Vorneweg zunächst einmal das Foto der Flasche, welche ich vor ein paar Tagen mir aus dem Keller geholt hatte und mal wieder basserstaunt war, wie gut so ein Gutsein aus Württemberg von der Traube Sauvignon Blanc sein kann.
Die Eckdaten: Weingut Drautz-Able aus Heilbronn in Württemberg, Gutswein aus 2016, Qualitätswein mit 12,5% vol. Das Weingut Drautz-Able ist Mitglied im VDP.
Ich hatte den Wein bei mir im Kühlschrank recht stark heruntergekühlt, was dann so bei 8-10 °C im Glas bei den hohen sommerlichen Temperaturen recht gut war, den der Wein sollte sich sehr schnell erwärmen. In der Nase kräftige Noten von Zitrusfrüchten, Limonen und einer feinen Mineralität welche nicht enden wollte. Trotz der kühlen Anfangstemperaturen gab sich der Wein im Glas bereits recht gut mit den Fruchtaromen zu erkennen welche in Richtung Ananas und reifen Mangos sowie Litchi ging. Dieser Gutsein für ca. 15 € im Preis kann sich sicher ohne große Probleme mit manchen großen Sauvignon Blanc insbesondere aus der Neuen Welt oder auch mit ähnlichen Tropfen aus der Steiermark messen lassen. Für mich noch einige Jahre trinkbar und es zeigt sich auch hier, das eine bereits ca. dreijährige Flasche mit dem Alter erst richtig aufblüht. (17,5 – 18/20)
Auch wenn jetzt diese Schnecken nicht wirklich vom Markt frisch eingekauft wurden, sondern aus der Dose stammen sind diese durchaus recht schmackhaft, sollte man diese mögen. Im Sommer ist so ein Salat mit Pilzen und getrockneten, oder auch Cocktail Tomaten immer erfrischend und leicht als Vorspeise oder Zwischengericht zu genießen. Für diesen Teller benötige ich folgende Zutaten:
1 Dose Weinbergschnecken
1-2 kleine Schalotten, 1 kleine Knoblauchzehe
eine Handvoll kleiner Champignons
4-5 getrocknete Tomaten
Salat je nach Belieben wie z. Bsp. Ruccola
Olivenöl zum Anbraten, Salz und Pfeffer
Die Zubereitung geht dann ganz einfach und auch recht schnell:
Die Dose Schnecken öffnen und den Saft von den Schnecken trennen. Den Salat waschen und gut trockentupfen. Schalotten und Knoblauch fein schneiden und ebenso getrennt davon die trockenen Tomaten in Streifen schneiden. Die Pilze säubern und eventuell in die Hälfte schneiden. In einer Eisenpfanne das Öl erhitzen, die Schalotten glasig anschwitzen und die Tomatenstreifen dazugeben. Dann die kleinen oder halbierten Pilze dazugeben und soweit leicht braten bis die Pilze das Öl angenommen haben. Dann die Schnecken mit dem kleingehackten Knoblauch dazugeben und je nach Bedarf eventuell nochmals ein wenig Öl dazugeben, oder von dem Saft der Schnecken aus der Dose. Je nach Bedarf noch mit ein wenig Grünzeug am Schluß in der Pfanne das Gericht dekorieren und dann auf dem Salat anrichten. Der Salat sollte natürlich mit einer leichten, nicht zu kräftigen Vinaigrette, angemacht worden sein. So zeigt sich das dann auf dem Teller:
Auch wenn ich jetzt schon mehr als 35 Jahre in München wohne, freue ich mich immer wieder, wenn es auf dem Mark im späten Frühjahr, bzw. früh im Sommer die ersten frischen Pilze zu kaufen gibt. An meinem Gemüsestand gab es dann auch schon wieder die ersten runden kugeligen Zuccini, was sich anbot einmal wieder gefüllt zu werden. Für dieses Rezept brauche ich also folgende Zutaten:
Pro Person, 1 Kugel-Zuccini
ca. 150 gr. Pfifferlinge
1 mittelgroße Schalotte
3 Stängel Petersilie
etwas Sahne oder Crème Fraîche, Salz und Pfeffer, Olivenöl
Dann geht es an die Zubereitung. Von der Zuccini den Kopf soweit abschneiden, das man mit einem großen Teelöffel gut den weichen Inhalt herausschauen kann. Vorher mit einem scharfen Küchenmesser die weicheren Teile einschneiden, dabei aber nicht die Schale der Zuccini verletzen. Dann die Pfifferlinge sehr penibel säubern, so das beim Essen später keine Sandkörner mehr zu finden sind. Die Füllung in einer Schüssel zusammen mischen und leicht ziehen lassen. Dann wird der Backofen auf 180 °C Umluft aufgeheizt, so das die Zuccini in einer feuerfesten Form auf mittlerer Schiene für ca. 20 bis 25 Minuten garen. Daneben können dann die weiteren Pilze in einer Pfanne mit ebenso ein wenig Schalotten und Petersilie gegart werden, was gerade einmal so ca. n den letzten 5 Minuten der Backofen-Garzeit passieren kann. Also auch hier: Timing ist Alles! So sieht das Gericht dann auf dem Teller angerichtet aus:
An diesem letzten Tag an der Loire sollte es zu einem Chateau gehen, welches 1885 gegründet wurde, und seit einigen Jahren zum Champagnerhaus Bollinger gehört. Dieses Weingut hat eine Sonderheit im Namen, der folgendermaßen lautet: Langlois Chateau. Also nicht verwechseln mit einem Namen, welches immer sonst seinen Chateau Namen zu Beginn führt, denn hier setzt sich der Name des Weingutes aus zwei Eigennamen zusammen, die das Weingut gegründet bzw. später dazukommen sind. An weißen Trauben werden hauptsächlich Chenin Bland und Chardonnay angebaut, und bei den roten sind es die Sorten Cabernet Franc und Pinot Noir. Diese Weinhaus füllt im Jahr so ca. 1 Mio. Flaschen ab. Das teilt sich so auf, das 50/50 Stillwein und Sperling Wein produziert werden. Am Anteil der Cremend Trauben werden ca. 50% von umliegenden Winzern zugekauft.
Der Besuch beginnt mit einer kleinen Schul-Unterrichts-Einheit, die in wohl einer ehemaligen Kapelle stattfindet.
Diese Ecole du Von liegt noch auf der Straßenebene, wo wir mit dem Bus auch in den Innenhof fahre konnten, wobei es dann nach der kleinen Schulung zu den Sonderheit der Region und Langlois Chateau einige Stufen hoch einmal wieder das Loirehochufer mit seinen Kalk/Tufffelsen erklimmen mußten. Dort stehen dann die großen Hallen für die Verarbeitung der Trauben, die Edelstahltank, Barriques und das Lager mit den abgefüllten Flaschen.
Den Rundgang dort absolviert auf der Uferhochebene ging es wieder runter auf die Loireebene und in die Keller die auch hier in den Fels gehauen sind.
Nicht nur die Flaschen lagern hier, sonder es werden auch die noch nicht fertig vergorenen Flaschen in den Rüttlern weiter verarbeitet.
Nachdem der Rundgang durch einige der Kellerräume absolviert war, konnten wir zu Verkostung schreiten, wobei mir ein Schild an einer der Wände aufgefallen war:
Oben am Schild steht ja noch „Saumure Trail, was auf die Weinroute hinweist, und der Begriff unten heißt sowie wie „Abfüllstation in 100 m“, wobei das Symbol für sich spricht. Dann geht es direkt zur Verkostung, wovon ich leider keine Flaschenfotos diesmal habe, denn während der Verkostung verschwanden die Flaschen gleich wieder hinter dem Tresen, wo wir verkosten konnten.
Insgesamt gab es 10 verschiedene Weine und Crèmants aus dem Hause, was für den Vormittag doch recht umfangreich war. Besonders gut konnten mir auch hier wieder einmal die älteren Jahrgänge der Weine aus 2013 und 2012 gefallen. Durchgefallen war für mich allerdings ein Crèmant aus roten Trauben der sich recht schlecht präsentierte.
Das war es dann mit der Tour auch die Regionen der Loire, welche so einige Überraschungen mit sich brachte und auch Entdeckungen, die durchaus es Wert sind wiederzubesuchen. Auf ein Neues dann im September in der Champagne und in Bulgarien.
Auch an diesem Tage an der Loire sollten wir wieder zwei Weingüter besuchen die sich durchaus von den bisher besuchten unterscheiden sollten. Wir sind an diesem Tage Richtung Westen in die Region Muscadet gefahren, welche bis an die Stadt Nantes reicht und auch zum Teil andere Trauben erzeugt, als in der bisher besuchten an der Loire. Die weißen Weine werden primäre aus der Traube Melon de Bourgogne gekeltert und bei den roten Sorten wird zum Beispiel die Sorte Grolleau als regional wichtigste Traube angebaut. Daneben natürlich auch Cabernet Sauvignon und Pinot Noir. An diesem Tage ging es also zu folgenden Weingütern. Zunächst ging es zu Chateau de Chasseloir Chéreau Carré und anschließend nach dem Mittag zum Weingut Domaine de la Chauvinière – Jérémie Huchet. Auf dem ersten Weingut führte und in langen ausschweifenden Erklärungen der Gutsbesitzer selber durch seine Weinberge und durch die Schlosskeller, welches er 1953 gekauft hatte, als Agrarbetrieb, und diesen dann zu einem Weingut umbaute.
Heute werden auf 60 ha die Weine angebaut und wir erhielten durch die ausführlichen Erklärungen des Winzers doch einen gewissen Einblick in die Vielfalt der Region und des eigenen Weingutes. Das sollte sich dann auch in der Verkostung fortsetzen.
Das Weingut hat einen recht großen Garten mit alten Türmchen und Gebäuden darauf, wozu dann auch die Lager und der Verkostungsraum gehören sollte.
Hier ein Bild der Rebanlage wie sie mit der Melon de Bourgogne bestückt sind. Nach Aussage des Winzers standen die Reben gerade kurz vor der Blüte so Mitte Juni des Jahres. Dann ging es zur Verkostung, wo wir an diesem Vormittag 5 verschiedene Weine verkosten konnten.
Hier die ersten drei Weine aus der Verkostung, welche alle ein Muscadet sind und für meinen Geschmack sich durchaus sehr ordentlich präsentierten. Die beiden nächsten Weine waren einmal ein Ch. Chasseloire aus 2014, welcher für 12 Monate im Barrique ausgebaut war, und dieses noch deutlich in der Nase zu verspüren war. Der weitere ein Muscadet, der ungeschwefelt auf die Flasche kam und für seinen Preis von 9 € eine sehr interessante Nase nach Apfelsaft und frischen, reifen Fruchtaromen aufweisen konnte. Diesen Muscadet hatte ich in der gesamten Reihe tatsächlich am höchsten bewertet. (17/20)
Das war dann schon mal das erste Weingut an diesem Tage und damit ging es weiter zu einem Mittagsimbiß in eine mitten am Land liegende Lokalität, die sich als sehr stark besucht erweisen sollte, an diesem Freitag Mittag. Das brachte dann manche Komplikationen, welche ich hier nicht weiter ausführen möchte. Dann ging es zum zweiten Weingut des Tages mit dem langen Namen Domaine de la Chauvinière – Jérémie Huchet. Ein Betrieb der seit 3 Generation dort bereits arbeitet und die Familie hat 4 verschiedene Domaines mit insgesamt ca. 70 ha Anbaufläche. Wobei die regionalen Unterschiede insbesondere auf der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit beruhen.
An einer seiner neueren Gebäude, wo auch der Verkostungsraum später von uns besucht wurde, prangte dieses Firmenschild mit dem Chapeau als Wahrzeichen, welches dann auch auf manchen Etiketten wiederzufinden war. Hier gab es wieder einmal eine ganze Reihe verschiedene Wein aus den unterschiedlichen Lagen zu verkosten, die so insgesamt wohl 8-9 an der Anzahl zusammen waren. beginnen sollte es mit einem Chapeau Melon der aus 50% SB und 50% Melon de B. cuvetiert war. Mittlere Note mit frischer Zitronensäure. Hier ein Foto, welche alle Weine dieser Reihe zeigt.
Der Verkostungsraum, wie vorhin schon erwähnt sah von innen dann so aus:
Dann ging es weiter mit diversen Muscadets aus den verschiedenen Lagen, die von den Jahrgängen zum Teil bis ins Jahr 2013 zurückreichten. Insbesondere die älteren Jahrgänge konnten mich sehr überzeugen und hatten feine kräftige mineralische Noten, welche ausgezeichnet mit der Frucht und Säurestruktur harmonierten.
Hier also fast die gesamte Reihe der Muscadets, welche wir verkosten konnten. So zeigt sich beispielsweise eines der klassischen Etiketten des Weingutes.
Ein insgesamt für die Auswahl der Weingüter gelungener Abschluss des Tages, wobei auch an diesem Abend wir in dem Städtchen Saumur, wo wir unser Hotel hatten nochmals zu einer der Weinbar pilgerten und dort so verschiedene Gewächse verkosten sollte.
Am Abend ging es dann noch mit ein paar Mitstreiter über die Brücke der Loire in eine Weinbar namens La Tonnelle, was vermutlich so viel heißt wie das Faß, bzw auch die Laube. Dort bediente uns ein sehr kompetenter Wirt mit einer sehr ausführlichen Weinkarte und es gab auch einige kleine verschiedene Platten in Richtung Fisch, Käse oder Charcutierie. Hier schon mal eine Teil der Außenansicht:
Insbesondere an diesem letzten Abend bestellten wir einen Champagner, da dieser der nicht genügend gekühlt war, öffnete der Wirt einen Cremèmant aus der Region.
Wie schon erwähnt dazu so eine kalte Fischplatte:
Und weil es der letzte Abend für uns in Saumur war, bestellten ir noch einen roten aus der Region, der uns mit seinem Etikett bereits am Tage zuvor irgendwo aufgefallen war.
Hier habe ich extra einmal das Rückenetikett auch aufgenommen, weil es eben auch einige Informationen zum Weingut und zum Wein selber bereit hält. Ganz angesehen einmal von der grünen kleinen „Fahne“ welches einem Kunden beim Einkauf sehr schnell zeigen kann, was hier eben aus einem Bio-Betrieb kommt, und was nicht. Das war dann der Abschluss diesen Tages an diesem Ort Saumur.
An diesem zweiten Tag an der Loire sollte es zu zwei weiteren Weingütern gehen die da lauten Domaine Filliatreau und Chateau Joguet. Beginnen wir also mit dem Weingut Domaine Fillatreau welches direkt in die Kalkfelsen der Loire auf einer der Uferseiten in den Tel geschlagen ist. Die Weinfelder liegen aber im Wesentlichen dann nicht im Loiretal unten auf Flughöhe, sonder ca. 30 – 40 Meter höher auf der oberen Ebnen der Kalkschichten, welche durch die Loire im Laufe der Jahrtausende abgewaschen wurde und so die Menschen in diese Steilhänge ihre Höhlen gehauen haben, was zunächst einfach der Abbau von Felssteinen war und später die Höhlen zum Wohnen aber insbesondere zum lagern von Waren diente. Hier ein Beispiel dieser Kalhöhlen.
Und so sieht das Ganze dann von außen aus:
Kommen wir also zum Weingut Filliatreau, welches auf ca. 48 ha Ihren Wein anbaut und daraus im Schnitt so im Jahr 200 – 300 Tsd. Flasche erzeugt. Das Weingut ist seit 2017 Bio-zertifiziert und hat sich mit dem Ch. Fouquet noch ein zweites Standbein aufgebaut. Nach einem kleinen Rundgang durch die alten Höhlen, welche heute nicht mehr als Lager oder Arbeitsstätte dienen, geht es in einen der Räume zur Verkostung. Wir verkosten insgesamt 6 Weine von Filliatreau und Ch. Fouquet.
Im Verkostungsraum hängt dieses großformatige Plakat, welche die Gebäude und die Seite des Hochufers mit den Kalkhöhlen bei Nacht zeigt. Dann geht es an die Verkostung, welche durchaus einen recht interessanten Bogen spannen kann mit den typischen Reben der Region. Los geht es mit einem 100% Chenin Blanc mit dem Namen Lena.
Feine Pfirsichnote in der Nase mit recht kräftiger Säure am Gaumen. Frisch ausgewogen und rund. (16,5/20)
Dann ein Rouge, Dom. Filliatreau, Saumur Champigny aus 2018. Cabernet Franc mit einer recht typischen Nase, frisch fruchtig. Sehr feiner Gaumen mit recht leichter Frucht und ebenso leichter Säure. (16/20)
Dann folgt ein Ch. Fouquet aus 2017 aus 100% Cabernet Franc. Sehr dichte Nase mit leicht dumpfer Nebennote. Recht kräftig aber mit feiner Struktur. Am Gaumen beerig und mit langem Abgang. (16,5-17/20)
Der nächste rote mit Namen La Grund Vignole aus 2017 hat eine etas leichte Nase mit leichter Frische. Noch leicht scharfe Tannen mit heller frischer Note von reifen roten Beeren. (16,5/20)
Dann folgt wieder ein Domaine Filliatreau aus 2016, Saumur Champigny von alten Rebstöcken, die 60 bis 100 Jahre bereits in der Erde wachsen. Mittler feine Nase mit wenig direkter Frucht. Am Gaumen noch recht tanninhaltig im Vordergrund und auch noch leicht scharf im Abgang. (16/20)
Zum Abschluss ein Le Close de Fouquet aus 2016 der noch eine leicht holzige Note in der Nase aufweist. Recht scharf am Gaumen und auch in der Länge (–/20)
Das war ein recht schöner Querschnitt durch diverse Aspekte der Loire, mit seinen typischen Rebsorten, Blanc und Rouge, sowie auch einen im Barrique ausgebauten roten zum Schluss. Hier wurde erzählt, das die gebrauchten Barriques zum Teil vom Bordelaiser Weingut Angelus stammen. Nach dem Abschluss dieser Verkostung ging es wieder in den Bus und wir fuhren eine kleine Strecke zu der Ortschaft Chinion, wo wir in einem kleinen Lokal am Hauptplatz unser Mittagsmenü verzehren sollten.
Das Lokal Au château Rouge ist im Guide Michelin mit einem Bin Gourmet erwähnt, und ich kann nur bestätigen, das dieses Mittagsmenüs durchaus vorzüglich gut uns allen wohl geschmeckt hat. Hier die Speisenfolge in bildlicher Darstellung:
Der Gruß aus der Küche, noch auf dem Platzteller serviert bestand aus einer Erbsencrème mit einem Stückchen Blätterteigstange. Dann die Vorspeise:
Auf unserer Menükarte wie folgt tituliert: „Terrine de Poisson sauvage de Loire au Safran de Tourraine“. Zu deutsch: Terrine von Loire Fischen mit Safran aus der Tourraine.
Der Hauptgang: „Filet mignon de Roi Rose rôti au Miel de Tourraine“. Nicht zu vergessen die Pilze und die grünen Bohnen die ausgezeichnet zu dem Fleisch paßten.
Der Dessert dann eine Variation aus Erdbeeren mit Namen: „Autour de la Fraise“. Mit einem eingesteckten Käsetaler im Eis, welches insgesamt das Menü gut abrundete.
Nach dem Mittagessen hatten wir noch ein wenig Zeit um in der Ortschaft herumzulaufen, und obwohl es in der Regel in den französischen Städten zur Mittagszeit eigentlich ausgestorben ruhig ist, waren doch einige Leute auf der Straße und so einige Weinbars waren auch geöffnet. So kam mir ein Plakat vor die Linse, welches im Fenster eines der Weinbars hing:
Heißt zu deutsch ungefähr so: „Trink ein Glas, das rettet einen Winzer“. Zeigt sich also auch hier, das der Weinkonsum wohl auf dem Rückschritt ist, zumal im Vergleich wohl zu einige Jahren oder Jahrzehnten zuvor. Dieses kleine Städtchen Chinion hat schmale Gassen, und ist auch an einem der Hochufer der Loire erbaut, wo sich ein Teil der Stadt auf die Hochebene erstreckt.
Dann ging es nach kurzer Fahrt zum zweiten Weingut des Tages, welches auf den Namen Chateau Joguet hörte. Zunächst hielten wir an der ursprünglichen Adresse des Weingutes an, wo die Weine wohl verarbeitet werden, dort aber nicht verkosten sollten, sondern es ging noch 2 Strassen weiter, wo ein neu errichteter Bau für die Verkostungen und den Weinverkauf errichtet worden war. Das Weingut existiert seit 1957 und baut hauptsächlich Chenin Blanc und Cabernet Franc an. Das Weingut ist als Bio-dynamischer Betrieb seit 2017 zertifiziert.
Auf diesem Weingut konnten wir einmal wieder 5 verschiedene Weine verkosten, wobei es hier zunächst 4 rote Tropfen, und dann den weißen Chenin Blanc zur Verkostung gab, wovon das Weingut auf 3 ha die Reben anbaut.
Die roten Sorten waren alle ein wenig scharf in der Nase oder am Gaumen. konnten aber grundsätzlich mit frischen Noten und guter Struktur überzeugen.
Der weiße Chenin Blanc zum Abschluss mit dem Namen Clos de la Plante Martin aus 2016 startete mit einer sehr feinen Säure in der Nase. Frische Noten von Staudensellerie am Gaumen und einer feinen Struktur mit spitzen Noten der Frucht und Säure. Spargelnoten begleiteten seinen Abgang. (17/20) Das war die Flasche:
Und hier konnten wir mit dem Blick auf die Weinanlagen die Verkostung mit der Gruppe abhalten.
Dieser erste Tag an der Loire mit unserer Gruppe sollte uns zu zwei Weingüter bringen, welche in der Nähe der Stadt Angers liegen – Chateau de Fesles und die Domaine des Forges. Am Vormittag geht es also zunächst einmal zum Ch. de Fesles, wo wir erst eine kleine Führung durch die Kellereien bekamen und so die ersten Eindrücke, was an der Loire so anders ist im Vergleich zu anderen Anbaugebieten in Frankreich. Hier wird also als Hauptrebe der weißen Sorten Chenin Blanc angebaut und bei den roten Sorten ist es Cabernet Franc. Daneben gibt es aber auch eine ganze Reihe weiterer Trauben an der Loire, denn das Gebiet ist ja nicht gerade klein, so wird zum Beispiel weiter im Westen Richtung Nantes die Traube Melone de Bourgogne umgrößeren Stil angebaut, und ganz Richtung Osten, wo es ins Sancerre Gebiet geht ist zum Beispiel di Sauvignon Blanc stark vertreten. Los geht es also auf dem Weingut Fesles, welches auf 48 ha Wein anbaut, wobei dort auf Cabernet Franc 50% und auf die regionale Traube Grolleau ebenso ca. 50% entfallen und natürlich auch Chenin Blanc.
Das Weingut liegt oberhalb der Loire auf einem kleinen Plateau, welche sich auf ca. 200 m Höhe befindet. Auch hier werden in den Kellern neben den Edelstahl-Behältern größere Holzgebinde aber auch Barriques eingesetzt.
Auf einem weiteren Kellerschild an einem der großenEdelstahl-Behälter konnte man sehen, wie die regionale Bezeichnung der Provinz Anjou sich hier in der Weinbezeichnung niederschlägt. Von den Weinen aus der Region Anjou kann also rot oder Weißer, bzw. auch rosé kommen.
Im Weinberg selber konnten wir dann sehen wie weit der Rebaustrieb in der Mitte Juni bereits vorangeschritten war. Die Winzer sagte, das in der folgenden Woche dann wohl die Blüte beginnen würde.
Nach diesem Rundgang ging es zur ersten Verkostung an diesem Tage, wobei ich hier nicht alle einzelnen Weine aufzählen will, die uns zur Verkostung anstanden, sondern exemplarisch ein paar herausgreifen. Es beginnt mit einem Rosé. Dieser ist recht fruchtig im Vordergrund mit weniger Säure, ansonsten für mich gut zu einem frischen Gemüsegericht. Dannn folgen ei weißer Cabernet d’Anjou aus 100% Chenin Blanc der recht fruchtig wirkt und wohl recht schnell getrunken werden sollte. Dann folgt ein Coteaux du Lyon mit einer verhaltenen Nase, welcher sich am Gaumen als recht süßlich mit weniger Struktur zeigt.
Die weiteren trockenen Weine sollte wir dann zum Mittagessen am Tisch erhalten, welches im Nachbarraum bereits für uns angerichtet war. In der Verkostung ging es dann weiter mit 2 Süßweinen, die hier in der Region vornehmlich aus dem Chenin Blanc gekeltert werden. Da es hier von der Loire her in den Herbstmonaten auch immer wieder Nebelschwaden und feuchtes Klima gibt sind das hier auch Süßweine mit echter Botrytis wie in den Regionen um Sauternes im Bordeaux.
Von dieses Bonnezeaux genannten Weinen hatten wir zur Verkostung 2 Jahrgänge aus 2013 und 2014, wobei sich die Jahrgänge doch recht deutlich unterschieden, was dann eben wieder einmal bestätigt, wie unterschiedlich so ein Wein aus der selben Traube in 2 aufeinanderfolgenden Jahren ausfallen kann. Zum Abschluss gb es aber dann noch einen weiteren dritten Jahrgang dieser Bonnezeaux Machart aus 2011, der für mich bei dieser Verkostung am besten abschnitt.
Nach dem Mittagessen, welches sich etwas sehr hinzog ging es dann etwas südlich zum Weingut Domaine des Forges, welches ein Familienweingut in 5. Generation ist, und 1890 gegründet wurde, und heute von einem jungen Paar geleitet wird. Im Verkostungraum war schön großformatig an der Wand zu sehen, das hier die Generationen eine Rolle spielen.
Das Weingut baut seine Reben auf heute insgesamt 50 ha an, und die meisten Lagen sind Bio-zertifiziert. Auch hier gut es zunächst einmal in die Keller w wir einige Barriques und andere Behälter für die Maischervergärung und die weitere Weinverarbeitung sehen können.
Nach dieser kleinen Tour durch die Keller geht es dann auch wieder gleich zur Verkostung in den Raum mit dem Generationenfoto an der Wand.Wir verkosten zunächst einen Crèmant de Loire der in der Traubenzusammensetzung wie folgt beschrieben wird: 20% Chardonnay, 60% Chenin Blanc und 20% Cabernet Franc. Mit leichter Hefe in der Nase kommt dieser Crèmant recht fruchtig daher hat aber eine sehr schöne frische Note mit ausgewogener Säurestruktur (16/20)
Dann gibt es einen Savennières, Le Moulin du Gué, der 100% aus Chenin Blanc gekeltert wird und am Gaumen eine feine Würze zeigt. Die kräftige Frucht trägt zum Ausgleich bei, wobei die mittlere Säure diesen weißen Tropfen recht ausgewogen wirken läßt. (16,5/20)
Ein weiterer Savennières mit dem Untertitel, Clou du Papillon aus 2018 hat eine feine Säurestruktur mit langer etwas spitzer und spritziger Note. Am Gaumen wirkt der Wein schon fast schwer, fast wohl dem recht hohen Alkoholgehalt geschuldet ist. (16,5/20)
Der dritte Savennières auf dem Foto ganz recht, mit dem Untertitel, Roche aux Moines hat eine recht frische Note nach Südfrüchten mit auch hier leicht spitzen Noten. Am Gaumen dann ebenso recht frisch und würzig. Sehr fein und fast schon elegant. (17,5/20)
Weitergeht es in der Reihe der Verwüstungen mit, wie im Foto auch zu sehen, 3 Flaschen welche sehr typisch für die Region der Loire sind. Der erste ganz links hört auf den Namen Tendresse, welcher halbtrocken ausgebaut ist und mit seiner mittleren feinen Nase und einem typischen Duft aufwarten kann. Langer Nachhall am Gaumen mit einer feinen Frucht und weniger Säure im Abgang. (17/20)
Dann ein Coteaux du Lyon, Les Omis, 1er Cru, Charme aus 2016. Sehr dichte Süße mit kräftiger Honignote am Gaumen. (17,5/20)
Vom letzten Wein auf dem Foto recht konnten wir wieder einmal 2 Jahrgänge verkosten, welche aus 2016 und 2017 stammten. Der 2016er wirkte noch recht süß am Gaumen, konnte sich aber so präsentieren, das ich sagen würde, hier kann eine Flasche mal getrost 15 bis 20 Jahr vergessen werden und dann gibt es die richtige Geschmacksexplosion. (17,5/20) Der 2017er war wirklich noch so jung, das hier die gesamten Fruchtaromen noch sehr stark im Vordergrund standen so das sich diese Flaschen wohl erst einmal ruhig schlafen legen kann, bevor sie geköpft wird.
Zum Abschluss diesen Tages würde ich sagen ein insgesamt guter Auftakt mit zwei sehr unterschiedlichen Weingütern aus der Region Anjou und der Stadt Angers. Es zeigt sich immer wieder im Vergleich, das es nicht auf die Größe eines Weingutes ankommt, oft auch nicht auf das entsprechende Marketing, was sich ja in den letzten Jahren ganz besonders gewandelt hat, sondern die tatsächlich intensive und langanhaltende Beschäftigung mit dem was vom Weinberg us an Traubenmaterial in den Keller auf die Presse oder in den Maischebottich kommt, und wie die Trauben in schonender Weise weiterverarbeitet werden zeigt sich dann in den späteren Jahren auf der Flasche und im Glas der Genießer.
Die 4 Tage in London waren also herum und es ging am nächsten Morgen per Kleinbus mit einer Gruppe von 13 Personen fast direkt von Victoria Station aus Richtung Dover und dem Kanaltunnel. Der Verkehr auf der Straße war recht lau, so das wir recht früh an den entsprechenden Zoll- und Kontrollstationen eintrafen. Als wir dann im Zeitfenster der Abfahrt aufgerufen wurden ging es mit dem Bus direkt in einer der Kanaltunnel-Züge, wo wohl auch große LKW Platz finden. Selbst unser Kleinbus mit 29 Sitzplätzen hatte noch viel Platz im Waggon vorne und hinten, was man dann während der Fahr sehen konnte, denn da durfte man den Buss verlassen und konnte sich im Waggon, bzw. auch weitergehen im ganzen Zug bewegen. So sieht das dann von innen aus:
Zwischen den Einzelnen Waggons gibt es dann solche Schott-Türen, die links und rechts eingeklappt werden, und in der Mitte fährt in Rollgitter herunter. Die Personen können aber links und recht durch die Türen passieren, u.A. auch um auf z.Bsp. die Toiletten zu gehen. Die Fahrt unter dem Kanal dauert gerade einmal ca. 35 Minuten und einer der Offiziellen sagte mir, das der Zug mit einer Geschwindigkeit von ca. 120 km/h durch den Tunnel fährt. Hier noch der Anblick der Waggons von außen, die ich ganz knapp bei der Ausfahrt in Calais erwischen konnte.
Von dort ging es dann ziemlich direkt Richtung Normandie wo wir an diesem Tage noch einen Besuch auf einem Cidre und Calvados Gut unternehmen sollten. Nach also noch weiteren einigen Stunden Fahrt kamen wir in die Ortschaft Cambremer wo das Gut von Pierre Huet liegt, welches 1865 gegründet wurde und heute n der 5. Generation weitergeführt wird. Es werden auf 30 ha Äpfel ganz unterschiedlicher Sorten angebaut und noch weitere Mengen von umliegenden Bauern zugekauft, die dann auch zu Cidre, Pommeau oder Calvados verarbeitet werden.
Wir machten also eine kleine Besuchtigungsrunde durch das Gut, wobei es in den Keller bzw. Gebäuden fast nicht anders aussieht als wie in einem Weingut. Denn auch hier gibt es große Edelstahltanks, wo die gepreßte Grundmasse der Äpfel vergoren wird, und dann ebenso die kleinen Eichenholzfässer und große 5000 und 10000 Liter Fässer, welche wesentlich älter sind als die kleinen Barrique Fässer.
Nach dem Rundgang ging es zur Verkostung in den Verkaufsraum, wo auch ein großer Tresen stand und wir die ersten Gläser der Tour eingeschenkt bekamen. Zunächst ein Cidre der mit einer sehr frischen Nase aufwarten konnte. Mit gerade einmal 2,5 % vol. Alkohol eine leichte Sache, wobei der Geschmack am Gaumen recht rund war, wenn auch noch sehr Apfellastig. Dann gab es einen Pommeaud der auch recht rund wirkte und mit einer feinen Alkoholnote und ein wenig fehlender Frucht daherkam.
Dann folgten 2 Calvados, welche einmal mit 5 Jahren als Viele Reserve deklariert war. Am Gaumen noch recht kräftig und leicht schaffe Note, wobei die spitze Note der Säure das Seinige dazu beitrug. Dieser wurde als 0,7 Liter Flasche für 38.-€ angeboten. Dann folgte der zweite Calvados der unter dem Titel „Tradition“ angepriesen wurde. Am Gaumen immer noch eine leichte Schärfe aber schon recht fein im Frucht Säure Spiel mit dem Alkohol. Insgesamt hier ein feineres Geschmacksbild. Geht für 58.-€ über die Theke. So sehen dann die Destilierkessel im Gebäude gleich neben dem Verkostung Raum aus:
Ein gelungner Auftakt hier im Norden von Frankreich, auch wenn es in den nächsten 4 Tagen an der Loire dann fast nur noch Wein geben sollte.
Regen und Sturm war angesagt und so hatte ich mir an diesem Tag mal wieder eines der großen Museen in London vorgenommen. Es sollte die Tate Modern werden, wo es immer eine großartige Dauerausstellung gibt und auf das Restaurant im neuen Anbau war ich auch neugierig, denn bei meinem letzten Besuch gab es den Anbau noch nicht.
Oben die Tate Modern von außen, und unten die große Halle, wo früher die Turbinen standen.
Nach einem recht langen Rundgang durch die verschiedenen Etagen der Tate Modern ging es dann mittags in das Restaurant der Tate Modern. Ich bekam auch ohne Reservierung ohne Probleme einen Tisch und es waren noch Plätze frei. Hier ein erster Eindruck vom Interieur der Lokalität:
Hier in diesem Lokal gab es die Möglichkeit einen weiteren Sperling Wein aus England zu bestellen und zu verkosten was ich dann zu Beginn auch gleich tat. Die Beschreibung auf der Weinkarte lautet wie folgt:
NYETIMBER CLASSIC CUVÉE NV, West Sussex, England, abv 12%. For nearly 30 years, Nyetimber’s main aim has been to produce the finest English sparkling wine that can rival the best in the world, including the great wines of Champagne. We think they have achieved this which is why we are proud to serve it by the glass. With great acidity, green apple and rich toasty brioche, this fizz is a delight all year round.
Für mich war dieser Sparkling Wine eine sehr frische Sache mit feiner Säure am Gaumen, etwas weniger in der Nase und sonst zu meinen folgenden Speisen auch durchaus passend.
Als erstes gab es einen Teller mit grünem Spargel auf einem Mix aus Ei und Haselnuss sowie schwarzem Knoblauch Purée.
Zum Hauptgang ein auf der Karte einfach mit Checken ausgewiesenes Gericht, welches aber dann im Kleingedruckten so beschrieben wird, das es sich um eine Hühnerbrust, auf Erbsenpurée mit Pilzen handelt, wozu ich mir noch ein Gemüse als Beilage bestellte, welches sich als Grünkohl herausstellte. Der war allerdings ein wenig zu grob geschnitten und etwas zu wenig gegart.
Insgesamt der für ein so großes Museumslokal doch recht angenehm von der gesamten Atmosphäre und den servierten Speisen, welche sich an einem solchen Regentag als schönes Intermezzo darstellten. Da es für ein direkt anschließendes Abendessen noch zu früh war ging es kurz zurück ins Hotel mit einer Zwischenstation in einem Pub, wo ich mir dann ein wenig unkritisch ein Guiness bestellte.
Und für den Abend hatte ich zwar keine Reservierung, aber an einem solchen regnerischen Montagabend hatte ich mir schon ausgerechnet, das in dem Lokal am Boroughs Market sicher noch ein Platz für eine Person frei sein sollte. Also machte ich mich auf den Weg um so gegen 19 Uhr dort einzutreffen. Eis gab noch locker einen Platz, und ich suchte mir, nachdem ich die Wahl bekam, einen Platz an der großen Bar aus, die um die Küche herum gebaut ist. So siehts von außen aus:
Gegründet wurde diese Lokalität im Jahr 1999 und insbesondere die Nähe zum Boroughs Market zeigt sich wohl als recht positiv aus für Publikum aber wohl auch für den Einkauf des Lokals. Am Boroughs Market gibt es wirklich fast alles. Mein Platz innen war dann wie schon erwähnt an der großen Bar mit Blick auf die Küche.
Aber auch hier wird nur mit Wasser gekocht, auch wenn dieser direkte Blick ein wenig chaotisch aussieht. Gaskochstellen, große heiße Platten, Friseuse und natürlich eingroßer Salamander, der auch ständig in Benutzung war. Ich bestellte mir an diesem Abend eine Vorspeise welche ich auch schon des Öfteren im Poseidon oder auch bei mir zu Hause ausprobiert hatte. Die frittierten Sardellen, bzw. kleine Sardinen mit einer feinen Rouille kamen auf den Teller und waren sehr gut und frisch zubereitet.
Zum Hauptgang gab es dann eine Fischfrikadelle welche als fast schon Monsterstück auf dem Teller daherkam.
Mit einer dicken Panade, ein wenig Flur de Sol obenauf und einer feinen Sauce die frisch abgeschmeckt ein gutes Gegengewicht in Punkto kräftiger Fischnote bieten konnte.
Ein besonderes Programm hatte ich an diesem Sonntag nicht vor, wollte aber ein wenig durch die Stadt streifen, an der Themse entlang, aber auch in die Ecke der Portobello Road, wo ich vor einigen Jahren den Buchladen „Books for Cooks“ einmal besucht hatte, jedoch an diesem Sonntag nicht geöffnet war. Dann zog ich so durch die Straße und entdeckte zur Mittagszeit ein kleines Bistro mit Namen 140 Portobello Wine&Art. Was mich daran interessierte war die Ankündigung einer speziellen Rosé Verkostung mit fast 30 verschiedenen Rosés aus Portugal. Das reizte also für einen Mittagsimbiß und ein paar Gläser aus der Rosé Reihe. Hier nur mal als Beispiel eine der 4 Seiten der Rosé Auswahl:
Und schaut man sich die Preise an, so kann festgestellt werden, das diese sich durchaus in einem regulären Rahmen befinden. Zumal alle Rosés zum gleichen Preis angeboten wurden. Das Lokal von außen sieht dann schon mal so aus:
Ich bestellte mir also zu einem Mittagsimbiß hintereinander 2 verschiedene Rosés. Einmal aus dem Alentejo einen Monzaras aus 2017 mit den Traubensorten Aragonez und Castelao. Dann gab es noch ein Gläschen aus der Region Douro vom Weingut Caves Santa Marta ebenfalls aus 2017 mit der Traubensorten Touriga Franca. Auf der Bar hatte der Wirt dann zur besseren Veranschaulichung und Sichtbarkeit alle Flaschen der angebotenen Rosé auf der Theke in der Reihenfolge wie sie auf der Karte standen aufgebaut.
Als Speisenbegleiter gab es dann einen Lachs der durchaus schmackhaft auf der Hautseite gut angebraten war und mit den kleinen Beigaben recht gut zu den Rosés paßte.
Dazu gab es zum Schluß noch einen süß ausgebauten Port-Rosé, der mich besonders interessierte und der kam von der Kellerei Offley aus dem Douro Tal, Pink Port NV mit den Traubensorten Touriga National, Touriga Franca und Tinte Barocca. Dieser süße Port war durchaus von recht hoher Qualität mit einem sehr feinen Geschmack am Gaumen und einer frischen Säure, welche sich im Abgang durchaus fortsetzte. Hier noch eine Innenansicht des Bistros:
Das war dann doch eine kleine Entdeckung in der selbst auch am Sonntag-Nachmittag noch recht belebten Portobello Road.
Und am Abend ging es dann mal wieder in ein reserviertes Lokal, welches ich auch schon vor einigen Jahren besucht hatte, aber an einer ganz anderen Stelle in London, was sich aber erst im Laufe des Abends herausstellen sollte, denn der Besitzer dieses Weinbistros mit Namen 28-50 hatte vor einiger Zeit gewechselt. Im Erdgeschoss eines Neubaus untergebracht gab es eine zentrale große Bar, wo ich mich natürlich gerne hinsetzte, denn da gibt es meist am meisten zu beobachten, da ansonsten in vielen Lokalen in London die Küche oft in den Kellerräumen untergebracht ist, was sicher auch mit den Platz- und Preisproblemen zu tun hat. So sah das Lokal von draußen aus:
Und wenn man dann das Lokal betreten hatte, stand einem der gesamte Raum offen, mit der Wand gegenüber voller Weinkisten mit bekannten Namen und die große Bar, welche sich in den Raum erstreckte.
Hier gab es dann zu verschiedenen Gläschen erst eine Erbsensuppe mit anschließendem Crabbencocktail.
Und zum Hauptgang gab es dann gegrillte Saitlinge mit Buchweizen und Spinat.
So konnte ich dann gut gesättigt bereits recht früh Richtung Hotel mich auf den Rückweg machen, was mich aber an einer weiteren Weinbar in der gleichen Ecke vorbeiführte, die ich im Vorfeld schon als Namen registriert hatte, aber nicht weiter in die engere Wahl gezogen hatte. Da es aber noch recht früh am Abend war gönnte ich mir noch ein gute Glas an der Bar, die so imposant groß war, wie in dem Hotel, welches in dem Film Einer flog über das Kuckucksnest, vorkommt. Die Lokalität hieß „108“, Brasserie, Bar, Pantry.
Das war endlich der dritte Tag in London, der auch ohne großes Programm sich als recht ausgefüllt im Nachhinein erweisen sollte. Und am nächsten Tag geht es dann in die Tate Modern, bei typisch englisch regnerischem Wetter.