz. Richtig ist allerdings, das die Säure insgesamt ein wenig fehlt, insbesondere im Abgang. Die Fruchtstruktur am Gaumen geht tatsächlich in Richtung Pflaumenmarmelade, kann sich aber auch im Abgang noch fein behaupten. Ein recht ordentlicher Wein aus einem Land, welches wir bisher noch nicht so oft im Glas hatten.
Dies ist ein Rezept aus dem Buch Mediterran von Ali Güngörmüs, auf Seite 173. Eine schnelle Zubereitung und hat man sich ein gutes Lammfleisch besorgt sind auch die Spieße mit den Aprikosen schnell und einfach in der Pfanne und anschließen im Backofen zuzubereiten. Die Aprikosen für die Spieße würde ich allerdings bei meiner nächsten Zubereitung halbieren, da mir die Süße der getrockneten Aprikosen zu den Fleischstücken etwas zu süß war. Dazu habe ich mir eine Flasche Rotwein aus dem Keller geholt, die ich bislang nicht verkostet hatte. Weingut Birgit Braunstein, Wild Wux, ein Cuvée aus verschiedenen Rotweinreben der Region welche ganz besonders zu so einer Kombination aus Couscous und Lammfleisch mundeten. Hier zunächst das Gericht im Bild:
Und so paßt dieser rote Tropfen aus 2016 dazu. Hat eine sehr schöne fruchtige Nase, welche sich dann am Gaumen intensiv fortsetzt.Die leichte Säure spielt elegant mit den Fruchtnoten und die ausgewogene Struktur zeigt sich ausgezeichnet im Abgang.
Für 12 solcher Teigtaschen benötige ich folgende Zutaten:
300 – 500 gr. Spinat
60 gr. Walnüsse
100 gr. Zigenkäse
Tellicherry und weißer Kompott-Pfeffer
Salz, 1 Eigelb
Filot- oder Strudelteig, Butter zum einstreichen
Die Zubereitung geht folgendermaßen:
Spinat sehr gut waschen und die dicken Stengel entfernen. Den Spinat kurz blanchieren und in einem Küchenhandtuch gut trocken schleudern. Walnüsse grob hacken und in einer trockenen Eisenpfanne kurz anrösten. Den grob gehackten Spinat mit den Walnüssen, Ziegenkäse und dem grob gemarterten Pfeffer gut vermengen. Den Filotteig in Streifen von ca. 12 cm Breite schneiden und mit der weichen Butter und einem Pinsel etwas einbuttern. Einen gut gehäuften Esslöffel der Spinatmasse in eine der Ecken des Teiges legen und den Teig so einfalten, das es eine dreieckige Taschenform ergibt. Ein Ofenblech mit Backpapier belegen und darauf die Teigtaschen legen. Die Teigtaschen noch mit einem Pinsel mit ein wenig Eigelb bestreichen. Den Backofen auf 190 °C aufheizen und für ca. 12 Minuten darin garbacken.
Rossol, Diese baltische Rezept aus dem baltischen Kochbuch kenne ich schon aus meiner frühen Jugendzeit, wo es diesen kalten Salat mit Roter Beete, Gurke, Kartoffeln und Hering immer wieder als Beilage zu manchen Gerichten gab. Hier ein paar Eckdaten für die Zubereitung einer mittelgroßen Portion für ca. 4-6 Personen.
Zutaten:
250 gr. gekochte Kartoffeln
250 gr. mit der Schale gekochte rote Beeten
1-2 Äpfel
2 saure Gurken
1-2 Heringe von ca. 150 bis 250 gr.
1/4 bis 1/2 liter saurer Schmant, Salz, Essig, Senf und Petersilie.
Dazu kann auch gegeben werden: 1 Zwiebel, Fleischreste, Schinken, hartgekochte Eier.
Zubereitung:
Kartoffeln und rote Beeten kochen und entsprechend vorbereiten. Ebenso die Eier abkochen. Alle Zutaten werden in kleine Würfel geschnitten, bis auf die Eier. Den Schmant mit Salz, Essig und Senf gut abschmecken und zu den gewürfelten Zutaten geben. Der Salat kann ohne Probleme für einige Zeit durchziehen, was ihn sicher auch schmackhafter macht. So kann das dann dekoriert in der Schüssel auf dem Tisch aussehen, oder auf dem einzelnen Teller der Beteiligten.
Ich habe mir dazu noch eine dunkle Brotscheibe mit Rigarer Sprotten belegt, und diese für 5 Minuten unter dem Grill ein wenig überbacken und heiß gemacht.
Dazu gibt es heute einen ganz speziellen Wein aus Slovenien. Die Traube ist eine Ribolla, welche in größerem Umfang auch in Oberitalien Angebot wird, somit auch in Slovenien Verbreitung gefunden hat. Paßt insbesondere recht gut zum Heringssalat, aber auch zu den Sprotten mit ihrem Öl, worin diese eingelegt sind, denn da kann dieser ausdrucksstarke Ribolla durchaus Stand halten.
Mal wieder ein Rezept von Anthony Bourdin nachgekocht, welches in seinem Buch „Anthony Bourdin, so koche ich im Les Halles, New York“ auf Seite 79 steht. Im Untertitel zum Rezept steht: „Das mußte ich reinnehmen. Mein Boss und Mitautor ist Portugiese). Das Rezept ist bei mir nicht das erste Mal auf dem Tisch, denn wenn man in einer Stadt wie München so frische Muscheln wie die Bouchet bei Fischhändler in den Wintermonaten bekommt, ist es eine schnelle Sache und auch ein Hochgenuss. Wer schon einmal selber Muscheln zubereitet hat, dann weis er wie im Prinzip dieses Rezept funktioniert. Im Prinzip ist die portugiesische Zugabe die Chorizo, etwas Koriander und ansonsten kann man das so zubereiten wie sonst so einen Muschltopf.
Möglichst warm auf den Teller bringen, dann ist der Genuss am größten. Dazu kann man aber auch von der heiß gehaltenen Sauce nach der ersten Portion nochmal etwas über die Muscheln auf dem Teller gießen.
In der letzten Woche hatte ich mal wieder die Gelegenheit mit dem Club der Weinakademiker eine sehr interessante Verkostung mitzuerleben welche in Buchloe bei Alpina Weine stattfinden sollte. Mit 15 Teilnehmern hatte wir zunächst die Gelegenheit im Showroom-Keller von Alpina, wo die gealterten Flaschen der großen Weingüter aus Bordeaux, der Toskana und anderen Top Weinbaugebiete lagerten.
Bei dieser Gelegenheit gab es erst einmal einen Begrüßungsschluck, wobei der Champagner aus dem Ch. Docket in Oder ins Glas kam. Alpina Weine ist im Jahr 1979 gegründet worden und hat sich von Beginn an einem Konzept verschrieben. Die Weine welche aus den besten Anbaugebieten aus Europa, und auch ein wenig aus anderen Anbaugebieten der Welt eingekauft werden, für einige Jahre oder auch fast schon Jahrzehnte auf Lager gelegt, und dann erst verkauft, wenn die Weine ihren optimalen Reifezeitpunkt erreicht haben. Das ist insbesondere für solche Käufer interessant, die aus der Gastronomie im gehobenen Bereich stammen, und ihren Gästen zu den Gerichten einen sehr guten Wein in ausgezeichneter Reife präsentieren und verkaufen wollen. Nochmals kurz zu dem ersten Getränk was wir im Glas hatten. Der Champagner von Docket war sehr fein, ein Extra Brut der nicht ausgesprochen ein Jahrgangs-Champagner war, aber aus den Jahren 2009/2010 stammte. Nach der Besichtigung der Lagerhallen und einer lebhaften Diskussion um das vorgestellte Konzept ging es zu der Verkostung des Abends, welche in 4 Flights jeweils 3 Weine präsentierte. Zum Abschluss gab es noch eine Magnum aus Kalifornien vom Weingut Ch. Montelena aus Nappa und dem Jahr 1997.
Wir verkosten alle Weine blind.
Der 1. Flight:
3 weiße Weine aus Italien, Frankreich und Österreich. Alle aus dem Jahr 2012.
Der Monteverro als Chardonnany hatte eine feine Note und stammt aus der Maremma wo diese internationale Traube wohl auch ganz gut gedeihen kann.
Der zweite weiße mit Namen Blanche von der Rhône stammt vom Weingut J.J. Chave und zeigt sich sehr Präsent und fein am Gaumen.
Der dritte in der Reihe aus der Südsteiermark vom Sattlerhof stammt vom Grassnitzberg und dieser wird für den ehemaligen Automanager Dr. Pischetsrieder vindiziert. Das war in dieser Reihe mein absoluter Favorit mit seiner typischen Note des Sauvignon Blanc.
2. Flight:
Bei diesem Flight der drei Pinot Noirs aus 2012 kommen bereits viele der so typischen Noten der auch international angebauten Rebsorte Pinot Noir zur Geltung. So einen internationalen Vergleich hat man selten parallel zugleich im Glas, und wir konnten die unterschiedlichen Noten aus Argentinien, Deutschland und Frankreich ganz direkt verspüren. Insbesondere der Pinot aus Deutschland vom Winzer August Kesseler war für mich eine Wucht und konnte ohne Probleme dem fast gleichpreisigen Franzosen aus dem Burgund standhalten. Preislich liegen alle drei im Bereich von 75.-€ die Flasche, was aber durchaus berechtigt ist. Und nach dem Konzept von Alpina, mit den gereifteren Weinen aufzuwarten kommt man hier zu einem Ergebnis, welches sehr überzeugen kann.
3. Flight:
Zu diesem Flight wurde uns von einem Weingut etwas präsentiert, was nicht weniger interessant war im Hinblick auf Reife, Haltbarkeit und große Weingüter. Das Weingut Maculan aus dem Veneto war mir bisher nicht bekannt, und präsentierte sich aber in allen Jahrgangsvarianten ausgezeichnet gut. Für mich war der absolute Höhepunkt der 2006er dieses Weingutes. Habe ich mit 18/20 Punkten während der Blindverkostung bewertet.
4. Flight:
Für diesen vierten Flight sollte es eine ganz besondere Verkostung eines und des gleichen Weines vom gleichen Weinberg und dem gleichen Jahr geben. Warum also dann drei Flaschen, welche ja erst nach der Blindverkostung aufgedeckt wurden. Wir hatten die drei eingeschenkten Gläser vor uns stehen und konnten langsam herausfinden, das der Wein aus dem Jahrgang 2001 stammen sollte. Warum war dann wohl die erste Probe bereits schon leicht oxidiert, nicht wirklich unangenehm, aber hätte nicht mehr zu jedem Essen gepaßt, geschweige denn, so eine Flasche hätte man nicht einfach so am Abend geöffnet. Dieser Clou des Lunes aus dem Cote de Castillo, Bordeaux war also für einige am Tisch so ein kleiner Lackmus-Test. Alle drei Weine, wie bereits gesagt aus 2001, aber der große Unterschied wr derjenige, das die erste Probe aus der 1/2 Flasche, die 2. Probe aus der 0,7 Liter Flasche und die dritte Probe aus der Magnumflaschen stammte. WOW – hier zeigt sich also wieder einmal ein Beleg dafür, was Flaschengrößen einen Einfluß auf die Reifung eines solchen Weines hatte. Die normale Flasche war also wirklich auf seinem Höhepunkt angelangt, und dieser rote Tropfen aus dem Côtes de Castillon aus der Magnumflasche hätte sicher noch locker 5 bis 10 Jahre im Keller ruhen können, bis er auf seinem absoluten Höhepunkt angelangt ist.
Finalement gab es dann noch einen roten aus Kalifornien aus dem Jahr 1997 und dem Weingut Montelena.
Ein sehr schön gereifter Cabernet Sauvignon mit weichen Tönen, nicht wirklich gealtert und immer noch frische Noten am Gaumen, welche zum wiederholten Maße für so eine Flaschengröße spricht.
Herzlichen Dank nochmals an Alpina für so einen ausgezeichneten Abend!
„… für die VDP.Prädikatsweingüter steht die Herkunft ihrer Weine im Mittelpunkt allen Schaffens. Herkunft – das bedeutet Weinberg, Lage, Terroir.“ So der VDP Präsident Steffen Christmann in der Einleitung zur Veranstaltung im Katalog der sich präsentierenden ca. 120 Winzer aus ganz Deutschland.
Ich habe mir zu dieser Veranstaltung in diesem Jahr einmal aus allen Anbaugebieten jeweils einen oder mehr Winzer zur Verkostung herausgesucht.
Die Verkostung fand am Montag, dem 28. Januar 2019 in der BMW Welt statt, wo genügend Platz ist auch für 120 Winzer, welche jeder einen Tisch zur Verfügung hatten um ihre Weine entsprechend zu präsentieren. Da sich die Grossen Lagen in Deutschland sehr unterschiedlich verteilen, gab es bei dem einen Winter vielleicht 3, aber bei manch anderen Tischen auch 6 oder mehr Weine zur Verkostung. Ich möchte hier einmal nach der Reihenfolge des Kataloges vorgehen, und beginne somit mit dem Anbaugebiet Ihr.
Ahr:
Kein Weingut verkostet.
Baden:
Salwey:
Hier gab es 4 weiße Sorten und 2 rote Spätburgunder zu verkosten.
Bei den weißen gab es 2 Weißburgunder und 2 Grauburgunder aus den Lagen Henkender und Kirchberg bzw. Eschberg, Oberrotweil ins Glas. Insbesondere der Kirchberg WB und der Eschberg GB konnten mit ihrer Mineralien und sehr feinen Würze am Gaumen mich überzeugen. Die Spätburgunder von Slwey waren für mich schon immer eine sehr feine Sache, da hier die leichte Frucht und die so burgundische Art der Weine sehr überzeugend sind und sicher ausgezeichnet zu feinen Tellern mit edelsten Zutaten passen.
Franken:
Kein Weingut verkostet.
Mosel:
Clemens Busch:
Hier gab es 5 Rieslinge aus 2017 und den verschiedenen Lagen seines Weingutes. Es beginnt mit dem Marienburg, welcher noch recht leicht wirkt aber sehr fein und frisch daherkommt. Dann Marienburg Rothenpfad, vom roten Schiefer. Mit einer sehr schönen Frucht zeigt sich dieser Riesling insbesondere in seiner Ausgewogenheit zwischen Säure und Frucht am Gaumen. Der dritte Marienburg Fahrlay vom blauen Schiefer zeigt mit seinen leichten Nebentönen eine wunderbare Mineralien am Gaumen der sich ohne Zweifel auf den Boden zurückführen kann. Dann folgt der Marienburg Falkenlay vom grauen Schiefer wo sich ganz besonders eine intensive Fruchtnote in der Nase und am Gaumen eine wunderbare Frucht mit ausgewogener Struktur zeigt (18/20). Zum Schluss Marienburg Kabinett welcher in keiner Weise irgendwie in die lieblich Richtung driftet. Dieser immer noch trockene Tropfen zeigt sein ganze Potential einer ausgewogenen Lagen Rieslings mit ausgesprochener Typizität der Riesling Traube.
Heymann-Löwenstein:
Hier möchte ich nicht die einzelnen 5 Weine aus 2017 beschreiben welche in der BMW Welt angestellt waren, denn ich hatte das Vergnügen am Abend zuvor eine große Verkostung mit dem Winzer und weiteren ca. 30 Weinbegeisterten eine ganz Reihe auch älterer Weine zu verkosten. Die VDP Probe war ja speziell für den Jahrgang 2017 ausgerufen. Somit hier ein paar Sätze zu der Verkostung am Abend zuvor, welche vom Weinladen Von-Wein-Vino am Nymphenburger Kanal ausgerichtet wurde, wo die Löwenstein Weine zu bekommen sind. Wir starteten mit einem Blanc die Noir aus 2011, der bisher vom Winzer Ziereisen versenktet wird. Sehr fein und frisch mit schönen Fruchtaromen (16+/20). Dann aus 2017 die Lagen Schieferterrassen, Kirchberg, Röttgen, Uhlen Blaufüßer Lay und Uhlen Laubach. Hier zeigt sich im Jahrgang 2017 eine schöne Frische und fast ein wenig weniger „süßliche“ Note wie sie bei Löwenstein in den Jahrgängen zuvor manchmal zu verspüren war. Auch wenn sich das globale Wetter erwärmt sind die Früchte der Lagen sehr fein vinfiziert und prägen hier einen Stil, der inzwischen fast unverkennbar für eine Riesling Mosellage zu stehen bereit ist. Anschließen konnten wir dann noch eine Vertikalverkostung genießen, welche mit dem Uhlen Rotlay von 2016 bis 2008 reichte. Den Jahrgang 2014 und 2015 hatte der Winzer dekantiert, was insbesondere dem Jahrgang 2014 ausgezeichnet zugute kam. Gesamturteil für mich zwischen 15,5 für 2015 und 19+ für 2009. In so einer Reihe ist erst wirklich zu erkennen, welches Alterspotential in diesen Rieslingen von der Mosel stecken. Keine müden Tropfen, kaum ein Anflug von Oxidation und sonst auch kaum eine Schwäche im Vergleich der Jahrgänge. Zum guten Schluß gab es noch einen von den Schieferterrasse, Auslese, Goldkapsel aus 2013. Sehr feine Nase mit leicht süßlicher Bote. Sehr fein ausgewogene Noten mit pikanter Note am Gaumen. Wirkt trocken und vollmundig. (18+/20).
Nahe:
Gut Hermannsberg:
Beim Gut Hermannsberg sind es wieder einmal nur 5 Rieslinge aus 2016 und 2017. Die Lagen aus 2016 stammen aus der Bastei, Hermannsberg und Kupfergrube. Aus 2017 gibt es die Lagen Steinberg und Rosenberg. Die Rieslinge vom Gut Hermannsberg haben insgesamt eine sehr starke Struktur und mit einer filigranen Säure kommen diese Weine einer Essensbegleitung sehr entgegen.
Pfalz:
Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan:
Von diesem Weingut gibt es eine etwas größere Auswahl an Rebsorten, was aus der Pfalz wohl auch nicht verwunderlich ist. 3 Rieslinge, ein Weißburgunder und ein Spätburgunder. Die Rieslinge aus den Lagen Kalkofen, Hohenmorgen und Jesuitengarten präsentieren sich fein und mit einer feinen Frucht am Gaumen. Den Weißburgunder zeigt sich mit einer feinen Frucht und sehr direkt am Gaumen.
Weingut Rings:
Diese Weingut ist gerade recht viel in der Presse und vielerseits hoch gelobt. Auf dieser Verkostung wurden 3 Weine zur Verkostung angeboten, welche aus den Lagen Weilberg und Saumagen stammten. Ein Weißburgunder und 2 Rieslinge. Das Weingut hat derzeit ca. 34 ha Anbaufläche, was für deutsche Verhältnisse ja schon bereits ein mittelgroßes Weingut darstellt. Die 3 Wein zeigen sich recht frisch und mit feiner Säure. Der Weißburgunder wird auch noch im kleinen Barrique fertig vinfiziert.
Rheingau:
Balthasar Ress:
Bei diesem Weingut stehen auch 5 Weine zur Verkostung an, wobei der Winzer Rest sich ein wenig aus der Reihe bewegt hat, da er nicht nur einen 2017er sonder auch Jahrgänge aus 2016, 2015 und 2013 präsentiert. Umso begeisterter war ich von dieser Auswahl, denn sind die Weine einmal so gemacht, das diese für eine längere Haltbarkeit bestimmt sind, also Säure, gute Fruchtstruktur und auch Tannen bei den roten Sorten haben, kann man bei den etwas gealterten Flaschen die interessante Entwicklung der Weine feststellen. Auch wenn es hier bei den 5 Sorten sich um Riesling handelt, sind diese in ihrer Struktur umso interessanter und aufregender. Für mich war diese Reihe der 5 Rieslinge vom Weingut Rest der absolute Höhepunkt dieses Nachmittags in der BMW Welt. Sehr beeindruckend und überzeugend.
Rheinhessen:
Kein Weingut verkostet.
Sachsen/Saale-Unstrut:
Lützkendorf:
Bei diesem Weingut aus Naumburg, OT Bad Kösen sind 5 Weine ganz unterschiedlicher Rebsorten zu verkosten. Silvaner, Weißburgunder, Roter Traminer, Riesling und ein Roter Traminer Auslese. Ganz besonders gut haben mir der Rote Traminer gefallen und die Auslese des gleichen Weines. In der Nase recht typisch und ein süffiger Tropfen mit einer feinen Frucht. Gut gemacht. Der Silvaner war gut. Der Weißburgunder recht kräftig und fein, bei kräftiger Struktur.
Weingut Klaus Zimmerling:
Dieses Weingut aus Dresden hatte in der Verkostung 4 Weine aus den Trauben, Weißburgunder, Grauburgunder, Riesling, feinherb und Gewürztraminer dabei. Interessanterweise werden die Reben hauptsächlich auf Granitböden, welche natürlich zum Teil verwittert sind, angebaut. Insbesondere der Riesling fand meine volle Zustimmung, wobei auch die anderen Traubensorten mit kräftigen Noten ihrer typischen Art aufwarten konnten. Die Weine stammten aus den Jahren 2017, 2016 und 2015.
Württemberg:
Jürgen Ellwangen:
Dieses Weingut aus Winterbach im Remstal ist mir vom Namen her schon lange bekannt, und ich habe es auch schon ein paar wenige mal verkostet, jedoch bisher nicht so konzentriert und intensiv wie an diesem Tage. Es gab 4 Weine zur Verkostung, welche da waren mit Weißburgunder aus 2017, Riesling aus 2017, Lemberger aus 2016 und Spätburgunder aus 2015. Der Weißburgunder Hungerberg kommt aus dem Barrique und wirkt noch ein wenig hefig. Dafür ist der Riesling vom Altenberg mit einer feinen Süße behaftet und hat recht runde Noten. Die roten Sorten wirken ebenso recht überzeugend. Der Spätburgunder hat eine feine Note am Gaumen und wirkt weder schwer noch irgendwie fest oder schwerfällig. Ebenso ist der Lemberg von der ähnlichen Machart. Eine echte feine Note und mit feiner Frucht am Gaumen. Beide roten mit (16,5/20)
Und das wars dann wohl von der VDP Verkostung in der BMW Welt in diesem Jahr. Insgesamt für meine Begriffe recht gut organisiert, Die Tische und Reihen einigermaßen so aufgestellt, das die Verkostet dazwischen noch einigermaßen Platz hatten. Ordentliches Begleitmaterial und eine gute Locations für so einen Event. Das lohnt sich mail wieder besucht zu werden.
An einem verletzten Wochenende gab es bei mir mal wieder einer der bei so manchen Personen leicht umstrittenen Innereien. Kalbsleber ist dabei ja wohl noch die harmlosere Variante im Gegensatz zu Nieren, Herz Magen oder Hirn. Die Kalbsleber bereits ich klassisch vor mit salzen leicht pfeffern und melieren. Den Gurkensalat kann ich bereits vorher anrichten, da dieser auch ein wenig durchziehen kann und hier kann mit den Gewürzen je nach Geschmack variiert werden. Die Succiniröllchen hoble ich mit einem Gemüsehobel der Länge nach herunter und salze die dünnen Scheiben leicht ein, so das diese etwas von ihrem Wasser verlieren. Die Kartoffeln werden zunächst für ca. 12 Minuten aufgekocht und später dann in der Pfanne so angebraten, das diese auch gut warm auf den Tellern kommen können.
Zum Anrichten nehme ich für den Gurkensalat einen kleinen Metallring und häufe darin den angemachten Salat an. Die Puccini rolle ich zusammen und dekoriere hier mit einem kleinen Mini-Salatblatt. Auf dem Teller angerichtet werden dann die Leberscheiben aus der Pfanne genommen und zuletzt die Kartoffeln darauf platziert. Guten Appetit: