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Stab.- und Jakobsmuscheln aus der Muschelschale

Nachdem ich das Rezept von D. Humm mit den Jakobsmuscheln umgesetzt hatte, konnte ich ein paar Tage später eine eigene Kreation aus Stabmuscheln und Jakobsmuscheln auf den Teller bringen. Neben den Stabmuscheln und je Portion eine Jakobsmuschel kombinierte ch noch etwas Cocktailtomaten, Frühlingszwiebeln und einige Saucenanteile zum Gratinieren hinzu. Je Portion und Muschelschale der Jakobsmuscheln brauche ich folgende Zutaten:

1 Jakobsmuschel ohne Coraille
2 – 3 Stabmuscheln
1- -2 Cocktailtomaten
1/2 Frühlingszwiebel
Zitronensaft, oder das Zitronenpürée von D. Humm,
Olivenöl, Mirin, Sojasauce, Salz und Pfeffer
trockener Weißwein und 2 – 3 Knoblauchzehen.

Zur Zubereitung:

Die Stabmuscheln sehr gut unter fließendem Wasser sehr gut waschen und in einem großen Topf mit einigen El Olivenöl stark erhitzen und die Stabmuscheln mit den zerdrückten Knoblauchzehen darin für 1-2 Minuten kurz anschwitzen, dann mit dem Weißwein ablöschen und nach 2-3 Minuten bei geschlossenem Deckel in ein Sieb abgießen. Die Jakobsmuscheln leicht salzen und pfeffern und in einer schweren Pfanne von beiden Seiten scharf anbraten. Dann mit den fein geschnittenen Zutaten in die Schale der Jakobsmuscheln legen und die Muschelhälfte mit einem kleinen feuchten Mehlbatzen auf einem Blech so festkleben, das die Muschelhälften nicht mehr umkippen kann. Den Backofen mit dem großen Grill so vorheizen, das bei der Einschubhöhe 2 von oben die Muschelschalen auf dem Blech für 5-6 Minuten fertiggestellt werden können.

Auf dem Teller serviert seht das Gericht dann so aus:
  



 

Stabmuscheln/Schwertmuscheln mit Fenchel

Stabmuscheln, welche auch Schwertmuscheln genannt werden können insbesondere in der Sommerzeit beim sehr guten Fischhändler erworben werden. Dann sind diese besonders saftig und schmecken entsprechend gut, wenn das Rezept paßt. Diesmal wählte ich mir eine Rezeptur von Daniel Humm aus dem Kochbuch des Eleven Madison Park, welches für meine Begriffe ein ausgezeichnetes Rezept ist, wenn auch in der Zubereitung insgesamt ein wenig aufwändig. Das ist aber für ein Dreisternelokal durchaus angemessen. Wie also bereits gesagt, das Rezept im Kochbuch des Eleven Madison Park auf Seite 243 (Abb.), auf Seite 331/332 das Rezept und allen weiteren Zutaten und Rezepturen im laufenden Text und dessen Beschreibung. Wer es ebenso nachkochen wollte, bitte zuerst das gesamte Rezept durchlesen, denn es braucht einige Zeit für die Zwischenkühlung im Kühlschrank. Am Vormittag werden also alle weitere Zutaten auf dem Markt besorgt, wie der Fenchel und die weiteren Zutaten, und am Nachmittag geht es dann an die Zubereitung. Ich habe am Marktstand diesmal noch ein kleines Bund Mini-Radieschen erstanden, welche ebenso auf die Stabmuscheln als Dekoration obenauf ihren Platz finden. Im Prinzip ist das gesamte Gericht eine kalte Vorspeise, welche aber sicher auch als warm gratinierte Variante unter dem Grill auf den Teller kommen könnte. Ich habe mir 2 Serviervarianten ausgedacht, wobei die Stabmuscheln immer eine schön dekorative Wirkung auf einer langen Platte erzielen, aber sicher auch gut wirken auf einem großen Teller von Stefanie Hering aus der Serie Ocean. So sehen dann meine Dekorationsvorschläge aus:

  



 

Geflügel aus dem Ofen von Elisabeth Raether

Vor einer Woche hatte ich ein erstes Rezept aus dem SZ Magazin mit Geflügel nachgekocht, und heute sollte es dann ein Rezept aus dem Zeit Magazin von Elisabeth Raether sein. Geflügel aus dem Ofen und mit einer Weinbegleitung aus meinem Keller mit einem Merlot aus Baden-Württemberg. Das Rezept kann in aller Genauigkeit im Zeit Magazin vom 26.7.2018 auf Seite 10 nachgelesen werden, und der Merlot kommt vom Weingut Wöhrwag aus dem Stadtteil Untertürkheim in Stuttgart. Der Einkauf am Vormittag auf dem Markt, welcher primär bei den Kartoffeln, Fenchel und den Hähnchenteilen besteht, denn die Gewürze und sonstige Zutaten ie Anissamen und Pastos habe ich immer zu Hause im Vorratsschrank. Die Flasche Rotwein kommt aus den Kellerbeständen und besteht diesmal aus einer Flasche Merlot vom Weingut Wöhrwag in Baden Württemberg, welches auch Mitglied im VDP ist. Merlot ist nicht unbedingt eine typische Traube für den Süden Deutschlands, jedoch durch die allgemeine Erwärmung in den letzten Jahren wir auch diese Traube in den „kühleren Regionen“ nördlich der Alpen inzwischen gut reif. Die Frucht entwickelt sich dadurch vielleicht nicht ganz so stark wie im Bordeaux, jedoch paßt hier die  feine Nuance der runden Noten und ausgewogenen Säurespiele ganz gut zu der würzigen Note der Geflügel mit dem Fenchel. Im Unterschied zum beschriebenen Rezept habe ich das Blech für 40 Minuten im Ofen belassen und bei Umluft mit kurz ein wenig Grill am Schluss darüber ein wenig die Farbe ins Geflügel gebracht. Insgesamt recht fein.

So sieht das dann auf dem Teller aus:
  

Der Wein dazu hier mit seiner Flasche und dem Etikett:



 

Salat mit Coeur de Boeuf, Avocado, Mozzarella und Mini-Steinpilzen

So ein profaner, aber schmackhafter Salat steht hier nur, weil ich in diesem heißen Jahr und einem fast perfekten Sommer meine erste große Tomate der Sorte Coeur de Boeuf mit einem Gewicht von 333 gr. geerntet habe und mir dazu einen feinen und schmackhaften Salat zubereitet habe.

So sieht das Ergebnis aus Mitte Juli auf der Waage aus, und ich hatte mir bereits im Vorfeld einen Tag zuvor ein paar Mini-Steinpize besorgt, einen kleinen Mozarella und die diversen anderen Zutaten wie Avocado und Schalotten, soiwie ein wenig Frühlingszwiebeln eingekauft. Die Zutaten also soweit zurechtschneiden, bis auf die Pilze, welche gründlich gereinigt werden sollten, und dann je nach Größe halbiert oder geviertelt werden. In einer Eisenpfanne Olivenöl und ein wenig Butter erhitzen und diese darin soweit anschwitzen, das es eine schöne Ergänzung zum sommerlichen Salat ergibt.


Hier zeigt sich einmal mehr wie kalte und erwärmte Zutaten gut miteinander harmonieren können. Die kalten Gemüse mit dem Mozzarella müssen einige Minuten vorher mit Salz, Pfeffer und Olivenöl behandelt werden, und während der Marinieret können die Pilze in der Pfanne sautiert werden. Alle weiteren Gewürze natürlich je nach eigenem Geschmack oder auch passend zum begleitenden Wein sind dazu auszuwählen.
Guten Appetit.



 

Kalte Udon Nudeln mit Meeresfrüchten

Aus dem Buch „Japan“ Kochkunst für Feinschmecker habe ich mir am Wochenende ein Rezept ausgesucht, welches von Minoru Odajima stammt und eine feine schnelle Sache ist für ein wunderbares Zwischengericht. Udon Nudeln sind ganz aus Weizen hergestellt, recht dick und weiß, und man kann sie beim Japanladen entweder vorgekocht oder auch getrocknet kaufen. Die Meeresfrüchte dazu besorge ich mir dann am liebsten bei meinem Fischgeschäft Poseidon in München am Viktualienmarkt, wo ich eben auch kleinere Mengen an Muscheln etc. erhalten kann. Alles weitere an Gemüse dann am Marktstand und dann kann die Vorbereitung für den Teller bereits beginnen. Es müssen aufgrund der unterschiedlichen Zutaten wie Gemüse, Meeresfrüchte und die Nudeln ein paar diverse Kochgefäße dazu herangezogen werden, aber das Resultat entschädigt dafür dann auch wieder. Je nach Menüfolge ist es hier dann auch möglich die diversen Zubereitungen immer wieder zwischen den anderen Gängen und Zubereitungen herzustellen, denn dieses Gericht wird kalt serviert. Sind dann alle Zutaten für dieses Nudelgericht soweit fertiggestellt, kann es mit dem Anrichten losgehen. Ich habe mir dazu natürlich wieder einmal eine Porzellanschale von Hering-Berlin aus meinem Bestand ausgesucht, die mit den Quallen aus der Serie Ocean. So sieht das dann aus:

Umi no sachi no udon pasta, so der japanische Titel des Gerichtes übersetzt.



 

Hähnchensalat mit Pinienkernen und Rosinen

Ein Rezept von Elisabeth Grabmer sollte es diesmal sein, welches in der letzten Woche im SZ-magazin veröffentlicht war. Die Köchin kocht selber in der Waldschänke in Grieskirchen bei Linz in Österreich. Das Rezept war zwar auf 8 Personen ausgelegt, was mich aber nicht daran störte diese Zutaten auf eine Menge für 2 Personen zu reduzieren. Das Rezept ist also in dem SZ-magazin nachzulesen, oder auch unter www.dasreze.pt. Die wesentlichen Zutaten besorge ich mir am Samstag auf dem Markt, oder habe diese bereits im Regal zu Hause stehen. Einen kleinenFehler bei der Zubereitung habe ich allerdings gemacht. Also Vorsicht beim Anbraten der Pinienkerne und der Rosinen, denn die sind bei mir etwas zu dunkel geworden. Auch wenn die gesamte Zubereitung am Schluss soweit ganz gut schmeckte. So war das dann optisch auf dem Teller angerichtet und zu verspeisen:

Aus der Nähe betrachtet:

Sehr schönes Rezept mit einer Marinierzeit von 2 Stunden kann es schnell und einfach zubereitet werden.



 

Pilzragout im Filotteig mit Cocktailtomaten

An einem der letzten Wochenenden habe ich mir auf dem Markt mal wieder eine Portion Pilze besorgt und diese als Ragout soweit zubereitet, das ich dieses in einen Filotteig einpacken konnte und in ein paar Minuten im Backofen fertigzustellen war. Für 2 Personen brauchen ich dann als folgende Zutaten:

ca. 150 gr. Steinpilze oder andere Pilze
1 mittelgroßer schön geformter Pilz für die Deko
1 Schalotte
3 Zweige Petersilie
30 gr. Tofu
Salz, Pfeffer, Butter, Sahne und Crème Fraîche, 1 Eigelb zum Bestreichen
16 Cocktailtomaten
4-6 Blätter Filotteig

Zur Zubereitung:
Das Pilzragout muß zunächst als erstes vorbereitet werden, bevor ich dazu übergehe den Filotteig aus dem Kühlschrank zu holen. Die Pilze sehr gut putzen und eventuell auch waschen. Die Pilze dann bis auf den Dekorationspilz in mittelgroße Stücke schneiden, was ebenso mit der Schalotte und dem Tofu passieren muß. Die Zutaten zusammen gemeinsam in der Pfanne anbraten und mit Sahne, Creme Fraîche sowie den Gewürzen soweit verfeinern, bis das Ragout einigermaßen durchgegart ist. Je nach Bedarf kann auch noch nach Geschmack ein wenig Wein oder andere Zutaten beigegeben werden. Hier ist der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Beiseite stellen und erkalten lassen. Den Tofu kann man dann auch erst ganz am Schluss ohne das Anbraten dazugeben. Dann den Filotteig aus dem Kühlschrank holen, aufrollen und jedes Blatt einzeln mit weicher Butter Einpinseln, so das der Teig dadurch leicht geschmeidig wird. Das Ragout auf eine Ecke des Filotteigblatts legen und zu einer Tasche zusammenlegen. Auf ein gebuttertes Blech legen und mit Eigelb bestreichen. Dann eine dünne Scheibe des Dekopilzes auf die Teigtaschen legen und im Backofen für ca. 10 Minuten bei ca. 200°C aufbacken. Auf dem Teller die Cocktailtomaten aufschneiden und leicht salzen sowie pfeffern. Das sieht dann angerichtet so aus:
  
Wie zu sehen kann man die Teigtaschen unterschiedlich formen. Die Dreiecksform eignet sich besonders gut als fingerfood serviert zu werden. Wenn das Ragout in der Teigtasche nicht zu flüssig ist tropft es auch nicht so sehr beim Verzehr.
Bon appetit!



 

Bulgarien Weintour – der vierte Tag

An diesem vierten Tag in Bulgarien sollte es wieder zu zwei Weingütern für Verkostungen und einem Lunch auf dem Weingut gehen, und Abends konnten wir dann gemeinsam in einem kleinen Hotel bei einem Koch ein Fairwell Dinner besonderer Art erleben. Zwischendrin gab es dann noch einen kulturellen Teil, wi wir zu einer Ausgrabungstätte gefahren sind, wo zu Trojaner Zeiten die Menschen bereits Weine produziert haben und wohl auch genossen haben. Aber bleiben wir in der Jetztzeit und es folgt also die Beschreibung des ersten Weingutes auf Starosel.
Das Weingut Starosel ist eher eine große Hotel und Wellnessanlage, wo auf einem großen Gelände die Leute aus der Stadt sich erholen können, Wein genießen und es sich bei Speis- und Trank gut gehen lassen kann.

Das Weingut umfasst insgesamt 1200 ha Weinanbaufläche wo Rosé, Weißwein und Rotwein produziert wird. Aber in einer Ecke der Anlage steht auch eine kleine Brennerei, wo der spezielle Raki, welcher an vielen Orten des Landes produziert wird, gebrannt werden kann.

So beginnt also unser Rundgang durch das Weingut und die Anlage, welche wirklich groß ist und natürlich auch die entsprechende Kapazität für eine Anbaufläche von 1200 ha haben muß. Beim Betreten des Maischekellers mit seinen Edelstahltanks fällt uns gleich ins Auge, das in einer Ecke eine ganze Menge geschnittener Rebreisige liegen, wo wir gleich Nachfrage was es damit auf sich hat. Zunächst wir uns von unserer Begleitung aus dem Weingut erklärt, das es der Maischegärung beigefügt wird, um einen Geschmack abzugeben, was einige aus unserer Gruppe schlichtweg bezweifeln.

Trotzdem haken wir nochmals nach, bekommen aber trotzdem keine plausiblere Erklärung für die Lagerung dort im Keller. Manche aus der Gruppe vermuten, das dies ein guter Brennstoff für die offenen Kamine sei. Dann geht es weiter durch die Kelleranlagen und schließlich zu der Verkostung der Weine des Gutes Starosel.
 
Hier beweist sich Allerdings eine der lange sich bereits bestätigten Faustregeln, das auf den wirklich ganz großen Weingüter kaum eine große oder herausragende Weinqualität erzeugt wird. Wir verkosten also in den anfangs bunt illuminierten Kellergewölben einen weißen recht süßlichen Muscat, dann einen Chardonnay und einen Rosé aus Syrah. Bei den roten Traubensorten sind es Merlot aus 2016 und ein Cuvée aus CS 65% und Merlot 35% die ehrlich daherkommen, aber einen nicht vom Hocker reißen. Meine Bewertungen also zwischen 14 – 16 Punkte von 20.
  


Dann folgt der kulturelle Teil mit den Ausgrabungen und ein weiteres Weingut, welches auf den Namen Rumelia hört und wieder einmal von einem Textilfabrikanten, diesmal aus Bulgarien gegründet wurde und seit 2006 seine Weine produziert. Auf 55 ha werden die Weineangebaut, welche zu 95% aus der roten Traube gekeltert werden.

Zunächst geht es mal wieder durch die Kelleranlage und den Barriquekeller der insgesamt ebenso ordentlich wie sauber aussieht, was bei fast allen der Ort der Fall war, die wir in diesen Tagen besucht hatten.
  
In diesem Weingut wir aber nicht nur mit den klassischen französischen Barriques gearbeitet, sonder so ca. zur Hälfte kauft das Weingut seine Barriques auch in den USA, wo ja die Eichenhölzer wesentlich kräftiger vom gesamten Geschmacksprofil ausfallen. Bei den roten Trauben werden primär CS, Syrah und die landestypische Traube Mavrud angepflanzt und vinifizert. Dann geht es zur Verkostung wo wir 5 der Weine des Gutes ins Glas bekommen.

Wie auch im Foto zu sehen die Aufmachung sehr unterschiedlich, und mit unterschiedlichen Marken auf den Labels vermarktet. Wir verkosten also zunächst einen Rosé von CS aus 2017. Frisch und schön fruchtig mit angenehmer Note im Abgang, (16/20)
Dann folgt ein Syrah aus 2014 welcher eine feine dichte Nase aufweist. Was vordergründige Frucht mit weniger Tannieren und leichter Cassisnote. (15/20)
Dann folgt ein Mavrud, der aber komplett im Stahltank ausgebaut ist aus 2014. Hat was von CS in der Nase mit noch immer leicht vordergründigen Tanninen. Sehr schöne Frucht mit etwas flüchtigen Noten am Gaumen. (16/20)
Dann der Cuvée Erelia aus 2014 mit 40% Syrah, je 20% Mavrud, CS und Merlot. Kräftige amerikanische Eiche in der Nase. Kokosnuss und reichlich Tanninen versehen. Etwas astringierend am Gaumen, aber toller Frucht und einer vollen Struktur. (16,5/20)
Zum großen Abschluss ein Cuvée aus 2010 mit der Cuvetierung aus 50% Mavrud, 20% Merlot und 30% CS. In der Nase sehr reife schwarze Früchte. Feine und elegante Struktur am Gaumen mit wohl weiterhin Potential für noch einige Jahre der Reifung. Ganz erstaunliches Resultat für ein Weingut, welches erst 2006 begonnen hat. (17,5/20)


Am Abend geht es dann in Plovdiv auf ein Fairwell-Dinner, wo wir fast um die Ecke des Hotel in einen alten Stadtteil zu Fuß hingehen, wo ein bulgarischer Koch und Sommelier, Mitko Milev, der wohl viele Jahre in internationalen Küchen gearbeitet hat, sich ein kleines Hotel im Elternhaus aufgebaut hat und dort auch Gäste in der Erdgeschoss Weinbar bewirtet.

Der Name Roots war für mich sehr bezeichnend, denn dieser Mensch wollte wirklich mit seiner Küche und auch den ausgeschenkten Weinen wieder „back to the roots“.
Wir wurden herzlich empfangen und es sollte auch ein recht angenehmer und vielseitiger Abend mit guten Gesprächen, bei guten Weinen und passendem Essen dazu werden.
Zur Begrüßung beginnt es mit einem Chardonnay aus dem Barrique (ohne Foto)
Dann folgt ein frisch gebackenes Brot auf den Tisch mit einigen Tappenden, welche von ganz feiner Art sind.

Dann folgen 2 Weißweine aus dem Weingut Varna. Ein Riesling und ein grüner Veltliner aus 2016. Insbesondere der Riesling ist von feiner Qualität und paßt auch ganz gut zu den würzigen Tapenaden.

Zwischendrin dann nochmals eine Vorspeisenplatte mit Weinblättern, woran sich eine mittelgroße Diskussion über die Machart derselben entzündet, denn diese waren von ausgesprochen feiner Qualität, saftig, feinschmeckend, fast elegant und nicht so dick von der Blätterstruktur. Die Erklärung war, das es sich um recht junge Weinblätter handelt, die dann aber kurz vor der Füllung blanchiert. werden, um nicht zu bitter zu schmecken.

Dann kommt das Hauptgericht bestehend aus einem Lammschulterstück im Schweinenetz eingewickelt mit einigen Gemüsen dazu. Lange gegart und recht fein schmeckend. Dazu gab es eine Petit Verdot, wo ich leider kein Foto gemacht habe.



 

Bulgarien Weintour – der dritte Tag

An diesem wettertechnisch recht angenehmen Tag im Juli sollten wir folgende Stationen von Plovdiv aus anfahren.
Zunächst ging es nach einer einstündigen Fahrt auf das Weingut Enira im Bessa Valley.
Dann folgte das Weingut Villa Yustina mit einem lunch zu den Weinen, und anschließen war ein kleiner kultureller Teil eingebaut, wo wir ein Kloster Namen Bachkovo besuchen konnten. Am Abend in Plovdiv zurückgekehrt trieb es mich in die Stadt, wo bei mir ein kleines libanesisches Restaurant mit Namen Mayriges auf der „Speisekarte“ stand und anschließend trieb es mich dann noch in eine Weinbar namens „Glass of Wine“ wo der Inhaber ausgerechnet der Weinmacher auf dem Weingut Enira in den Jahren 2001 bis 2009 war.
Los geht es also an diesem Tage mit dem Weingut Enira im Bessa Valley, welches heute auf ca. 140 ha Wein anbaut und ca. 500 Tod. Flaschen produziert. Zunächst wurden in den Anfangsjahren primär Rotweinsorten wie Merlot, Petit Verdot, Cabernet Sauvignon und Syrah angepflanzt, wobei heut langsam dazu übergegangen wird auch weiße Sorten wie Marianne, Roussanne und Viognier zu kultivieren.

Wir starten mit einer kleinen Kellerführung, welche mit den weiteren Gebäuden erst so um das Jahr 2006 fertiggestellt wurden. Und verwunderlich wurde uns gezeigt, das hier ausschließlich mit Betontanks für die Maischevergärung gearbeitet wird. Wobei bei Nachfragen auch klar wurde, das die zukünftigen weißen Sorten sicher im Wesentlichen im Edelstahl ausgebaut werden.

Dann geht es zur Verkostung direkt in den Barrique-Keller wo bereits die Weinmacherin, die auch uns durch das Weingut führte, einen Tisch aufgebaut hatte mit den akurat aufgebauten 6 Flaschen für die folgende Verkostung.

Die Reihe reichte hier also von einem Rosé über 4 diverse Cuvées bis zum Spitzenwein des Weingutes dem BV aus 2013 der aus 4 Trauben gekeltert wird.
 
Die Gruppe bei der Verkostung der Enira Weine.

Hier eine kleine Kurzbeschreibung der diversen Tropfen:
Rosé aus PV 64% und Syrah mit 36%. Frisch, fein und nicht zu aufdringliche Frucht. (15,5/20)
Der Petit Enira aus 2015 mit einer sehr kräftigen Nase, dunklen Noten von Cassis und Beeren. Am Gaumen sehr intensiv und rund mit einer feinen und weichen Struktur. (16,5/20)
Duo Enira besteht aus Syrah und Merlot. Leichtes Holz in der Nase und sehr fruchtig. Schöner Fruchtanteil am Gaumen und dichte volle Struktur. (16,5/20)
Der Zweitwein von Enira aus 2014 beinhaltet alle 4 wesentlichen roten Traubensorten und wirkt insgesamt recht ausgewogen und rund mit feiner Struktur. (16/20)
Dann folgt der Reserve von Enira aus dem Jahr 2007 mit 66% Merlot, 14%Syrah, PV und CS. Sehr schöne Frucht und langer Abgang. Sehr runde Frucht mit feiner Säure und super Struktur. (17/20)
Das große Finale folgt mit dem Grand Cuvée aus 2013 mit ebenso den 4 roten Traubensorten des Weingutes. Eine schon recht typische Bordeaux Nase. Sehr fruchtig aber noch frisch und jung mit toller Frucht. (17,5-18/20)


Dann geht es zur Lunchtime auf das Weingut Villa Yustina, welches von einer Firma gegründet wurde, welche in Bulgarien die kleinen und großen Edelstahlbehälter für Weingüter und andere Betriebe herstellt. Somit war in diesem Weingut auch zu sehen, das hier demonstrativ und explizit von relativ kleinen Behältern bis hin zu ganz großen Edelstahlbehältern im Weingut die gesamte Range der Möglichkeiten gezeigt wurde. Villa Yustina baut auf ca. 46 ha seinen Wein an und kommt auf eine Produktion von ca. 150 Tsd. Flaschen pro Jahr.
 
Nach einem ersten Kellerrundgang ging es direkt zum Mittagessen, wozu wir dann auch die diversen Weine dieses Weingutes verkosten durften.
 
Der Mittagstisch überraschte alle am Tisch insbesondere in der Hauptspeise mit einer kompletten Bachforelle oder Saibling, der sehr fein gebraten auf den Teller mit etwas Reis kam. Vorher gab es einen kleinen Tomatensalat von sehr gut schmackhaften Früchten mit ein wenig Pesto.
  
Die Weinrange zum Essen bestand aus 5 Weinen, welche allerdings in der Einzelbewertung diesmal nicht so herausragend sein sollten wie z. B. in den Weingütern vorher bei Enira oder auch bei Zagreus am Tag zuvor.

Zum Abschluss an diesem Ort und in diesem Weingut ging es noch mit dem Kleinbus auf einen benachbarten Hügel, wo das Weingut einen Platz hat, wo es einen sehr schönen Ausblick auf die umliegenden Hügel, Weinberge und Ortschaften hat.


Aber damit war längst nicht Schluss an diesem Tage mit den diversen Erkundungen im Lande Bulgarien, denn es sollte hier eine kleine kulturelle Einschiebung geben, indem wir auf ein Kloster fahren konnten, welches mit seinen vielen Malereien besichtigt werden kann.
  
Hier also nur 2 kleine Fotobeispiele der Aussenanlagen.


Der Abend war dann zur freien Verfügung und es trieb mich in die Stadt, wo ich ein kleines libanesisches Lokal namens Mayriges  aufsuchte. Und was bestellt man sich bei einem orientalischen Lokal, zunächst einmal ein Humus als Vorspeise, welches dann auch entsprechend mit fein gebackenem sehr dünnem aber nicht trockenem Brot serviert wurde.

Schön dekoriert mit etwas Paprika und Olivenöl, sowie ganzen Kichererbsen in der Mitte als feste Komponente in der Schale, welche allerdings von der Menge, was schon auf der Speisekarte ausgewiesen war, einfach zu groß war. Als Hauptgang hatte ich mit dann ein Geflügelteil bestellt, welches zwar nicht so wirklich typisch libanesisch war, aber mit seinen hinzugefügten mitgetragenen Kräutern recht fein auf den Teller kam.

Dazu gab es einen Chardonnay von Zagreus, wo wir am Vortag ja bereits waren.


Das Highlight des Abends sollte allerdings der Besuch einer Weinbar nach dem libanesischen Lokal sein, welches nur 2 Ecken weiter in einer verkehrsberuhigten Strasse lag, wo dort gegen später so richtig der Bär abging mit Strassenmusik und vielen Leuten. Die Weinbar hörte schlicht auf den Namen „Glass of Wine“ und wie sich später im Gespräch herausstellte von einem ehemaligen Weinmacher des Weingutes Enira betrieben wird. Die Person war von 2003 bis 2009 auf Enira Weinmacher und hat die ganzen Anfangszeiten der Entstehung auf Enira mitgemacht. Heute macht er seinen eigenen Wein, wobei er wohl, so wie mir später berichtet wurde, primär seine Trauben bei anderen Winzern einkauft und diese dann zu seinen Zwecken keltert und abfüllt. Verkosten konnte ich, da wohl an diesem Abend der erste Gast, zunächst einen Rosé und später einen roten der sehr intensiv und kräftig war. Elegant gemacht, kann aber nicht mehr sagen, welche Trauben darin verarbeitet waren. Zum Schluß wollte er dann nicht einmal etwas kassieren, für seine 2 ausgeschenkten Weine, da unser Gespräch wohl doch recht attraktiv für ihn mal wieder mit einem Gast war. Ich ließ ihm trotzdem ca. 5.-€ auf dem Tresen liegen.

  


 

Bulgarien Weintour – der zweite Tag

An diesem zweiten Tag in Bulgarien sollte wir 2 Weingüter im Osten von Plovdiv besuchen. Zunächst das Weingut Miroglio, welches auf ca. 150 ha seinen Wein anbaut und hier seit 2002 von einem italienischen Textilfabrikanten gegründet, seine ersten Trauben in 2005 aus Pinot Noir geerntet hat.

Eingetroffen auf dem Weingut gibt es zunächst einmal einen Begrüßungstrunk, welches in einem Winzersekt in der Machart Blanc de Noir besteht und aus Pinot Noir und 2016 stammt.

Da die Anfahrt aus Plovdiv so ca. fast 2 Std. dauerte waren wir bereits so um die Mittagszeit eingetroffen und sollten zunächst einen Rundgang durch das Weingut erhalten.

Wie hier zu sehen auf einem kleinen Hügel gebaut hatten wir eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Weinberge und Hügel.

Die Verkostung lief dann parallel zum Mittagslunch und wir konnte 3 weitere Weine des Gutes zu den Speisen verkosten. Zum Essen gab es einen sehr üppig gefüllten Vorspeisenteller mit marinierten Paprika und eingedickten Joghurt und Quark, der aber fein und köstlich war.

Dann folgte zum Hauptgang ein Teller voll mit schwarzen Nudeln, Speck, Tomaten und gebratenen Lachsstücken, die recht fein schmeckten, aber auch hier unangemessen zu viel aufgetragen waren.

Nun zu den Weinen die es dazu gab:
Zunächst ein Muscat Otonelle aus 2017 mit einer sehr typisch leichten süßlichen Nase. Für mich eine feine Struktur als fast schon ein Süßwein, aber kaum passen zu der öligen Vorspeise. Der Abgang dann fein spitz mit frischer Note und süffigen Aspekten. (15,5/20)
Dann gab es einen Pinot Noir aus 2015 mit einer sehr typischen Nahebei schon recht dunkler Farbgebung. Wirkte bereits wie ein schon kräftig gealterter Pinot mit weniger Säure aber war insgesamt noch ganz gut trinkbar. (16,5/20)
Zum Abschluss eines der Spitzengewächse aufMoriglio, ein Mavrud der Serie Eleonore, von sogenannten Old Mavrud Clones. Sehr fruchtige Nase mit dichter Kirschnote und schwarzen Johannisbeeren. Sehr vordergründige Frucht, eingemachte Früchte, Römertopf und leichten Tannienen. (16/20)
Das Weingut selber wirkte mit seiner Architektur eher wie ein alteingesessener Betrieb in der Toskana, was ja wohl auch von den Investoren herrührt, alle Inneneinrichtungen mit dunklem Holz, verschnörkelt, Gemälde an den Wänden etc. Die Speisen viel zu üppig und eine wirkliche Klasse bei den Weinen wollte auch nicht aufkommen.


Dann ging es weiter zum Weingut Zegreus.
Dieses Weingut wurde als Familienbetrieb 1990 gegründet und baut heute auf ca. 120 ha seine Weine an. Es werden ausschließlich rote Traube für die Weine erzeugt. Seit 2010 ist der Betrieb Bio zertifiziert und baut Mavrud, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah an. Das Weingut selber mit seinen Weinkellern wurde im Jahr 2004 fertiggestellt. Zu den Weinen.

Wir starten mit einem Blanc de Noir von Mavrud der sich mit einer mittleren Nase zeigt etwas Säure und ein wenig einen leichten Schmelz andeutet. Am Gaumen allerdings mit einer schönen vollen Struktur. (15,5/20)
Dann kommt ins Glas ein Rosé von der Traube Mavrud, welcher eine leichte Fruchtnote aufweist an der Nase und am Gaumen eine feine Frucht mit leichter Erdbeernote. (15/20)
Weiter geht es mit einem Mavrud aus 2017 mit einer recht frischen Nase, leichten Tannieren und etwas Würze am Gaumen sowie einer reifen Note von Cassis und Kirsche. (15/20)
Dann folgt ein Mavrud 2013 Reserve der eine sehr intensive Nase aufweist und it einer feinen Struktur und guter Frucht dasteht. Weißer Pfeffer in der Nase und noch frischen Noten für den Jahrgang. (16,5/20)
Final können wir einen Mavrud von getrockneten Trauben, ähnlich eines Amazone, verkosten, der mit einer sehr dunklen Note in der Nase sich zeigt. Dichte Note mit sehr reifen Früchten am Gaumen und voller Struktur mit feinen Noten von diversen Früchten. (16,5/20)

Hier noch ein paar Fotos aus den Keller:


Und das Logo der Winery auf der Aussenfassade:


Zurück am Abend im Hotel ging es bei mir zunächst noch in ein Lokal, wobei ich den Rest der Gruppe etwas später in einer Weinbar treffen sollte, wo es noch ein paar wunderbare Flaschen zu verkosten gab:

Die Weinbar präsentiert hier seine im Angebot stehenden Flaschen in einem Regal in der Weinbar, Wobei wir zum Schluß insbesondere einen Wein bestellten, der der Gruppe ganz besonders gut mundete:
Weingut Rossidi aus dem Süden des Landes, wo die Rebe des Rubin wohl auch ganz gut zu gedeihen scheint.

Das war nach Angaben des Wirtes in der Weinbar die letzte Flasche dieser Art aus dem Lager und wir konnten uns entsprechend gut daran halten.
Ein wirklich gelungener Tag mit 2 Weingütern recht unterschiedlicher Ausprägung und einer Weinbar, welche sich als ausgesprochen guter Tipp herausstellte.