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Rehrückenfilet mit Rübchen und Rotweinzwiebeln

In der Übergangszeit von Winter, Frühling zum Sommer, der in unseren Breitengraden in den letzten Jahren manchmal kaum zu verspüren war, sollte es nochmals ein deftiges Stück Fleisch eines Wildtieres sein. Auf dem Viktualienmarkt gibt es da ein paar Geschäfte, welche diese immer frisch, je nach Jagdsaison in der Auslage zum Verkauf liegen haben. Bei mir sollte es diesmal ein Rehrückenfilet sein. Dazu besorgte ich mir an meinem Gemüsestand ein paar kleine Rübchen und 2 rote Zwiebeln. Aus den rote Zwiebeln sollten diese Rotweinzwiebeln entstehen und die Rübchen würden gerade einmal etwas geviertelt, je nach Größe der Frucht, so das diese nicht ganz so schnell gar werden beim Braten.

Hier möchte ich heute ein wenig mehr auf das Fleisch eingehen. Nach dem Einkauf legt man dieses in der Regel in den Kühlschrank, wo es dann bis zum Tag der Zubereitung auf seine Verarbeitung wartet. Rehrücken geht zwar von der direkten Zubereitung recht schnell, muß aber entsprechend vorbereitet werden. Zunächst sollte man das Fleisch, je nach Größe so ca. 2 – 3 Stunden vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen und an einem Ort lagern wo es Raumtemperatur annimmt. Dann auf dem Küchenbrett mit dem Küchenkrepp gut trockenreiben un die entsprechenden Stücke für die Pfanne oder den Backofen zurechtschneiden. Dann folgt das würzen des Fleisches, welches durchaus vor dem Anbraten passieren kann. Manche Köche setzen allerdings diesen Vorgang erst nach dem Anbraten an, was die Würze allerdings nicht so stark ins Fleisch einziehe läßt. Dann kommt etwas Öl mit einem kleinen Stück Butter in die Pfanne welche auf mittlere Hitze erwärmt wird. Parallel dazu sollte der Backofen auf eine Temperatur von 120 °C vorgeheizt werden, damit das Fleisch in der Pfanne dort fertig gegart werden kann. Ist das Fett in der Pfanne heiß kann das Filet von allen Seite für ca. 2-3 Minuten angebraten werden. Jetzt folgt der Gang in den Backofen, welcher unterschiedlich bewerkstelligt werden kann. Sollt bereits durch das Fett un das Anbraten des Fleisches in der Pfanne immer noch einige Flüssigkeit vorhanden sein, sollte man daraus vielleicht eine schöne Sauce herstellen und setzt dann das Fleisch in einer weiteren feuerfesten Form für ca. 10 Minuten in den Backofen. Nach dem Fertiggaren im Ofen – Fingertest – sollte das Fleisch noch für ca. 3 – 4 Minuten in einer Schutzhülle (Alufolie, oder auch 2 angewärmte Teller) entspannen. Dann wird das Fleisch in Portionsstücke aufgeschnitten und auf dem Teller serviert und entsprechend nachgewürzt. So sieht das dann aus:

Bon Apetit!

Wilder Brokkoli mit Spinat Polenta

Auf dem Markt sollte ich einmal wieder ein sehr frisches Gemüse erhalten, welches aber nicht so gezüchtet aus der Gärtnerei kommt, sondern eher auf den Feldern in südlicheren Gefilden zu dieser Jahreszeit wächst. Der wilde Brokkoli ist recht lang gewachsen und die Rosetten der Blüten fallen wesentlich kleiner und schmäler aus, als man diesen so aus dem Gemüseregal sonst kennt. Darum eigneten sich diese Gemüsestangen auch ganz gut dazu eingewickelt zu werden.

Für diesen überbackenen Brokkoli gesorgte ich mir also ein paar Scheiben gekochten Schinken, recht dünn beim Metzger aufgeschnitten. Parmesan hatte ich noch zu Hause, sowie fürs Überbacken brauchte ich noch etwas Olivenöl und Butter. Dazu sollte es ein Spinatpolenta geben und eine helle Sauce mit Miso. Zur Zubereitung: Die Brokkoli schneide ich möglichst auf eine gleiche Länge und blanchiere diese für 2 Minuten im kochenden Wasser. Dann im Eiswasser schnell abschrecken so das das Gemüse schön grün bleibt. Die abgekühlten Brokkoli mit den Schinkenscheiben umwickeln und in eine feuerfest Form legen. Parmesan darüberstreuen und jeweils eine dicke Butterflocke draufstehen. Die Butterflocke garantiert dann das Anbräunen im Backofen, und zeigt mir auch an, wann die Gemüse in der Form einigermaßen fertig gegart sind. Den Ofen auf 190°C vorheizen und für ca. 10 – 12 Minuten auf einer oberen Schiene im Backofen garen. Für die letzten 2-3 Minuten den Grill einschalten, so das die Bräunung einsetzt.

So sieht das Gericht dann auf dem Teller angerichtet aus. Die Sauce ist etwas zu dick geraten, aber zum Glück noch nicht geronnen. Die Brokkoli waren recht schmackhaft und nach den ca. 12 Minuten im Backofen auch gut zart aber noch bissfest gegart.


Sake Verkostung mit den Weinakademikern

An einem der letzten Montag Abende gab es mal wieder eine Verkostung mit dem Club der Weinakademiker. Thema: Sake! Auch wenn Sake nicht wirklich ein Wein ist, denn Sake wird fast ausschließlich aus Reis unterschiedlicher Sorten hergestellt. Und an diesem Abend sollte uns Julia Pleintinger mit großem Fachwissen als Weinakademikerin durch den Abend und die vielen fremdlich wirkenden Benennungen der japanischen Begriffe führen. Zunächst auch hier ein paar einführende Sätze zu der grundsätzlichen Machart von Sake. Sake wird aus speziell für diesen Zweck angebauten Reissorten hergestellt. Ein wesentlicher Punkt bei der Herstellung ist der Grad der Polsterung des trockenen Reiskorns. Aus dieser unterschiedlichen Behandlung erwachsen zum Teil die diversen Geschmacksnoten. Wobei natürlich auch die Qualität des Wassers und sicher natürlich auch die unterschiedliche handwerkliche Bearbeitung der Reiskuchen, welche gedämpft werden, gelagert, mit den Koji Pilzen wären des Brauvorgangs versetzt werden und dann auch noch mit Alkohol versetzt werden und noch einigen weiteren Komponenten, die hier nicht alle aufgeführt werden können. Hier nur schon mal die Aufzählung der Qualitätsstufen von Same, wie wir sie auch hier in Europe zu kaufen bekommen.

Es werden im Prinzip 7 Qualitätsstufen unterschieden die wie folgt benannt werden:

Die im Prinzip höchste Stufe heißt: Junmai Daiginjo. Diese Qualität wird ausschließlich aus Reis, Wasser und dem Koji Pilz hergestellt. Die weiteren Stufen heißen wie folgt:

Daiginjo

Junmai Ginjo

Ginjo

Junmai

Honjozo und die niedrigste 7. Stufe bezeichnet man als Tafelsake.

Die Verkostung der diversen Same an diesem Abend beginnt allerdings mit einer Überraschung, die fast keiner der Runde bisher auf den Gaumenpapillen hatte. Es gab als Einstieg zu Beginn einen Sparkling Sake mit Namen Shichiken Sparkling Dry der Qualitätsstufe Junmai. Der Alkoholgehalt lag bei gerade einmal 11 vol. %, hatte eine mittlere Frische, würzigen Abgang und recht typisch bereits in der Nase nach diesen etwas heftigen Noten die wohl sicher auch von der vergorenen Stärke kommt.

Dann geht es auch zügig weiter mit den noch anstehenden 13 zum Teil sehr unterschiedlichen Sake, welche jeweils in 2er Flight ausgeschenkt werden. Ganz besonders interessant eine Variante mit einem roten Reis, der dann auch im Resultat des Sake im Glas als recht himbeerrotes klares Getränk auf den Tisch kam.

Links im Glas also der Sake mit Namen Kameman Red Rice in der Qualitätsstufe Junmai aus den Reissorten Shikokumai und Reihou.

Weiter hier auf die diversen Geschmacksnuancen hier einzugehen halte ich ein wenig wie Eulen nach Athen tragen, denn diese speziellen Noten muß man einfach selber einmal auf der Zunge gehabt haben. Da es sich hier fast ausschließlich um Premium Sake handelt, werden diese meist kalt serviert, und nicht angewärmt, wie sonst auch oft in japanischen Restaurants zu erhalten, was für Sake Sorten geht, die generell etwas mehr Säure beinhalten. So sah die Reihe der Flaschen unserer weiteren 13 Flaschen aus:

Einen großen Dank galt von allen Seiten an Julia Pleintinger, die durch die gesamte Verkostung führte, und auch noch 4 kleine Imbiss-Happen zu unterschiedlichen Sake für die weitere Verkostung ausgesucht hatte.

Das war mal wieder eine super neue Erfahrung in Bezug auf fremdländische Getränke, die sich aber auch durch die Öffnung Japans seit dem Mitte des letzten Jahrhundert recht stark gewandelt hat. Super Erfahrung, und auf ein Neues und DANKE.

Gourmet und Genuß einmal anders

Heute einmal nicht ein klassischer Beitrag in meinem Gourmet blog, sondern ich möchte über einen Besuch in einer Ausstellung berichten, den ich am Wochenende im Haus der Kunst in München gemacht habe. Dort läuft noch bis zum 28. Juli die Ausstellung des afrikanischen Künstlers

El Anatsui

Hier schon mal das Ankündigungsplakat, welches erst einmal visuell betrachtet einem nicht so viel sagt, außer man kennt die Arbeiten von El Anatsui bereits.

Aber beginnen wir von vorne, denn die Ausstellung beginnt bereits an der Außenfassade des Hauses der Kunst, welche zur Straßenseite mit alten Druckplatten vom Künstler verkleidet wurde. Hier zeigt sich bereits ein Mittel, welches der Künstler seit vielen Jahren einsetzt, und zwar das Wiederverwenden, bzw. Recycling von Materialien die nicht wirklich wiederverwendet werden können. So sind diese Druckplatten als überdimensionale Verkleidung der Säulenfassade als interessante Verfremdung und ebenso weitere Anspielung auf seine Arbeiten im Haus zu sehen.

Der Künstler El Anatsui stammt aus Ghana wo er auch lange an Universitäten gelehrt hat. Das weiterhin interessante an seinem Werk, welches in den Haupträumen das Hauses der Kunst im Erdgeschoss ausgestellt ist, beziehen sich auf seine frühen Werke aus Holz und seine Zeichnungen, welche dann in die zum Teil monumentalen Werke aus recyceltem Metall in den späteren Jahren seines Schaffens übergehen. Da schließt sich dann der Kreis zur Thematik Gourmet, denn die Metallteile, welche aus Ringen und flachgedrückten Plättchen bestehen, die alle mit einem kleinen Kupferdraht zusammengehalten werden, stammen von Verschlußkapseln, die der Künstler in seiner Heimat und Umgebung gefunden hat, welche von Whisky, Gin und anderen Flaschen stammen. Wie auch auf dem Plakat zu sehen erfasst man zunächst einmal nicht wirklich, was da an Struktur gezeigt wird. Doch bei näherer Betrachtung wird einem dann klar, das durch die tausendfache Zusammensetzung von einzelnen Metallplättchen oder auch den Ringen eine nicht nur farbliche, sondern auch sonstige wellenförmige Struktur entsteht, die sehr unterschiedlich betrachtet werden kann. Hier noch einige Beispiele aus der Ausstellung in den nächsten Bildern. Die Objekte erschließen sich einem erst dann richtig, wenn man näher an die Objekte herangeht und die Filigranität der einzelnen Strukturen erfassen kann.

Diese zwei Bilder zeigen einmal das Objekt im Gesamten, mit dem Größenvergleich zu der davorstehenden Person, und dann das Detail dazu.

Eine wirklich sehr lohnende Ausstellung welche ich mit großem Genuss besucht habe. Das mündete dann allerdings in einem Besuch in der Goldenen Bar, welche immer wieder einen Besuch wert ist, wo es dann ein Stück Lachs auf Kartoffel-Gurkensalat gab, der ausgezeichnet zum warmen Wetter an diesem späten März paßte.

Genuss auf vielerlei Art und Weise im Haus der Kunst.

Thunfisch-Garnelen-Empanadas

In Abwandlung eines Rezeptes aus dem großen Buch der Pasteten habe ich mir vor einigen Tagen ein paar Empanadas zubereitet. Gleich vorneweg mußte ich allerdings feststellen, das der Teig im beschriebenen Rezept so nicht funktioniert. Also griff ich zu einer Reserve Blätterteig im Gefrierfach meines Kühlschrankes, was dann doch noch klappte. Bei der Zubereitung von ca. 12 Stück brauche ich folgende Zutaten für die Füllung und die Zubereitung:

1 Schalotte, 1/2 Knoblauchzehe, 1 Stück Ingwer (2 cm), 1 Stück Zitronengras (3-4 cm), 200 gr. Thunfischfilet, 250 gr. Garnelen, 1/2 Tl. grüne Currypaste, 2 Kaffirlimettenblätter (beim Asiaten zu erhalten), abgeriebene Schale einer Limette, 1 El. Fischsauce, Salz und frisch gemahlener Pfeffer. Weiterhin Eigelb zum Bestreichen und einige Löffel Erdnüsse.

Die Zubereitung geht dann folgendermaßen vor sich: Den Blätterteig vorsichtig auftauen und kreisrund ausstechen. Parallel dazu wird die Füllung zubereitet. Thunfisch und Garnelen mittelfein würfeln. Schalotten, Zitronengras, Ingwer und Knoblauch recht fein hacken. Dann die Schalotten, Knoblauch Ingwer und Currypaste in heißem Öl für kurze Zeit anbraten und in einer Schüssel mischen. Dann diese Mischung mit den Garnelen mischen und mit der Fischsauce würzen. Den Thunfisch in ca. 1 cm große Würfel schneiden und unter die angebratene Mischung mischen und entsprechend würzen. Jetzt ist soweit alles fertig um die Teigtaschen entsprechend zu füllen. Die ausgestochenen Teigscheiben in der Mitte mit einem gehäuften Esslöffel der Mischung füllen, die Teigränder leicht mit Eigelb bestreichen und einmal in der Mitte so zusammenklappen, das sich ein Halbkreis über der Teigfüllung bildet. Mit einer Gabel den halbrunden Rand zusammendrücken und auf ein mit einem Backpapier belegten Backblech legen. Wenn alle Empanadas gefüllt sind die Oberfläche vorsichtig mit Eigelb bestreichen und darauf ein wenig der zerkleinerten Erdnüsse streuen. Der Backofen wurde auf ca. 200°C aufgeheizt und ich backe dann das Blech mit den Empanadas für ca. 20 Minuten auf mittlerer Schiene. So sieht das dann angerichtet auf dem Teller aus:

Grüner Spargel mit pochiertem Ei und japanischer Hollandaise

Auch wenn in diesem Jahr die Spargelsaison, für die weiße Sorte bereits sehr früh beginnt, habe ich mir aus dem „miso“ Buch ein Rezept mit grünem Spargel herausgesucht. Da ja der grüne Spargel auch recht wenig mit den weißen Stangen zu tun hat, ist hier eine andere Rezeptur sicher hilfreich und zeitgemäß. Das genaue Rezept ist also im „Miso“ Buch auf Seite 113 zu finden. Besonders fein aber auch recht schnell und einfach herzustellen ist die japanische Hollandaise mit einer hellen bis mittel kräftigen Misopaste herzustellen. Eignet sich insbesondere als schönes Zwischengericht in einer Menüfolge, oder auch als Hauptgang, wenn die Portion etwas größer ausfällt. Und zum Gericht dazu sollte es einmal wieder einen entsprechenden passenden Wein geben, der diesmal aus der Region Südafrika stammen sollte. Das Weingut Reineke konnte ich im letzten Jahr mit einer Gruppe von Weinreisenden besuchen und wir waren von der Machart und den Weinen die wir dort vor Ort verkosten konnten recht beeindruckt. Das Weingut in der Region Stellenbosch produziert im Wesentlichen auf biologischer Basis Ihre Weine und ich habe einen Cuvée aus Sauvignon Blanc und Semillon mir zum Gericht besorgt. So kommt dann das Gericht auf dem Teller auf den Tisch.

Und der Wein von Reyneke paßte durchaus recht gut zu der kräftigen Hollandaise, welche ja mit der Miso versetzt war und konnte mit seiner Säure auch den Spargel noch sehr gut ergänzen.

Soweit also hier diesen Spargelgerichtmit grünen Stangen zwischen Winter und Frühjahr und einer schmackhaften Sache, welche auch zu den pochierten Eier ganz gut paßte.


Gedämpfte bayerische Garnelen mit Daikon

Vorneweg als kleine Erklärung zum Titel. Daikon heißt in Japan der große weiße Rettich, der bei uns im Prinzip auf allen Märkten zu erhalten ist. Für dieses Rezept habe ich mir mal wieder ein paar bayerische Garnelen bei meinem Fischhändler, dem Poseidon am Viktualienmarkt, besorgt. Die Zutaten für 2 Personen:

8 bayerische Garnelen, 1 Daikon, 1 Bund Koriander, Salz, Pfeffer, Mirin, Reisessig, Sake, schwarzer Sesam und als Gerätschaft brauche ich 1 Bambusgarkörbchen, 1 mittlerer Kochtopf passend zum Gärkörbchen, 1 mittelgroßes feines Sieb, 1 Ingwerreibe, 1 Fisch Ausstechform.

Die Zubereitung:

Zunächst muß ich erst einmal die Garnelen säubern, vom Darm befreien und gut abwaschen. Dann das Gärkörbchen mit etwas Koriander auslegen, so das die Garnelen während des Dämpfens nicht ankleben. Den Daikon mit der Ingwerreibe auf der groben Seite so lange reiben, bis die richtige Menge Daikon in einer kleinen Schüssel für 10 bis 20 Minuten gesalzen und entwässert werden kann. Den Daikon dann in den Sieb geben um alle überflüssige Flüssigkeit abtropfen zu lassen. Wenn soweit die Zutaten für den Teller alle hergerichtet sind kann der Topf mit ca. 2-3 cm Wasser gefüllt zum Kochen gebracht werden und dann das Bambuskörbchen mit dem Bambusdeckel aufgesetzt werden. Ich habe die Garnelen nur Hanz leicht gesalzen und es könnten ein paar Tropfen Same darübergeträufelt werden. Nach ca. 8 Minuten bei schwach kochendem Wasser ist der Garvorgang bereits fertig. Parallel dazu kannderb geriebene Daikon angemacht werden. Daikon aus dem Sieb nehmen, in einer Schüssel den Daikon so anmachen, das er nicht zu flüssig wird, sonst hält er sich nicht in der Form. Nochmals leicht salzen, pfeffern und mit Mirin, Koriander und Reisessig, sowie ein wenig Sesam anmachen. Die angemachte Masse nochmals leicht ausdrücken. Dann kommt das Anrichten.

So sehen die fertig gedämpften Garnelen aus. Auf dem Teller dann die Ausstechform setzen und den Daikon darin einfüllen. Garnelen außen herum anordnen und ich hatte noch von einem vorherigen Essen eine fertige Sushisauce im Kühlschrank. Das Auge des Fisches und 2 weitere Klekse.

Macht sich hier besonders gut auf einem großen Teller von Stefanie Hering aus der Reihe Ocean. Insbesondere die gedämpften Garnelen erhalten hier einen ganz besonders guten Eigengeschmack, der mit dem frischen Daikon sich passend ergänzt.

PARIS, ein abwechslungsreicher Besuch – Tag 4

Nach drei sehr abwechslungsreichen Tagen, ließen wir es am vierten Tag in Paris ein wenig ruhiger angehen. Kein größerer Museumsbesuch, und ach kein ausschweifender Bistro-Besuch am Mittag, sondern wir streiften ein wenig durch die Pariser Straßen und suchten ein paar Geschäfte mit Büchern, und diversen anderen möglicherweise interessanten Utensilien für Küche und Keller auf. Auch am berühmten Wahrzeichen von Paris kamen wir einmal wieder vorbei.

Und nicht unweit davon kamen wir im Viertel der Universität Sorbonne in einer schmalen Straße an einem Laden vorbei der eine eine opulente gekachelte Fassade hatte, wo wohl seinerzeit eine feine Café Location sich befand.

Und abends dann wieder zurück bei unserer Gastfamilie gab es nochmals ein feines Abendessen mit Flaschen Bohnen, so quasi aus dem Wow, und fast nur wieder mit Olivenöl zubereitet, sowie eine Entenbrust mit seiner gesamten Haut, die recht fachgerecht im Ofen zuerst auf der Fett Seite angeraten wurde und komplett auslief, so das darin die Entenbrust sehr fein darin garen konnte.

Hierfür steht mal wieder das absolut stimmige Motto in der Gastronomie – im Einfachen liegt die Kraft des Geschmacks.

Zum Ende ein Foto aus den Straßen von Paris mit einem Graffiti – ohne Kommentar.

PARIS, ein abwechslungsreicher Besuch – Tag 3

Obwohl es Monat war und in der Regel die meisten Museen dieser Welt an Montagen geschlossen haben, war es in dieser Woche in Paris anders, da es eine Ferienwoche war, und wir in das Museum Quai Branly gehen konnten. Das Museum zeigt im Wesentlichen Kulturgegenstände aus den Regionen Ozeanien, Asien, Afrika und Amerika. Wir besuchten aber auch die an diesem Tage gezeigt Sonderausstellung über Bambuskultur aus Japan und deren künstlerische Verarbeitung in feinsten Arten.

Der Titel der Ausstellung sagte deutlichsten aus was zu erwarten war: Die Kunst der Verarbeitung des Bambus in Japan.

Die große Kunst besteht auch darin, das der in Asien ja sehr dicke und groß gewachsene Bambus in feinste Streifen geschnitten wird gedämpft und gewässert und dann in flexiblem Zustand gebogen und sehr fein und elegant verarbeitet werden kann. Hier noch ein weiteres Objekt eines Bambuskünstlers.

Nachdem wir doch recht lange in den großen Hallen des Museums uns ausführlich umgesehen hatten, ging es am Nachmittag zu einer kulinarischen Stärkung. Wir steuerten das Lokal La Maison de l’Aubrac an und fanden es am frühen Nachmittag doch recht spärlich besucht, was bei der Größe des Lokals, welches über 2 Etagen reicht, und dem schlechtem Wetter an dem Tag wohl kein Wunder war.

Hier ist also der Name Programm. Aus der Region Aubrac, welche grob gesagt im Süd-Mitte-Westen Frankreichs liegt, kommen eine ganz bestimmte Sorte Rinder die in diesem Lokal wahrlich zelebriert werden. Und im Prinzip werden hier auch wieder einmal fast alle Teile der Tiere verarbeitet. Wir bestellen uns beide eine Trilogie vom Rind, was dann so auf den Teller/die Platte kommt:

Recht das Tatar, in der Mitte im Prinzip einEntrecôte und rechts ein kleiner Spieß mit diversen Stücken vom Rind. Und dazu gibt eine feine Rouille, welche ausgezeichnet paßte. Ein Scheibchen dunkles Brot, fein geröstet wir ergänzt durch einen kleinen Gemüseteller (nicht im Bild).

Das Interieur habe ich noch mit einem Bild festgehalten, welches im Hintergrund die Kühlschränke zeigt, wo die diversen großen Fleischstücke länger gelagert und gereift werden.

Wunderbares Lokal mit freundlichem und schnellem Service. Durchaus empfehlenswert.


PARIS, ein abwechslungsreicher Besuch – Tag 2

Am zweiten Tag sollte es das komplette Kontrastprogramm zum ersten Tag geben. Kein Museum (wenn auch mit Einschränkungen, denn wir besuchten einen der bekanntesten französischen Keramik-Künstler in der Nähe von Paris). Der erste Besuch an diesem Tage galt also der Familie Champy, wo wir gegen spätem Vormittag eintrafen und so direkt in die Vorbereitungen des Sonntags-Essens für 5-6 Personen eintrafen. Wir waren natürlich angekündigt und die 2 Besuche des Sonntags-Essens. Eine Keramik-Praktikantin schnippelte bereits die Zuccini und Tomaten für das Ofen-Gemüse und wir setzten uns gemeinsam an den großen Küchentisch um zu klönen. Langsam kam die Familie dann heraus mit der Sprache, was es zum Mittag geben sollte, und es sollte ein Thunfisch-Steak mit Ofengemüse und Reis geben. Das Besondere an der Zubereitung war allerdings die Zubereitung des Thunfisches. Die Familie hatte von befreundeten Keramikern einen Grillen im Garten stehen, der mit etwas Holz oder Holzkohle zu befeuern war, und im Prinzip wie ein Kugelgrill funktionierte, denn über der Grillfläche konnte auch noch eine Haube aufgesetzt werden. So sieht das dann aus:

Und weil so ein Thunfisch-Steak in wenigen Minuten von beiden Seiten fertig gegrillt ist, kam der Fisch erst so ca. 8-10 Minuten vor dem Essen auf den Grill.

Das geschnittene Stück war wirklich nicht dünn, aber in 5-6 Minuten von einer Seite wunderbar gegrillt.

Einmal gewendet und nochmals für ca. 5 Minuten Weitergrillen.

So wurden dann die drei Thunfisch-Steaks auf den Tisch gebracht. Und die weiteren Zutaten aus dem Backofen waren auch bereits fertiggestellt.

Super lecker mit leicht rauchigen Noten das in der Mitte noch rosa gegrillte Thunfisch-Steak mit dem Ofengemüse und etwas Reis.

Aber damit war noch nicht genug, denn im Laufe der Vorbereitungen des Mittagstisches wurden noch ein paar Äpfel geviertelt, eine kleiner Menge Teig zubereitet und gleich danach in einer Tarte-Tatin Form einiger Zucker mit etwas Wasser geschmolzen um eine Tarte-Tatin im Ofen als Nachtisch zuzubereiten. So sieht das dann in der Reihenfolge der Schritte aus:

Diese Tarte Form mit dem geschmolzenen Zucker wird mit den Apfel-Vierteln beschichtet und dann kommt des ausgerollte und in Form gebrachte Teig darüber, was dann aus dem Ofen geholt so aussieht:

Aber da ja Tarte-Tatin ein gestürzter Apfelkuchen ist muß das gesamte noch gestürzt werden, auf einen großen Teller, und somit kommt dann der geschmolzene Zucker zuoberst des Kuchens auf den Tisch.

Sieht nicht nur wunderbar aus, sondern schmeckt auch so lecker, das es oft nicht nur bei einem Stück bleibt, auch wenn das Ganze aus sehr viel Zucker besteht. Aufgeschnitten auf dem Teller kommt bei den Franzosen dann noch ein Klecks Crème-Fraîche drauf.

Am späten Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Paris zu unserer Gastfamilie, wo wir ein weiteres großartiges Mahl zu bewältigen hatten. Es sollte Ceviche aus Kabeljau und im Ofen geschmorte Hähnchenteile mit Fenchelgemüse geben. Die Vorbereitung des Ceviche ging an uns vollkommen vorüber, denn das war wohl bereits am Nachmittag vorbereitet worden. Da bei unserer kolumbianisch-französischen Gastfamilie immer recht spät gegessen wurde, konnten wir allerdings die Zubereitung des Fenchelgemüses und der Hähnchenteile mitverfolgen. Schön zu beobachten war, das der Fenchel, aber auch die Hähnchenstücke fast nur mit Hilfe von Olivenöl geschmort wurden. Der Fenchel in einer großen Pfanne auf dem Herd. Die Hähnchenteile im Backofen in einer Terrine.

So zeigte sich dann später die fertig gegarten Zutaten der zwei Gänge auf dem Tisch:

Das Ceviche in einer großen Glasschale auf dem Tisch.

Auf meinem Teller serviert in der Keramik von meinem Bruder Holger.

Und in einer der großen Schalen des selben Keramikers die Hähnchenteile mit dem Fenchel.

So serviert wieder vor mit auf einem Teller vom gleichen Künstler. Das war dann mit einem guten Schluck Wein der Abschluss des zweiten Tages.