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Süd Afrika, Botanischer Garten und Weinregion Constantia

Zwei Tage später hatte ich mir dann nochmals eine kleine Tour vorgenommen, die im Botanischen Garten von Kapstadt beginnt, und ich mit dem Hop-on, Hop-off Bus diese Tour mit einem Tagesticket ohne Probleme bei wieder einmal recht schönem und etwas windigem Wetter bestreiten konnte. Mir einem der ersten Busse die aus der Innenstadt, gleich ums Eck vom Hotel losfuhren kam ich also gegen 10 Uhr am botanischen Garten an, der zwischen Küste und den hohen Bergen sich auf einer zum teil steilen Anhöhe befindet und gut mit Wegen erschlossen ist.

Es sind aber nicht nur Pflanzen aus aller Welt, aber insbesondere jene vom afrikanischen Kontinent, sondern auch einige Tiere die hier wild leben zu beobachten.
  
Da es in Süd Afrika ja gerade Spätsommer war, konnte man noch einige Pflanzen und Blumen kräftig blühen sehen. Aber hier blüht es sonst auch fast das ganze Jahr hindurch.

Nach einem größeren Gang durch diese Gärten und einem anschließenden Kaffee ging es dann wieder zum Bus, der zwar länger nicht kam, dann aber gleich 3 zugleich ging es weiter zum ersten Weingut des Tages:

Hier war ich bereits ein erstes Mal vor drei Jahren, da ich aber beste Erinnerungen hatte, mußte dieses Weingut nochmals einen Besuch wert sein, was sich auch sehr bestätigte. Hier konnte ich mir dann auch einen Mittagslunch genehmigen, der von den Weinen des Gutes begleitet wurden. Eine kalte Mittagsplatte mit Wurst und Brot bestellt, und dazu ein Flight der eigenen Weine mit verschiedenen Sorten.

Dann folgten auch sogleich die ersten 2 Weißweine die da waren ein Sauvignon Blanc und ein Viognier. Beide aus 2017 und sind ganz besonders gut zu bewerten.

Dann folgen 2 rote, welche noch besser zum Lunch passen.

Mein quasi Arbeitstisch sah dann nach diesen ersten paar Weinen schon gut aus:

Lunchbrett mit Wasserflasche, 2 Weingläser, Teller und Notizbuch.
Zum Schluß gab es dann noch einen der Spitzenweine von Eagles Nest, einen Syrah aus 2014, der von der Fachpresse und Kritikern hoch gelobt wurde. Was an den vielen Etiketten auf der Flasche auch zu sehen ist.

Dieser Shiraz war auch für mich eine 18/20 Punkten wert.


Dann ging es mit dem Bus weiter in Richtung Süden, wo ich bei dem Weingut Beau Constantia aus dem Bus ausstieg und mir dort in einem hochmodernen Verkostungsraum die nächsten Topfen zu Gemüte führte.

Tolle Location und ein neuer Verkostungsraum mit Terrasse und einer schönen Aufmachen der Flaschen.
  
Bei den Weinen gibt es zunächst einen weißen und dann einen roten Cuvée Namens „Pas de Nom“ Was soviel heißt in französischen wie, Ohne Namen. Darauf folgt ein Cuvée Namen Lucca aus 70% Merlot und 30% CF. Gefegt von einem Cuvée aus Shiraz, PV, Merlot, CS und Malbec.
    
Hier waren meine Bewertung lange nicht so hoch wie im Weingut zuvor, auch wenn das Weingut sicher wunderbar gelegen ist und sich im Marketing wohl auch redlich Mühe gibt.



 

Süd Afrika, ein weiterer Tag in den Weingütern

Nachdem die Gruppentour mit BKwines durch die Regionen der Südafrikanischen Weinregionen abgeschlossen war, hatte ich bereits von München aus noch eine weitere Tagestour gebucht, welche sehr interessant mit einer Weinmacherin, welche auch zu einem renommierten Weingeschäft in Kapstadt gehört, mich an diesem Tag auf 5 Weingut bringen sollte, welche primär in der Region Stellenbosch liegen sollten. Lieze Nerval von Caroline’s Fine Wine Cellar hatte für mich die 5 Weingüter ausgesucht, nachdem ich Ihr per mail mitgeteilt hatte, welche Güter ich bereits in der Woche vorher mit der Gruppe gesehen hatte. So ging es also zu:

Mitres Edge

Muratie

Delheim

Thelema

und Meerlust

Los geht es also an diesem Tag mit einer kleinen Busfahrt im Mini-Van zur ersten Station und dem Weingut Mitres Edge, wo wir von der Winzerin recht herzlich begrüßt werden und gleich in die klassisch ausgestatteten Räumlichkeiten des Hauses geführt werden. Meine Reiseleiterin kennt viele der Weingüter in der Region, da sie selber als Weinmacherin und Beraterin für Weingüter schon gearbeitet hat und somit sich unter Kollegenkreisen eine adäquate Auswahl für diesen Tag getroffen hat. Wir verkosten hier 5 Weine welche ich mit ordentlichen 15 bis 16,5/20 Punkten bewertet habe.
  
  
Dazu gibt es eine kleine Käseplatte, welche auf dem Gut selber hergestellt werden und insgesamt eine runde Sache zu den kräftigen Weinen darstellt. Das Weingut baut auf ca. 18 ha seine Weine an und baut sonst auch weitere Früchte an, welche vor dem Weinanbau hier eher dominierten.


Die nächste Adresse ist das Weingut Muratie, welches gesamt einen Fläche von 100 ha besitzt, worauf aber nur auf 40 ha Wein angepflanzt ist. Wir verkosten hier ebenso 5 Weine die ich gesamt noch um einiges besser einschätzte als das Weingut zuvor. Für einen Pinot Notier vergab ich sogar hier auch schon mal 17,5/20 Punkten. Ich vermerke Schokonoten in der Nase und im klassischen Stil, super fein und mit einer sehr ausgewogenen Stilistik und Struktur.
    


Bei der dritten Adresse an diesem Tag ging es zum Weingut Delheim, welches deutsche Wurzeln hat und wir können hier 6 Weine verkosten bevor es im Weingutseigenen Restaurant auf einer sehr schönen Terrasse ins eigene Lokal des Weingutes geht. 5 klassische trocken ausgebaute Weine und ein Süßwein zum Abschluss bilden hier den Reigen der Verkostungsreihe wo ich im Schnitt eine recht gute Bewertung für 2 der klassischen Südafrikanischen Rebsorten mit Chenin Blanc und Pinotage mit 17,5/20 vergebe. Aber selbst auch der Süßwein mit einem witzigen Namen und Etikett „Spatzendreck“ kann mit seiner Gaumennote mit gut überzeugen und wirkt Werder klebrig noch irgendwie scher. Mit 13 vol.% Alc. wird er aus Chenin Blanc, Muscasdelle und Riesling vergoren und wir konnten den 2016er verkosten.


  

  
Da es hier aber jetzt auch schon lunchtime war, ging es direkt nach der Verkostung ins Weingut Restaurant, wo wir ein sehr schönes Mittagessen mit einem Carpaccioteller von Kudu und anschließen einem Fischteller genießen konnten.
  
Bei bestem Wetter, im Garten unter Sonnenschirmen an einem 6. März ist das schon recht angenehm auf der Südhalbkugel dieser Erde. wo der Sommer sich zum Ende neigte.


Der Nachmittag brachte dann noch 2 weitere Weingüter mit Verkostungen auf Thelema und Meerlust.
Thelema ist ein modern angelegten und auch recht junges Weingut in der Region Stellenbosch, welches gesamt 147 ha besitzt und auf 44 ha davon seinen Wein anbaut. Hier können wir 8 Weine verkosten, welche ich wohl nicht alle im Foto festgehalten habe, denn es gibt noch eine mehr im Angebot. Thelema besteht im Prinzip aus 2 Weingütern, welche in unterschiedlichen Regionen sich befinden. Einmal in der Cool Climate Region Elgin mit dem Namen Sutherland und weiterhin in der wärmeren Region um Stellenbosch mit dem Namen Thelema. Hier können wir also direkt auf einem Weingut die verschiedenen Rebsorten aus unterschiedlichen Anbaugebieten direkt nebeneinander so verkosten, das sich die Eigenart der Regionen, wo die Trauben gebaut werden, sehr schön herausbilden, vom Geschmack, der Nase, aber auch wohl in gewisser Weise seiner Machart.
    

  
Auch hier waren wir zu Gast mitten in der Ernte, was auf dem Hof hinter de, Gebäude sehr deutlich zu sehen war, wo die offenen Behälter mit dem bereits geernteten Trauben abgestellt war für die weitere Verarbeitung. Ein Besuch hier ist sicher empfehlenswert was sich in meiner Benotung der Verkostung zwar nicht so ganz niederschlug, aber die Anlage machte einen guten Eindruck.


Schließlich ging es noch zu einem der größeren Anbieter auf dem südafrikanischen Weinmarkt, den man auch bei uns in den Supermärkten schön des Öfteren als Namen gesehen hat.  Das Weingut Meerlust baut auf 125 ha Wein an und hat alle klassischen Rebsorten im Angebot. Insbesondere die Bordeaux Reben sind hier im Angebot.

    

  
Was mir hier nicht so wirklich zugesagt hat ist das hier scheinbar heruntergekommen Ambiente der Verkostungsräume mit uralten Bildern an den Wänden und einer verstaubte Atmosphäre, welche eigentlich nicht wirklich zu so einem großen Betrieb paßt. Entweder haben sie mit Ihrem Namen schon einen so guten Verkauf, oder es wird an diesem Ort nicht wirklich auf ein gutes Marketing für die Marke geachtet, was ich bei vielen anderen wesentlich kleineren Betrieb als vorzüglich beobachten konnte. Aber nicht nur das Ambiente muß stimmen, sonder noch viel mehr kommt es dann wohl auch auf die Personen an, die einen Besucher in einem Weingut empfangen, bedienen, bewirten und beraten, was sich doch auf vielen der Orte die wir in den letzten 2 Wochen so besuchen konnten aus ausgesprochen vorzüglich darstellte.

Damit schließt sich im Prinzip der Kreis der Verkostungen für diese Reise auf den Weingütern in Südafrika, und im nächsten Beitrag werde ich etwas über meine Restaurantbesuche in Kapstadt berichten, welche zum Teil ebenso interessant wie spannend gewesen sind.



 

Ein weiterer Tag in Kapstadt, im MOACC

Das noch nicht so lange eröffnete neue Kunstmuseum in Kapstadt für afrikanische Kunst ist in einem ehemaligen Kornspeicher entstanden, der im Hafen von Kapstadt steht, und komplett umgebaut wurde, was an den folgenden Fotos auch gut zu sehen ist. Zwei Aspekte an diesem neuen Museum haben mich insbesondere interessiert. Zum Einen sind es natürlich die Kunstwerke die darin ausgestellt sind, zum zweiten aber ganz besonders auch die Architektur, da es sich ja hier nicht um ein neues Museumsgebäude handelt, sondern um einen ehemaligen Getreidespeicher, der zu seiner Bauzeit das höchste Gebäude in Kapstadt darstellte. Imposant dabei zu sehen, wie voluminös seinerzeit mit Betonbauten umgegangen wurde, als so in den Anfangsjahren der ersten Gebäude solcher Art mit unwahrscheinlich dicken Wänden gebaut wurde, welche erst heute nach dem Aufschneiden der Wände zu tage tritt.

  

Hier zunächst einmal zwei Außenansichten, wo zwar das Volumen nicht so richtig zu Geltung kommt, aber der heutige Zustand von außen mit den neuen Fensterfassaden des Hotelaufbaus imposant wirkt. Besonders spektakulär wird es aber dann im Inneren des Gebäudes, welches so intelligent ausgekernt wurde, das im Inneren der Silobehälter ein großes Volumen aus dem Beton herausgeschnitten wurde, um zunächst eine große Eingangshalle zu schaffen, ansonsten aber auch Platz für Aufzüge in einzelnen Silobehältern oder auch sonstige Räumlichkeiten, außer den tatsächlichen Ausstellungsräumen.

  


Hier ein Blick von Unten in eine der aufgeschnittenen Röhren der Silos.


Ein befremdlicher Blick aus einer der obersten Etagen auf ebenso mehrere aufgeschnittene Röhren.

Mir wurde bei Eintritt in das Museum zwar empfohlen den Aufzug in die oberste Etage zu nehmen, und dann von oben nach unten die Kunstetagen anzusehen, was ich aber lieber in der umgekehrten Reihenfolge erledigte, da ich mir auch das Gebäude von Unten nach Oben ergehen wollte. So kam ich auch in den Genuss nicht nur die imposante quasi neu verschaffte Architektur des aufgeschnittenen Silos zu erkunden, sondern die diversen Etagen mit der Kunst konnte ich mir so erschließen. Was dabei mir insbesondere auch hier auffiel, war das Logo, Leitsystem und die diversen grafischen Elemente, welche dem Publikum den Weg weisen sollte. Hier zwei Beispiele, welche sich aus dem Grundriss des Silos mit seinen runden Speichern ableitet:

Der Grundriss aus 42 gleichen runden Silobehältern bildet quasi ein Raster für den weiteren Transport aller grafischen Element wie Treppen, Hinweispfeile oder auch Etagennummern, wie hier auf den Bildern zu sehen. Wobei dieses Element auch in reduzierter Form verwendet wird. Nur 35 Elemente.

Der gesamte Bereich der Silos wird durch eine abgeschlossene Dachkonstruktion abgeschlossen, wo dann über dem Museum ein Restaurant draufgesetzt wurde, und auf einem anderen Teil ein größerer Bereich aufgesetzt wurde für einen Teil des Hotels. Der Restaurantbereich und auch das Hotel sind recht kontrastreich durch quasi verwölbte Metallkonstruktionen mit einer Doppelverglasung gestaltet, die sich nicht nur von außen als wie ein sich wölbendes Auge aussehen, sonder auch von Innen sehr dem räumlichen Empfinden einen Eindruck gibt der dem Raum eine große Weite und Offenheit gibt.

Nach einem kurzen Restaurantbesuch mit einer feinen Fischplatte ging es dann wieder runter auf die Erdgeschossebene mit einem der Aufzüge, mit einem kleinen Gang durch den Museumsshop, was heutzutage wohl auch ohne einen solchen nicht mehr geht, denn so wird das Museum auch damit mit finanziert. Hier fielen mir dann nochmals die erhalten gebliebenen Einbauten aus der Zeit der Silos zu sehen, wo die Getriedesilos entleert wurden.



 

Südafrika Weinreise – der siebente Tag

An diesem letzten Tag mit der großen Gruppe der Weinverkostungen mit BKwines sollte es zu zwei Weingütern gehen, welche einerseits recht gegensätzlich, andererseits aber auch sehr typisch für die Region Stellenbosch sein sollten.
Posthouse Vineyards
  
welches tatsächlich in den Anfangszeiten hier in Südafrika eine Poststation war. Und um die Mittagszeit ging es dann zum Weingut

Stark-Condé Wines.

Beginnen soll es am Vormittag mit dem Weingut Posthouse, welches 1997 von Nick Gebers übernommen wurde, und heute auf 25 ha seine Weine anbaut und mit vielen verschiedenen Reben eine große Vielfalt anbieten kann. Hier sieht nichts spektakulär aus, die offenen Weinbottiche aus Kunststoff werden gerade einmal mit Plastikfolie abgedeckt und die Räumlichkeiten machen fast schon einen etwas verkommenen Eindruck. Um so kontrastreicher wird dann die Verkostung mit dem Winzer und seiner Tochter die den Teilnehmern der Gruppe gut einschenkt und wir können allein hier insgesamt 12 Weine des Weingutes verkosten undauch genießen. Der Winzer spricht bei den Verwüstungen der Weine immer wieder von dem Geschmack „Umami“, welches aus der asiatisch, japanischen Küche stammt und im Prinzip so einen Geschmack vermitteln soll, der nicht nur die Grundgeschmäcker von salzig, sauer, bitter, scharf, süß etc vermitteln kann, sondern einen rundum alles umfassendes Geschmackserlebnis bringt, welches zum Produkt und dem Geschmackserlebnis paßt. Also dann „Umami“. Habe ich so intensiv auf einem Weingut das erste Mal erlebt. Weiterhin interessant, das das Weingut in einer ehemaligen  Poststation untergebracht ist, was der Winzer aber sehr schön für seine Marketingstrategie zu verwenden weis.

Und eines der stärksten Mittel, welche auch früher schon in Poststationen verwendet wurden, sind die Briefmarken welche dort verkauft wurden, und diese dann dafür herhalten, die Weine entsprechend zu kategorisieren. Die Verkostung startet also mit drei weißen Sorten, wo sich der Chenin Blanc wieder einmal als recht starker Vertreter der weißen Reben darstellt.
    Chenin Blanc 2017, ohne Foto.
Dann folgen die roten Sorten, welche sich auch zum Teil auf Briefmarken und der historischen Vertreter beziehen.
    
    
    
Der CS aus 2017 fehlt hier in der Reihe der Fotos der roten Sorten.
Eine insgesamt sehr vielschichtige Verkostung mit facettenreichen Weinen, welche ich in der Gesamtheit so zwischen 15 und 17 Punkten bewertet haben.
  
Fazit für mich. In einer großen Gruppe von 23 Besucher gab es im Prinzip zu viele der verschiedenen Weine zu verkosten, da der Winzer nicht wirklich auf die verschiedenen Weine eingehen konnte. Er hatte sowieso einen regen Redeschwall, was im Prinzip sehr interessant sich anhörte, auch zu den einzelnen Weinen, jedoch geht so eine Erklärung bei einer dann doch etwas unruhigen Gruppe von über 20 Personen manchmal etwas um allgemeine Geraune unter.


Nach einer kurzen Fahrt treffen wir dann auf dem Weingut Stark-Condé ein, welches sehr malerisch in einem Tal bei Stellenbosch liegt, wo der Winzer mit einer Japanerin verheiratet ist, die das Restaurant „Postcard“ leitet, welches direkt auf dem Gelände des Weingutes sich befindet.

Da es bereits einmal wieder Lunchtime war, wurde vereinbart, sich kurz das Weingut mit Keller anzusehen, und dann am Mittagstisch zunächst die Weine zu verkosten und dann mit einem sehr gelungenen Mittagslunch fortzufahren.
Wir konnten 7 Weine verkosten welche sich für mich auf recht hohem Niveau präsentierten.
    
  
Auch hier im Weingut konnten wir im Keller, wo die Ernte gerade im vollen Gange war sehen, das die Trauben nicht nur in offenen Plastik Cuves vergoren werden, sondern, das auch hier eine Vergärung nicht nur der Trauben, sonder auch mit vollen Stilen und ohne Entrappung vergoren wird.

Aufschrift unten auf dem Aufkleber: 50% whole bunch.

Somit ist zu sehen, das auch hier recht selektiv gearbeitet wird, auch wenn die Kunststoffbottiche für die Europäer etwas befremdlich wirkten. Das ist eben die sogenannte „Neue Welt“.
Dazu aber war nicht nur hier im Keller des Weingutes etwas zu sehen, was wir auf weiteren anderen Weingütern der Woche bereits gesehen hatten: Betoneier, wo kleinere Mengen der Weine auf diese Weine vergoren werden.

Schließlich gab es im Postcard Restaurant ein wunderbares Mittagslunch, wo ich mir zunächst einmal die Karte ablichtete:

Vier Gänge mit den passenden Weinen dazu, wobei wir auch andere der bereits verkosteten Tropfen uns dazu einschenken lassen konnten.

Für mich ein sehr gelungener Abschluss dieser Weinreise mit einer etwas zu großen Gruppe, was aber kaum störte. Die ausgewählten Hotels waren fast alle recht gut und insbesondere die Lunches auf den Weingütern konnten fast immer mehr als überzeugen. Geht allerdings generell auf die Kosten der Zeitschiene, denn damit sind 3 oder mehr Weingüter an einem Tag kaum zu schaffen.



 

Südafrika Weinreise – der sechste Tag

An diesem Tag sollte es zu zwei großartigen Weingütern in der Region Stellenbosch gehen.

Reyneke wines – ein biodynamischer Betrieb, und


Oldenburg Vineyards mit offensichtlich deutschen Wurzeln.

Los gehen sollte es mit dem ersten Besuch an diesem Tag bei Reyneke wines welches ein Demeter zertifizierter biodynamischer Betrieb in der Region Stellenbosch ist. Das 40 ha große Gut baut auf 18 ha Wein an und arbeitet auf fast allen Flächen mit biodynamischen Methoden. Kaum eingetroffen gehen wir bei bestem Wetter erst einmal in die sehr nahegelegenen Weingärten wo uns der Winzer eine Menge an Spezialitäten zu seinem Weinanbau erzählen, aber auch live inmitten der Rebreihen, welche zum Teil noch die Trauben tragen, uns zeigen kann, was ein Teil der Biodynamie in seinem Betrieb ausmacht. Nach einer intensiven Einführung geht es dann in eines der Gebäude und einem Verkostungsraum, wo wir die Ergebnisse der letzten Jahre verkosten können.

Wir können insgesamt 8 Weine verkosten, die insbesondere im Rückblick auf die gesamte Reise, eines der absoluten Höhepunkte dieser Reise darstellen. Während der Verkostung gibt es immer wieder recht ausführliche Erklärungen vom Winzer, der ursprünglich Philosophie studiert hatte, und später dann sich mit einer Weinausbildung in dem Segment selbständig machte, was nach ein paar Jahren zwar fast schief ging, aber nach einem fulminantem Fernsehauftritt und einem Interview die Sache mit dem Wein erst richtig ins Rollen kam. Wir verkosten dann also 4 weiße Sorten und 4 rote Flaschen. Die weißen Tropfen habe ich im Schnitt mit guten 15,5 bis 17 Punkten bewertet und die roten Sorten mit 16 bis 18 Punkten von 20.Insbesondere der Reserve aus 2015 hatte bei mir einen bleibenden Eindruck, und somit mit 18 Punkten bewertet, hinterlassen.

            

Auffallend sind die klar gestalteten Etiketten ebenso aber auch eine Neuigkeit, die ich so fast noch nie gesehen habe, das sich der Winzer mit einer eingravierten Marke auf der Flasche präsentiert, und die sonstigen Informationen ausschließlich auf dem Rückenetikett sich befinden. Insgesamt also eine sehr überzeugende Präsentation, was sich aber nicht nur auf die äußere Präsentation bezieht, sondern insbesondere auch auf die diversen Inhalte der Flaschen bezieht.
Noch ein interessantes Detail, welches hier auf den Flaschen zu sehen ist sind eingeätzte Inschriften, welche die Ästhetik der Flasche unterstützt.

Ein letzter Blick zurück auf diesen ausgezeichneten Besuch mit großartiger Verkostung und sicher auch einer Erwartungshaltung, welche dann zum nächsten Weingut sich tragend auswirken könnte?


Die nächste Adresse sollte das Weingut Oldenburg sein, welches auf Wurzeln der deutschen Gründer zurückgeht, mit der Benennung des Weingutes der Stadt Oldenburg. Das Weingut hat eine sehr interessante exponierte Lage in einem Tal, wo uns der Kellermeister einiges im Weinberg wieder erklären kann, warum die Rebreihen in eine bestimmte Richtung gepflanzt wurden – um die Belüftung der Reben und Trauben zu unterstützen.

Aber hier wird, wie auch in vielen anderen Weingütern in Südafrika, der Wein primär von Hand gelesen, was einerseits generell schonender ist, andererseits kann selektiver geerntet werden, was den Reifegrad der Trauben berücksichtigt werden kann. Kranke Rebstöcke werden rigoros ausgerissen und zunächst einmal nicht nachgepflanzt, was die Gesundung des Weinberges grundsätzlich schonen soll. Ansonsten haben die Weingutsbesitzer auch hier zwischen den Rebflächen einige Naturbelassene Flächen erhalten, die sich auf die gesamte Gesundung der Natur wohl positiv auswirkt.

Wir bekommen ein ausgezeichnetes Lunch nach der Weinbergsbegehung und können die Weine von Oldenburg dazu verkosten.
      

Insgesamt bei Oldenburg eine sehr feine Qualität und außer dem Cuvée mit Namen Rhodium aus Merlot, CF, PV und Malbec werden primär reinsortige Wein gekeltert, die ich mit 15 – 16,5 Punkten von 20 bewertet habe.



 

Südafrika Weinreise – der fünfte Tag

An diesem Tag geht es zu zwei Weingütern in der Region Franschhoek welche den Namen
Rickety Bridge Winery

und
Glenwood Estate

tragen.
Am Vormittag geht es also zunächst einmal zum Weingut Rickety Bridge Winery, welches in der Region auf 27 ha Wein anbaut und darauf so ca. 400 to. Trauben erntet. Rickety Bridge heißt soviel wie unsichere Brücke, was auf die Gründerzeit des Weingutes zurückzuführen ist. Das Tal in dem das Weingut liegt welches von einem kleinen Fluß durchquert wird mußte also zu Beginn des Weingutes von einer unsicheren Flußüberquerung mit einer wackeligen Brücke überquert werden. Heute eine etablierte Adresse in der Region konnten wir wieder genau zur Erntezeit die Aktivitäten auf dem Weingut beobachten und der Verkostungsraum wie auch die Verkaufsräume sind ausgezeichnet ausgebaut und einladend gut ausgestattet.

Unsere Gruppe kann hier einige Weine verkosten was im Reigen der bisherigen Weingüter sich gut darstellte. Wir verkosten hier also 6 Weine aus dem Sortiment, wobei es bei Nachfrage auch noch einen Süßwein zum Abschluss zur Verkostung geben sollte.

Hier also der Reigen der verkosteten Weine, wobei mir der Semillon und der Chenin Blanc als trocken ausgebaute Version zunächst als eine der besten in dieser Reihe gefallen hatten. Beim Gang durch den Keller konnten wir sehen, das das Weingut große Holzfässer vom Faßhersteller Stockinger aus Österreich im Einsatz hat, was der Erklärung durch den Weinmacher seine schlüssige Logik hatte, denn großes Holz für weiße Rebsorten eingesetzt wirkt nicht so stark im Holzgeschmack wie kleinere Barriques. Und schließlich gab es zum Abschluss auch noch einen Süßwein der wie bereits berichtet auch in der Machart der „broken stems“ hergestellt wurde aus der Traube Chenin Blanc. Der Jahrgang 2016 wurde aufgemacht und konnte mit seinen Apfel, Pfirsich und Mandarinen Noten sich mit einer schönen hellrosa Farbe im Glas präsentieren. (16,5/20) Eine feine Adresse und ein guter Start in den Verkostungs Tag.


Dann ging es zum Weingut Glenwood Estate, wo wir zunächst einige Weine verkosteten, und dann auch auf dem Weingut aus der eigenen Küche (dem Lokal Rendezvous) einen sehr guten Lunch erhalten sollten. Zunächst gibt es also erst einmal die 7 Weine zu verkosten was sich insgesamt sehr schlüssig darstellte und in der Reihe mit 4 weißen Trauben von Cuvée aus Semillon und Sauvignon Blanc darstellt und dann 3 verschiedene Chardonnays. Bei den roten Trauben sind es dann die Trauben Shiraz und Merlot, welche uns ins Glas kommen. Zum guten Schluß gab es dann auch noch einen Late Harfest Semillon der mit 20% SB aus Cuvée sich präsentierte. Insgesamt allerdings nicht so fein wie die Süßwein von Rickety Bridge.
      
    
Aber dann gab es ein feines Lunch im Freien unter einer Weinlaube zu genießen, welche sich spät in den frühen Nachmittag zog.



 

Südafrika Weinreise – der vierte Tag

Am nächsten Tag, dem vierten in der Reihe der Weinverkostungen, sollte es in eine andere Weinregion gehen, welche sich Franschhoek nennt, und tatsächlich auch ursprünglich von Franzosen besiedelt wurde. Die Täler in dieser Region sind sehr malerisch, imposant mit hohen Bergen, aber zum Teil meint man dann auch wieder fast schon in der Toskana gelandet zu sein, wo sich Zypressen in den Himmel strecken. Unser erster Besuch sollte einem recht kleinen Weingut mit dem Namen „Lynx“ gelten, welches auf gerade einmal 11 ha Wein anbaut und darauf so ca. 89 Tsd. Flaschen produziert werden. Es werden in dieser sogenannten „Franzosenecke“ auch typisch französische Reben wie in Frankreich angebaut. Wir erleben Roussanne, Mourvèdre, Cabernet Franc, Merlot, Petit Verdot, Cabernet Sauvignon, Grenache, Syrah und Viognier.

Wir können hier auf dem Weingut 5 verschiedene Weine verkosten, welches mit einem Blanc de Noir aus Merlottrauben beginnt und sich über die reinsortigen Weine aus Viognier, Grenache und Syrah fortsetzt. Dazu gesellt sich ein roter Cuvée aus CS 35%, CF 35%, Merlot 20% und PV mit 20%, der den Namen Xanache trägt, was aber ein Fantasiename aus den Namen der Töchter des Weingutes ist.
       
Kurz nach der Verkostung ging es dann für die Gruppe in den Keller, wo es gerade richtig ab ging. Die Edelstahlbehälter mußten gereinigt werden, da weitere Trauben der Ernte nach den Betoncuves (siehe Bild unten) in die weitere Vergärung dort hineinkommen sollten.

Generell hat mir dieses Weingut recht gut gefallen, da die reinsortigen Weine fein ausgearbeitet waren und auch das Cuvée mit einem fein eingebundenen Alkohol daherkam.


  
Das nächste Weingut an diesem Tag sollte das Weingut Topiary sein, welche vor ein paar Jahren von 2 Franzosen gekauft wurde, und jetzt erst einmal richtig wohl auf Vordermann gebracht werden muß. Hier sollten wir auch wieder auf dem Weingut unseren Mittagslunch erhalten, der in diesem Fall von einer Catering Firma bestritten wurde, welche ausgezeichnete Sachen auf den Tisch bzw. Teller bringen sollten.

Es wird in diesem Weingut inzwischen recht viel mit Ganztraubenpressung gearbeitet, was aus der Burgund Region wohl stammt, wo einer der heutigen Besitzer herkommt. Der Begrüßungstrunk Blanc de Blanc aus MCC (Methode Classic Cape) hatte sehr starke Hefe, nicht nur in der Nase, sonder war auch noch in einigen Gläsern der Teilnehmer sehr trübe, was ich als schlechte Verarbeitung wertete und mir auch am Gaumen dieser Blanc de Blanc ganz deutlich ins negative abdriftete.
Ansonsten sollten wir hier beim Mittagslunch 5 Wein verkosten können, welche da waren ein Chardonnay, ein Rosé aus Shiraz, ein reinsortiger Shiraz aus 2013 mit einem recht niedrigen Alkoholgehalt von 13,25 vol. %. Ein Shiraz aus 2015 und einen Cabernet Sauvignon aus 2015.
  
die weiteren Flaschen hatte ich hier während des Mittagessen dann wohl nicht weiter fotografiert.
Der Chardonnay war für mich hier bei Topiary der beste Tropfen, welcher eine feine dichte Nase hatte, vordergründig eine leichte und frische Zitrusnote, nusszig, recht dicht und voll buttrige Note mit feiner Säure (16,5/20).


Die dritte Adresse an diesem Tag sollte ein weiteres kleines Familienweingut sein, welches seine Trauben nicht nur in der Region Paarl anbaut, sondern auch Weinberge in den anderen Regionen in Südafrika hat.
Das Weingut „The Ahrens Family“ erreichen wir mit dem Bus nach einer etwas holprigen Schotterpiste, welche schon an eine Massagetour erinnerte. Das sollte aber der jetzt folgenden Weinverkostung keinen Abbruch tun, denn es sollte uns eine wirklich sehr interessante Weintafel in einer recht unscheinbaren Hütte empfangen, wo wir Platz nahmen und den Worten des Winzers lauschten. Beginnen sollte das Ganze aber vor der Tür im Freien, wo der Winzer mit einem Säbel eine MCC Flasche öffnete, was natürlich spektakulär aussieht, aber der Inhalt sollte dann ebenso recht gut uns am Tisch munden. Dieser MCC liegt 22 Monate auf der Hefe und ist ein Cuvée aus 50/50 Chardonnay und Pinot Noir.

Dann sollen 5 Weine folgen, welche mit weitreichenden Erklärungen des Winzers zur Aufmachung, den Etiketten, der Verpackung und vielen weiteren Details begleitet werden, was dann zum Schluß der Verkostung noch in die Präsentation eines der Etiketten gipfelt, welche von einem Künstler in einem recht großen Format gestaltet wurden.

Auch die Namengebungen der einzelnen Weine werden hier außerordentlich besonders gewählt, was auf den speziellen Inhalt der Weine reflektieren soll.
Beginnen soll es also mit einem weißen Cuvée aus Roussanne, Marianne, Chenin Blanc und Clairette. The White Black aus 2016.

Sehr schöne Nase. Mit explosiven Noten am Gaumen und super feiner Frucht am Gaumen. Die feine Säure mit dem ausgewogenen Fruchtspiel mundet dann in einer Zitrusnote, welche dem Tropfen einen sehr feine Struktur verleiht. (17,5/20)
Dann folgt ein rote mit Namen „Black“ aus 2016, wo die Trauben aus dem Swartland kommen.

Dieser Cuvée aus Syrah (70%), Carrignan, Grenache, Mourvèdre und Cinsaut zeigt in der Nase eine feine Note. Sehr schöne Frische am Gaumen mit Kräutern, sehr elegant und wirkt fast edel. Wenn auch die Trauben in diesem Roten nicht wirklich denen des Bordeaux Cuvées stammen, kann hier vielleicht eher von so einem Bordeaux Cuvée gesprochen werden, was wir sonst auch immer wieder hier in Südafrika hören sollten. (17,5/20)

Dann folgt ein Chenin Blanc aus der Region Paarl mit Namen OVC aus 2017. Feine Note von Orangenschalen und Zitrusabrieb. Recht komplexe Noten am Gaumen mit feiner Säure. (16,5/20)
Und weiter geht es mit einem weißen Chenin Blanc von alten Reben mit dem Namen Bottelary aus 2016. Sehr dichte vordergründige Nase, Explizit sehr feine Säure am Gaumen mit sehr schönen ausgewogenen Noten und fein ziselierter Ausgewogenheit. (17,5/20) ohne Foto

Schließlich noch ein roter Tropfen der ein Cuvée aus 50/50 CS und Cinsaut ist. Leichte grüne Note in der Nase. Am Gaumen sehr feine Kirschnoten mit dichter Würze von roten Früchten und Pilzen. Recht spät am Gaumen dann die Säure mit süßlichen Anklängen und feinen Nuancen. (17,5/20)
Aber insbesondere hier auch interessant, wie der Winzer diesen Wein zusätzlich zum interessanten Etikett noch mit einer bedruckten Papier Banderole verkleidet.

Das wars dann an diesem Tag, und mit vielen Stimmen aus der Gruppe konnten wir feststellen, das dieses Weingut der Ahrens Family ein sehr würdiger und hochklassigen Abschluss der Weinverkostungen sein sollten.



 

Südafrika Weinreise – der dritte Tag


Creation Wines


Springfontein

An diesem Tag soll es zu zwei Weingütern gehen, die in der Region Walker Bay liegen und beide noch recht jung sind, was aber wenig über die Qualität der Weine aussagt. Die Region nennt sich auch Hemel-en-Aarde was so viel heißt wie der Himmel auf Erden. In dieser Region gibt es gesamt nur 16 Weingüter die dort Ihre Weine anbauen. Creation Wines wurde gegründet 2002 und baut auf 40 ha seine Weinreben an. Interessant dabei st, das 5 verschiedene Klone der Sorte Sauvignon Blanc angepflanzt wurden

Wir verkosten insgesamt 6 Weine, welche ich insgesamt recht gut bewerten konnte. Alle so zwischen 15,5 und 17 Punkten von 20. Wobei mir der Cuvée aus Grenache und Syrah die beste Note erhielt und hier ein Anteil von 80%Grenache und 20% Syrah in den Cuvée geflossen sind. Bei einigen Weinen arbeitet das Weingut mit Ganztraubenpressung, was uns bei späteren Besuch wiederholt begegnen wird. In diesem Weingut hatten wir auch die Gelegenheit im Weinberg zu sehen, wie die Weinlese vonstatten geht, denn unsere Reise war so angesetzt, das wir genau zur richtigen Lesezeit in den meisten Weingütern zugegen waren.

Springfontein:
Auch hier bei Springfontein haben wir die Gelegenheit den Mitarbeitern des Weinguts bei der Traubenverarbeitung zuzusehen.


Springfontein wurde 1996 gegründet, u. A. Von mehreren deutschen Familien und baut auf 25 ha seinen Wein an, der so ca. 100 Tsd. Flaschen im Jahr ergibt. Das ist hier also eher auch ein kleineres Weingut. Da wir auch hier zur Mittagszeit aufkreuzten, sollten wir ein vorzügliches Mittagessen erhalten, welches ich gleich ein wenig näher beschreiben werde. Hier aber zunächst die Weine, welche ich ordentlich bewerten konnte, da aber hier der Wein direkt zum Mittagessen gereicht wurde, ist eine wirklich neutrale Bewertung der Weine fast kaum möglich. Auch wenn mir so ein Mittagessen besonders gut gefällt, wenn sich die verschiedenen Geschmacksnuancen der Speisen mit den Weinen verbindet. Streng genommen ist mir aber eine getrennte Weinverkostug zum Essen deswegen lieber, weil mich ganz auf die Weinnuancen konzentrieren kann.

Wir verkosten einen Sauvignon Blanc aus 2017
einen Chenin Blanc aus 2016
einen Pinotage Blanc aus 2016
einen Pinotage aus 2016 und
Einen Chenin Blanc aus 2009 als Süßwein, der für mich aus der Wertung fiel, da er Fehltöne und merkwürdige medizinische Noten hatte.
    
  
Dann folgt hier die Reihe der Speisen, welche ich ja ein wenig näher beschreiben wollte:

Das Amuse Geule als kleiner Happen mit Lachs, kleinst geschnittener Gurke, einem Streifen von Zuccini und einem grünen Gelee wohl aus Kräutern.

Vorspeise folgte mit einigen Entenbruststreifen der mit dem Mais aber besonders mit der Sauce harmonierte.

Ein Zwischengang mit einem sehr fein gedünsteten Stück Lachsforelle mit Tomaten und feinem Gemüse.

Der Hauptgang mit einem Stück von Kudu und Wurzel-Gemüse, sowie einer feinen Sauce sowie zwei Tortellini mit Fleischfüllung.

Das Dessert mit einem dunklen Feigen-Eis und einer feinen Portwein Creme,

sowie zum finalen Abschluss ein sehr feines Sauerampfersorbet, welche als Zugabe aus der Küche serviert wurde.

Sehr fein gespeist ging es dann zurück nach Hermanus, wo wir auf dieser Station unserer Weinreise unser Hotel beziehen sollten.
Zu diesem Mittagsmenü mit einer feinen Weinbegleitung waren wir alle in der Gruppe recht angetan und meine Bewertung gipfelte in der eindeutige Äußerung das es sich hier wohl um ein außerordentliches Menü zu einer solchen Gelegenheit zu genießen.



 

Weinreise nach Südafrika – der zweite Tag

Am zweiten Tag sollte es also richtig losgehen mit den Besuchen auf den Weingütern, wobei es zunächst in eine cool climate Zone rund um Elgin gelegen, gehen sollte.

Die Region um Elgin ist ein Obstanbaugebiet, und Weine werden dort erst seit ein paar Jahrzehnten angebaut, was aber nicht heißt das die Weine dort weniger gut sind. Im Gegenteil, denn manche Trauben lieben solche Regionen der sogenannten cool climate Zonen. In Europa bezeichnet man beispielsweise alle Weinbauregionen nördlich der Alpen als cool climate Zonen, wobei selbst auch die Region Burgund noch ein wenig dazu zählt.
Die angekündigten Weingüter waren:

Spioenkop und

Gabrielskloef

Ich werden in den einzelnen Tagesberichten jetzt nicht auf jeden einzelnen Wein eingehen, wenn ich auch trotzdem von fast allen Flaschen die wir verkostet haben ein Foto machen konnte, und diese dann hier zeigen kann, so das bei Interesse auch unter den links der Weingüter entsprechend nachgesehen werden kann, was dort sonst so angeboten wird. Meisten war es so, das wir mit der Gruppe dann auf dem zweiten Weingut des Tages einen Lunch angeboten bekamen der in fast allen Fällen sehr gut ausgefallen ist. Wenn es etwas Besonderes gab, werde ich das in den einzelnen Tagesberichten gesondert erwähnen oder auch entsprechend mit Fotos belegen.

Nun zum ersten Weingut Spieonkop, welches vom heutigen Besitzer, einem Sommelier und aus dem Elsaß und Belgien stammend,  2005 gekauft wurde, 48 ha Land gesamt, wobei davon heute 12 ha mit Weinreben bepflanzte sind. Das Tal bei Elgin, wo Spieonkop liegt ist auf einer Höhe von 200 m über NN, Es werden auf diesem Weingut folgende Rebsorten angebaut: Pinotage, Pinot Noir, Sauvignon Blanc, Riesling und Chardonnay. Wir konnten an diesem Tage folgende Weine verkosten:

SB aus 2015, Riesling aus 2016, Chenin Blanc aus 2016, Pinot Noir aus 2014 und einen Pinotage „1900“ aus 2016. Ich habe die Weine durchweg als recht gut und eigenständig bewertet. Insbesondere der Chenin Blanc war für mich herausragend mit seiner Komplexität und Eigenständigkeit. (Sollte ich später in Kapstadt auch nochmals zu einem Essen in einem Restaurant trinken können).

        

Da das Weingut immer noch im Aufbau und Umbau ist, konnten wir noch nicht im neuen Verkostungsraum verkosten, dafür gab es aber im Freien eine Art Hütte, wo es entsprechend auch Platz für die große Gruppe gab.
  
Sehr eigenständige Anbauweise der Rebstöcke, welche in einer „V“ Anordnung auf einer leichten Hanghöhe so bei Spioenkop zu sehen war.

Wir wurden vom Winzer Koen Rose selbst empfangen und er hatte viel zu seinen recht eigenwilligen Weinen zu erzählen. Der geschichtliche Hintergrund auf dem seine Weine wachsen spiegeln sich dann in seinen Etiketten wider, welche in den letzten Jahrhunderten Schlachtfelder waren und so eine Geschichte weitergeschrieben wird. Insgesamt waren für mich die Weine nicht nur eigenwillig, sondern auch recht typisch und eigenen sich wohl ausgezeichnet als entsprechende Speisenbegleiter.


Dann zum nächsten Weingut in der Region Elgin, wo es wie angesprochen auch einen Mittagstisch für die Gruppe geben sollte. Gabrielskloef hat vor einigen Jahren des Sohn des Weingutes Bouchard Finlayson als Weinmacher engagiert, so das auf Gabrielskloef nicht nur die Qualität sich verbessert hat, sonder der neue Kellermeister Peter-Alan Finlayson hat eine eigene Weinserie unter dem Namen „Crystallum“ aufgelegt, die wir ebenso zum lunch genießen sollten.

  

Gabrielskloef produziert im Jahr ca. 230 Tsd. Flaschen, was für einen Südafrikanischen Betrieb so eine mittlere Größe darstellt. Wir verkosten zum Mittag also 5 Weine, 4 weiße und einen roten.

          

Hier sind nicht alle der 11 von uns verkosteten Weine abgebildet, was in manchen Fällen so während dem Mittagessen auch etwas schwierig war. Hervorgestochen haben für mich auf diesem Weingut 2 Flaschen. Der Pinot Noir „Peter Max“ aus der Crystallum Serie (Bild links unten) und recht daneben abgebildet ein Süßwein aus Semillon Trauben, der den Namen „Broken Stem“ auf dem Etikett trägt, was auch die Machart dieses Weines widerspiegelt. Die Trauben am Rebstock werden am Stilansatz einige Zeit vor der Ernte so geknickt, bzw. gebrochen, das sich die Traube nicht weiter mit Saft versorgen kann. Somit steigt durch weitere Sonneneinstrahlung der Zuckergehalt in der Traube und bei einer entsprechend späten Lese können hier solche Süßweine geerntet und gekeltert werden. Eine spannende Sache, denn in der cool Climate Region treten keine Nebel im Herbst auf und somit kann hier auch keine Botrytis entstehen.



 

Weinreise nach Südafrika – Anreise und erster Tag

Es ist mal wieder soweit, das ich eine größere Weinreise geplant hatte, welche von BKwines aus Frankreich durchgeführt wurde und schließlich eine Gruppe von 24 Personen sich mit dem Zielort Kapstadt im Hotel am nächsten Tag um die Mittagszeit treffen wollte. Da ich aber einen Tag früher anreisen sollte, weil meine Flugverbindungen so ungünstig waren, das ich erst gegen Abend hätte eintreffen können, hatte ich also noch einen weiteren Tag Aklimatisierungszeit mich vom Winter auf den Sommer umzustellen. Diesmal hatte ich Turkish Airlines gewählt, was einerseits die günstigste Variante war, andererseits auch mit der Umsteigezeit in Istanbul noch etwas kürzer als mit anderen Linien zum Zielort Kapstadt. Das Essen in der Business Class bei Turkish Airlines war recht normal, was mir aber besonders aufgefallen war, waren die Kaffeetassen, welche nicht nur ein normales Porzelangefäß waren, sondern noch eine entsprechende metallisch dekorative Umhüllung darstellte, welche den Griff der Tasse integriert  hatte und auch somit keine zu heiße Tasse anzufassen war.

Der Nachtflug vergeht mit einem einigermaßen ruhigen Flug sozusagen „wie im Fluge“ und ab dem nächsten Tag geht es mit Ankunft in Istanbul um ca. 12:30 Uhr für einige Stunden über den afrikanischen Kontinent, wo sich manchmal faszinierende Bilder aus große Flughöhe schießen lassen.

Wohl ein Flussbett mit etwas grüner Bepflanzung rechts und links des Wasserlaufes und an einigen Stellen sind dann kreisrunde Bewässerungsanlagen zu erkennen, welche sich vom Wüstenboden grünlich abheben.
Kurz vor der Landung in Kapstadt habe ich mich dann nochmals bei recht schönem Wetter dem Ausblick auf die näherkommende Landschaft gewidmet, wo sich dann solche Fotos machen lassen:

Im Hintergrund ist bereits der Tafelberg bei Kapstadt zu erkennen, welche eine kleine Wolkenfahne hat, was so fast immer zu sehen ist, außer er ist vollkommen in den Wolken versteckt. Wir hatten allerdings Glück, und konnten am zweiten Tag dann auch gleich einen Ausflug auf dem Tafelberg machen, wohin und die Gondelbahn mit einer drehenden Kabine hinaufbrachte.

Der Blick aus dem Hotelfenster, im 24. Stock gelegen, war entsprechend spektakulär.

Der Blick von oben vom Tafelberg ist dann auch entsprechend genauso spektakulär wie der Blick von unten, vorausgesetzt die Sicht ist gut, was bei uns an diesem Tage tatsächlich wunderbar der Fall war.

Vom Tafelberg zurück sollte es dann am Abend zu einem ersten „welcome-dinner“ gehen, wo uns der Gruppenbus in einen Vorort von Kapstadt an den Rand des Tafelbergs führen sollte. Wir fuhren zu einem Hotel, welches für die Gruppe ein spezielles Dinner vorbereitet hatte, und unsere Reiseleitung mit Britt und Per Karlsson hatten in einem nahegelegenen Weinshop am Nachmittag zuvor einige interessante Flaschen Wein eingekauft, welche an diesem Abend geköpft werden sollten. Das Essen ist nicht weiter groß erwähnenswert, auch wenn es ein paar typische südafrikanische Speisen gab.

Zunächst eine gemischte Vorspeisenplatte mit Spießchen und Teigtaschen, sowie karamellisierte Erdnüsse mit einem Grünzeug.

Dann gab es einen Auflauf mit einer Menge unterschiedlicher Inhalte, welche nicht so ganz auszumachen waren. Wohl dabei einige Gemüse mit Rosinen etc. Schmeckte ganz gut und war auch gut abgeschmeckt.
Da wir ja aber auf einer beginnenden Weinreise Waren, sollte an diesem Abend bereits einige Highlight aus der südafrikanischen Weinwelt auf den Tisch kommen.

Starten sollte die Reihe der Weine mit einem Chenin Blanc vom Weingut Raats aus dem Jahr 2017. Chenin Blanc ist eine hier recht kräftig aber mit auch einigem Schmelz ausfallende Traube und hält dem Wetter in Südafrika und auch den heißen Gegenden durchaus stand. Das Weingut Rats wurde gerade vom Platter’s 2018 zum besten Weingut in Südafrikas auserkoren.
Meine Bewertung: Sehr verhaltene Nase, leichte Frucht bei einer sehr schönen Komplexität am Gaumen (16/20)

 

 

 

 


Der nächste weiße Tropfen sollte ein Cuvée aus SB und Semillon sein, der vom Weingut Celestine, welche am Südrand von Afrika in der Region Aguilas liegt. Der Wein wird von der Weinshop betreiberin in Kapstadt erzeugt, wo die Weine eingekauft wurden. Es werden auf gerade einmal 1,8 ha die Trauben angebaut.
Recht würzige Nase mit feinen Nuancen. Sehr schöne Fruchtnote mit weichen buttrigen Tönen und Schmelz am Gaumen. (16,5/20)
Damit waren die 2 weißen Tropfen erledigt und wir konnten uns auf die roten konzentrieren, wo es einen Cinsaut, einen Pinotage und einen Syrah geben sollte.

 

  Dieser Cinsaut, ja den schreibt man wirklich so hier in   Südafrika – siehe Etikett, aus 2015 vom Weingut Stellenrust  hatte eine sehr schön frische Nase, eine leichte Fruchtnote mit  wenig Säure am Gaumen und nur leichten Gewürznoten (15/20)
Dann folgte ein Pinotage, der eine Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsaut ist und auf der Weinakademie in den 20er Jahre in Stellenbosch so entstanden ist.

 

 


Das Weingut Beaumont mit einem 2014er zeigt sehr schön, was in so einer Kreuzung aus den 2 Rebsorten stecken kann. Duch den nicht ganz jungen Jahrgang war immer noch eine etwas kräftigere Säure zu spüren, welche aber mit einer feinen und sehr differenzierten Frucht unterlegt war. Leichte Gewürznoten am Gaumen mit fein strukturierten Eleganz und einem mittleren Abgang. (15,5/20)
Finalement ein Syrah aus der Region Swartland, welche etwas weiter nördlich von Kapstadt gelegen ist und eine generell heißere Region ist. Somit sicher passend zum heutigen Abend als Abschluss dieser Syrah von Lammerhoek. (By the Way, dieses Weingut wurde gerade von Fanz Beckenbauer gekauft)

 

 

Syrah aus 2015 zeigt eine sehr feine und runde Nase mit kräftigem Nachhall. Etwas Tannine bei weichem langem Abgang, Nachhaltiger Geschmack, dicht und sehr typisch für die Rebe Syrah. (16,5/20)

 

 

 

 

Das wars dann mit dem ersten Abend und diesen 5 Weinen für eine Gruppe von 24 Personen, welche sich somit etwas hatten beschnuppern können.